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Текст-Диалог  (Н.Ф. Бориско)

324  
regrem патриот27.04.15 20:59
NEW 27.04.15 20:59 
Zuletzt geändert 01.07.15 18:57 (regrem)
Работа с текстом
В чём заключается работа с текстом?
Я пока не нашёл рекомендаций для работы с текстом (а точнее и не искал), найдутся ещё.
Я так думаю:
1. Обязательно переписать текст хоть от руки, или надрукать.
   все предлагаемые здесь тексты, а начнем брать их из книги Н. Ф. Бориско Том 1, я тоже буду друкать.
   а вы уж переписывайте мой текст, заодно ошибки проверите.
2. Разбираться с новыми словами, словосочетаниями - что-то даже брать в свою копилку.
3. Читать текст до посинения, пока бегло не будет читаться и запоминаться. (Ну не зараз читать конечно.)
4. Выполнение заданий. Некоторые задания есть в книге, некоторые задания выдумаем.
Ну где-то так. Дальше видно будет.
#1 
regrem патриот27.04.15 21:04
NEW 27.04.15 21:04 
in Antwort regrem 27.04.15 20:59, Zuletzt geändert 10.05.15 07:39 (regrem)

1. Bekanntschaft

– Guten Tag!
– Guten Tag!
– Ich bin Rolf. Und das ist Monika. Wir sind aus Berlin.
– Und wer sind Sie?
– Wir sind Oleg und Katja.
– Woher sind Sie?
– Wir sind aus Kiew. Wir sind Studenten. Und was sind Sie?
– Ich bin Lehrer. Und Monika ist auch Studentin.
– Sehr angenehm.



#2 
regrem патриот28.04.15 09:18
NEW 28.04.15 09:18 
in Antwort regrem 27.04.15 20:59, Zuletzt geändert 28.04.15 10:17 (regrem)
2. Das ist mein Freund


– Darf ich Ihnen vorstellen? Das ist mein Freund. Er heißt Hans Fischer.
– Schön! Woher kommen Sie, Herr Fischer?
– Aus Deutschland, aus Berlin.
– Hans ist Lehrerstudent.
– Was studieren Sie?
– Ich studiere Pädagogik und Französisch.
– Und das ist Sascha Petrenko.
– Kommt er aus der Ukraine?
– Ja, er lebt in Kiew. Er wohnt Frankostraße 12. Sascha geht noch in die Schule.
   Und das ist Olga. Sie ist meine Freundin.
– Sind Sie Studentin?
– Nein, ich studiere nicht. Ich arbeite schon.
– Sagen Sie bitte, was sind Sie von Beruf.
– Ich bin Sekretärin. Ich arbeite in einem Betrieb. Sie sprechen gut Deutsch.
– Danke. Ich besuche einen Deutschkurs.
– Wirklich? Wie interessant?



#3 
regrem патриот28.04.15 09:37
NEW 28.04.15 09:37 
in Antwort regrem 27.04.15 20:59, Zuletzt geändert 28.04.15 10:18 (regrem)

3. Wir Lernen Deutsch
– Guten Abend, liebe Freunde! Wie geht es Ihnen?
– Es geht uns gut.
– Danke, nicht schlecht.
– Sind alle da?
– Nein, nicht alle. Heute fehlen Herr Frolow und Frau Tschernjak. Herr Frolow ist krank.
   Frau Tschernjak fährt am Abend nach Berlin.
– Ich möchte mich vorstellen. Ich bin neu.
– Ist Ihr Name Kowal?
– Nein, mein Name ist nicht Kowal. Mein Name ist Müller.
– Und wie ist Ihr Vorname?
– Elke. Ich heiße Elke Müller. Ich möchte gut Ukrainisch sprechen. Deshalb bin ich da.
– Oh, da sind Sie falsch hier. Wir lernen nicht Ukrainisch. Wir lernen Deutsch.
– Wirklich? So was! Aber Deutsch ist meine Muttersprache. Entschuldigen Sie bitte, auf Wiedersehen.
– Wir beginnen heute das Thema “Fremdsprachen in unserem Leben“.
– Nehmen Sie Ihre Bücher und lesen Sie den Text auf Seite 8. Bitte, Olja!
– Liest sie das Wort „chinesisch“ richtig?
– Nein, nicht richtig.
– Jetzt übersetzen wir diesen Text und antworten auf die Fragen.
   Dann hören wir eine Geschichte und sehen einen Film.
   Zu Hause schreiben Sie Übungen und erzählen über den Deutschunterricht.

Übung
1. Выпишите из диалога урока 3 по 2 предложения:
   а) повествовательных (с прямым и обратным порядком слов);
   б) вопросительным (с вопросительным словом и без него).
   Подчеркните в них подлежащее одной чертой, а сказуемое – двумя.
2. Самостоятельно составьте 8 аналогичных предложений: по 2 предложения каждого типа.


#4 
regrem патриот29.04.15 08:48
NEW 29.04.15 08:48 
in Antwort regrem 27.04.15 20:59, Zuletzt geändert 29.04.15 11:37 (regrem)


4. Meine Familie
– Hast du eine Familie?
– Ja, natürlich. Meine Familie ist sehr groß. Hast du Zeit? Ich zeige dir unser Familienalbum.
– Bitte, gern.
– Das sind meine Eltern. Sie sind hier noch Studenten.
– Und was machen sie jetzt?
– Mein Vater ist Arzt, und meine Mutter ist Dolmetscherin.
   Sie spricht fünf Fremdsprachen! Fremdsprachen fallen ihr leicht.
– Toll! Und wer ist das?
– Das sind meine Großmütter.
– Sie sind Rentnerinnen und leben auf dem Lande.
– Hast du keinen Großvater?
– Keinen.
– Und Geschwister?
– Das sind mein Bruder und meine Schwester.
– Deine Schwester ist hübsch.
– Ja, das stimmt. Sie hat schon ihre Familie.
   Ihre Kinder, der Sohn Reiner und die Tochter Ruth, besuchen den Kindergarten.
   Sie kommen bald zu Besuch.
– Und dein Bruder? Was macht er?
– Er studiert.
– Was wird er?
– Er wird Programmierer. Dieser Beruf ist sehr modern.



#5 
regrem патриот29.04.15 11:28
NEW 29.04.15 11:28 
in Antwort regrem 27.04.15 20:59, Zuletzt geändert 29.04.15 14:49 (regrem)

5. Zu Besuch bei Erich
– Treten Sie herein!
– Guten Abend!
– Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag! Hier ist ein Buch für dich „Moderne Fotokunst“.
– Vielen Dank! Das Buch ist sehr interessant. Ich fotografiere sehr gern. Das ist mein Hobby.
– Nicht nur das. Du spielst auch Fußball gern.
– Ja, das stimmt.
– Gehen Sie bitte ins Zimmer. Das Essen ist fertig. Nehmen Sie Platz.
– Probieren Sie bitte diesen Salat. Das ist meine Spezialität.
– Ich nehme Fisch mit Gemüse. Ich esse Fisch gern.
– Hier gibt es Fleisch mit Kartoffeln.
– Geben Sie mir bitte Brot.
– Bitte essen Sie Obst. Dieses Obst schmeckt gut.
– Was trinken Sie? Es gibt Wein, Cola, Limonade.
– Und nun Erich, wir wünschen dir alles Gute und viel Glück. Auf dich!
– Jetzt kommen Kaffee, Kuchen und Tee. Dann tanzen wir. Tanzen Sie gern?
Выпишите из текста-диалога по два предложения:
повествовательных (с прямым и обратным порядком слов),
вопросительных (с вопросительным словом и без него) и побудительных.
Всего 10 предложений.



