Login
🐻 БИРЖА & ФОРЕКС - ИЗБА Читальня
NEW 14.11.04 21:27
in Antwort Brad/ 15.10.04 07:43
А вот Брад помниш Забирал с Фин.Форума (нечего там оставлять )
19.07. 21:58
Interview Paul Rotter - König der Eurex
(╘GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
Paul Rotter hat geschafft, wovon 99,9 Prozent der Marktteilnehmer träumen. Er gehört zu den besten Tradern der Welt und ist einer der so genannten "Big Player" an der Eurex. Seine Gegenspieler nennen ihn ehrfurchtsvoll "Mr. Big". Mit Tagesumsätzen, die im Durchschnitt bei 150.000 Roundturns, an Spitzentagen sogar bei 250.000 Roundturns in den Zins-Future (Bund, Bobl, Schatz) pro Tag liegen, nimmt Rotter einen prominenten Platz in der virtuellen "Hall of Fame" der Eurex ein und verweist selbst die großen US-Mega-Stars wie Tom Baldwin (Bonds) oder Lewis Borsellino (S&P 500-Pit) auf ihre Plätze.
Um sich die Dimensionen Rotters außergewöhnlicher Leistung zu verdeutlichen, braucht man nur den Wert der von ihm gehandelten Futures-Kontrakte (je 100.000 Euro) als Bemessungsgrundlage heranziehen. Demnach "bewegt" Rotter in den Rentenmärkten bis zu 50 Milliarden Euro pro Tag (= 500.000 Halfturns * 100.000 Euro ). Das sind Beträge, die viele Großbanken im Futures-Bereich nicht in einem ganzen Jahr handeln. Wenn sich die Märkte nur um ein paar Ticks verändern, kann sein Trading-Konto bei seinen größten Positionen schnell mal eben im Wert eines komfortablen Einfamilienhauses mit "nettem" Grundstück steigen oder fallen.
Diese Stellung musste sich Paul Rotter hart erarbeiten. Eine schmerzliche, aber lehrreiche Pleite zu Beginn seiner Karriere, intensive Beobachtung der Märkte, unzählige Research-Stunden vor dem PC und der Wunsch nach ständiger Verbesserung gingen dem Erfolg voraus. Mittlerweile bedient Rotter das Keyboard seines Trading-Rechners so schnell, dass seine Aktionen mit dem bloßen Auge kaum nachzuvollziehen sind.
Frage: Herr Rotter, können Sie unseren Lesern kurz schildern, welches Schlüsselerlebnis dazu führte, dass Sie sich plötzlich für die Börse interessierten?
ROTTER: Es gab für mich eigentlich kein signifikantes Erlebnis, wie z.B. den Kauf der ersten Aktie. Vielmehr wuchs das Interesse bereits, als ich mir noch keine eigenen Aktien leisten konnte. Ich habe als Schüler bei diversen Börsenspielen mitgemacht und dabei die ersten Erfahrungen gesammelt und Grundkenntnisse erworben.
Frage: Wie sind Sie dann zum professionellen Trading gekommen?
ROTTER: Während meiner Ausbildung zum Bankkaufmann kam ich zum ersten Mal mit Derivaten in Kontakt, als ich für einige Wochen └Orderexecution⌠ an der damaligen DTB machen durfte. Zu dieser Zeit wuchs bei mir die Faszination für das Screen-Trading, obwohl ich damals im Stile eines └Casinoplayers⌠ Optionsgeschäfte auf meinem Privatkonto tätigte, welche mein ohnehin nicht vorhandenes Kapital stark reduzierten. Mit meinem Privatkonto im tiefroten Bereich habe ich sogar (nicht ganz freiwillig) die Bank verlassen müssen. Ich konnte dann aber gleich danach bei einem japanischen Handelshaus in Frankfurt als Juniortrader anfangen, was sich später als größter Glücksfall meiner Karriere herauskristallisierte. Denn dort durfte ich nach dem └Learning-by-doing⌠-Prinzip sofort mit einer einstelligen Kontraktzahl ohne weitere Einschränkungen loslegen. Man gab mir sogar ein Jahr Zeit, um profitabel zu werden.
Frage: Wie haben Sie die Stelle bekommen? Gab es eine Annonce oder haben Sie sich blind beworben?
ROTTER: Ich hatte mich damals blind bei mindestens 50 Instituten in Franfurt und auch in London beworben.
Frage: Wurden Sie bei diesem └Learning-by-doing⌠-Prozeß ins kalte Wasser geworfen oder hat man Ihnen damals einen Mentor zur Seite gegeben, der Ihnen die Grundlagen des Orderbuch-Scalpings beibrachte und Sie coachte.
ROTTER: Einen richtigen Mentor hatte ich nicht. Am Anfang konnte ich mich aber mit dem Cheftrader Ajisaka austauschen, der fast jeden Tag Profit machte und sogar die Positionen seines damaligen Chefs "hedgte", wenn er der Meinung war, dass dieser falsch läge. Ich hatte viele lange Gespräche mit Ihm über die Marktpsychologie, insbesondere an schlechten Tagen. Das hat mir damals sehr geholfen.
Frage: Wie lief Ihr Trading? Waren Sie von Anfang an erfolgreich?
ROTTER: Ich habe schon nach sehr kurzer Zeit zirka 100 bis 150 Einzeltrades pro Tag getätigt, was sich bis heute nicht wesentlich geändert hat. Dies hat zwar bei der japanischen Belegschaft zunächst für Kopfschütteln gesorgt, man ließ mich aber weitermachen. Toll war, dass ich in den ersten drei Jahren keinen einzigen Verlustmonat hatte. Erst später, mit stark steigenden Positionsgrößen, habe ich dann hin und wieder "so richtig eins auf die Nase bekommen".
Insbesondere zu der Zeit, als die Eurex die ersten Terminals in den USA zuließ und einige neue Big Player in den Markt kamen, wie z.B. Harris Brumfield aus Chicago, musste ich Federn lassen.
Frage: Man sagt, dass jeder große Trader mindestens eine große Pleite erlebt haben muss, um ein erfolgreicher Top-Trader zu werden. Wie sah Ihre Pleite aus und welche Lehren haben Sie damals daraus gezogen?
ROTTER: Wie bereits erwähnt, hatte ich während meiner Bankausbildung eine "schlechte Phase" auf meinem Privatkonto, wobei ich damals natürlich keinerlei Erfahrung, geschweige denn ein persönliches Risiko Management hatte. Später waren die ersten siebenstelligen Verlusttage für mich psychologisch belastend. Als ich eines Tages mal bei einer Art "Blackout" über zweieinhalb Millionen Euro in den Sand setzte, war ich kurz davor, mit dem Trading aufzuhören. Ich besaß noch genügend Kapital, um unbesorgt leben zu können und wollte mir diese psychischen Nackenschläge eigentlich nicht mehr antun. In dem darauf folgenden, vierwöchigen Urlaub wuchs bei mir jedoch die Motivation, den Kampf wieder aufzunehmen. Ich konnte dann innerhalb relativ kurzer Zeit diesen Verlust wieder wettmachen, so dass ich aus dieser Situation gestärkt hervorgetreten bin.
Frage: Hat sich Ihre Einstellung zu den Märkten seither geändert?
ROTTER: Mit der zunehmenden Erfahrung bezüglich größerer Verlusttage und darauf folgender guter Phasen hat sich natürlich meine Sensibilität für Verluste verringert. Ich weiß, dass ich sie wieder aufholen kann. Das hat dazu geführt, dass ich an schlechten Tagen schneller bereit bin, das Trading für den Tag einzustellen und mittlere oder kleinere Verluste zu akzeptieren, als die Verluste mit einer Brechstange wieder reinholen zu wollen.
Frage: In unserem April-Heft hat die Psychologin Monika Müller ein aufgabenbezogenes Teamrollenmodell von Meredith Belbin vorgestellt, mit dem Trader Ihr Rollenprofil festlegen können. Dürften wir Sie bitten, uns Ihr Profil zu erstellen?
ROTTER: Macher √ Koordinator √ Neuerer (siehe Kasten).
Frage: Was zeichnet einen Weltklasse-Trader wie Sie sonst noch aus? Wodurch unterscheiden Sie sich Ihrer Meinung nach von anderen Tradern? Was sind Ihre Stärken?
ROTTER: Die Fähigkeit, in Gewinnphasen aggressiver zu werden und größere Risiken einzugehen, in Verlustphasen dagegen genau das Gegenteil zu machen. Dies widerspricht normalerweise dem Naturell des Menschen. Am besten, man hat eine Person, die nichts mit Traden am Hut hat, an seiner Seite, die ab einer vorher festgelegten Verlustsituation den Trading-Terminal abschaltet und den Trader nach Hause schickt.
Frage: Sie sind als Orderbuch-Scalper bekannt. Können Sie unseren Lesern kurz erklären, was ein Orderbuch-Scalper macht und wie in etwa Ihre Handelsstrategien aussehen. Welche Taktiken benutzen Sie dabei?
ROTTER: Es ist eine Art Market Making, bei dem man gleichzeitig Kauf- und Verkaufsorders im Markt platziert und seine Handelsentscheidungen sehr kurzfristig aufgrund bestimmter Ereignisse im Orderbuch trifft. Die Positionen werden nur sehr kurzfristig gehalten (Scalping = herausschneiden einer kleinen Marktbewegung). Ich habe beispielsweise in mehreren verschiedenen Futures gleichzeitig sehr viele Orders eng am Markt. Die daraus resultierenden Trades egalisieren sich meist ergebnismäßig, weil ich mal etwas kaufe und anderswo etwas verkaufe. Dadurch bekomme ich aber ein sehr gutes Gefühl für die Marktstimmung, um dann gezielt den einen oder anderen großen Trade zu platzieren.
Frage: Wie lange halten Sie im Schnitt eine Position?
ROTTER: Da ich sehr selten einen "Single-Trade" (= Trade, um die Kursbewegung in eine Richtung auszunutzen) habe, sondern, wie beschrieben, meistens immer wieder neue Ausführungen auf beiden Seiten im Orderbuch bekomme (sowohl auf der so genannten Bid-Seite = Käufer als auch auf der Offer-Seite = Verkäufer), habe ich oft stundenlang wechselnde Positionen in verschiedenen Märkten, wobei sich meine Marktmeinung manchmal alle paar Minuten ändert bzw. auch ändern muss. Dies fällt mir relativ leicht, da ich bei meinen Trades meistens sowieso nur auf die nächsten 3 bis 5 Ticks sehe.
Frage: Waren Sie während Ihrer professionellen Laufbahn schon immer ein Orderbuch- Scalper oder haben Sie es auch mit anderen Methoden versucht, zum Beispiel Swing- oder Momentum -Trading?
ROTTER: Ja, allerdings passe ich mein Trading immer wieder an bestimmte Marktsituationen an. So habe ich an sehr volatilen Tagen natürlich wesentlich weniger Orders im Markt und mache viel mehr Single-Trades, wobei ich diese oft nur für ein paar Sekunden aufrechterhalte.
Frage: Sie sind hauptsächlich im Eurex Futures Markt tätig, welche Kontrakte handeln Sie gerne und warum? Gibt es bestimmte Kontrakte, die besser geeignet sind für Orderbuch-Scalper als andere?
ROTTER: Ich bin jetzt seit über zehn Jahren in den Zinsfutures der Eurex tätig. Diese Märkte haben sich während dieser Zeit natürlich immer wieder geändert, insbesondere in Bezug auf Liquidität. Für mich ist große Liquidität von Vorteil, andere mögen lieber illiquide Märkte. Das hängt von der Handelsstrategie ab.
Frage: Ist Ihre Form des Tradings nur an elektronischen Börsen möglich?
ROTTER: Grundsätzlich ja, weil man im Trading-Pit nicht gleichzeitig so viele Orders handhaben kann und man erst nach einem Handelspartner suchen muss, während man in einem elektronischen Orderbuch sofort traden kann und die elektronischen Märkte weniger manipulationsanfällig sind.
Frage: Versuchen Orderbuch-Scalper immer die Stopps im Markt zu finden und auszunehmen?
ROTTER: Das ist sicher so, wobei durch die stark steigende Liquidität in den vergangenen Jahren die Stopps nicht mehr so oft schnelle "Spikes" (= plötzliche markante Kursausbrüche) verursachen. Oft sind die Stopps auch nicht mehr dort, wo man sie vermuten könnte, da die anderen Marktteilnehmer auch nicht dumm sind bzw. in den letzten Jahren dazugelernt haben.
Frage: Welche Rolle spielt das Risiko Management in Ihrem Trading?
ROTTER: Ich setze mir grundsätzlich Tagesziele und Limits für meine "P&L" (= Profit- und Loss), wobei das wichtigste für mich das Stopp-Limit ist, also die Verlustgröße, bei der ich meine Bildschirme abschalte. Meine größten Positionen liegen im fünfstelligen Kontraktbereich, wobei ich keine speziellen Money Management-Techniken verwende.
Frage: Was machen Sie, wenn eine Position plötzlich gegen Sie läuft? Benutzen Sie Stopp-Loss Orders?
ROTTER: Ich versuche grundsätzlich meine Positionen immer sofort zu liquidieren, wenn sie gegen mich laufen, wobei dies bei größeren Positionen oft schwierig ist, weil ich den Markt dann natürlich weiter gegen mich bewege und andere Trader eventuell in die gleiche Situation geraten, was die Bewegung noch beschleunigt. Meist kann ich anschließend einen Teil der Verluste aufgrund meines Wissens über das Zustandekommen der Bewegung wieder reinholen.
Frage: Warum haben Sie kein Problem damit, Ihre Position zu schließen und sogar in die entgegen gesetzte Richtung zu traden? Sollte ein guter Trader nicht eine Meinung haben und auch dazu stehen?
ROTTER: Nein, ganz im Gegenteil. Ein Börsenguru oder Analyst muss vielleicht zu seiner Meinung stehen, aber ein Trader sollte am besten gar keine Meinung haben. Je mehr Meinung man ins Spiel bringt, desto schwerer kann man sich von Verlustpositionen verabschieden.
Frage: Welche Rolle spielt die Markt-Psychologie für Sie?
ROTTER: Ich versuche immer, die Psychologie des Marktes zu lesen bzw. zu spüren, um dann meine Entscheidungen zu treffen.
Frage: Wie gehen Sie mit störenden Gedanken und Emotionen um?
ROTTER: Im Notfall mit einer kalten Dusche oder mit dem Sprung in einen kalten Pool.
Frage: Gibt es da einen Trade, der Ihnen besonders in Erinnerung blieb? Wie sah der aus?
ROTTER: Vor ein paar Jahren konnte ich durch eine große Verkaufsorder noch größere Stopps im Bund-Future auslösen und innerhalb weniger Sekunden knapp 40 Ticks mit ein paar Tausend Kontrakten verdienen, was heute aufgrund der gestiegenen Liquidität im Orderbuch kaum noch möglich ist.
Frage: Wie sieht Ihre Vorbereitung für den Trading Tag aus? Gehen Sie systematisch vor, haben Sie Routinen für den Tagesablauf oder nehmen Sie den Tag quasi wie er kommt?