#6 
regrem патриот30.04.15 11:04
NEW 30.04.15 11:04 
in Antwort regrem 27.04.15 20:59, Zuletzt geändert 10.05.15 11:51 (regrem)

6. Herzlich willkommen in Kiew!
Eine Gruppe deutscher Touristen kommt nach Kiew. Sie machen eine Studienreise und besuchen in Kiew einen Russischkurs.
Sie werden in den Familien von ihnen Gastgebern wohnen. Nun machen sich alle mit ihren deutschen Gästen bekannt. Sie sind 9 Personen:
Eva Kaufmann, Monika Richter, Renate Heim und ihre Großmutter Ingrid Heim, Karl und Karin Zinn, Michael Weiß und Herbert Schreiber.
– Herzlich willkommen in Kiew! Guten Tag, liebe Gäste! Ich möchte mich vorstellen. Ich bin Ihr Betreuer. Ich heiße Igor Petrenko.
– Sind Sie Deutscher? Sie sprechen sehr gut deutsch.
– Nein, ich bin Ukrainer. Und meine Frau ist Deutsche.
– Wo kommt sie her?
– Aus Deutschland, aus Berlin.
– Wollen wir uns bekanntmachen? Sie sind 9 Personen. Hier ist meine Liste.
– Wer ist Eva Kaufmann?
– Ich bin´s.
– Was sind Sie von Beruf, wenn ich fragen darf, Frau Kaufmann?
– Ich bin Kauffrau. Ich möchte Ihnen meine Freundin vorstellen. Das ist Monika Richter. Sie ist Musikerin.
  Wir wohnen in Leipzig, Ringstraße 12. Wir sind ledig.
– Und ich heiße Marion Fischer. Ich bin Betriebswirtin und komme aus Köln.
  Aber zurzeit wohne ich in Frankfurt und arbeite bei der Hoechst AG. Ich spreche Französisch, Englisch und etwas Russisch.
– Ich auch. Ich bin Renate Heim, Ich lerne Fremdsprachenkorrespondentin. Und das ist meine Oma – Ingrid Heim.
  Sie arbeitet nicht mehr. Sie ist Rentnerin. Aber sie war Verkäuferin. Fremdsprachen lernen wir zusammen.
– Wir haben auch ein Ehepaar aus München: Karl und Karin Zinn.
– Ich freue mich sehr.
– Mein Mann ist Reporter von Beruf. Er arbeitet für eine Zeitung, und ich studiere noch.
– Was studieren Sie, Frau Zinn?
– Psychologie an der Universität. Ich werde Psychologin.
– In der Gruppe ist auch ein Flugkapitän.
– Wirklich? Wer ist das?
– Sein Name ist Weiß …
– Und mein Vorname ist Michael. Das bin ich.
– Sagen Sie bitte, Herr Weiß, sind Sie verheiratet?
– Nein, ich bin geschieden.
– Ist Ihre Arbeit schwer?
– Ja, Sie haben recht, aber interessant. Ich reise sehr viel.
– Wo waren Sie schon?
– In Spanien, Frankreich, in der Türkei, in den USA. Bald fliege ich in die Schweiz, nach Kanada und wieder in die USA.
– Entschuldigen Sie bitte, wie heißen Sie?
– Ich bin Herbert Schreiber, Wissenschaftler. Zurzeit bin ich als Hochschullehrer tätig.
– Nun, wir sind alle bekannt. Jetzt stelle ich Ihnen Ihre Gastgeber vor, dann fahren Sie nach Hause. Ich hoffe, wir werden Freunde.
– Wir auch. Auf Wiedersehen.



#7 
regrem патриот03.05.15 16:14
NEW 03.05.15 16:14 
in Antwort regrem 27.04.15 20:59, Zuletzt geändert 10.05.15 11:51 (regrem)
7. Ich möchte Sie bekanntmachen…


     Renate Heim und ihre Großmutter werden bei Nikolai Sidorenko wohnen. Er bringt sie nach Hause und macht mit seiner Familie bekannt:
mit seiner Frau Olga und zwei Kindern Sascha und Katja. Die Schwiegereltern sind nicht zu Hause. Sie sind auf ihrer Datscha und kommt nächste Woche.
Die Familie hat einen Hund. Der Cousin von Nikolai fotografiert sehr gut, und die Familie Sidorenko hat viele schöne Fotos.
Nikolai zeigt den Gästen die Fotos. Dann gehen sie alle essen.
Ich möchte Sie bekanntmachen…
– Endlich sind wir zu Hause. Hier wohnen wir. Ich möchte Sie mit meiner Familie bekanntmachen.
  Das ist meine Frau …
– Nennen Sie mich einfach Olga. Ich freue mich sehr, Sie kennenzulernen.
– Ich mich auch.
– Meine Schwiegereltern sind auf ihrer Datscha. Sie kommen nächste Woche.
  Kinder, das sind unsere Gäste aus Deutschland: Frau Heim und ihre Enkelin Renate.
  Sie lernen Russisch und machen einen Sprachkurs in Kiew. Das ist mein Sohn Sascha.
– Wie alt bist du, Sascha?
– Ich bin 15 Jahre alt, aber in 2 Monaten werde ich 16. Ich habe bald Geburtstag.
– Du sprichst fließend Deutsch.
– Ich besuche die Schule mit erweitertem Deutschunterricht.
– Diese CD ist für dich. Die Gruppe ist einfach klasse!
– Vielen Dank
  Und das ist meine Schwester. Sie geht noch in den Kindergarten.
– Katjusha, hier ist ein Legospiel und Kaugummi.
– Magst du es?
– Und wie! Danke schön.
– Ihre Tochter ist dem Vater sehr ähnlich.
– Und der Sohn – der Mutter. Das heißt, dass die Geschwister glücklich sein werden.
– Wir haben noch ein Familienglied. Unser Hund Flei. Das ist unser Liebling.
  Ohne ihn ist es so langweilig. Wir brauchen und lieben ihn alle wirklich sehr.
– Er ist voriges Jahr geboren. Und sein Bruder ist leider gestorben.
– Tja, Katja, das ist doch nicht so wichtig.
– Ja, ja, Flei. Er begrüßt auch die Gäste. Nehmen Sie bitte Platz. Bald gibt es Mittagessen.
  Sascha zeige bitte die Wohnung und das Bad.
– Wer fotografiert so schön? Diese Fotos sind wunderbar.
– Das ist mein Cousin Sergej. Er ist ein Fotoamateur. Zu jedem Geburtstag schenkt er mir ein Bild.
  Alle Verwandten sind bereits da: Großeltern, Enkelkinder, Nichten, Neffen, Onkel, Tanten.
– Ihre Familie ist sehr groß. Und wer ist dieses Mädchen und dieser Junge?
– Raten Sie mal!
– Schwer zu sagen.
– Das sind wir mit 18 Jahren. Erkennen Sie uns nicht?
– Doch jetzt schon. Das gibt´s doch nicht!
– Bitte kommen Sie zu Tisch. Alles ist fertig.



#8 
regrem патриот04.05.15 19:27
NEW 04.05.15 19:27 
in Antwort regrem 27.04.15 20:59, Zuletzt geändert 10.05.15 11:52 (regrem)
8. Man lernt im Leben nie aus


Deutsche Gäste besuchen die Kiewer Linguistische Universität. Sie machen sich mit Andrej bekannt.
Er studiert Deutsch und Pädagogik und ist im vierten Studienjahr.
Andrej zeigt den Gästen die Universität und beantwortet ihre Fragen.
Zum Schluss diskutieren alle über unterschiedliche Methoden, eine Fremdsprache zu lernen.
– Man lernt im Leben nie aus
   Liebe Gäste! Herzlich willkommen!
   Unsere Universität wurde 1948 gegründet. Damals war sie eine pädagogische Hochschule. Wir bilden Lehrer, Dolmetscher und Übersetzer aus.
    An der Uni studieren über 5000 Studenten.
– Und wie viele Lehrkräfte sind hier tätig, wenn ich fragen darf?
– Über 500. Sie arbeiten an 12 Fakultäten: für Deutsch, Englisch, Französisch, Spanisch, für Fort- und Weiterbildung, für Abend- und Fernstudium u.a.
– Verzeihung, darf ich auch eine Frage stellen?
– Bitte, fragen Sie.
– Wie wird man Student an Ihrer Universität? In Deutschland muss man zuerst an einem Gymnasium das Abitur machen. Das dauert 13 Jahr.
– Unsere Schüler gehen nur 11 Jahre zur Schule. Dann legen sie Prüfungen ab und bekommen das Reifezeugnis, das zum Studium berechtigt.
   Danach gibt es Aufnahmeprüfungen. Die muss man mit guten Noten bestehen. Mit Fünften oder mit Vieren.
– Das verstehe ich nicht. Erklären Sie bitte.
– Eine Fünf ist bei uns die beste Note.
– Ich habe auch eine Frage. Wie lange dauert das Studium?
– 5 Jahre. Das Studium endet mit dem Staatsexamen oder mit dem Diplom.
– Sagen Sie bitte, und wer finanziert das Studium?
– In der Regel die Eltern. Viele Studenten jobben auch nach den Vorlesungen. Die finden aber täglich statt. Das ist nicht leicht.
– Was kostet ein Semester an Ihrer Uni?
– Nichts. Das Studium ist gebührenfrei. Aber seit ein paar Jahren haben wir auch Studenten,
   die ihr Studium selbst bezahlen.
– Wie an den privaten Universitäten in Deutschland?
– So ungefähr.
– Und mich interessiert der Fremdspracheunterricht. Nach welchen Methoden lernen Sie die Sprachen?
– Nach den modernsten. Wichtig sind die Ergebnisse. Und die selbständige Arbeit. Deutsch ist meine dritte Fremdsprache.
   Ich kann schon Englisch und Polnisch. Jetzt lerne ich selbstständig Spanisch.
– Und wie arbeiten Sie an einer Fremdsprache?
– Wie alle. Ich lerne Vokabeln auswendig und übersetze viel.
– Mit Wörterbuch?
– Ja, aber ich versuche zuerst neue Wörter selbst zu erraten.
– Und ich lerne mit Sprachkassetten. Ich höre Texte und spreche und erzähle sie dann nach.
   Und wie lernen Sie die Grammatik? Die fällt mir sehr schwer.
– Mir auch. Ich übe einfach viel. Zuerst lerne ich die Regeln, dann mache ich Übungen, mündlich und schriftlich.
   Danach sehe ich die Übungen noch einmal durch und verbessere die Fehler. Zum Schluss wiederhole ich wieder die Regeln.
– Nun gut. Und wie ist es mit dem Sprechen? Da brauchen Sie doch einen Partner!
– Sicher. Ich habe viele Freunde und Bekannte, auch im Ausland. Außerdem gibt es ja auch viele Computerprogramme und Videosprachkurse.
– Und ich suche immer nach Kontakten oder reise in das entsprechende Land. Dann klappt es immer.
– Wie lange und wie oft lernen Sie?
– Aus meiner Erfahrung weiß ich: besser 40-60 Minuten täglich arbeiten, als einmal 4 Stunden wöchentlich.
– Woher nur Zeit nehmen?
– Das ist eben ein Problem. Aber vergessen Sie nicht: Wo ein Wille ist, da findet sich auch ein Weg.



#9 
regrem патриот05.05.15 18:54
NEW 05.05.15 18:54 
in Antwort regrem 27.04.15 20:59, Zuletzt geändert 10.05.15 11:52 (regrem)
9. Morgenstunde hat Gold im Munde


Renate Heim und ihre Oma wohnen bei der Familie Sidorenko. Jeden Morgen stehen alle auf, machen Frühsport, ziehen sich an und frühstücken.
Dann geht Katjuscha in den Kindergarten, Sascha in die Schule, die Eltern gehen zur Arbeit und die deutschen Gäste zum Russischunterricht.
Heute ist alles wie gewöhnlich. Alle frühstücken, sprechen über das Kochen und Lieblingsspeisen.
Dann lädt Herr Sidorenko alle ins Restaurant für den Abend ein.
Morgenstunde hat Gold im Munde
– Katjuscha steh auf! Es ist bereits halb acht. Sascha wasch dich kalt und putz dir die Zähne!
   Heute wieder ohne Frühsport!
– Mutti! Statt der Morgengymnastik räume ich lieber auf.
– Renate, zieh dich an! Kinder, kommt frühstücken. Nein, nein, bitte ohne Fernsehen!
– Guten Morgen, Frau Heim! Grüß dich Renate! Gut geschlafen?
– Danke, sehr gut.
– Was gibt es heute zum Frühstück?
– Wie immer, belegte Brote mit Wurst und Käse, Eier, Konfitüre, Quark, Joghurt …
– Ich möchte ein Käsebrot.
– Was trinken Sie, Frau Heim? Tee, Kaffee oder Kakao?
– Lieber Kaffee. Ohne Zucker, bitte.
– Und mir bitte mit Milch.
– Renate, nimm noch etwas Konfitüre!
– Danke, ich möchte nicht mehr. Ich bin satt.
– Milchgrieß für Katja.
– Wieder Brei! Ich möchte auch Kaffee wie Renate.
– Wenn du groß wirst …
– Ich bin schon groß genug. Ich kämme mich selbst und mache mein Bett.
– Und wer wäscht das Geschirr ab? Wer geht einkaufen? Bei uns macht das Renate.
   Sie kocht auch sehr gut.
– Kochen ist mein Hobby. Besonders gern bereite ich Vorspeisen zu.
– Und ich koche Suppen sehr gut.
– Eine tolle Leistung! Tütensuppen zu kochen! Das kann ja doch jeder.
– Und mein Hobby ist Essen. Ich mag Fleischgerichte:
   Schweinekotelett oder Steak mit Salz- oder Bratkartoffeln.
– Und ich esse Nachspeisen gern. Eis, Torten, Obstsalate mit Schlagsahne.
– Mir schmeckt nur Fisch. Gebratener oder gekochter Fisch mit Soße.
– Hört auf! Mir läuft schon das Wasser im Munde zusammen.
– Ja, ja. Der Appetit kommt beim Essen.
– Und beim Sprechen. Aber Spaß beiseite! Ich lade alle zum Mittagessen ein.
   Ins Restaurant.
   Wir essen heute ukrainisch. Wer ist dagegen?
– Alle dafür! Prima! Wir freuen uns sehr darauf.
– Wann gehen wir hin?
– Ich mache um 18 Uhr Feierabend. Und du?
– Ich hole Katja aus dem Kindergarten ab, und dann bin ich frei.
– Abgemacht. Wie spät ist es?
– Drei viertel acht.
– Du lieber Himmel! Ich muss mich schon beeilen.
   Sonst verspäte ich mich. Also, bis heute Abend. Wir treffen uns am Restaurant.
– Alles Gute!
– Bis dann!
– Bis bald!