ROTTER: Vor Börseneröffnung bzw. Trading-Beginn überprüfe ich grundsätzlich erst einmal alle Wirtschaftstermine sowie alle möglichen kursbeeinflussenden Ereignisse, die an diesem Tag passieren könnten (z.B. Reden von Zentralbankoffiziellen). Dann versuche ich, alle wichtigen Levels in meinen Märkten festzustellen. Dies geschieht durch eigene Analysen sowie durch das Lesen von Analystenkommentaren. So bekomme ich ein Bild von dem, was eventuell wichtig sein könnte. Die Markt-Meinungen anderer Börsenteilnehmer interessieren mich hingegen überhaupt nicht, da man sich nur beeinflussen lassen würde.
Frage: Wie sieht Ihre mentale Vorbereitung auf den Tradingtag aus?
ROTTER: Es gibt da nichts Spezielles, ich bin grundsätzlich immer motiviert, den Kampf aufzunehmen. Ich betrachte das Trading mehr als einen sportlichen Wettkampf und versuche den Gedanken an Geld komplett wegzulassen.
Frage: Wie viele Stunden sitzen Sie täglich vor den Bildschirmen und wie viel Zeit nimmt dann das eigentliche Trading in Anspruch?
ROTTER:Im Moment sitze ich zirka fünf Stunden ununterbrochen vor dem PC und bin in dieser Zeit auch aktiv. Bei Spezialereignissen können es aber auch schon mal elf Stunden am Stück sein. In dieser Zeit habe ich ständig wechselnde Positionen, außer an sehr umsatzschwachen Tagen.
Frage: Das ist sicherlich enorm anstrengend. Wie schaffen Sie es, so lange voll konzentriert zu sein?
ROTTER: Das haben sich die japanischen Kollegen, die ja als arbeitswütig gelten, vor zehn Jahren auch schon gefragt. Es ist für mich eine Art Spiel, in das man sich so vertieft, dass die Zeit irgendwie sehr schnell vorüber geht und die Anstrengungen hier mehr im physischen (z.B. Belastung der Augen) als im psychischen Bereich liegt.
Frage: Welchen Ausgleich gönnen Sie sich sonst noch für all den Stress?
ROTTER: Ich mache viel Urlaub und treibe viel Sport.
Frage: Wie sieht Ihre technische Ausrüstung aus? Benutzen Sie eine besondere Handelsplattform, Software, oder Soundmachines bzw. Squawk-Boxen?
ROTTER: Meine Handelsplattform ist der MD-Trader von Trading Technologies. Daneben habe ich Reuters, Bloomberg, CQG und eine USD-Squawkbox.
Frage: Wie funktioniert eine USD-Squawkbox und welchen Nutzen können Sie daraus ziehen?
ROTTER: Sie können sich in den USA Kommentatoren anmieten, die ihnen direkt vom jeweiligen Trading-Pit das aktuelle Handelsgeschehen über Lautsprecher mitteilen. Dadurch erfahren sie einige Details über aktuelle Kurse ("Quotes"), Umsätze, Marktteilnehmer und Entwicklungen. Dieser Setup hat für mich den Vorteil, dass ich die "Squawkbox"-Informationen schneller aufnehme, weil ich sie permament höre und nicht erst auf den Bildschirmen danach suchen muss. Die USD-Squawkbox verwende ich, weil die Entwicklung des Euros gegenüber dem Dollar in den letzten Monaten oftmals Einfluss auf die Zinsmärkte hatte. Diese Effekte ändern sich aber auch. So beeinflussen momentan beispielsweise die Rohölpreise den FDAX usw.
Frage: Welche Timeframes bei den Charts setzt ein Orderbuch-Scalper wie Sie ein, der im Prinzip doch alle relevanten Informationen aus dem Orderbuch bekommt? Verwenden Sie auch Chartpattern und Indikatoren?
ROTTER: In der Regel 5 bis 30min-Charts, um mir Trendlinien und Indikatoren anzusehen. Allerdings bevorzuge ich meist die zeitlich unabhängigen Point&Figure-Charts, weil mir diese zum Teil klarere Formationen bzw. Chartpattern bieten (z.B. Triple Top). Und bei den Indikatoren schaue ich mir ganz gerne den CCI an, weil dieser auch die Volatilität der Märkte aufzeigt.
Frage: Sind Trendlinien, Pivot Points oder Indikatoren usw. für Sie wichtig?
ROTTER: Sie sind für mich sogar sehr wichtig, weil ich weiß, dass sich andere Trader daran orientieren und ich damit Informationen erhalte. Meine Handelsentscheidungen treffe ich dann aber nach anderen Kriterien.
Frage: Halten Sie es für möglich, dass einzelne Trader einen ganzen Markt beeinflussen können?
ROTTER: Nein, meines Erachtens kann ein einzelner Marktteilnehmer die Märkte niemals rund um die Uhr alleine im Griff haben. Es gibt immer mehrere Big Players im Markt. Nehmen Sie beispielsweise den Bund Future, den umsatzstärksten Futures-Kontrakt der Welt. Es werden fast täglich über eine Million Kontrakte gehandelt. Wenn beispielsweise aus dem nichts heraus ein Trend einsetzt, ohne große Korrekturen zu zeigen, könnte ich mich dagegen stellen, wie ich wollte. Ich würde den Markt trotzdem nicht aufhalten können, weil dahinter viel größere Kräfte wirken als ich sie aufbringen kann. Außerdem haben sich seit einiger Zeit so genannte "Analytics"(computergestützte Orderbuch-Scalper) hinzugesellt, die auch mir das Leben schwerer machen. Meines Wissens erforschen sie systematisch die Eigenarten und Verhaltensweisen des Orderbuches und setzen die Erkenntnisse daraus in Form von voll automatisierten Handelssystemen um. Weil sie oftmals in mehreren Märkten gleichzeitig agieren, vermute ich, dass diese Computer-Freaks aus dem voll automatisierten Spread- und Arbitrage-Handel kommen.
Frage: Wie muss ein Trader vorgehen, wenn er es mit der Methodik des Orderbuch-Scalpers versuchen will?
ROTTER: Er muss den Markt und das Orderbuch lange Zeit beobachten, um ihn lesen zu lernen bzw. ein Gefühl für die Bewegungsmuster zu bekommen.
Frage: Gibt es einen Rat, den Sie unseren Lesern geben können, damit diese erfolgreicher traden können?
ROTTER: Man sollte auf jeden Fall nicht halbherzig und nebenbei traden, sondern sehr professionell und gut informiert an die Sache herangehen. Lesen Sie Trading-Bücher und besuchen Sie gute Trading-Seminare, um bestens vorbereitet zu sein. Außerdem muss man grundsätzlich davon ausgehen, dass "IMMER ALLES" passieren kann┘, insofern sollte beispielsweise die Toilette nicht zu fern vom Trading-Desk entfernt sein :-))).
http://foren.germany.ru/325032.html?Cat=
19.07. 21:58
Interview Paul Rotter - König der Eurex
(╘GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
Paul Rotter hat geschafft, wovon 99,9 Prozent der Marktteilnehmer träumen. Er gehört zu den besten Tradern der Welt und ist einer der so genannten "Big Player" an der Eurex. Seine Gegenspieler nennen ihn ehrfurchtsvoll "Mr. Big". Mit Tagesumsätzen, die im Durchschnitt bei 150.000 Roundturns, an Spitzentagen sogar bei 250.000 Roundturns in den Zins-Future (Bund, Bobl, Schatz) pro Tag liegen, nimmt Rotter einen prominenten Platz in der virtuellen "Hall of Fame" der Eurex ein und verweist selbst die großen US-Mega-Stars wie Tom Baldwin (Bonds) oder Lewis Borsellino (S&P 500-Pit) auf ihre Plätze.
Um sich die Dimensionen Rotters außergewöhnlicher Leistung zu verdeutlichen, braucht man nur den Wert der von ihm gehandelten Futures-Kontrakte (je 100.000 Euro) als Bemessungsgrundlage heranziehen. Demnach "bewegt" Rotter in den Rentenmärkten bis zu 50 Milliarden Euro pro Tag (= 500.000 Halfturns * 100.000 Euro ). Das sind Beträge, die viele Großbanken im Futures-Bereich nicht in einem ganzen Jahr handeln. Wenn sich die Märkte nur um ein paar Ticks verändern, kann sein Trading-Konto bei seinen größten Positionen schnell mal eben im Wert eines komfortablen Einfamilienhauses mit "nettem" Grundstück steigen oder fallen.
Diese Stellung musste sich Paul Rotter hart erarbeiten. Eine schmerzliche, aber lehrreiche Pleite zu Beginn seiner Karriere, intensive Beobachtung der Märkte, unzählige Research-Stunden vor dem PC und der Wunsch nach ständiger Verbesserung gingen dem Erfolg voraus. Mittlerweile bedient Rotter das Keyboard seines Trading-Rechners so schnell, dass seine Aktionen mit dem bloßen Auge kaum nachzuvollziehen sind.
Frage: Herr Rotter, können Sie unseren Lesern kurz schildern, welches Schlüsselerlebnis dazu führte, dass Sie sich plötzlich für die Börse interessierten?
ROTTER: Es gab für mich eigentlich kein signifikantes Erlebnis, wie z.B. den Kauf der ersten Aktie. Vielmehr wuchs das Interesse bereits, als ich mir noch keine eigenen Aktien leisten konnte. Ich habe als Schüler bei diversen Börsenspielen mitgemacht und dabei die ersten Erfahrungen gesammelt und Grundkenntnisse erworben.
Frage: Wie sind Sie dann zum professionellen Trading gekommen?
ROTTER: Während meiner Ausbildung zum Bankkaufmann kam ich zum ersten Mal mit Derivaten in Kontakt, als ich für einige Wochen └Orderexecution⌠ an der damaligen DTB machen durfte. Zu dieser Zeit wuchs bei mir die Faszination für das Screen-Trading, obwohl ich damals im Stile eines └Casinoplayers⌠ Optionsgeschäfte auf meinem Privatkonto tätigte, welche mein ohnehin nicht vorhandenes Kapital stark reduzierten. Mit meinem Privatkonto im tiefroten Bereich habe ich sogar (nicht ganz freiwillig) die Bank verlassen müssen. Ich konnte dann aber gleich danach bei einem japanischen Handelshaus in Frankfurt als Juniortrader anfangen, was sich später als größter Glücksfall meiner Karriere herauskristallisierte. Denn dort durfte ich nach dem └Learning-by-doing⌠-Prinzip sofort mit einer einstelligen Kontraktzahl ohne weitere Einschränkungen loslegen. Man gab mir sogar ein Jahr Zeit, um profitabel zu werden.
Frage: Wie haben Sie die Stelle bekommen? Gab es eine Annonce oder haben Sie sich blind beworben?
ROTTER: Ich hatte mich damals blind bei mindestens 50 Instituten in Franfurt und auch in London beworben.
Frage: Wurden Sie bei diesem └Learning-by-doing⌠-Prozeß ins kalte Wasser geworfen oder hat man Ihnen damals einen Mentor zur Seite gegeben, der Ihnen die Grundlagen des Orderbuch-Scalpings beibrachte und Sie coachte.
ROTTER: Einen richtigen Mentor hatte ich nicht. Am Anfang konnte ich mich aber mit dem Cheftrader Ajisaka austauschen, der fast jeden Tag Profit machte und sogar die Positionen seines damaligen Chefs "hedgte", wenn er der Meinung war, dass dieser falsch läge. Ich hatte viele lange Gespräche mit Ihm über die Marktpsychologie, insbesondere an schlechten Tagen. Das hat mir damals sehr geholfen.
Frage: Wie lief Ihr Trading? Waren Sie von Anfang an erfolgreich?
ROTTER: Ich habe schon nach sehr kurzer Zeit zirka 100 bis 150 Einzeltrades pro Tag getätigt, was sich bis heute nicht wesentlich geändert hat. Dies hat zwar bei der japanischen Belegschaft zunächst für Kopfschütteln gesorgt, man ließ mich aber weitermachen. Toll war, dass ich in den ersten drei Jahren keinen einzigen Verlustmonat hatte. Erst später, mit stark steigenden Positionsgrößen, habe ich dann hin und wieder "so richtig eins auf die Nase bekommen".
Insbesondere zu der Zeit, als die Eurex die ersten Terminals in den USA zuließ und einige neue Big Player in den Markt kamen, wie z.B. Harris Brumfield aus Chicago, musste ich Federn lassen.
Frage: Man sagt, dass jeder große Trader mindestens eine große Pleite erlebt haben muss, um ein erfolgreicher Top-Trader zu werden. Wie sah Ihre Pleite aus und welche Lehren haben Sie damals daraus gezogen?
ROTTER: Wie bereits erwähnt, hatte ich während meiner Bankausbildung eine "schlechte Phase" auf meinem Privatkonto, wobei ich damals natürlich keinerlei Erfahrung, geschweige denn ein persönliches Risiko Management hatte. Später waren die ersten siebenstelligen Verlusttage für mich psychologisch belastend. Als ich eines Tages mal bei einer Art "Blackout" über zweieinhalb Millionen Euro in den Sand setzte, war ich kurz davor, mit dem Trading aufzuhören. Ich besaß noch genügend Kapital, um unbesorgt leben zu können und wollte mir diese psychischen Nackenschläge eigentlich nicht mehr antun. In dem darauf folgenden, vierwöchigen Urlaub wuchs bei mir jedoch die Motivation, den Kampf wieder aufzunehmen. Ich konnte dann innerhalb relativ kurzer Zeit diesen Verlust wieder wettmachen, so dass ich aus dieser Situation gestärkt hervorgetreten bin.
Frage: Hat sich Ihre Einstellung zu den Märkten seither geändert?
ROTTER: Mit der zunehmenden Erfahrung bezüglich größerer Verlusttage und darauf folgender guter Phasen hat sich natürlich meine Sensibilität für Verluste verringert. Ich weiß, dass ich sie wieder aufholen kann. Das hat dazu geführt, dass ich an schlechten Tagen schneller bereit bin, das Trading für den Tag einzustellen und mittlere oder kleinere Verluste zu akzeptieren, als die Verluste mit einer Brechstange wieder reinholen zu wollen.
Frage: In unserem April-Heft hat die Psychologin Monika Müller ein aufgabenbezogenes Teamrollenmodell von Meredith Belbin vorgestellt, mit dem Trader Ihr Rollenprofil festlegen können. Dürften wir Sie bitten, uns Ihr Profil zu erstellen?
ROTTER: Macher √ Koordinator √ Neuerer (siehe Kasten).
Frage: Was zeichnet einen Weltklasse-Trader wie Sie sonst noch aus? Wodurch unterscheiden Sie sich Ihrer Meinung nach von anderen Tradern? Was sind Ihre Stärken?
ROTTER: Die Fähigkeit, in Gewinnphasen aggressiver zu werden und größere Risiken einzugehen, in Verlustphasen dagegen genau das Gegenteil zu machen. Dies widerspricht normalerweise dem Naturell des Menschen. Am besten, man hat eine Person, die nichts mit Traden am Hut hat, an seiner Seite, die ab einer vorher festgelegten Verlustsituation den Trading-Terminal abschaltet und den Trader nach Hause schickt.
Frage: Sie sind als Orderbuch-Scalper bekannt. Können Sie unseren Lesern kurz erklären, was ein Orderbuch-Scalper macht und wie in etwa Ihre Handelsstrategien aussehen. Welche Taktiken benutzen Sie dabei?
ROTTER: Es ist eine Art Market Making, bei dem man gleichzeitig Kauf- und Verkaufsorders im Markt platziert und seine Handelsentscheidungen sehr kurzfristig aufgrund bestimmter Ereignisse im Orderbuch trifft. Die Positionen werden nur sehr kurzfristig gehalten (Scalping = herausschneiden einer kleinen Marktbewegung). Ich habe beispielsweise in mehreren verschiedenen Futures gleichzeitig sehr viele Orders eng am Markt. Die daraus resultierenden Trades egalisieren sich meist ergebnismäßig, weil ich mal etwas kaufe und anderswo etwas verkaufe. Dadurch bekomme ich aber ein sehr gutes Gefühl für die Marktstimmung, um dann gezielt den einen oder anderen großen Trade zu platzieren.
Frage: Wie lange halten Sie im Schnitt eine Position?
ROTTER: Da ich sehr selten einen "Single-Trade" (= Trade, um die Kursbewegung in eine Richtung auszunutzen) habe, sondern, wie beschrieben, meistens immer wieder neue Ausführungen auf beiden Seiten im Orderbuch bekomme (sowohl auf der so genannten Bid-Seite = Käufer als auch auf der Offer-Seite = Verkäufer), habe ich oft stundenlang wechselnde Positionen in verschiedenen Märkten, wobei sich meine Marktmeinung manchmal alle paar Minuten ändert bzw. auch ändern muss. Dies fällt mir relativ leicht, da ich bei meinen Trades meistens sowieso nur auf die nächsten 3 bis 5 Ticks sehe.
Frage: Waren Sie während Ihrer professionellen Laufbahn schon immer ein Orderbuch- Scalper oder haben Sie es auch mit anderen Methoden versucht, zum Beispiel Swing- oder Momentum -Trading?
ROTTER: Ja, allerdings passe ich mein Trading immer wieder an bestimmte Marktsituationen an. So habe ich an sehr volatilen Tagen natürlich wesentlich weniger Orders im Markt und mache viel mehr Single-Trades, wobei ich diese oft nur für ein paar Sekunden aufrechterhalte.
Frage: Sie sind hauptsächlich im Eurex Futures Markt tätig, welche Kontrakte handeln Sie gerne und warum? Gibt es bestimmte Kontrakte, die besser geeignet sind für Orderbuch-Scalper als andere?
ROTTER: Ich bin jetzt seit über zehn Jahren in den Zinsfutures der Eurex tätig. Diese Märkte haben sich während dieser Zeit natürlich immer wieder geändert, insbesondere in Bezug auf Liquidität. Für mich ist große Liquidität von Vorteil, andere mögen lieber illiquide Märkte. Das hängt von der Handelsstrategie ab.
Frage: Ist Ihre Form des Tradings nur an elektronischen Börsen möglich?
ROTTER: Grundsätzlich ja, weil man im Trading-Pit nicht gleichzeitig so viele Orders handhaben kann und man erst nach einem Handelspartner suchen muss, während man in einem elektronischen Orderbuch sofort traden kann und die elektronischen Märkte weniger manipulationsanfällig sind.
Frage: Versuchen Orderbuch-Scalper immer die Stopps im Markt zu finden und auszunehmen?
ROTTER: Das ist sicher so, wobei durch die stark steigende Liquidität in den vergangenen Jahren die Stopps nicht mehr so oft schnelle "Spikes" (= plötzliche markante Kursausbrüche) verursachen. Oft sind die Stopps auch nicht mehr dort, wo man sie vermuten könnte, da die anderen Marktteilnehmer auch nicht dumm sind bzw. in den letzten Jahren dazugelernt haben.
Frage: Welche Rolle spielt das Risiko Management in Ihrem Trading?
ROTTER: Ich setze mir grundsätzlich Tagesziele und Limits für meine "P&L" (= Profit- und Loss), wobei das wichtigste für mich das Stopp-Limit ist, also die Verlustgröße, bei der ich meine Bildschirme abschalte. Meine größten Positionen liegen im fünfstelligen Kontraktbereich, wobei ich keine speziellen Money Management-Techniken verwende.
Frage: Was machen Sie, wenn eine Position plötzlich gegen Sie läuft? Benutzen Sie Stopp-Loss Orders?
ROTTER: Ich versuche grundsätzlich meine Positionen immer sofort zu liquidieren, wenn sie gegen mich laufen, wobei dies bei größeren Positionen oft schwierig ist, weil ich den Markt dann natürlich weiter gegen mich bewege und andere Trader eventuell in die gleiche Situation geraten, was die Bewegung noch beschleunigt. Meist kann ich anschließend einen Teil der Verluste aufgrund meines Wissens über das Zustandekommen der Bewegung wieder reinholen.
Frage: Warum haben Sie kein Problem damit, Ihre Position zu schließen und sogar in die entgegen gesetzte Richtung zu traden? Sollte ein guter Trader nicht eine Meinung haben und auch dazu stehen?
ROTTER: Nein, ganz im Gegenteil. Ein Börsenguru oder Analyst muss vielleicht zu seiner Meinung stehen, aber ein Trader sollte am besten gar keine Meinung haben. Je mehr Meinung man ins Spiel bringt, desto schwerer kann man sich von Verlustpositionen verabschieden.
Frage: Welche Rolle spielt die Markt-Psychologie für Sie?
ROTTER: Ich versuche immer, die Psychologie des Marktes zu lesen bzw. zu spüren, um dann meine Entscheidungen zu treffen.
Frage: Wie gehen Sie mit störenden Gedanken und Emotionen um?
ROTTER: Im Notfall mit einer kalten Dusche oder mit dem Sprung in einen kalten Pool.
Frage: Gibt es da einen Trade, der Ihnen besonders in Erinnerung blieb? Wie sah der aus?
ROTTER: Vor ein paar Jahren konnte ich durch eine große Verkaufsorder noch größere Stopps im Bund-Future auslösen und innerhalb weniger Sekunden knapp 40 Ticks mit ein paar Tausend Kontrakten verdienen, was heute aufgrund der gestiegenen Liquidität im Orderbuch kaum noch möglich ist.
Frage: Wie sieht Ihre Vorbereitung für den Trading Tag aus? Gehen Sie systematisch vor, haben Sie Routinen für den Tagesablauf oder nehmen Sie den Tag quasi wie er kommt?
ROTTER: Vor Börseneröffnung bzw. Trading-Beginn überprüfe ich grundsätzlich erst einmal alle Wirtschaftstermine sowie alle möglichen kursbeeinflussenden Ereignisse, die an diesem Tag passieren könnten (z.B. Reden von Zentralbankoffiziellen). Dann versuche ich, alle wichtigen Levels in meinen Märkten festzustellen. Dies geschieht durch eigene Analysen sowie durch das Lesen von Analystenkommentaren. So bekomme ich ein Bild von dem, was eventuell wichtig sein könnte. Die Markt-Meinungen anderer Börsenteilnehmer interessieren mich hingegen überhaupt nicht, da man sich nur beeinflussen lassen würde.
Frage: Wie sieht Ihre mentale Vorbereitung auf den Tradingtag aus?
ROTTER: Es gibt da nichts Spezielles, ich bin grundsätzlich immer motiviert, den Kampf aufzunehmen. Ich betrachte das Trading mehr als einen sportlichen Wettkampf und versuche den Gedanken an Geld komplett wegzulassen.
Frage: Wie viele Stunden sitzen Sie täglich vor den Bildschirmen und wie viel Zeit nimmt dann das eigentliche Trading in Anspruch?
ROTTER:Im Moment sitze ich zirka fünf Stunden ununterbrochen vor dem PC und bin in dieser Zeit auch aktiv. Bei Spezialereignissen können es aber auch schon mal elf Stunden am Stück sein. In dieser Zeit habe ich ständig wechselnde Positionen, außer an sehr umsatzschwachen Tagen.
Frage: Das ist sicherlich enorm anstrengend. Wie schaffen Sie es, so lange voll konzentriert zu sein?
ROTTER: Das haben sich die japanischen Kollegen, die ja als arbeitswütig gelten, vor zehn Jahren auch schon gefragt. Es ist für mich eine Art Spiel, in das man sich so vertieft, dass die Zeit irgendwie sehr schnell vorüber geht und die Anstrengungen hier mehr im physischen (z.B. Belastung der Augen) als im psychischen Bereich liegt.
Frage: Welchen Ausgleich gönnen Sie sich sonst noch für all den Stress?
ROTTER: Ich mache viel Urlaub und treibe viel Sport.
Frage: Wie sieht Ihre technische Ausrüstung aus? Benutzen Sie eine besondere Handelsplattform, Software, oder Soundmachines bzw. Squawk-Boxen?
ROTTER: Meine Handelsplattform ist der MD-Trader von Trading Technologies. Daneben habe ich Reuters, Bloomberg, CQG und eine USD-Squawkbox.
Frage: Wie funktioniert eine USD-Squawkbox und welchen Nutzen können Sie daraus ziehen?
ROTTER: Sie können sich in den USA Kommentatoren anmieten, die ihnen direkt vom jeweiligen Trading-Pit das aktuelle Handelsgeschehen über Lautsprecher mitteilen. Dadurch erfahren sie einige Details über aktuelle Kurse ("Quotes"), Umsätze, Marktteilnehmer und Entwicklungen. Dieser Setup hat für mich den Vorteil, dass ich die "Squawkbox"-Informationen schneller aufnehme, weil ich sie permament höre und nicht erst auf den Bildschirmen danach suchen muss. Die USD-Squawkbox verwende ich, weil die Entwicklung des Euros gegenüber dem Dollar in den letzten Monaten oftmals Einfluss auf die Zinsmärkte hatte. Diese Effekte ändern sich aber auch. So beeinflussen momentan beispielsweise die Rohölpreise den FDAX usw.
Frage: Welche Timeframes bei den Charts setzt ein Orderbuch-Scalper wie Sie ein, der im Prinzip doch alle relevanten Informationen aus dem Orderbuch bekommt? Verwenden Sie auch Chartpattern und Indikatoren?
ROTTER: In der Regel 5 bis 30min-Charts, um mir Trendlinien und Indikatoren anzusehen. Allerdings bevorzuge ich meist die zeitlich unabhängigen Point&Figure-Charts, weil mir diese zum Teil klarere Formationen bzw. Chartpattern bieten (z.B. Triple Top). Und bei den Indikatoren schaue ich mir ganz gerne den CCI an, weil dieser auch die Volatilität der Märkte aufzeigt.
Frage: Sind Trendlinien, Pivot Points oder Indikatoren usw. für Sie wichtig?
ROTTER: Sie sind für mich sogar sehr wichtig, weil ich weiß, dass sich andere Trader daran orientieren und ich damit Informationen erhalte. Meine Handelsentscheidungen treffe ich dann aber nach anderen Kriterien.
Frage: Halten Sie es für möglich, dass einzelne Trader einen ganzen Markt beeinflussen können?
ROTTER: Nein, meines Erachtens kann ein einzelner Marktteilnehmer die Märkte niemals rund um die Uhr alleine im Griff haben. Es gibt immer mehrere Big Players im Markt. Nehmen Sie beispielsweise den Bund Future, den umsatzstärksten Futures-Kontrakt der Welt. Es werden fast täglich über eine Million Kontrakte gehandelt. Wenn beispielsweise aus dem nichts heraus ein Trend einsetzt, ohne große Korrekturen zu zeigen, könnte ich mich dagegen stellen, wie ich wollte. Ich würde den Markt trotzdem nicht aufhalten können, weil dahinter viel größere Kräfte wirken als ich sie aufbringen kann. Außerdem haben sich seit einiger Zeit so genannte "Analytics"(computergestützte Orderbuch-Scalper) hinzugesellt, die auch mir das Leben schwerer machen. Meines Wissens erforschen sie systematisch die Eigenarten und Verhaltensweisen des Orderbuches und setzen die Erkenntnisse daraus in Form von voll automatisierten Handelssystemen um. Weil sie oftmals in mehreren Märkten gleichzeitig agieren, vermute ich, dass diese Computer-Freaks aus dem voll automatisierten Spread- und Arbitrage-Handel kommen.
Frage: Wie muss ein Trader vorgehen, wenn er es mit der Methodik des Orderbuch-Scalpers versuchen will?
ROTTER: Er muss den Markt und das Orderbuch lange Zeit beobachten, um ihn lesen zu lernen bzw. ein Gefühl für die Bewegungsmuster zu bekommen.
Frage: Gibt es einen Rat, den Sie unseren Lesern geben können, damit diese erfolgreicher traden können?
ROTTER: Man sollte auf jeden Fall nicht halbherzig und nebenbei traden, sondern sehr professionell und gut informiert an die Sache herangehen. Lesen Sie Trading-Bücher und besuchen Sie gute Trading-Seminare, um bestens vorbereitet zu sein. Außerdem muss man grundsätzlich davon ausgehen, dass "IMMER ALLES" passieren kann┘, insofern sollte beispielsweise die Toilette nicht zu fern vom Trading-Desk entfernt sein :-))).
http://foren.germany.ru/325032.html?Cat=
NEW 14.11.04 21:33
in Antwort LAD1 14.11.04 21:27
NEW 18.11.04 22:18
in Antwort LAD1 14.11.04 21:27
Молодец Сер╦га!!!
Крутая статейка, даже духу прибавилось...
Добраться-бы до высот похожих....(задумчиво)
"Federn lassen"- надо запомнить....
PS: Weiter so!!
Trading & Service:
Крутая статейка, даже духу прибавилось...
Добраться-бы до высот похожих....(задумчиво)
"Federn lassen"- надо запомнить....
PS: Weiter so!!
Trading & Service:
http://www.amotors.de
NEW 18.11.04 22:49
in Antwort Gulag 18.11.04 22:18
Да я вот сижу уже и думаю выдать ещ╦ что
Или это уже действительно ни кому не надо
Я и сам могу себе найти что мне Пасует
А все только я вижу сидят почитывают кое что и отмалчиваются (модератеров не касается)
http://foren.germany.ru/325032.html?Cat=
Или это уже действительно ни кому не надо
Я и сам могу себе найти что мне Пасует
А все только я вижу сидят почитывают кое что и отмалчиваются (модератеров не касается)
http://foren.germany.ru/325032.html?Cat=
NEW 10.12.04 22:09
in Antwort LAD1 18.11.04 22:49
Колобок
.......катится колобок по тропинке, дальше и встречает колобок быка и медведя.
Медведь и бык, как обычно , борятся. Спрашивает колобок : ╚А что за проблеммы Ребята?╩
-╚Да вот,нашли тут 1000 денег и не знаем что с ними делать?╩
-╚А вы дайте их мне я что-нибудь придумаю╩,-сказал колобок.
-╚Ну, ладно, сегодня,1 июня, ╚Возьми,- сказали бык с медведем,:-но только через
месяц 1100 принес╦шь╩
-╚Хорошо╩.
И решил колобок пойти на биржу сделать быстрые деньги.
Теперь начинаем:
Купил:- в 08:48 1900 бумаг ╧349887 по 0,52 √ отдал: - 998 денег
Продал:- в 11:47 1900 бумаг ╧349887 по 0,64 √ получил: - 1206 денег
- заработал: - 208 денег
- имеет: - 1208 денег
эх вот так повезло, гулять так гулять иду на все:
Купил:- в 19:58 1800 бумаг ╧349894 по 0,62 √ отдал: - 1180 денег
Больше сделок не проводил, пров╦л кое какой анализ и глубоко за полночь пош╦л у койку.