#10 
regrem патриот06.05.15 19:02
NEW 06.05.15 19:02 
in Antwort regrem 27.04.15 20:59, Zuletzt geändert 10.05.15 11:52 (regrem)
10. Jedem Tierchen sein Pläsierchen


Die Familie Sidorenko bespricht mit ihren Gästen das Programm für das Wochenende. Die Oma interessiert sich für bildende Kunst und Museen.
Renate möchte auch Höhlenkloster besuchen. Aber Sascha Sidorenko lädt sie in die Disko oder ins Kino ein. Renate freut sich über den Vorschlag,
denn sie ist auch ein Kinofreund. Nun diskutieren alle über die heutige Jugend. Die kleine Katja hat ihre eigene Meinung. Der Vater hat ein Hobby
– das Wandern und schlägt vor, einen Ausflug ins Grüne zu machen. Alle sind begeistert.
Jedem Tierchen sein Pläsierchen
– Ich habe einen Vorschlag! Gehen wir am Wochenende ins Museum. Sie sind schon lange da und kennen die Museen noch nicht!
– Gibt es hier eine Gemäldegalerie?
– Ja, wir haben Museen für russische, ukrainische, westeuropäische und orientalische bildende Kunst.
– Oder wir gehen ins historische Museum. Da gibt es viel Interessantes. Habt ihr Lust?
– Und ich möchte ins Höhlenkloster. Es ist so berühmt!
– Einverstanden, Renate. Aber die Sophienkathedrale ist auch sehenswert. Und auch weltbekannt.
   Sehen wir uns die lieber an.
– Museen, Kathedralen … Das ist nicht für mich. Renate, ich lade dich in die Disko ein. Oder ins Kino nebenan.
   Heute läuft ein Krimi … Oder hast du etwas anderes vor?
– Toll! Ich komme mit. Ich bin auch ein Kinofreund.
– Leider stimmt das. In deiner Freizeit sitzt du immer vor dem „Kasten“. Dieses Fernsehen habe ich schon satt.
– Ach lass das, Omi. TV ist heute alles: Information, Kunst, Politik, Musik … Und alles bekommst du im Sessel.
– Diese Jugendlichen! Die sind zu faul, zu bequem. Sie gehen nicht aus, sie wandern nicht, sie spielen nicht Volleyball …
– Ich protestiere! Und Sport? Wir sind große Sportfans. Ich treibe gern Sport.
– Und Musikfans auch. Ich interessiere mich sehr für Musik.
– Ist das Musik, was ihr hört? Nur Rhythmus und primitive Texte.
– Mutti, du irrst dich. Saschas Musik gefällt mir auch.
– Katjuscha, deine Meinung ist natürlich sehr interessant, aber du weißt noch wenig.
– Ich weiß schon alles. Ich kenne sogar die Freundin von Sascha. Ich weiß auch, dass sie bald nach England reist.
   Sie bringt mir Ansichtskarten. Ich sammle die.
– Apropos, Reisen. Mein Hobby war immer das Reisen. Mit dem Zug oder mit dem Flugzeug.
   Man lernt andere Staaten und Städte kennen. Man erfährt viel.
– Und ich finde das Wandern schön. Jedes Wochenende verbringe ich im Freien.
– Eine gute Idee! Wie wäre es mit einem Ausflug? Das Wetter ist wie bestellt.
– Klasse! Wir fahren ins Grüne!
– Tut mir leid. Ich habe keine Zeit.
– Schade.



#11 
regrem патриот07.05.15 17:33
NEW 07.05.15 17:33 
in Antwort regrem 27.04.15 20:59, Zuletzt geändert 10.05.15 11:53 (regrem)
11. Über den Geschmack lässt sich streiten.


Die Gäste aus Deutschland sind immer noch in Kiew. Sie besuchen den Russischkurs und machen sich mit dem Leben in der Ukraine bekannt.
Die Firma von Eva Kaufmann nimmt an einer Möbelausstellung in Kiew teil. Einige Gruppenmitglieder und ihre Gastgeber besuchen die Ausstellung.
Sie bewundern schöne Möbel und moderne Haushaltsgeräte. Dabei diskutieren sie über Vorteile und Nachteile der Miet- und Eigentumswohnungen.
Über den Geschmack lässt sich streiten.
– Hallo, Eva! Wohin so eilig?
– In die Ausstellung „Modernes Wohnen“. Ich habe gehört, dass meine Firma auch daran teilnimmt.
   Da möchte ich einige Kollegen treffen.
– Darf ich mitkommen?
– Natürlich, wenn du Lust hast.
– Ich würde auch gerne mitkommen, aber man muss sich sicher lange anstellen. Ich hasse Schlangen!
– Ich auch. Aber ich helfe euch. Mit meinem Messeausweis. Vormittags ist die Messe nur für die Fachbesucher geöffnet.
   Da ist es ziemlich ruhig.
– Da haben wir Glück gehabt!
     ******
– Endlich sind wir da. Schaut mal, schöne Polstermöbel! Diese Polsterecken sind phantastisch.
    Seht euch die Sessel und den Couchtisch da. Ich bin begeistert!
– Guten Tag! Ich sehe, Sie interessieren sich für unsere Produkte. Wir haben ein großes Angebot.
    Dieses Model ist aktuell und verkauft sich gut. Darf ich Ihnen unseren Katalog anbieten?
    Da ist auch eine Preisliste drin …
– Moment mal! Entschuldigen Sie bitte! Wir möchten uns erst mal umschauen.
– Übrigens, können Sie uns bitte helfen?
– Wo hat die Firma „Schöller GmbH“ ihren Messestand?
– Ich glaube, ich habe sie direkt am Eingang gesehen, neben einer belgischen Teppichfirma.
– Danke für den Tipp.
– Eva, wir würden hier gern länger bleiben. Hast du nichts dagegen?
– Selbstverständlich nicht.
– Abgemacht! Wir treffen uns in zwei Stunden am Ausgang.
******
– Gehen wir in die Abteilung für Kinderzimmer. Kindermöbel sind mein Traum.
– Warte mal. Jetzt sind Küchen und Badezimmer dran. Das nenne ich eine Küche!
    Fast genauso groß wie mein ganzes Wohnzimmer!
– Da ist genug Platz für alles: für einen Geschirrspüler, Geschirrschrank,
    eine Mikrowelle und sogar für eine Waschmaschine.
– Die würde ich lieber ins Bad stellen. Und den Elektroherd – in die Ecke.
– Diese rustikale Eckbank mit Esstisch und Stühle aus echtem Holz sind sicher sehr teuer.
    Aber ich mag Holz. Es wirkt so warm und gemütlich.
– Da bin ich aber neidisch! So eine Vierraumwohnung mit allem Komfort würde ich auch gern haben.
– Eine Neubauwohnung? Im zehnten Stock? Nein, danke bestens! Mich stören die Nachbarn.
    Da hat man keine Ruhe. Ich träume von einem Einfamilienhaus mit einem Grundstück und Gemüsegarten.
    Ich würde es ganz gemütlich einrichten, ein Kamin…
– Ja, ja, eine Garage, eine Sauna, ein Schwimmbecken! Hast du denn Phantasie! Und wer wird aufräumen, putzen?
    Und die Reparaturen? Und die Heizung? Zu hohe Kosten. Da braucht man ein Vermögen.
    Mit unserem Einkommen kommt man nicht aus!
– In Deutschland kann man ein Baukredit aufnehmen. Das kann aber auch nicht jeder bezahlen.
– Eine Mietwohnung ist doch günstiger.
– Streitet nicht. Das ist ja Geschmacksache. Und über den Geschmack, wie bekannt, lässt sich nicht streiten.



#12 
regrem патриот08.05.15 20:52
08.05.15 20:52 
in Antwort regrem 27.04.15 20:59, Zuletzt geändert 10.05.15 11:54 (regrem)
12. Machen Kleider Leute?  


        Bald kommt der Frauentag, und die Männer der Gruppe machen zusammen mit den Gastgebern für die Frauen eine Party.
Die Frauen sind aufgeregt und besprechen, was sie für die Party anziehen werden.
Marion war vor kurzem im Konzert und hat etwas ganz Komisches erlebt.
Nun entsteht die Frage: was heißt gut und modern gekleidet sein? Wovon hängt das ab? Nur vom Geld oder auch Geschmack?

Machen Kleider Leute?

– Marion, hast du gehört? Unsere Männer möchten für uns eine Party machen.
– Nanu? Was ist passiert?
– Hast du es vergessen? Morgen ist der Frauentag. Und wir möchten ihn feiern.
– Was ist das für ein Fest?
– Wie der Muttertag bei euch. Bei uns ist das aber ein gesetzlicher Feiertag.
– Man hat mich aber nicht eingeladen.
– Doch, aber du warst gestern Abend nicht da.
– Ich bin im Konzert gewesen.
– War es schön?
– Und wie! Ich habe mich totgelacht.
– Im Konzert?
– Nein, in der Pause. Wir haben ein hübsches Mädchen gesehen.
   Sie hatte einen schicken schwarzen Pullover mit weißen Hieroglyphen an.
– Na und? War es ein Grund zum Lachen?
– Aber sicher. Ich kann doch chinesisch lesen.
    Da bin ich sprachlos geworden. „Ein köstlicher aber billiger Leckerbissen“ stand auf ihrem hochmodischen Pullover.
    Den hat sie selbst gestrickt, und bestimmt hat sie das Muster aus einer chinesischen Speisekarte genommen.
    Typische Werbung im Restaurant.
– Na so was! Das heiß blind der Mode folgen.
– Alle möchten modisch gekleidet sein. Das kostet aber viel, besonders heute.
    Nicht alle können sich das leisten.
– Ganz im Gegenteil. Das Geld ist nicht so wichtig. Alles hängt vom Geschmack ab.
– Was du aber nicht sagst! Mir kannst du glauben. Ich war doch Verkäuferin in einem großen Modegeschäft.
– Bleiben wir bei der Sache. Was ziehst du zur Party an?
– Ich habe es mir noch nicht überlegt. Vielleicht meinen neuen Hosenanzug? Der steht mir sehr gut.
   Oder lieber meine Jens mit einem leichten T-Shirt?
– Ich finde, Jeans sind zu alltäglich.
– Und mein schwarzes Abendkleid ist in der Reinigung. Was tun?
– Glaubst du, dass unsere Männer Smokings tragen werden?
    Mit Krawatten? Zieh deinen langen grünen Rock und eine bunte Bluse an.
    Du siehst darin elegant aus.
– Aber dazu gehören Absatzschuhe. Ich habe meine nicht mit.
    Und der Rock passt mir nicht mehr. Ich habe abgenommen.
– Das sind alles deine Schlankheitskuren! Hör mal endlich damit auf!
– Die Männer lieben schlanke Frauen.
– Aber nicht in allen Situationen!
– Schluss mit Diskussion! Oder wollt ihr heute nicht mehr tanzen?
– Doch.
– Na siehst du!
– Die Hauptsache – wir sind guter Laune.



#13 
regrem патриот12.05.15 18:13
NEW 12.05.15 18:13 
in Antwort regrem 27.04.15 20:59, Zuletzt geändert 12.05.15 21:30 (regrem)
13. Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.


     Eva wird plötzlich krank. Sie fühlt sich unwohl und schläft nicht. Ihre Freunde sind aufgeregt. Ihre Kiewer Gastgeberin ist Ärztin, und sie
untersucht Eva schnell, aber kann keine Diagnose stellen. Sie rät ihr sich gründlich untersuchen zu lassen. Aber Eva hat kein Vertrauen zur Medizin.
Marion – auch, sie erzählt über ihre letzte Krankheit. Viele behandeln sich selbst.
So diskutieren sie und plötzlich bemerken sie, dass Eva eingeschlafen ist. Was hat ihr geholfen?
Gesundheit ist nicht alles, aber ohne Gesundheit ist alles nichts.
– Was ist, Eva? Du siehst so bleich aus.
– Ich weiß nicht. Ich fühle mich unwohl. Es ist mir schwindlig, ich kann nicht schlafen.
– Schlaflosigkeit? In deinem Alter? Was fehlt dir noch? Hast du Fieber?
– Die Temperatur habe ich nicht gemessen. Aber der Kopf tut mir weh.
– Hast du dich erkältet?
– Nein, ich bin nicht erkältet. Ich habe keine Halsschmerzen, keinen Husten und Schnupfen.
– Was hast du denn? Lass mich deinen Puls fühlen und dich abhorchen.
   Der Puls geht zu schnell, aber das Herz und Lungen sind in Ordnung.
– Ich glaube, ich habe etwas mit dem Herzen.
– Dann sollst du dich untersuchen lassen: Blutdruck, Blutbild usw. Soll ich gleich den Arzt rufen?
– Mach dir bitte keine Sorgen! Außerdem habe ich kein Vertrauen zur Medizin. Sie ist hilflos
– Was stimmt, das stimmt. Ich war voriges Jahr krank. Da ging ich in die Sprechstunde.
   Zehn Ärzte untersuchten mich: ein Internist, ein Neurologe, ein Augenarzt, ein Psychotherapeut, ein Hals-Nasen-Ohrenarzt …
   Und alle stellten zehn unterschiedliche Diagnosen. Man behandelte mich lange und verordnete mir Bettruhe.
   Man schrieb mich krank und verschrieb mir Tabletten, Tropfen, Pillen.
   Ich folgte allen Anweisungen und keine Besserung! Später stellte es sich heraus: es waren nur Frühlingsmüdigkeit und Vitaminmangel!
   Seitdem gehe ich nie mehr in die Sprechstunde. Wenn ich krank werde, hole ich Arzneimittel aus der Apotheke und kuriere mich selbst.
– Und was mich betrifft, so nehme ich nur Hausmittel ein. Sie wirken Wunder!
– Bloß nicht übertreiben! Man ist an vielen Erkrankungen selbst schuld.
   Man muss gesund leben: richtig essen und schlafen, nicht trinken und nicht rauchen.
– Du redest wie aus dem Buch. Weiter sagst du, dass vorbeugen besser, als heilen ist! Dieses alte Lied!
   Man wird sowieso alt und krank, ob man ein gesundes Leben führt oder nicht.
– Pst! Guckt mal! Eva ist eingeschlafen. Und sie lächelt im Schlaf so glücklich. Du hast sie geheilt, Klaus!



#14 
regrem патриот13.05.15 14:59
NEW 13.05.15 14:59 
in Antwort regrem 27.04.15 20:59, Zuletzt geändert 13.05.15 15:19 (regrem)
14.  Fragen kostet nicht


    Eva Kaufmann macht einen Spaziergang durch Kiew und bemerkt plötzlich, dass sie sich verlaufen hat.
Sie fragt nach dem Weg, bekommt einige Erklärungen, aber sie kann sich trotzdem nicht zurechtfinden.
Deshalb ruft sie ihre Freundin an und sie rät ihr ein Taxi zu nehmen. Der Taxifahrer ist ein netter Mann.
Er bringt Eva nach Hause, erzählt unterwegs über seine Stadt und sein Leben.
– Würden Sie mir bitte helfen?
– Aber gern.
– Wie kommt man zum Kontraktowaja Platz?
– Leider bin ich auch fremd hier.
– Zum Kontraktowaja Platz?
– Lassen Sie mich überlegen. Fahren Sie am besten mit der Metro.
  Nehmen Sie zuerst die Straßenbahn, Linie 5, fahren Sie bloß 3 Stationen.
  Am Hauptbahnhof steigen Sie in die U-Bahn um.
– Wo hält die Bahn?
– Gehen Sie diese Straße lang, immer geradeaus,
  dann biegen Sie rechts ein und gehen Sie über den Platz.
  Diese Haltestelle ist dort in der Nähe.