P.S. наверняка колобок наделал ошибок, как думаете?
Да ещ╦:
Колобок есть колобок а деньги, бумаги, сделки реальные.
02 июня
┘.. ночью плохо спал утром решил продать вс╦
Продал: - в 08:02 1900 бумаг ╧349894 по 0,72 √ получил: - 1358 денег
-заработал: - 188 денег
-имеет: - 1386 денег
пока решил дальше не лезть и подождать америку
что-то скучно сейчас на бирже колобок может ни куда не докатиться.
Может кто поможет?
вроди начинается движение
Купил: - в 18:02 1900 бумаг ╧349894 по 0,70 √ отдал: - 1340 денег
Ост: 46
Смотрит колобок соседняя деревня подходит к пределу да и динамика снижается
10300 2000 1030 решил колобок не стал ждать дальше √ что-бы спать спокойно
Продал:- в 20:43 1900 бумаг ╧349894 по 0,80 √ получил: - 1510 денег
Заработал: - 170 денег
Имеет: - 1556 денег
К колобку уже приходят Е-письма он очень рад.
Но убедительная просьба не повторять его похождения
в конце его вс╦ равно съедят
и ещ╦ прения, bitte, после
а сто бумаг бабушка с дедушкой подарили (очепятка)
уже 3 июня
........00:15 а колобок вс╦ думает когда же настоящий импульс прийд╦т
завтра опять проблемы с керосином решаются (уже сегодня), с налогами ,
проблемы с безработицей- завтра, в каком напровление вс╦ двинится???
или уже подождать когда старый лис за бугром что-то решит
УТРО Абсолютные непонятки на маркте , думаете не купил
09:26 Купил ╧349894 1000*0,65 отдал≈660 денег
16:20 Докупил--------- 1000*0,68 отдал≈690 денег
ост: 206 денег
17:46 Продал ╧349894 2000*0,78 получил≈1550 денег
Имеет: 1756 денег более 70% за 3 дня
Тут и сказке КОНЕЦ , а кто что- нибудь понял МОЛОДЕЦ
А вот стратегия колобка:
ВСЕМ УСПЕХА!
Жизнь довела а раньше был примерный вкладчик
Ни кому верить нельзя
Но это ещ╦ не конец продолжение следует
И как я уже говорил сказку не изменишь колобка съедят
Много чего за это время произошло ну продолжим например так:
4 июня
........ не спокойное время какое-то на рынке √сплошной штиль , решил не д╦ргаться
чайку попить ведь не всегда обязательно торговать надо уметь и выждать момента.
Решил придержаться старой деревенской приметы √ как только старый Лис за бугром
крикнит наступает резкое оживление и куда в первые минуты- часы рван╦т, то дальнейшее развитие пойд╦т в другом направлении .
30 июня
.......основательно подготовился и жд╦т волну √ вот началось:
Купил:- в 21:30 3000 бумаг ╧349891 по 0,55 √ отдал 1640 денег
Ост:116
Не все получилось как задумал но остался доволен
2 июля
.....кое как пережил вчерашний день так и хотелось нажать кнопку пуск
Деревенская примета на этот раз не подвела:
Продал:- в 17:22 3000 бумаг ╧349891 по 0,74 √ получил- 2210 денег
Имеет:-2326 денег
ООО!!!! Великолепно, колобок своей стратегии придержался , не считал точно сколько
И скольки %-ных сделок было , но 100% за месяц сделал!
Как и обещал, начну потихоньку поедать колобка сам (планирую 3-4 варианта , а глядишь, там ещ╦ кто поможет):
Съедание ╧1-
Как и обычно они (бык и медведь) пришли ночью : "ТУК-ТУК"-колобок-
-"мы за деньгами, отдавай долг, месяц прош╦л"-сказали они.
-"Что делать?"- думает колобок-" денег-то нет все в бумаге(если кто заметил продал он их только 2-го),
ночь, конторы все закрыты? Выйду ,думает, убалтаю как-нибудь подождать"
Так и сделал-Но долг есть долг-Бык и Медведь ничего не стали слушать (раздавили) съели кузнеца Упсс
Съедание ╧2
Начн╦м немножко пораньше ну например Июня так √надцатого:
Воодушевл╦нный л╦гкими победами колобок подумал √╚Ха как это просто получается╩
И потерял бдительность : просыпается в одно прекрасное утро, а бумаги его наполовину полегчали √╚ничего ещ╦ подожду, аналисты сказали сейчас вс╦ начн╦тся╩
БАХ ещ╦ половины нету. Перевел вс╦ быстренько в другую , а вс╦ пошло в другом направлении . Сроки уже поджимают. Решил взять на верняка , что-бы так сразу
%-ов 200-300 в гору. И купил: бумагу в районе так≈0,04-0,1 и жд╦т ,а бумаги совсем не шевелятся даже наоборот идут в другом направлении и дождался:
Продал- 100000 бумаг ╧ХХХХХХ за 0,00 получил √ тоже самое 0
И опять идут ОНИ (бык и медведь) но теперь только дн╦м (при свете лучьше видно)
И что думаете?- съели колобка, НЕТ , дали ещ╦ денег! Глянули при этом, что у деда с бабкой Домик какой ни-какой имеется курочки-рябы во дворике.
Окей,- колобок начал по новой: обзав╦лся всем необходимым для этого, подчитнул кое-что . И начал:- делал вс╦ правильно- как по писанному √ Расставлял все Стопы,
Лоссы, Лимиты и т.д. Но за экраном монитора как-будто кто-то сидел и обо всех этих ловушках вс╦ знал и все их успешно обходил. А опыта не хватает.
Ну и результат тотже: Продал 100000*0,00=0
Теперь ОНИ пришли как обычно ночью но уже с ЭТИМИ, а дальше Вы уже знаете
(смотри съедание ╧1) Различие здесь только в том, что колобку хоть нашли ночьлежку , а вот бабка с дедом остались даже без разбитого карыта.(грустно).
Съедание ╧3
Теперь вс╦ было так:
......вс╦ делал правильно, за это время поднабрался опыта, меньше стал прислушиваться к другим , больше делал сам, выработались свои собственные правила.....
Короче, жизнь удалась, стратегия заработала. Деду сбабой домик, себе особнячок, тачку ит.д. (и даже здоровенную цепь на шею )
ОНИ тоже остались довольны колобок им даже по золотому колокольчику с хороших дел подарил.
Прошли годы....
И вдруг. Как обычно ночью √ТУК-ТУК ╚кто??╩
Пришли оппять ЭТИ (в прошлый раз не сказал ЭТИ- это Волки лесные)
-╚В ч╦м дело? ╚ -спросил колобок
-╚Да вот вроде дань ты отполавиневал исправно, но мы тут ещ╦ разок вс╦ перепроверили и нашли тут пару , тройку не показанных бумажек , может не твоя в том вина, так просто не заметил. Но за это время уже столько накапало.
Так что лучьше забудь про вс╦ и катись как обычно в одних тапочках по тропинке дальше. -А-то будет как в съедании╧2 или ещ╦ хуже (+дед с бабой).╩
Что делать с ЭТИМИ не поспоришь.
Съедание ╧4 (традиционное)
ОНИ и ЭТИ уже не участвуют, ВСЕ остались довольны √ колобок стал уже суперпрофи, Рынок чувствовал с закрытыми глазами, стратегия заработала на все 100%
Денег развелось куча (аж вонь пошла по округе). И на этот запах появилась, естественно кто, ОНА (ну конечно-же как и положенно ╚Лисичка сестричка╩
ОНА √это Патрикеевна )
...........Как обычно ОНА пришла Дн╦м (ТУК-ТУК), затем пришла Ночью, затем опять дн╦м и опять ночью, потом пару раз дн╦м и три раза ночью, два дн╦м, ночью вообще не ушла и т.д......
Да что Вы какая тут стратегия, да и не хватает уже той стратегии ( далее подходят все три предидущих съедания) А лисичка даже и не стала съедать колобка,
что там есть одни кости≈боялась подавиться-.
С колобком вс╦ ясно , а ОНА как и всегда убежала к ЭТИм у НИХ всегда есть чем поживиться...
Ну что мог
der Баурсак
....... Wird колобок nach тропинке gerollt, weiter und begegnet колобок des Stieres und des Bären.
Der Bär und der Stier, wie üblich, борятся. Fragt колобок: ╚ Und was für die Probleme die Leute{Kinder}? ╩
- ╚ Ja da, haben hier 1000 Geld gefunden und wissen{kennen} wir was mit ihnen nicht, zu machen? ╩
- ╚ Und Sie geben Sie sie mir ich etwas ich werde ╩ erdenken, wirken{sagen} sich колобок aus.
- ╚ Also, ладно, heute, den 1. Juni, ╚ Nimm, - haben gesagt Stier mit Bär:-aber nur durch
Den Monat{Mond} 1100 wirst Du ╩ bringen
- "Es ist" "gut".
Eben hat колобок entschieden, auf die Börse zu gehen, das schnelle Geld zu machen.
Jetzt beginnen wir:
Купил:-In 08:48 1900 Papiere ╧ 349887 nach 0,52 - hat zurückgegeben: - 998 Geld
Продал:-In 11:47 1900 Papiere ╧ 349887 nach 0,64 - hat bekommen: - 1206 Geld
- Hat verdient: - 208 Geld
- Hat: - 1208 Geld
эх da so повезло, zu spazieren so zu spazieren ich gehe auf allen:
Купил:-In 19:58 1800 Papiere ╧ 349894 nach 0,62 - hat zurückgegeben: - 1180 Geld
Es gibt mehrere Geschäfte führte{leitete} nicht durch, hat welche Analyse geleitet und tief für die Mitternacht ist bei койку gegangen.
P.S. Sicher denken Sie колобок наделал der Fehler, wie?
Ja noch:
Колобок sind колобок und das Geld, die Papiere, des Geschäftes einen reale.
02. Juni
┘.. In der Nacht schlief am Morgen schlecht hat entschieden, allen zu verkaufen
Hat verkauft: - in 08:02 1900 Papiere ╧ 349894 nach 0,72 - hat bekommen: - 1358 Geld
Verdienen: - 188 Geld
Haben: - 1386 Geld
Während{Bis} weiter nicht лезть entschieden hat und Amerika zu erwarten
Etwas ist jetzt auf der Börse колобок langweilig kann{darf} wohin nicht докатиться.
Wer kann{darf} wird helfen?
вроди fängt die Bewegung an
Hat gekauft: - in 18:02 1900 Papiere ╧ 349894 nach 0,70 - hat zurückgegeben: - 1340 Geld
Ост: 46
Es sieht колобок das benachbarte DOrf kommt{passt} zur Grenze ja heran und die Dynamik sinkt
10300 2000 1030 hat колобок nicht entschieden fing an, weiter-, um zu warten, ruhig zu schlafen
Продал:-In 20:43 1900 Papiere ╧ 349894 nach 0,80 - hat bekommen: - 1510 Geld
Hat verdient: - 170 Geld
Hat: - 1556 Geld
Zu колобку kommen die E-briefe er schon ist sehr froh.
Aber die inständige Bitte seine Abenteuer nicht zu wiederholen
Am Ende seiner ist съедят ist egal
Und noch прения, bitte, nach
Und hundert Papiere die Großmutter mit dem Großvater haben (очепятка) geschenkt
Schon den 3. Juni
........ 00:15 und колобок denkt aller wenn der vorliegende{echte} Impuls kommen wird
Morgen werden wieder die Probleme mit dem Petroleum (schon heute), mit den Steuern entschieden,
Die Probleme mit der Arbeitslosigkeit morgen, in welcher напровление allen двинится???
Oder schon wenn die alten Füchse für бугром etwas zu erwarten wird entscheiden
Den Morgen Absolut непонятки auf маркте, denken Sie hat nicht gekauft
09:26 Hat ╧ 349894 1000*0,65 gekauft gibt - 660 des Geldes zurück
16:20 Докупил---------1000*0,68 gibt - 690 des Geldes zurück
ост: 206 Geld
17:46 Hat ╧ 349894 2000*0,78 verkauft bekommen - 1550 des Geldes
Hat: 1756 Geld mehr 70 % für 3 Tage
Hier hat und dem Märchen das Ende, und wer dass нибудь der Prachtkerl verstanden
Und da die Strategie колобка:
VON ALLEM des Erfolges!
Das Leben hat hingeführt und früher war der musterhafte{ungefähre} Investor
Wem darf man nicht glauben
Aber es noch nicht das Ende folgt die Fortsetzung
Und wie ich das Märchen nicht schon sagte{sprach} wirst Du колобка съедят ändern
Es ist viel was für diese Zeit hat also, geschehen{gestammt} wir werden zum Beispiel so fortsetzen:
4. Juni
........ Nicht die ruhige Zeit irgendwelchen auf dem Markt hat die ununterbrochene Windstille, entschieden, nicht gezogen zu werden
Die Möwe попить doch nicht immer muß man handeln man muß des Momentes verstehen und abwarten.
Hat entschieden, des alten ländlichen Merkmales - kaum die alten Füchse für бугром gehalten zu werden
крикнит bricht die heftige Belebung und wohin in die ersten Minuten die Uhren рван╦т an, so wird die weitere Entwicklung in anderer Richtung gehen.
30. Juni
....... основательно wurde auch vorbereitet wartet die Welle - da fing an:
Купил:-In 21:30 3000 Papiere ╧ 349891 nach 0,55 - hat 1640 Geld zurückgegeben
Ост:116
Nicht wurde aller wie erhalten hat beabsichtigt aber hat geblieben ist zufrieden
2. Juli
..... Wie den gestrige Tag erlebt hat wollte man als auch den Knopf den Start drücken{tasten}
Das ländliche Merkmal hat diesmal nicht zugeführt:
Продал:-In 17:22 3000 Papiere ╧ 349891 nach 0,74 - bekommen{ergeben} sich 2210 Geld
Имеет:-2326 Das Geld
ООО!!!! Prächtig, колобок seiner{ihrer} Strategie wurde gehalten, rechnete genau wieviel nicht@
Und скольки %-ных der Geschäfte war, aber 100 % für den Monat{Mond} hat gemacht!
Wie auch versprach, ich fange потихоньку поедать колобка an (plane ich 3-4 Varianten, und Du schauest, dort wird noch wer) helfen:
Das Aufessen ╧ 1-
Wie auch ist sie (der Stier gewöhnlich und der Bär) sind in der Nacht angekommen: "ТУК-ТУК"-колобок-
- " Wir hinter dem Geld, отдавай die Schuld, hat der Monat{Mond} " vorbeigekommen{durchgenommen} sie wirken{sagen} sich aus.
- " Was zu machen? " - denkt колобок-" des Geldes nein allen im Papier (wenn wer hat bemerkt er hat sie nur 2.) verkauft,
Die Nacht, sind die Büros allen geschlossen? Ich werde herauskommen, denkt, убалтаю irgendwie, " zu erwarten
Als auch werden{machen} - aber die Schuld ist die Schuld - Stier und der Bär nichts fingen an, zu hören (haben zerdrückt) haben den Schmied Upss aufgegessen
Das Aufessen ╧ 2
Wir werden ein bißchen пораньше also, zum Beispiel des Junis so-надцатого beginnen:
Begeistert von den leichten Siegen колобок hat - ╚ Ха nachgedacht wie es ╩ einfach erhalten wird
Eben hat die Wachsamkeit verloren: просыпается in einen schönen Morgen, und des Papieres ihn halb полегчали - ╚ nichts noch werde ich erwarten, аналисты haben jetzt allen gesagt wird ╩ anfangen
БАХ keine Hälfte gibt es. Hat allen быстренько in andere übersetzt, und aller ging in anderer Richtung. Die Termine{Fristen} schon поджимают. Hat entschieden, auf верняка, damit so sofort zu nehmen
%-ов 200-300 in den Berg. Eben hat gekauft: das Papier im Bezirk so - 0,04-0,1 wartet, und die Papiere ganz nicht шевелятся sogar gehen in anderer Richtung im Gegenteil und hat erwartet:
Verkauft 100000 Papiere ╧ XXXXXX für 0,00 hat - auch am meisten 0 bekommen
Und wieder gehen sie (der Stier und der Bär) aber jetzt nur am Tag (bei dem Licht{Welt} лучьше ist es) sichtbar
Eben Sie was denken? - haben колобка, NEIN aufgegessen, gaben des Geldes! Haben dabei geschaut, dass es bei dem Großvater mit бабкой das Häuschen welcher kein das Hühnchen - rjaby im Hof gibt.
Окей, - колобок der Anfänge nach neu: обзав╦лся von allem notwendig dafür, подчитнул etwas. Und начал:-machte allen richtig{korrekt} wie nach писанному - alle Füße Aufstellte,
Лоссы, die Limite usw. Aber hinter dem Bildschirm des Monitors als ob jemand saß auch über alle diesen Fallen allen wußte{kannte} auch allen sie erfolgreich ging um. Und die Erfahrung{Versuch} fehlt.
Also, und das Ergebnis тотже: Hat 100000*0,00=0 verkauft
Jetzt sind sie wie üblich in der Nacht aber schon mit DIESEN angekommen, und Sie sind weiter schon Sie wissen{kennen}
( siehe das Aufessen ╧ 1) den Unterschied hier nur darin, hat was колобку obwohl ночьлежку gefunden, und da haben бабка mit dem Großvater sogar ohne gebrochen карыта geblieben. (ist) traurig.
Das Aufessen ╧ 3
Jetzt war aller so:
...... Allen machte richtig{korrekt}, für diese Zeit поднабрался der Erfahrung{Versuchs}, fing weniger an, anderen zu lauschen, machte mehr{grösser}, es wurden seine{ihre} eigenen Regeln produziert.....
Kurz, ist das Leben gelungen, die Strategie hat verdient. Dem Großvater сбабой das Häuschen, sich особнячок, тачку ит.д. (und sogar здоровенную die Kette auf den Hals)
Sie haben auch geblieben sind колобок mit ihm sogar nach der goldenen Glockenblume von den guten Sachen{Dingen} zufrieden hat geschenkt.
Es haben die Jahre vorbeigekommen{durchgenommen}....
Und plötzlich. Wie üblich in der Nacht-ТУК-ТУК ╚ wer?? ╩
Sind оппять DIESE (in das vorige Mal nicht angekommen hat diese gesagt es ist die Wölfe wald-)
- ╚ In was die Sache{Ding}? ╚ Fragen колобок
- ╚ Ja da tatsächlich den Tribut bist du отполавиневал intakt, aber wir haben hier noch разок allen перепроверили und hier das Paar, die Drei nicht der aufgezeigten Papierchen gefunden, deine kann{darf} nicht darin die Schuld, so hat einfach nicht bemerkt. Aber für diese Zeit schon soviel накапало.
So dass лучьше über allen vergiß und werden gerollt wie üblich in einige тапочках nach тропинке weiter Sie.-А-то wird wie im Aufessen ╧ 2 oder noch schlechter (+дед mit dem Weib). ╩
Mit DIESEN nicht was zu machen Du wirst streiten.
Das Aufessen ╧ 4 (traditionell)
Sie nehmen und DIESE schon nicht teil, ALLEN haben geblieben sind - колобок zufrieden es wurde schon der Superprofi, der Markt fühlte mit den geschlossenen Augen, die Strategie hat auf allen 100 % verdient
Des Geldes wurde der Haufen (аж вонь hingeführt{gezüchtet} ist nach dem Bezirk) gegangen. Und auf diesen Geruch ist erschienen{entstanden}, wer ist natürlich, sie gelegt (also, natürlich - aber wie auch ╚ der Pfifferling das Schwesterchen ╩
Sie es Патрикеевна)
........... Wie üblich ist sie am Tag (ТУК-ТУК) angekommen, dann ist in der Nacht angekommen, dann ist wieder am Tag und wieder in der Nacht, später das Paar des males am Tag und drei Male in der Nacht, die vom Tag zwei ist, der Nacht überhaupt nicht usw weggegangen......
Ja dass Sie welche hier die Strategie, ja an schon jene Strategie (weiter eben fehlt drei kommen{passen} allen предидущих des Aufessens) Und der Pfifferling sogar heran und wurde съедать колобка nicht,
Dass einige dort sind knochen - fürchtete, zu unterdrücken.
Mit колобком ist aller klar, und sie ist wie auch immer dazu bei ihnen immer fortgelaufen ist als поживиться...
Also, dass konnte{durfte}
http://foren.germany.ru/325032.html?Cat=
.......катится колобок по тропинке, дальше и встречает колобок быка и медведя.
Медведь и бык, как обычно , борятся. Спрашивает колобок : ╚А что за проблеммы Ребята?╩
-╚Да вот,нашли тут 1000 денег и не знаем что с ними делать?╩
-╚А вы дайте их мне я что-нибудь придумаю╩,-сказал колобок.
-╚Ну, ладно, сегодня,1 июня, ╚Возьми,- сказали бык с медведем,:-но только через
месяц 1100 принес╦шь╩
-╚Хорошо╩.
И решил колобок пойти на биржу сделать быстрые деньги.
Теперь начинаем:
Купил:- в 08:48 1900 бумаг ╧349887 по 0,52 √ отдал: - 998 денег
Продал:- в 11:47 1900 бумаг ╧349887 по 0,64 √ получил: - 1206 денег
- заработал: - 208 денег
- имеет: - 1208 денег
эх вот так повезло, гулять так гулять иду на все:
Купил:- в 19:58 1800 бумаг ╧349894 по 0,62 √ отдал: - 1180 денег
Больше сделок не проводил, пров╦л кое какой анализ и глубоко за полночь пош╦л у койку.
P.S. наверняка колобок наделал ошибок, как думаете?
Да ещ╦:
Колобок есть колобок а деньги, бумаги, сделки реальные.
02 июня
┘.. ночью плохо спал утром решил продать вс╦
Продал: - в 08:02 1900 бумаг ╧349894 по 0,72 √ получил: - 1358 денег
-заработал: - 188 денег
-имеет: - 1386 денег
пока решил дальше не лезть и подождать америку
что-то скучно сейчас на бирже колобок может ни куда не докатиться.
Может кто поможет?
вроди начинается движение
Купил: - в 18:02 1900 бумаг ╧349894 по 0,70 √ отдал: - 1340 денег
Ост: 46
Смотрит колобок соседняя деревня подходит к пределу да и динамика снижается
10300 2000 1030 решил колобок не стал ждать дальше √ что-бы спать спокойно
Продал:- в 20:43 1900 бумаг ╧349894 по 0,80 √ получил: - 1510 денег
Заработал: - 170 денег
Имеет: - 1556 денег
К колобку уже приходят Е-письма он очень рад.
Но убедительная просьба не повторять его похождения
в конце его вс╦ равно съедят
и ещ╦ прения, bitte, после
а сто бумаг бабушка с дедушкой подарили (очепятка)
уже 3 июня
........00:15 а колобок вс╦ думает когда же настоящий импульс прийд╦т
завтра опять проблемы с керосином решаются (уже сегодня), с налогами ,
проблемы с безработицей- завтра, в каком напровление вс╦ двинится???
или уже подождать когда старый лис за бугром что-то решит
УТРО Абсолютные непонятки на маркте , думаете не купил
09:26 Купил ╧349894 1000*0,65 отдал≈660 денег
16:20 Докупил--------- 1000*0,68 отдал≈690 денег
ост: 206 денег
17:46 Продал ╧349894 2000*0,78 получил≈1550 денег
Имеет: 1756 денег более 70% за 3 дня
Тут и сказке КОНЕЦ , а кто что- нибудь понял МОЛОДЕЦ
А вот стратегия колобка:
ВСЕМ УСПЕХА!
Жизнь довела а раньше был примерный вкладчик
Ни кому верить нельзя
Но это ещ╦ не конец продолжение следует
И как я уже говорил сказку не изменишь колобка съедят
Много чего за это время произошло ну продолжим например так:
4 июня
........ не спокойное время какое-то на рынке √сплошной штиль , решил не д╦ргаться
чайку попить ведь не всегда обязательно торговать надо уметь и выждать момента.
Решил придержаться старой деревенской приметы √ как только старый Лис за бугром
крикнит наступает резкое оживление и куда в первые минуты- часы рван╦т, то дальнейшее развитие пойд╦т в другом направлении .
30 июня
.......основательно подготовился и жд╦т волну √ вот началось:
Купил:- в 21:30 3000 бумаг ╧349891 по 0,55 √ отдал 1640 денег
Ост:116
Не все получилось как задумал но остался доволен
2 июля
.....кое как пережил вчерашний день так и хотелось нажать кнопку пуск
Деревенская примета на этот раз не подвела:
Продал:- в 17:22 3000 бумаг ╧349891 по 0,74 √ получил- 2210 денег
Имеет:-2326 денег
ООО!!!! Великолепно, колобок своей стратегии придержался , не считал точно сколько
И скольки %-ных сделок было , но 100% за месяц сделал!
Как и обещал, начну потихоньку поедать колобка сам (планирую 3-4 варианта , а глядишь, там ещ╦ кто поможет):
Съедание ╧1-
Как и обычно они (бык и медведь) пришли ночью : "ТУК-ТУК"-колобок-
-"мы за деньгами, отдавай долг, месяц прош╦л"-сказали они.
-"Что делать?"- думает колобок-" денег-то нет все в бумаге(если кто заметил продал он их только 2-го),
ночь, конторы все закрыты? Выйду ,думает, убалтаю как-нибудь подождать"
Так и сделал-Но долг есть долг-Бык и Медведь ничего не стали слушать (раздавили) съели кузнеца Упсс
Съедание ╧2
Начн╦м немножко пораньше ну например Июня так √надцатого:
Воодушевл╦нный л╦гкими победами колобок подумал √╚Ха как это просто получается╩
И потерял бдительность : просыпается в одно прекрасное утро, а бумаги его наполовину полегчали √╚ничего ещ╦ подожду, аналисты сказали сейчас вс╦ начн╦тся╩
БАХ ещ╦ половины нету. Перевел вс╦ быстренько в другую , а вс╦ пошло в другом направлении . Сроки уже поджимают. Решил взять на верняка , что-бы так сразу
%-ов 200-300 в гору. И купил: бумагу в районе так≈0,04-0,1 и жд╦т ,а бумаги совсем не шевелятся даже наоборот идут в другом направлении и дождался:
Продал- 100000 бумаг ╧ХХХХХХ за 0,00 получил √ тоже самое 0
И опять идут ОНИ (бык и медведь) но теперь только дн╦м (при свете лучьше видно)
И что думаете?- съели колобка, НЕТ , дали ещ╦ денег! Глянули при этом, что у деда с бабкой Домик какой ни-какой имеется курочки-рябы во дворике.
Окей,- колобок начал по новой: обзав╦лся всем необходимым для этого, подчитнул кое-что . И начал:- делал вс╦ правильно- как по писанному √ Расставлял все Стопы,
Лоссы, Лимиты и т.д. Но за экраном монитора как-будто кто-то сидел и обо всех этих ловушках вс╦ знал и все их успешно обходил. А опыта не хватает.
Ну и результат тотже: Продал 100000*0,00=0
Теперь ОНИ пришли как обычно ночью но уже с ЭТИМИ, а дальше Вы уже знаете
(смотри съедание ╧1) Различие здесь только в том, что колобку хоть нашли ночьлежку , а вот бабка с дедом остались даже без разбитого карыта.(грустно).
Съедание ╧3
Теперь вс╦ было так:
......вс╦ делал правильно, за это время поднабрался опыта, меньше стал прислушиваться к другим , больше делал сам, выработались свои собственные правила.....
Короче, жизнь удалась, стратегия заработала. Деду сбабой домик, себе особнячок, тачку ит.д. (и даже здоровенную цепь на шею )
ОНИ тоже остались довольны колобок им даже по золотому колокольчику с хороших дел подарил.
Прошли годы....
И вдруг. Как обычно ночью √ТУК-ТУК ╚кто??╩
Пришли оппять ЭТИ (в прошлый раз не сказал ЭТИ- это Волки лесные)
-╚В ч╦м дело? ╚ -спросил колобок
-╚Да вот вроде дань ты отполавиневал исправно, но мы тут ещ╦ разок вс╦ перепроверили и нашли тут пару , тройку не показанных бумажек , может не твоя в том вина, так просто не заметил. Но за это время уже столько накапало.
Так что лучьше забудь про вс╦ и катись как обычно в одних тапочках по тропинке дальше. -А-то будет как в съедании╧2 или ещ╦ хуже (+дед с бабой).╩
Что делать с ЭТИМИ не поспоришь.
Съедание ╧4 (традиционное)
ОНИ и ЭТИ уже не участвуют, ВСЕ остались довольны √ колобок стал уже суперпрофи, Рынок чувствовал с закрытыми глазами, стратегия заработала на все 100%
Денег развелось куча (аж вонь пошла по округе). И на этот запах появилась, естественно кто, ОНА (ну конечно-же как и положенно ╚Лисичка сестричка╩
ОНА √это Патрикеевна )
...........Как обычно ОНА пришла Дн╦м (ТУК-ТУК), затем пришла Ночью, затем опять дн╦м и опять ночью, потом пару раз дн╦м и три раза ночью, два дн╦м, ночью вообще не ушла и т.д......
Да что Вы какая тут стратегия, да и не хватает уже той стратегии ( далее подходят все три предидущих съедания) А лисичка даже и не стала съедать колобка,
что там есть одни кости≈боялась подавиться-.
С колобком вс╦ ясно , а ОНА как и всегда убежала к ЭТИм у НИХ всегда есть чем поживиться...
Ну что мог
der Баурсак
....... Wird колобок nach тропинке gerollt, weiter und begegnet колобок des Stieres und des Bären.
Der Bär und der Stier, wie üblich, борятся. Fragt колобок: ╚ Und was für die Probleme die Leute{Kinder}? ╩
- ╚ Ja da, haben hier 1000 Geld gefunden und wissen{kennen} wir was mit ihnen nicht, zu machen? ╩
- ╚ Und Sie geben Sie sie mir ich etwas ich werde ╩ erdenken, wirken{sagen} sich колобок aus.
- ╚ Also, ладно, heute, den 1. Juni, ╚ Nimm, - haben gesagt Stier mit Bär:-aber nur durch
Den Monat{Mond} 1100 wirst Du ╩ bringen
- "Es ist" "gut".
Eben hat колобок entschieden, auf die Börse zu gehen, das schnelle Geld zu machen.