***
– Jetzt habe ich es aber satt! Ich finde mich überhaupt nicht mehr zurecht.
  Da ist eine Telefonzelle. Ich rufe lieber Monika an.
  4-1-9-2-4-9-2
  Hallo! Ich möchte bitte Frau Richter sprechen.
– Hallo, Eva! Ich bin`s. Ist was los?
– Monika, ich habe mich verlaufen.
– Wo befindest du dich jetzt?
– Keine Ahnung! Auf einem Platz. Aber das Straßenschild fehlt.
– Du meine Güte! Aber reg dich nicht auf! Nimm ein Taxi.
  Die Adresse kennst du ja noch.
– Ja, mache ich. Da bleibt mir nichts anderes übrig. Auf Wiederhören!
– Auf Wiederhören! Komm gut nach Hause!
***
– Fahren Sie mich bitte zum Kontraktowaja Platz.
– Ganz wie Sie wünschen. Sie sind wohl nicht von hier. Und ich bin gebürtiger Kiewer.
  Als ich geboren wurde, wurde Kiew wieder zur Hauptstadt der Ukraine.
– So alt würde ich Sie nicht schätzen.
– Sie schmeicheln mir. Sehen Sie! Jetzt fahren wir am Goldenen Tor vorbei.
  Gleich kommt die Sophienkathedrale, 1036 von Fürsten Jaroslaw dem Weisen errichtet.
– Ist das Höhlenkloster nicht älter?
– Nein, es wurde 1051 gegründet.
– Sie sind ein richtiger Stadtführe.
– Wollte ich auch werden. Ich war in der Schule sehr gut, besonders in Geschichte.
  Ich wollte auch studieren, fiel aber in den Aufnahmeprüfungen durch. Dann musste ich zur Armee.
  Nach drei Jahren heiratete ich und ging arbeiten. So war es mit dem Studium aus.
– Und das Fernstudium?
– Keine Zeit. In ein paar Jahren gehe ich schon zur Rente.
  Aber mein Beruf ist auch ganz gut.
  Macht mir Spaß. Man verdient auch gut.
  Und was machen Sie, wenn ich fragen darf?
– Ich bin Diplom-Betriebswirtin und arbeite für eine große deutsche Firma.
  Aber es war nicht leicht, eine Stelle zu finden.
  Ich habe Hunderte Stellenangebote gelesen, fast 60 Bewerbungen verschickt,
  mehrere Vorstellungsgespräche gehabt …
– Und zum Schluss doch Glück gehabt! … Nun sind wir an Ort und Stelle.
– Was bekommen Sie?
– 20 Griwnja.
– Stimmt so. Ich danke Ihnen für die herrliche Fahrt.
– Keine Ursache. Gern geschehen.



#15 
regrem патриот16.05.15 17:20
NEW 16.05.15 17:20 
in Antwort regrem 27.04.15 20:59, Zuletzt geändert 16.05.15 17:25 (regrem)
15. Auch die schönste Zeit geht einmal zu Ende


Der Aufenthalt der deutschen Gäste in Kiew geht zu Ende. Die Gastgeber und ihre Gäste feiern in einem Restaurant.
Sie besprechen das Menü, bestellen verschiedene Speisen und unterhalten sich über Geschenke und Souvenirs,
die sie mit nach Hause nehmen möchten. Einige erzählen, wo und was sie bereits gekauft haben, andere planen erst
die Einkäufe. Deutsche Gäste schlagen vor, sich wieder zu treffen, aber diesmal in Deutschland.
Auch die schönste Zeit geht einmal zu Ende
– Meine Damen und Herren!
– Liebe Freunde!
– Es ist so weit.
– Die Zeit verging wie im Fluge. Wir nehmen voneinander Abschied. Füllen Sie bitte Ihre Gläser.
– Was trinken Sie? Kognak?
– Wodka? Soll ich Ihnen etwas Sekt einschenken?
– Ich ziehe Weißwein vor.
– Renate, koste mal diesen Krabbensalat.
– Danke, ich habe ihn schon probiert.
– Monika, seien Sie so nett, reichen Sie mir bitte Kaviar.
– Welchen? Roten oder schwarzen?
– Sowohl, als auch. Beide sind lecker.
– Und ziemlich preiswert.
– Ich nehme sogar zwei Dosen mit nach Hause.
   Für meinen Mann. Der ist ein richtiger Feinschmecker.
– Und ich habe an Geschenke gar nicht gedacht. Morgen gehe ich einkaufen. Aber was soll ich kaufen? Keine Ahnung!
– Schenke deiner Frau einen Pelzmantel!
– Du machst dich über mich lustig.
– Ein Paar Handschuhe? Kennst du ihre Größe?
– Ja, siebeneinhalb. Aber ich habe immer Pech mit den Handschuhen.
   Wenn ich ihr Lederhandschuhe kaufe, dann fragt sie: „Warum nicht Strickhandschuhe?“
   Wenn ich ihr Fäustlinge kaufe, dann sagt sie, sie trägt keine. Mal sind sie eng, mal weit.
   Nein, Handschuhe muss man anprobieren, sage ich euch!
– Du tust mir leid. Schenke ihr Schmuck, eine Kette oder eine Uhr. Meine Frau hat sich einen goldenen Ring gewünscht.
– Hast du ihn bekommen?
– Aber selbstverständlich. Mit dem Ring habe ich ein Schnäppchen gemacht!
– Und ich habe keine Probleme mit Geschenken.
   Pralinen für die Tochter, Bonbons für den Sohn, Schokolade für die Frau.
   Alles in einem Lebensmittelgeschäft bekommen, in einer Abteilung für Süßwaren. Und nicht viel bezahlt.
– Allerhand!
– Gehen Sie in ein Geschäft für Kunstgewerbe. Da gibt`s eine reiche Auswahl.
– Danke für den Tipp. Übrigens schließt bald das Restaurant. Ich habe einen Vorschlag.
– Wir sind ganz Ohr.
– Wollen wir uns noch einmal treffen? Zu Hause. Wenn es geht.
– Warum denn nicht? Es geht. Kein Problem. Das lässt sich machen.
– Nächstes Jahr. Unsere Kiewer Freunde kommen doch zu uns nach Deutschland.
– Also, trinken wir auf unsere Freundschaft und auf ein baldiges Wiedersehen.
– Prost!
– Zum Wohl!



#16 
regrem патриот25.06.15 08:28
NEW 25.06.15 08:28 
in Antwort regrem 27.04.15 20:59, Zuletzt geändert 27.06.15 11:50 (regrem)
16. Wenn einer eine Reise tut …
     Deutsche Gäste, die in Kiew zu Besuch waren, haben ihre ukrainischen Gastgeber nach Deutschland eingeladen.
Nun fahren sie alle zusammen. Einige reisen mit dem Flugzeug, andere – mit dem Zug.
Im Abteil sitzt man schön gemütlich und spricht man über bevorstehende Zoll- und Grenzkontrolle, über Reisen, Wetter und Urlaub.