Jetzt beginnen wir:
Купил:-In 08:48 1900 Papiere ╧ 349887 nach 0,52 - hat zurückgegeben: - 998 Geld
Продал:-In 11:47 1900 Papiere ╧ 349887 nach 0,64 - hat bekommen: - 1206 Geld
- Hat verdient: - 208 Geld
- Hat: - 1208 Geld
эх da so повезло, zu spazieren so zu spazieren ich gehe auf allen:
Купил:-In 19:58 1800 Papiere ╧ 349894 nach 0,62 - hat zurückgegeben: - 1180 Geld
Es gibt mehrere Geschäfte führte{leitete} nicht durch, hat welche Analyse geleitet und tief für die Mitternacht ist bei койку gegangen.
P.S. Sicher denken Sie колобок наделал der Fehler, wie?
Ja noch:
Колобок sind колобок und das Geld, die Papiere, des Geschäftes einen reale.
02. Juni
┘.. In der Nacht schlief am Morgen schlecht hat entschieden, allen zu verkaufen
Hat verkauft: - in 08:02 1900 Papiere ╧ 349894 nach 0,72 - hat bekommen: - 1358 Geld
Verdienen: - 188 Geld
Haben: - 1386 Geld
Während{Bis} weiter nicht лезть entschieden hat und Amerika zu erwarten
Etwas ist jetzt auf der Börse колобок langweilig kann{darf} wohin nicht докатиться.
Wer kann{darf} wird helfen?
вроди fängt die Bewegung an
Hat gekauft: - in 18:02 1900 Papiere ╧ 349894 nach 0,70 - hat zurückgegeben: - 1340 Geld
Ост: 46
Es sieht колобок das benachbarte DOrf kommt{passt} zur Grenze ja heran und die Dynamik sinkt
10300 2000 1030 hat колобок nicht entschieden fing an, weiter-, um zu warten, ruhig zu schlafen
Продал:-In 20:43 1900 Papiere ╧ 349894 nach 0,80 - hat bekommen: - 1510 Geld
Hat verdient: - 170 Geld
Hat: - 1556 Geld
Zu колобку kommen die E-briefe er schon ist sehr froh.
Aber die inständige Bitte seine Abenteuer nicht zu wiederholen
Am Ende seiner ist съедят ist egal
Und noch прения, bitte, nach
Und hundert Papiere die Großmutter mit dem Großvater haben (очепятка) geschenkt
Schon den 3. Juni
........ 00:15 und колобок denkt aller wenn der vorliegende{echte} Impuls kommen wird
Morgen werden wieder die Probleme mit dem Petroleum (schon heute), mit den Steuern entschieden,
Die Probleme mit der Arbeitslosigkeit morgen, in welcher напровление allen двинится???
Oder schon wenn die alten Füchse für бугром etwas zu erwarten wird entscheiden
Den Morgen Absolut непонятки auf маркте, denken Sie hat nicht gekauft
09:26 Hat ╧ 349894 1000*0,65 gekauft gibt - 660 des Geldes zurück
16:20 Докупил---------1000*0,68 gibt - 690 des Geldes zurück
ост: 206 Geld
17:46 Hat ╧ 349894 2000*0,78 verkauft bekommen - 1550 des Geldes
Hat: 1756 Geld mehr 70 % für 3 Tage
Hier hat und dem Märchen das Ende, und wer dass нибудь der Prachtkerl verstanden
Und da die Strategie колобка:
VON ALLEM des Erfolges!
Das Leben hat hingeführt und früher war der musterhafte{ungefähre} Investor
Wem darf man nicht glauben
Aber es noch nicht das Ende folgt die Fortsetzung
Und wie ich das Märchen nicht schon sagte{sprach} wirst Du колобка съедят ändern
Es ist viel was für diese Zeit hat also, geschehen{gestammt} wir werden zum Beispiel so fortsetzen:
4. Juni
........ Nicht die ruhige Zeit irgendwelchen auf dem Markt hat die ununterbrochene Windstille, entschieden, nicht gezogen zu werden
Die Möwe попить doch nicht immer muß man handeln man muß des Momentes verstehen und abwarten.
Hat entschieden, des alten ländlichen Merkmales - kaum die alten Füchse für бугром gehalten zu werden
крикнит bricht die heftige Belebung und wohin in die ersten Minuten die Uhren рван╦т an, so wird die weitere Entwicklung in anderer Richtung gehen.
30. Juni
....... основательно wurde auch vorbereitet wartet die Welle - da fing an:
Купил:-In 21:30 3000 Papiere ╧ 349891 nach 0,55 - hat 1640 Geld zurückgegeben
Ост:116
Nicht wurde aller wie erhalten hat beabsichtigt aber hat geblieben ist zufrieden
2. Juli
..... Wie den gestrige Tag erlebt hat wollte man als auch den Knopf den Start drücken{tasten}
Das ländliche Merkmal hat diesmal nicht zugeführt:
Продал:-In 17:22 3000 Papiere ╧ 349891 nach 0,74 - bekommen{ergeben} sich 2210 Geld
Имеет:-2326 Das Geld
ООО!!!! Prächtig, колобок seiner{ihrer} Strategie wurde gehalten, rechnete genau wieviel nicht@
Und скольки %-ных der Geschäfte war, aber 100 % für den Monat{Mond} hat gemacht!
Wie auch versprach, ich fange потихоньку поедать колобка an (plane ich 3-4 Varianten, und Du schauest, dort wird noch wer) helfen:
Das Aufessen ╧ 1-
Wie auch ist sie (der Stier gewöhnlich und der Bär) sind in der Nacht angekommen: "ТУК-ТУК"-колобок-
- " Wir hinter dem Geld, отдавай die Schuld, hat der Monat{Mond} " vorbeigekommen{durchgenommen} sie wirken{sagen} sich aus.
- " Was zu machen? " - denkt колобок-" des Geldes nein allen im Papier (wenn wer hat bemerkt er hat sie nur 2.) verkauft,
Die Nacht, sind die Büros allen geschlossen? Ich werde herauskommen, denkt, убалтаю irgendwie, " zu erwarten
Als auch werden{machen} - aber die Schuld ist die Schuld - Stier und der Bär nichts fingen an, zu hören (haben zerdrückt) haben den Schmied Upss aufgegessen
Das Aufessen ╧ 2
Wir werden ein bißchen пораньше also, zum Beispiel des Junis so-надцатого beginnen:
Begeistert von den leichten Siegen колобок hat - ╚ Ха nachgedacht wie es ╩ einfach erhalten wird
Eben hat die Wachsamkeit verloren: просыпается in einen schönen Morgen, und des Papieres ihn halb полегчали - ╚ nichts noch werde ich erwarten, аналисты haben jetzt allen gesagt wird ╩ anfangen
БАХ keine Hälfte gibt es. Hat allen быстренько in andere übersetzt, und aller ging in anderer Richtung. Die Termine{Fristen} schon поджимают. Hat entschieden, auf верняка, damit so sofort zu nehmen
%-ов 200-300 in den Berg. Eben hat gekauft: das Papier im Bezirk so - 0,04-0,1 wartet, und die Papiere ganz nicht шевелятся sogar gehen in anderer Richtung im Gegenteil und hat erwartet:
Verkauft 100000 Papiere ╧ XXXXXX für 0,00 hat - auch am meisten 0 bekommen
Und wieder gehen sie (der Stier und der Bär) aber jetzt nur am Tag (bei dem Licht{Welt} лучьше ist es) sichtbar
Eben Sie was denken? - haben колобка, NEIN aufgegessen, gaben des Geldes! Haben dabei geschaut, dass es bei dem Großvater mit бабкой das Häuschen welcher kein das Hühnchen - rjaby im Hof gibt.
Окей, - колобок der Anfänge nach neu: обзав╦лся von allem notwendig dafür, подчитнул etwas. Und начал:-machte allen richtig{korrekt} wie nach писанному - alle Füße Aufstellte,
Лоссы, die Limite usw. Aber hinter dem Bildschirm des Monitors als ob jemand saß auch über alle diesen Fallen allen wußte{kannte} auch allen sie erfolgreich ging um. Und die Erfahrung{Versuch} fehlt.
Also, und das Ergebnis тотже: Hat 100000*0,00=0 verkauft
Jetzt sind sie wie üblich in der Nacht aber schon mit DIESEN angekommen, und Sie sind weiter schon Sie wissen{kennen}
( siehe das Aufessen ╧ 1) den Unterschied hier nur darin, hat was колобку obwohl ночьлежку gefunden, und da haben бабка mit dem Großvater sogar ohne gebrochen карыта geblieben. (ist) traurig.
Das Aufessen ╧ 3
Jetzt war aller so:
...... Allen machte richtig{korrekt}, für diese Zeit поднабрался der Erfahrung{Versuchs}, fing weniger an, anderen zu lauschen, machte mehr{grösser}, es wurden seine{ihre} eigenen Regeln produziert.....
Kurz, ist das Leben gelungen, die Strategie hat verdient. Dem Großvater сбабой das Häuschen, sich особнячок, тачку ит.д. (und sogar здоровенную die Kette auf den Hals)
Sie haben auch geblieben sind колобок mit ihm sogar nach der goldenen Glockenblume von den guten Sachen{Dingen} zufrieden hat geschenkt.
Es haben die Jahre vorbeigekommen{durchgenommen}....
Und plötzlich. Wie üblich in der Nacht-ТУК-ТУК ╚ wer?? ╩
Sind оппять DIESE (in das vorige Mal nicht angekommen hat diese gesagt es ist die Wölfe wald-)
- ╚ In was die Sache{Ding}? ╚ Fragen колобок
- ╚ Ja da tatsächlich den Tribut bist du отполавиневал intakt, aber wir haben hier noch разок allen перепроверили und hier das Paar, die Drei nicht der aufgezeigten Papierchen gefunden, deine kann{darf} nicht darin die Schuld, so hat einfach nicht bemerkt. Aber für diese Zeit schon soviel накапало.
So dass лучьше über allen vergiß und werden gerollt wie üblich in einige тапочках nach тропинке weiter Sie.-А-то wird wie im Aufessen ╧ 2 oder noch schlechter (+дед mit dem Weib). ╩
Mit DIESEN nicht was zu machen Du wirst streiten.
Das Aufessen ╧ 4 (traditionell)
Sie nehmen und DIESE schon nicht teil, ALLEN haben geblieben sind - колобок zufrieden es wurde schon der Superprofi, der Markt fühlte mit den geschlossenen Augen, die Strategie hat auf allen 100 % verdient
Des Geldes wurde der Haufen (аж вонь hingeführt{gezüchtet} ist nach dem Bezirk) gegangen. Und auf diesen Geruch ist erschienen{entstanden}, wer ist natürlich, sie gelegt (also, natürlich - aber wie auch ╚ der Pfifferling das Schwesterchen ╩
Sie es Патрикеевна)
........... Wie üblich ist sie am Tag (ТУК-ТУК) angekommen, dann ist in der Nacht angekommen, dann ist wieder am Tag und wieder in der Nacht, später das Paar des males am Tag und drei Male in der Nacht, die vom Tag zwei ist, der Nacht überhaupt nicht usw weggegangen......
Ja dass Sie welche hier die Strategie, ja an schon jene Strategie (weiter eben fehlt drei kommen{passen} allen предидущих des Aufessens) Und der Pfifferling sogar heran und wurde съедать колобка nicht,
Dass einige dort sind knochen - fürchtete, zu unterdrücken.
Mit колобком ist aller klar, und sie ist wie auch immer dazu bei ihnen immer fortgelaufen ist als поживиться...
Also, dass konnte{durfte}
http://foren.germany.ru/325032.html?Cat=
NEW 10.12.04 22:21
in Antwort LAD1 10.12.04 22:09
NEW 18.01.05 22:55
in Antwort LAD1 01.10.04 09:25
ADAM PASSAGLIA - König der Kontinuität
(╘GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
Wer Adam Passaglia´s Performance kennt, weiß, dass die Bezeichnung └König der Kontinuität⌠ nur die Bescheidenheit seiner Person widerspiegeln kann, denn eigentlich hat er den Begriffen └Gelddruckmaschine⌠ oder └Heiliger Gral⌠ eine völlig neue Bedeutung gegeben. Während seiner Zeit bei einem Frankfurter Handelshaus hat er von Chicago aus über einen Zeitraum von über zweieinhalb Jahren beim Trading des EuroStoxx-Futures jeden Tag Profit gemacht.
Unter seinen durchaus hochbegabten Trading-Kollegen gilt er als das achte Weltwunder. So unglaublich diese Leistung des Amerikaners ist, so außergewöhnlich ist auch sein Lebensstil. Er hat seinen Tagesrhythmus komplett dem Trading an der Eurex untergeordnet. Dank seines Arbeitsortes Chicago ist sein Leben aufgrund der Zeitverschiebung zu Europa quasi sieben Stunden vorverlegt. Während viele seiner Mitmenschen gerade erst zu Bett gehen, steht Adam Passaglia mitten in der Nacht auf, um ins Büro zu fahren und an der Eurex zu traden √ obwohl man hier eher von einem internationalen Geldtransfer als vom Trading sprechen kann.
Mittlerweile hat sich der Amerikaner selbstständig gemacht. Diese Entscheidung tat seiner Performance aber keinen Abbruch. Etwas schwieriger erwiesen sich einige Veränderungen, die im Verlauf des Jahres 2003 über den EuroStoxx-Future gekommen sind (z. B. geringere Vola╜tilität, wesentlich volleres Orderbuch). So musste er seine Strategie mehrfach anpassen bzw. einmal sogar komplett ändern, um weiter erfolgreich sein zu können. Und in der Zwischenzeit gab es auch Monate mit einzelnen Verlusttagen. Aber all dies konnte Adam Passaglia auf seinem phänomenalen Siegeszug in den Trading-Olymp nicht aufhalten.
FRAGE: Können Sie unseren Lesern kurz schildern, welches Schlüsselerlebnis Ihr Interesse für die Börse und das Trading geweckt hat?
PASSAGLIA: Mein Interesse wurde schon während meines Studiums geweckt. Damals fing das Online-Trading in den USA gerade an populär zu werden. Ich handelte Aktien während der Kurse an der Universität und genoss diese Zeit sehr.
FRAGE: Wie lief Ihr Trading? Waren Sie von Anfang an erfolgreich?
PASSAGLIA: Zunächst möchte ich an dieser Stelle sagen, dass ich viele Trader gesehen habe, die sehr schlecht anfingen und erst nach sechs bis zwölf Monaten Gewinne machten. Ich hatte nur in der ersten Woche etwas Geld verloren, aber danach lief es prima. Insofern habe ich von Anfang an Geld mit meinem Trading verdient.
FRAGE: Wie sind Sie dann zum professionellen Trading gekommen?
PASSAGLIA: Ich wusste schon während der Zeit auf der Universität, dass ich danach unbedingt als Trader arbeiten wollte. Doch als ich mich dann als klassischer Trader bei verschiedenen Gesellschaften bewarb, stellte sich heraus, dass der elektronische Handel auf dem Vormarsch war. Ich bekam dann einen Job bei einem Eigenhandelshaus in Chicago und entwickelte mich von da aus entsprechend weiter.
FRAGE: Mittlerweile gehören Sie zu den besten Tradern der Welt. Wie würden Sie Ihren Handelsansatz beschreiben?
PASSAGLIA: Schnell, clever, und am wichtigsten: diszipliniert!
FRAGE: Wie haben Sie Ihre Strategie erarbeitet? Hatten Sie einen Mentor, der Ihnen die Grundlagen des Daytradings beibrachte und Sie coachte?
PASSAGLIA: Man kann sich meiner Meinung nach nur bis zu einem bestimmten Punkt coachen lassen, danach muss man seinen eigenen Weg finden. Das meiste und wichtigste lernt man sowieso durch die tägliche Trading-Praxis. Ich denke immer recht schnell und habe nur wenig Geduld. Irgendwie hat sich daraus dann auch mein Handelsansatz ergeben.
FRAGE: Sie sind als └Orderbuch-Scalper⌠ bekannt. Haben Sie immer nur diese Form des Trading ausgeübt oder verwenden Sie auch andere Strategien.
PASSAGLIA: Ich verwende auch andere Strategien. Unterschiedliche Märkte und Marktphasen erfordern auch unterschiedliche Methoden.
FRAGE: Wir haben gehört, dass Sie über einen Zeitraum von über zweieinhalb Jahren keinen einzigen Verlusttag hatten. Stimmt das und konnten Sie diese Serie fortsetzen?
PASSAGLIA: Ja. Ich hatte einen netten └Run⌠. Ich habe nach Abzug aller Kosten (Börsen-, Clearing- und Verwaltungsgebühren) über einen Zeitraum von über zweieinhalb Jahren täglich Geld verdient. Allerdings hat sich der Markt in den letzten Monaten so stark verändert, dass es sehr schwer, aber nicht unmöglich sein wird, diese Serie zu wiederholen. Ich musste meine Strategie beispielsweise im EuroStoxx-Future so stark verändern bzw. anpassen, dass es für mich eher nicht mehr ganz so einfach sein wird, diese Performance zu wiederholen. Zudem habe ich auch versucht, mehr Geld zu verdienen, indem ich meine Kontraktzahl erhöht habe. Und dadurch treten mittlerweile auch vereinzelte Verlusttage auf. In der Regel ist das ein Tag pro Monat oder manchmal auch nur ein Tag in zwei Monaten.
FRAGE: Dies ist nach wie vor herausragend. Wie sah Ihre alte Strategie aus und inwiefern mussten Sie Ihre Strategie anpassen?
PASSAGLIA: Ich habe früher beispielsweise darauf geachtet, ob der Bund-Future eine größere, unerwartete Bewegung von 10 Ticks gemacht hat, um dann sofort EuroStoxx- und DAX-Futures zu kaufen. Da ich die Mouse sehr schnell bedienen konnte und noch immer kann, entwickelten sich alleine daraus profitable Trades. Leider sind die Märkte heute so eng und das Orderbuch der EuroStoxx-Futures so voll, dass solche Ereignisse im Bund kaum oder nur noch sehr selten Auswirkungen auf die anderen Märkte haben. Daher muss man nach anderen Märkten oder Indikatoren Ausschau halten, die noch einen Effekt haben.
FRAGE: Können Sie uns ein Beispiel Ihrer aktuellen
Strategien geben?
PASSAGLIA: Trading hat sehr viel mit Gefühl zu tun und das kann ich nicht wirklich erklären. Jeder Top-Trader hat ein bestimmtes Gefühl für die Marktbewegungen. Ich schaue mir eben bestimmte Levels in den Märkten an und warte, bis die Kurse und Indikatoren in diese Richtung gehen. Wenn dann etwas passiert, reagiere ich sehr schnell.
FRAGE: Wieviele Trades machen Sie pro Tag?
PASSAGLIA: Ich mache heutzutage wesentlich weniger Trades als früher. Aber im Schnitt sind es immer noch 1.500 bis 3.000 Futures-Kontrakte (Roundturns) pro Tag.
FRAGE: Wie lange halten Sie im Schnitt eine Position?
PASSAGLIA: Zwischen einer halben Sekunde und einigen Stunden. Typischerweise versuche ich aber immer nur ein paar Ticks pro Trade zu verdienen.
FRAGE: Daytrader, die ein └Return-to-Risk-Ratio⌠ von über 10 erreichen, werden zu den Top-Tradern gezählt. Wie hoch ist Ihr RRR der letzen Jahre?
PASSAGLIA: Ich besitze meine eigene Firma, sodass diese Zahl schwer zu kalkulieren ist. Aber mein RRR-Wert (= Jahresperformance / maximale Verlustphase im Jahr) dürfte sicherlich über 10 liegen.
FRAGE: Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass Sie wahrscheinlich ein Olympiasieger und Weltrekordhalter des Daytradings sind?
PASSAGLIA: Das bezweifele ich. Ich habe schon Trader gesehen und kennengelernt, die länger als zweieinhalb Jahre täglich Geld verdient haben.
FRAGE: Die meisten Börsianer traden, weil Sie etwas └Action⌠ haben wollen. Wird Ihnen eigentlich nicht langweilig, wenn Sie jeden Tag mit Profit nach Hause gehen?
PASSAGLIA: Nein, denn ich liebe das, was ich tue. Ich genieße den Nervenkitzel, wenn ich eine offene Position habe. Ich habe mich schon seit meiner frühen Kindheit dem sportlichen Wettkampf verschrieben. Das Adrenalin, das beim Trading ausgeschüttet wird, ist mit dem zu vergleichen, das einen beim Wettkampf begleitet.
FRAGE: Gibt es einen Trade, der Ihnen besonders in Erinnerung blieb?
PASSAGLIA: Nur schlechte! So ist beispielsweise zu Beginn meiner Laufbahn das Eurex-Terminal abgestürzt. Ich verlor viel Geld, ohne dafür verantwortlich gewesen zu sein. Und das hat mich damals ziemlich └verärgert⌠.
FRAGE: Wie sieht Ihre technische Ausrüstung aus? Benutzen Sie eine besondere Tradingplattform und Chart-Software?
PASSAGLIA: Ich benutze zum Trading das so genannte └Frontend Sol 3⌠ einer deutschen Entwicklungsfirma (www.sol-3.de). Es ist eine kleine Firma, die ihre Software eigentlich für die Belange meiner Partner entwickelt hatte, die allesamt Optionstrader sind. Wir haben dann zusammen deren Futures-Plattform optimiert. Ihre Supportleistungen sind außergewöhnlich gut, und dies alles, obwohl └I don´t speak gut German⌠. Spezielle Wünsche von mir werden sofort umgesetzt, sodass ich nun eine optimale Trading-Plattform habe. Für das Charting nutze ich Bloomberg und als News-Provider nehme ich Tenfore.
FRAGE: Wie wichtig ist für Sie das Orderbuch? Schauen Sie bei den Bid-Ask-Werten nach bestimmten Mustern?
PASSAGLIA: Der so genannte Level 2 ist für mich sehr wichtig. Man sieht genau, wo viel los ist und wo man entsprechend handeln kann.
FRAGE: Gibt es noch andere Informationen und Daten, die für Sie wichtig sind?
PASSAGLIA: Wirtschaftsdaten und News sind natürlich immer wichtig, wobei sie sehr zyklisch sein können und die Reaktionen der Marktteilnehmer daher sehr unterschiedlich ausfallen.
FRAGE: Traden Sie auch, wenn Wirtschaftsdaten und News veröffentlicht werden?
PASSAGLIA: Natürlich, das muss man doch heutzutage. In diesen Phasen verdient man als Händler schließlich das meiste Geld. Meistens reagiere ich sehr schnell und halte die Positionen dann nur für wenige Sekunden bis die erste Bewegung vorbei ist. Anschließend realisiere ich die Hälfte meines Gewinns und lasse den Rest der Position laufen, wenn der Markt für mich läuft.
FRAGE: Inwieweit spielen Unterstützungs- und Widerstandslinien sowie Pivots eine Rolle für Sie?
PASSAGLIA: Ich kalkuliere die Pivots jeden Tag. Diese Marken sind wichtig. Nicht unbedingt was sie darstellen, sondern weil andere Händler darauf achten. Je nachdem, ob Sie halten oder durchbrochen werden, trade ich entsprechend. Diese Vorgehensweise gilt auch für die anderen Kurslevels.
FRAGE: Verwenden Sie Instrumente der Technischen Analyse wie z.B. Chart Pattern oder Indikatoren?
PASSAGLIA: In erster Linie schaue ich auf die Kurse von DAX, CAC40, Footsie, S&P500 und NASDAQ sowie deren └Levels⌠ bzw. deren Bewegungsmuster. Bei den Chart Pattern betrachte ich vorwiegend Head-and-Shoulder, Reverse-Head-and-Shoulder, Bull & Bear Flaggen sowie Konvergenz-Levels. Ansonsten schaue ich mir jeden Indikator an, den man sich vorstellen kann.
FRAGE: Welche Zeiteinstellungen für Ihre Charts verwenden Sie?
PASSAGLIA: Im Prinzip von 1-Minuten- bis zu 1-Tages-Charts.
FRAGE: Sie leben und arbeiten in Chicago, traden aber die Eurex-Futures in Frankfurt. Können Sie unseren Lesern schildern, wie Ihr Tagesablauf nach lokaler Zeit aussieht?
PASSAGLIA: Ich fange nachts um 1:30 Uhr an (8:30 Uhr in Deutschland) und bleibe dann bis 9:00 Uhr (16:00 Uhr in Deutschland) im Büro. Danach habe ich den ganzen Tag frei und kann tun, was ich möchte. Da ich um 18:00 Uhr ins Bett gehe, stehen mir quasi neun Stunden pro Tag zu meiner freien Verfügung.
FRAGE: Haben Sie keine Probleme mit dem Zeitunterschied?
PASSAGLIA: Nein, ich genieße meinen Tagesablauf sogar, insbesondere im Sommer.
FRAGE: Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese └außergewöhnlichen⌠ Arbeits- und Lebenszeiten? Gibt es da keine Probleme?
PASSAGLIA: Meine Freundin ist nicht immer damit einverstanden, aber ansonsten läuft das problemlos. Ich kenne hier über 20 Trader, die alle an der Eurex traden. Mit denen kann man sich dann treffen. Ansonsten kenne ich aber auch sehr viele Menschen, die ebenfalls nachts arbeiten müssen, so dass immer jemand Bekanntes in der Nähe ist. Chicago ist eine große Stadt mit tollem Nacht- und Tagleben.
FRAGE: Wie bereiten Sie sich auf den └Trading-Tag⌠ vor? Haben Sie bestimmte Routinen oder gibt es mentale Aspekte der Vorbereitung, die Sie besonders beachten?
PASSAGLIA: Ich muss mich mental jeden Tag vorbereiten, um erfolgreich traden zu können. Die Zeiten, als ich noch bis in die frühen Morgenstunden ausging, um dann zu traden, sind längst vorbei. Routinen sind ein wichtiger Teil meiner Vorbereitung. Ich muss beispielsweise immer erst herausfinden, was im Verlauf des Tages so alles ansteht (Wirtschaftdaten, News, Reden, Gewinnmitteilungen von Firmen, die Pivot-Marken usw.), bevor ich trade. Ich schaue mir selbst asiatische und europäische Fakten an. Ich möchte da keine Überraschungen erleben.
FRAGE: Wie viele Stunden sitzen Sie täglich vor den Bildschirmen und wie viel Zeit nimmt dann das eigentliche Trading in Anspruch?
PASSAGLIA: Drei bis sechs Stunden. Wenn ich schon mal am Platz sitze, dann habe ich auch einen Plan, wie ich trade und den Markt attackiere.
FRAGE: Was machen Sie nach dem Trading? Gibt es irgendeine Form der Nachbereitung?
PASSAGLIA: Nein, ich relaxe, habe aber immer ein Auge auf die Märkte.
FRAGE: Welchen Ausgleich gönnen Sie sich für all den Stress, wenn Sie das Büro verlassen haben?
PASSAGLIA: Manchmal gehe ich mit ein paar Freunden aus, um ein Bierchen zu trinken. Ich spiele aber auch noch relativ viel Golf.
FRAGE: Wie gehen Sie mit den psychologischen Aspekten des Tradings um?
PASSAGLIA: Trading ist zu 90 Prozent mental. Man muss psychisch stark genug sein, um jeden Ausgang eines Trades akzeptieren zu können.
FRAGE: Was zeichnet einen Weltklasse-Trader wie Sie aus? Was sind Ihre Stärken und wodurch unterscheiden Sie sich Ihrer Meinung nach von anderen Tradern?
PASSAGLIA: Meine Stärke ist meine Disziplin. Ich habe die Disziplin aus meinen └Loosern⌠ auszusteigen, und zwar sehr schnell. Ich setze mir zudem für jeden Tag ein realistisches Ziel. Wenn dies erreicht ist, bin ich mit mir zufrieden und gehe heim. Dieses Verhalten beschützt mich davor, einen └guten Trading-Tag⌠ wieder zurückzugeben. Mein Ziel ist ein nominaler Wert, aber entspricht in etwa 10 Punkten im EuroStoxx-Future pro Tag.
FRAGE: In unserem April-Heft hat die Psychologin Monika Müller ein aufgabenbezogenes Teamrollenmodell von Meredith Belbin vorgestellt, mit dem Trader Ihr Rollenprofil festlegen können. Dürften wir Sie bitten, uns Ihr Profil zu erstellen?
PASSAGLIA: Macher, Perfektionist und Neuerer.
FRAGE: Was haben Sie noch vor?
PASSAGLIA: Ich habe meine eigene Trading-Firma und werde dort auch weiter traden.
FRAGE: Welchen Rat haben Sie für eine Person, die anfangen will zu traden?
PASSAGLIA: Lernen Sie zunächst alles über das Produkt, welches Sie handeln wollen. Es ist ein langsamer Prozess vom └alles Lernen⌠ bis hin zum Geldverdienen. Erarbeiten Sie sich Handelsstrategien und bleiben sie geduldig sowie mental stark genug, um die harten Zeiten zu überstehen.
Vielen Dank für dieses interessante Gespräch
Gast-Kommentar von Dipl.-Psychologin Monika Müller
Ein recht typisches Profil (Macher, Perfektionist) für leistungsbewusste, erfolgreiche Menschen: Klare Ausprägungen in dem Bereich Macher, der bringt die Power und Durchsetzungsfreude auch für die Kommunikation im inneren Team. Dazu kommt der handlungsorientierte Perfektionist, der auch in der unmöglichsten Situation noch mal überprüft, ob alles seine Richtigkeit hat. Ein starkes Paar wenn der Wind gut weht und keine Flaute aufkommt. Doch was dann?
Im Frühjahr hat die Börse die Segel gestrichen und kleine zunächst unscheinbare Fahrwasser aufgemacht. Für Macher und Perfektionist, die immer eine klare Meinung haben, eine echte Herausforderung. Hier kommen nun die Spieler aus der zweiten Reihe zum tragen: Neuerer, Spezialist, Wegbereiter. Dieses Team aus dem Mittelfeld hat jetzt die Chance zu zeigen was es kann. Das bedeutet mal für eine Weile Tempo raus und mit neuen Möglichkeiten spielen. Sich mal wieder mit Theorie, Zahlenreihen und Lösungssuche beschäftigen. Vorübergehend ist das auch für den aktiven Macher eine gute Sache, nur möchte er eben wieder schnell Erfolge sehen. Ob das der Markt immer zulässt? Der Herbst ist für raue Winde bekannt, warum nicht auch in diesem Jahr.