Im Abteil

– Endlich ist es so weit! Ich hätte nicht gedacht, dass es so schwer ist, nach Deutschland auf Einladung zu reisen.
– Stimmt schon. Diese Lauferei mit dem Pass, Reisebüro, Geld, Fahrkarten, Einreisevisum, Botschaft!
   Das ging einfach über meine Kräfte. Ich habe sogar kein Geld umgetauscht.
– Halt! Der 4. Platz ist nicht besetzt. Wer fährt noch in unserem Abteil mit?
– Olga, bei der Familie Heim gewohnt hat. Der Zug fährt gleich ab!
– Da kommt sie wie gerufen. Wir haben uns deinetwegen Sorgen gemacht!
– Ich bin ganz außer Atem! Aber den letzten Wagen habe ich noch erwischt.
   Wahrscheinlich habe ich im Fahrplan falsch nachgesehen und die Bahnsteige verwechselt.
   Hat der Schaffner die Fahrkarten schon kontrolliert? Ich habe nämlich nur bis Berlin gelöst.
   Dort muss ich umsteigen. Hoffentlich habe ich dann einen günstigen Anschluss,
– Familie Sidorenko fliegt auch nur bis Berlin.
– Ich vertrage leider das Fliegen schlecht. Beim Start und bei der Landung wird mir so schlecht.
   Obwohl mir das Fliegen viel besser gefällt. Erstens spart man viel Zeit. Und zweitens ist der Flug angenehmer.
   Jetzt verkehren auf allen Linien schöne moderne Maschinen. Aber der Flug „Kiew – Berlin“ ist oft ausgebucht.
– Mit dem Zeitsparen, das ist so eine Sache. Die Abfertigung der Fluggäste beginnt schon 2 Stunden vor dem Flug.
   Die Flughäfen sind meistens weit von der Stadt entfernt …
– Und das Gepäck, das man aufgibt, bekommt man nicht immer zurück. So was ist mir einmal passiert.
– Und an Bord darf man nicht rauchen. Auch das Flugticket kostet unverschämt viel.
– Die Eisenbahnreise ist auch nicht viel billiger.
– Gibt es denn keine Ermäßigung für Gruppenreisen?
– Doch, aber nicht ins Ausland.
– Wisst ihr, wann der Zug in Berlin ankommt?
– Um 15 Uhr, wenn wir keine Verspätung haben.
– Also fast 30 Stunden unterwegs, unglaublich!
– Gibt es hier einen Speisewagen?
– Bis zu Grenze. Und dann gibt es ein deutsches Bord-Restaurant.
– Wie lange hält der Zug an der Grenze?
– Fast 2 Stunden. Da geht es los. Zollkontrolle, Passkontrolle …
– Ich habe nichts zu verzollen.
– Sind Spirituosen und Zigaretten zollpflichtig?
– Ich glaube, sie sind zollfrei, wenn sie für den persönlichen Bedarf bestimmt sind.
– Wieso? Darf man die Spirituosen als Geschenk nicht einführen?
– Das erfahren wir beim Zöllner.
– Guck zum Fenster hinaus! Eine herrliche Landschaft! Ein schöner Platz zum Zelten.
– Da sind schon einige Urlauber! Das ist mein Traum, in der Sonne zu liegen und zu faulenzen.
– Dann bist du falsch hier. Ein Ferienheim am Schwarzen Meer oder am Mittelmeer – das wäre was für dich.
– Ach wo! Ferienplätze, Erholungsheime, geregelte Mahlzeiten, der Nachmittagsschlaf …
   Ich halte nicht viel davon. Wanderrouten mit einem Rucksack, eine aktive Erholung – das ist ein Urlaub!
– Freunde! Der Tee kommt.



#17 
regrem патриот27.06.15 11:45
NEW 27.06.15 11:45 
in Antwort regrem 27.04.15 20:59, Zuletzt geändert 27.06.15 11:57 (regrem)
17. Willkommen In Deutschland


Ukrainische Gäste kommen nach Berlin. Sie sind im Hotel „Ibis“ untergebracht. Einige aber wohnen bei ihren deutschen Freunden.
Bald beginnt die Stadtrundfahrt durch Berlin. Während man darauf wartet, unterhält man sich über Deutschland, seine Vereinigung
und über die Sehenswürdigkeiten der deutschen Hauptstadt.
Im Hotelzimmer
– Darf ich herein? Störe ich nicht?
– Keinesfalls. Tritt herein.
– Mensch! Du hast aber ein schönes Zimmer! Was kostet die Übernachtung?
– 150, - DM mit Frühstück. Das ist ein Doppelzimmer zum Einzelzimmerpreis.
   Aber das bezahlen meine Gastgeber.
– Also brauchtest du nicht selbst so tief in die Tasche greifen zu müssen.
   Am besten aber hat es Sergei mit seiner Frau. Sie sind bei ihren deutschen Freunden untergebracht.
   Das ist sicher besonders gut zum Deutschlernen.
– Und welches Zimmer hast du?
– 412, im vierten Stock. Ein normales Einzelzimmer, längst nicht so schön wie deins.
   Aber auch mit Minibar und Fernseher. Und auch sehr ruhig.
– Ach sieh mal, hier im Prospekt steht, das hier eine Sauna mit Schwimmbad und Whirlpool gibt!
   Auch einen Fitnessraum mit Sportgeräten! Alles steht den Hotelgästen kostenlos zur Verfügung.
   Alles inklusive. Ist ja großartig!
– Bitte beeile dich. Wir werden unten erwartet.
   Vergiss nicht das Zimmer abzuschließen und den Schlüssel an der Rezeption abzugeben.
In der Hotelhalle
– Wo soll es heute hingehen? Eine Stadtrundfahrt durch Berlin?
   Ich habe sie schon mehrmals mitgemacht.
   Nur den westlichen Teil der Stadt kenne ich schlecht.
   Nach der Wende war ich hier noch nicht.
– Und ich bin überhaupt das erste Mal in Berlin. Aber das Brandenburger Tor, der Alex, der
   Kudamm und die Berliner Mauer ist für mich trotzdem ein Begriff.
– Ich habe auch gelesen, dass in Berlin zurzeit viel gebaut wird. Am Potsdamer Platz ist ein
   vollkommen neues Stadtviertel erbaut worden.
– Sie haben Recht. Darüber wird sehr viel in Medien berichtet.
   Nachdem Berlin wieder zur Hauptstadt geworden ist, sind der Bundestag,
   die Regierung und viele wichtige Behörden von Bonn nach Berlin umgezogen.
– Ist Berlin zugleich eine Landeshauptstadt von irgendeinem Bundesland?
– Nein, aber es gehört zu den 16 Bundesländern,
   ebenso wie die beiden Stadtstaaten Bremen und Hamburg.
– Interessant, was halten die Deutschen von der Vereinigung?
– Eine schwere Frage. Die Ostdeutschen beantworten sie vollkommen anders als die Westdeutschen.
   Aber soweit ich das beurteilen kann, sind viele der Meinung, dass Vereinigung notwendig war. Aber die Art und Weise …
– Und ich bin mit der Entwicklung zufrieden, weil der Sozialismus keine Überlebenschancen mehr hatte.
   Ich bin davon überzeugt, dass es nichts Besseres als Demokratie gibt.
– Der Übergang zur Marktwirtschaft ist sicherlich sehr schwierig. Das erleben wir doch jetzt alles selbst.
   Die Arbeitslosigkeit nimmt zu, viele Betriebe schließen, und Menschen werden entlassen. Preise und Steurern steigen.
   Natürlich haben die Menschen Angst und fürchten um ihre Existenz.
– Warum müssen wir alles schwarzsehen?
   Der Zerfall der Sowjetunion hat auch viele positive Aspekte. Die Unabhängigkeit, zum Beispiel.
– Wie man´s nimmt … Aber wir müssen das durstehen. Aus nichts wird nichts.
– Wer weiß, ob wir die Museumsinsel mit dem Pergamonmuseum auch besuchen? Und den Tiergarten?
– Genug mit den Fragen. Nehmt dem Stadtführer sein Brot nicht weg. Sonst hat er nichts zu erzählen.
– Oh doch. Mich interessiert alles:
   Geschichte und Gegenwart, Kultur und Kunst, Politik und Wirtschaft, Industrie und Landwirtschaft …
– Ihr werdet noch genug Zeit haben, um alles zu erfahren.



Звук мог бы быть получше!
#18 
regrem патриот29.06.15 21:02
NEW 29.06.15 21:02 
in Antwort regrem 27.04.15 20:59, Zuletzt geändert 01.07.15 17:28 (regrem)
18. Ein Bild ist besser als tausend Wörter.


     Die ukrainischen Touristen sind in Dresden. Ihre deutschen Freunde haben für sie einen Besuch in die Oper organisiert.
Nicht alle möchten aber in die Oper. Einige wollen ein Auto mieten und in die Sächsische Schweiz fahren. Andere ziehen einen Kinobesuch vor.
Aber alle sind sich einig, dass es in Dresden viel zu sehen gibt, dass diese Stadt reich an Sehenswürdigkeiten ist.
– Hallo, Freunde! Ich habe euch was mitzuteilen: Wir gehen morgen in die Semperoper!
– Oper? Ich habe für die Oper nicht viel übrig. Und noch dazu die Verständigungsprobleme.
– Keine Sorge. Es wird morgen ein Ballett gegeben, „Schwanensee“ von Tschajkowskij.
   Eine Premiere. Es tanzt die erste Besetzung.
– Wunderbar! Hoffentlich hast du gute Plätze bekommen?
– Ich wollte Parkettplätze haben, aber das Haus war längst ausverkauft.
   Da habe ich meine Beziehungen spielen lassen und Plätze in ersten Rang bekommen.
– Keine Eintrittskarten? Kaum zu glauben! Sind die Tänzer so gut?
– Nicht nur das. Das Opernhaus selbst ist ein richtiges Meisterwerk von Gottfried Semper.
   Es wurde erst 1985 nach dem Wiederaufbau eröffnet.
– Das ist mir schrecklich leid, aber ich kann leider nicht mitkommen.
   Wir haben vor, in die Sächsische Schweiz zu fahren. Ich habe schon ein Auto gemietet.
– Das ist aber schade. Könnt ihr euren Ausflug nicht verschieden?
– Das geht leider nicht. Bedaure.
– Dann haben wir 2 Karten übrig.
– Ich weiß auch nicht … Ich wollte eigentlich ins Kino.
– Welcher Superfilm läuft denn morgen, dass du sogar ein schönes Ballett versäumen willst?
– Das ist eine Neuverfilmung meines Lieblingsromans von Hugo, gute Schauspieler, lauter Filmstars …
   Aber wenn es um die Semperoper geht, da kann ich nicht nein sagen.
– Wer die Wahl hat, hat die Qual. Wann beginnt die Vorstellung? Und wie kommt man hin?
– Das Opernhaus ist direkt am Zwinger, der Gemäldegalerie gegenüber.
– Übrigens, wann besuchen wir die Gemäldegalerie? Ich bin sehr gespannt.
– Ich war schon dort. Und bin, ehrlich gesagt, etwas enttäuscht.
– Was du nicht sagst!
– Na ja, Dürer, Kranach, Tizian, …
– Und die „Sixtinische Madonna“?
– Ja, ja, die auch. Aber die Sammlung ist ziemlich klein im Vergleich zur Ermitage oder Louvre.
– Aber nicht weniger wert. Und außerdem gibt es noch eine Abteilung „Neue Meister.“
   Die liegt wo anders, im Albertinum, dort, wo der berühmte Schatz untergebracht ist.
– Wie ich sehe, reichen 3 Tage nicht aus, um alles zu besichtigen.
– Dann kommst du eben noch einmal hierher.
– Und wo hin geht es weiter?
– Zuerst nach Frankfurt, dann nach München und schließlich nach Speyer.
– Speyer? Nie gehört.
– Das ist in Rheinland-Pfalz.
   Das Land ist bekannt für seine romantische Landschaft, seine Schlösser und Burgen und seine malerische Weinorte.
   Zwei Drittel der deutschen Weine werden dort erzeugt.
– Tüchtig, tüchtig! Hast du Reiseführer auswendig gelernt?
– Nein, ich habe nur eine Rheinfahrt von Mainz bis zum Lorelei-Felsen gemacht.
   „Ich weiß nicht, was soll es bedeuten“, – so heißt es bei Heinrich Heine?
– Und auf dem Rückweg besuchen wir Weimar. Das wird für unsere Literaturfreunde ein richtiges Erlebnis sein.
   Da erinnert jedes Haus und jeder Stein an Goethe und Schiller, Herder und Wieland, Ferenz Liszt, Lukas Kranach …
– Halt! Nicht so viel auf einmal. Ich behalte Namen und Daten schlecht. Lieber sehen wir uns alles mit eigenen Augen an.
– Da hast du recht. „Ein Bild ist besser als tausend Wörter.“



#19 
regrem патриот01.07.15 18:49
NEW 01.07.15 18:49 
in Antwort regrem 27.04.15 20:59, Zuletzt geändert 01.07.15 18:56 (regrem)

19. So wenig Staat wie möglich, so viel Staat wie nötig


     Die Touristengruppe kommt nach München und besucht das bekannte Deutsche Museum. Einer der Gastgeber hat die Besichtigung versäumt, da er von der Verkehrspolizei wegen der Geschwindigkeitsübersteigung erwischt wurde. Die Autofans der Gruppe haben natürlich Mitleid mit ihm. Bei der Besprechung des Vorfalls kommt man auf die Probleme der deutschen Wirtschaft zu sprechen.

– Wo warst du, Michael? Wir haben dich vermisst. Der Besuch des Deutschen Museums hat sich wirklich gelohnt, besonders für unsere Autofans:
    dort sind ja die ersten Autos und Flugzeuge ausgestellt.
– Stell dir mal vor! Ein alter Rennwagen, der Mercedes-Benz von 1938, der 433 Stundenkilometer fährt!
– Sprich nicht von der Geschwindigkeit. Ich wurde gerade von der Polizeikontrolle erwischt.
– Wieviel bist du gefahren?
– 140, aber auf der Strecke, wo nur 100 erlaubt waren. Aber nachdem ich 2 Stunden im Stau gesteckt hatte, war ich gezwungen zu rasen.
– So ein Pech! Das kann ich gut verstehen. Da frage ich mich immer, wozu Hochgeschwindigkeitsautos überhaupt produziert werden?
– Das schlimmste ist, dass ich schon zweimal in der „Verkehrssünderkartei bin. Wenn es weiter geht, wird mir bald mein Führerschein entzogen.
– Und was ist das für eine Kartei, wenn ich fragen darf?
– Eine Computerkartei. Apropos ist der Computer auch von einem Deutschen erfunden worden …
– Darüber haben wir uns im Museum auch informieren lassen: 1937 von Konrad Zuse.
– Wenn er damals gewusst hätte, was auf uns alles zukommt. Der Staat hat bald ein totales Informationsrecht über seine Bürger.
    Millionen von Daten aus dem Privatleben der Bürger werden gespeichert.
– Und das Datenschutzgesetz? Sei nicht so pessimistisch. Der Fortschritt hat mehr Vorteile als Nachteile. Wir haben andere Probleme.
    Der internationale Wettbewerb wird immer härter.
    Und der Industriestandort Deutschland mit seinen hohen Arbeitskosten, Unternehmenssteuern
    und Sozialabgaben und strengen Umweltschutzvorschriften verliert die Attraktivität für Investitionen.
– Das zweite „Deutsche Wirtschaftswunder“ ist dringend nötig.
– Was ist denn das? Verzeihung, eine Bildungslücke.
– Damit bezeichnet man den wirtschaftlichen Aufschwung der Bundesrepublik nach dem Zweiten Weltkrieg.
    Dank Adenauers Politik, der damals die private Initiative gefördert hatte, gehört Deutschland seit Jahren zu den führenden Industrieländern der Welt.
– Gehört der Spruch: „So wenig Staat wie möglich und so viel Staat wie nötig“ ihm?
– Das weiß ich nicht. Aber dieser Satz gilt auch heute.
    Nur das private Eigentum, der Wettbewerb und die Demokratie haben es ermöglicht, den hohen Wohlstand zu erreichen.
– Aber ein Paradies ist euer Land auch nicht.
– Da muss ich dir leider zustimmen.
    Wir machen zusammen mit der ganzen Menschheit alles durch:
    Krisen und Inflation, Korruption und Arbeitslosigkeit, AIDS, Drogen und Verfall der Moral.
    Aber Ost und West – daheim ist best.



#20