TRADERS´
(╘GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
Wer Adam Passaglia´s Performance kennt, weiß, dass die Bezeichnung └König der Kontinuität⌠ nur die Bescheidenheit seiner Person widerspiegeln kann, denn eigentlich hat er den Begriffen └Gelddruckmaschine⌠ oder └Heiliger Gral⌠ eine völlig neue Bedeutung gegeben. Während seiner Zeit bei einem Frankfurter Handelshaus hat er von Chicago aus über einen Zeitraum von über zweieinhalb Jahren beim Trading des EuroStoxx-Futures jeden Tag Profit gemacht.
Unter seinen durchaus hochbegabten Trading-Kollegen gilt er als das achte Weltwunder. So unglaublich diese Leistung des Amerikaners ist, so außergewöhnlich ist auch sein Lebensstil. Er hat seinen Tagesrhythmus komplett dem Trading an der Eurex untergeordnet. Dank seines Arbeitsortes Chicago ist sein Leben aufgrund der Zeitverschiebung zu Europa quasi sieben Stunden vorverlegt. Während viele seiner Mitmenschen gerade erst zu Bett gehen, steht Adam Passaglia mitten in der Nacht auf, um ins Büro zu fahren und an der Eurex zu traden √ obwohl man hier eher von einem internationalen Geldtransfer als vom Trading sprechen kann.
Mittlerweile hat sich der Amerikaner selbstständig gemacht. Diese Entscheidung tat seiner Performance aber keinen Abbruch. Etwas schwieriger erwiesen sich einige Veränderungen, die im Verlauf des Jahres 2003 über den EuroStoxx-Future gekommen sind (z. B. geringere Vola╜tilität, wesentlich volleres Orderbuch). So musste er seine Strategie mehrfach anpassen bzw. einmal sogar komplett ändern, um weiter erfolgreich sein zu können. Und in der Zwischenzeit gab es auch Monate mit einzelnen Verlusttagen. Aber all dies konnte Adam Passaglia auf seinem phänomenalen Siegeszug in den Trading-Olymp nicht aufhalten.
FRAGE: Können Sie unseren Lesern kurz schildern, welches Schlüsselerlebnis Ihr Interesse für die Börse und das Trading geweckt hat?
PASSAGLIA: Mein Interesse wurde schon während meines Studiums geweckt. Damals fing das Online-Trading in den USA gerade an populär zu werden. Ich handelte Aktien während der Kurse an der Universität und genoss diese Zeit sehr.
FRAGE: Wie lief Ihr Trading? Waren Sie von Anfang an erfolgreich?
PASSAGLIA: Zunächst möchte ich an dieser Stelle sagen, dass ich viele Trader gesehen habe, die sehr schlecht anfingen und erst nach sechs bis zwölf Monaten Gewinne machten. Ich hatte nur in der ersten Woche etwas Geld verloren, aber danach lief es prima. Insofern habe ich von Anfang an Geld mit meinem Trading verdient.
FRAGE: Wie sind Sie dann zum professionellen Trading gekommen?
PASSAGLIA: Ich wusste schon während der Zeit auf der Universität, dass ich danach unbedingt als Trader arbeiten wollte. Doch als ich mich dann als klassischer Trader bei verschiedenen Gesellschaften bewarb, stellte sich heraus, dass der elektronische Handel auf dem Vormarsch war. Ich bekam dann einen Job bei einem Eigenhandelshaus in Chicago und entwickelte mich von da aus entsprechend weiter.
FRAGE: Mittlerweile gehören Sie zu den besten Tradern der Welt. Wie würden Sie Ihren Handelsansatz beschreiben?
PASSAGLIA: Schnell, clever, und am wichtigsten: diszipliniert!
FRAGE: Wie haben Sie Ihre Strategie erarbeitet? Hatten Sie einen Mentor, der Ihnen die Grundlagen des Daytradings beibrachte und Sie coachte?
PASSAGLIA: Man kann sich meiner Meinung nach nur bis zu einem bestimmten Punkt coachen lassen, danach muss man seinen eigenen Weg finden. Das meiste und wichtigste lernt man sowieso durch die tägliche Trading-Praxis. Ich denke immer recht schnell und habe nur wenig Geduld. Irgendwie hat sich daraus dann auch mein Handelsansatz ergeben.
FRAGE: Sie sind als └Orderbuch-Scalper⌠ bekannt. Haben Sie immer nur diese Form des Trading ausgeübt oder verwenden Sie auch andere Strategien.
PASSAGLIA: Ich verwende auch andere Strategien. Unterschiedliche Märkte und Marktphasen erfordern auch unterschiedliche Methoden.
FRAGE: Wir haben gehört, dass Sie über einen Zeitraum von über zweieinhalb Jahren keinen einzigen Verlusttag hatten. Stimmt das und konnten Sie diese Serie fortsetzen?
PASSAGLIA: Ja. Ich hatte einen netten └Run⌠. Ich habe nach Abzug aller Kosten (Börsen-, Clearing- und Verwaltungsgebühren) über einen Zeitraum von über zweieinhalb Jahren täglich Geld verdient. Allerdings hat sich der Markt in den letzten Monaten so stark verändert, dass es sehr schwer, aber nicht unmöglich sein wird, diese Serie zu wiederholen. Ich musste meine Strategie beispielsweise im EuroStoxx-Future so stark verändern bzw. anpassen, dass es für mich eher nicht mehr ganz so einfach sein wird, diese Performance zu wiederholen. Zudem habe ich auch versucht, mehr Geld zu verdienen, indem ich meine Kontraktzahl erhöht habe. Und dadurch treten mittlerweile auch vereinzelte Verlusttage auf. In der Regel ist das ein Tag pro Monat oder manchmal auch nur ein Tag in zwei Monaten.
FRAGE: Dies ist nach wie vor herausragend. Wie sah Ihre alte Strategie aus und inwiefern mussten Sie Ihre Strategie anpassen?
PASSAGLIA: Ich habe früher beispielsweise darauf geachtet, ob der Bund-Future eine größere, unerwartete Bewegung von 10 Ticks gemacht hat, um dann sofort EuroStoxx- und DAX-Futures zu kaufen. Da ich die Mouse sehr schnell bedienen konnte und noch immer kann, entwickelten sich alleine daraus profitable Trades. Leider sind die Märkte heute so eng und das Orderbuch der EuroStoxx-Futures so voll, dass solche Ereignisse im Bund kaum oder nur noch sehr selten Auswirkungen auf die anderen Märkte haben. Daher muss man nach anderen Märkten oder Indikatoren Ausschau halten, die noch einen Effekt haben.
FRAGE: Können Sie uns ein Beispiel Ihrer aktuellen
Strategien geben?
PASSAGLIA: Trading hat sehr viel mit Gefühl zu tun und das kann ich nicht wirklich erklären. Jeder Top-Trader hat ein bestimmtes Gefühl für die Marktbewegungen. Ich schaue mir eben bestimmte Levels in den Märkten an und warte, bis die Kurse und Indikatoren in diese Richtung gehen. Wenn dann etwas passiert, reagiere ich sehr schnell.
FRAGE: Wieviele Trades machen Sie pro Tag?
PASSAGLIA: Ich mache heutzutage wesentlich weniger Trades als früher. Aber im Schnitt sind es immer noch 1.500 bis 3.000 Futures-Kontrakte (Roundturns) pro Tag.
FRAGE: Wie lange halten Sie im Schnitt eine Position?
PASSAGLIA: Zwischen einer halben Sekunde und einigen Stunden. Typischerweise versuche ich aber immer nur ein paar Ticks pro Trade zu verdienen.
FRAGE: Daytrader, die ein └Return-to-Risk-Ratio⌠ von über 10 erreichen, werden zu den Top-Tradern gezählt. Wie hoch ist Ihr RRR der letzen Jahre?
PASSAGLIA: Ich besitze meine eigene Firma, sodass diese Zahl schwer zu kalkulieren ist. Aber mein RRR-Wert (= Jahresperformance / maximale Verlustphase im Jahr) dürfte sicherlich über 10 liegen.
FRAGE: Ist Ihnen eigentlich bewusst, dass Sie wahrscheinlich ein Olympiasieger und Weltrekordhalter des Daytradings sind?
PASSAGLIA: Das bezweifele ich. Ich habe schon Trader gesehen und kennengelernt, die länger als zweieinhalb Jahre täglich Geld verdient haben.
FRAGE: Die meisten Börsianer traden, weil Sie etwas └Action⌠ haben wollen. Wird Ihnen eigentlich nicht langweilig, wenn Sie jeden Tag mit Profit nach Hause gehen?
PASSAGLIA: Nein, denn ich liebe das, was ich tue. Ich genieße den Nervenkitzel, wenn ich eine offene Position habe. Ich habe mich schon seit meiner frühen Kindheit dem sportlichen Wettkampf verschrieben. Das Adrenalin, das beim Trading ausgeschüttet wird, ist mit dem zu vergleichen, das einen beim Wettkampf begleitet.
FRAGE: Gibt es einen Trade, der Ihnen besonders in Erinnerung blieb?
PASSAGLIA: Nur schlechte! So ist beispielsweise zu Beginn meiner Laufbahn das Eurex-Terminal abgestürzt. Ich verlor viel Geld, ohne dafür verantwortlich gewesen zu sein. Und das hat mich damals ziemlich └verärgert⌠.
FRAGE: Wie sieht Ihre technische Ausrüstung aus? Benutzen Sie eine besondere Tradingplattform und Chart-Software?
PASSAGLIA: Ich benutze zum Trading das so genannte └Frontend Sol 3⌠ einer deutschen Entwicklungsfirma (www.sol-3.de). Es ist eine kleine Firma, die ihre Software eigentlich für die Belange meiner Partner entwickelt hatte, die allesamt Optionstrader sind. Wir haben dann zusammen deren Futures-Plattform optimiert. Ihre Supportleistungen sind außergewöhnlich gut, und dies alles, obwohl └I don´t speak gut German⌠. Spezielle Wünsche von mir werden sofort umgesetzt, sodass ich nun eine optimale Trading-Plattform habe. Für das Charting nutze ich Bloomberg und als News-Provider nehme ich Tenfore.
FRAGE: Wie wichtig ist für Sie das Orderbuch? Schauen Sie bei den Bid-Ask-Werten nach bestimmten Mustern?
PASSAGLIA: Der so genannte Level 2 ist für mich sehr wichtig. Man sieht genau, wo viel los ist und wo man entsprechend handeln kann.
FRAGE: Gibt es noch andere Informationen und Daten, die für Sie wichtig sind?
PASSAGLIA: Wirtschaftsdaten und News sind natürlich immer wichtig, wobei sie sehr zyklisch sein können und die Reaktionen der Marktteilnehmer daher sehr unterschiedlich ausfallen.
FRAGE: Traden Sie auch, wenn Wirtschaftsdaten und News veröffentlicht werden?
PASSAGLIA: Natürlich, das muss man doch heutzutage. In diesen Phasen verdient man als Händler schließlich das meiste Geld. Meistens reagiere ich sehr schnell und halte die Positionen dann nur für wenige Sekunden bis die erste Bewegung vorbei ist. Anschließend realisiere ich die Hälfte meines Gewinns und lasse den Rest der Position laufen, wenn der Markt für mich läuft.
FRAGE: Inwieweit spielen Unterstützungs- und Widerstandslinien sowie Pivots eine Rolle für Sie?
PASSAGLIA: Ich kalkuliere die Pivots jeden Tag. Diese Marken sind wichtig. Nicht unbedingt was sie darstellen, sondern weil andere Händler darauf achten. Je nachdem, ob Sie halten oder durchbrochen werden, trade ich entsprechend. Diese Vorgehensweise gilt auch für die anderen Kurslevels.
FRAGE: Verwenden Sie Instrumente der Technischen Analyse wie z.B. Chart Pattern oder Indikatoren?
PASSAGLIA: In erster Linie schaue ich auf die Kurse von DAX, CAC40, Footsie, S&P500 und NASDAQ sowie deren └Levels⌠ bzw. deren Bewegungsmuster. Bei den Chart Pattern betrachte ich vorwiegend Head-and-Shoulder, Reverse-Head-and-Shoulder, Bull & Bear Flaggen sowie Konvergenz-Levels. Ansonsten schaue ich mir jeden Indikator an, den man sich vorstellen kann.
FRAGE: Welche Zeiteinstellungen für Ihre Charts verwenden Sie?
PASSAGLIA: Im Prinzip von 1-Minuten- bis zu 1-Tages-Charts.
FRAGE: Sie leben und arbeiten in Chicago, traden aber die Eurex-Futures in Frankfurt. Können Sie unseren Lesern schildern, wie Ihr Tagesablauf nach lokaler Zeit aussieht?
PASSAGLIA: Ich fange nachts um 1:30 Uhr an (8:30 Uhr in Deutschland) und bleibe dann bis 9:00 Uhr (16:00 Uhr in Deutschland) im Büro. Danach habe ich den ganzen Tag frei und kann tun, was ich möchte. Da ich um 18:00 Uhr ins Bett gehe, stehen mir quasi neun Stunden pro Tag zu meiner freien Verfügung.
FRAGE: Haben Sie keine Probleme mit dem Zeitunterschied?
PASSAGLIA: Nein, ich genieße meinen Tagesablauf sogar, insbesondere im Sommer.
FRAGE: Wie reagiert Ihr Umfeld auf diese └außergewöhnlichen⌠ Arbeits- und Lebenszeiten? Gibt es da keine Probleme?
PASSAGLIA: Meine Freundin ist nicht immer damit einverstanden, aber ansonsten läuft das problemlos. Ich kenne hier über 20 Trader, die alle an der Eurex traden. Mit denen kann man sich dann treffen. Ansonsten kenne ich aber auch sehr viele Menschen, die ebenfalls nachts arbeiten müssen, so dass immer jemand Bekanntes in der Nähe ist. Chicago ist eine große Stadt mit tollem Nacht- und Tagleben.
FRAGE: Wie bereiten Sie sich auf den └Trading-Tag⌠ vor? Haben Sie bestimmte Routinen oder gibt es mentale Aspekte der Vorbereitung, die Sie besonders beachten?
PASSAGLIA: Ich muss mich mental jeden Tag vorbereiten, um erfolgreich traden zu können. Die Zeiten, als ich noch bis in die frühen Morgenstunden ausging, um dann zu traden, sind längst vorbei. Routinen sind ein wichtiger Teil meiner Vorbereitung. Ich muss beispielsweise immer erst herausfinden, was im Verlauf des Tages so alles ansteht (Wirtschaftdaten, News, Reden, Gewinnmitteilungen von Firmen, die Pivot-Marken usw.), bevor ich trade. Ich schaue mir selbst asiatische und europäische Fakten an. Ich möchte da keine Überraschungen erleben.
FRAGE: Wie viele Stunden sitzen Sie täglich vor den Bildschirmen und wie viel Zeit nimmt dann das eigentliche Trading in Anspruch?
PASSAGLIA: Drei bis sechs Stunden. Wenn ich schon mal am Platz sitze, dann habe ich auch einen Plan, wie ich trade und den Markt attackiere.
FRAGE: Was machen Sie nach dem Trading? Gibt es irgendeine Form der Nachbereitung?
PASSAGLIA: Nein, ich relaxe, habe aber immer ein Auge auf die Märkte.
FRAGE: Welchen Ausgleich gönnen Sie sich für all den Stress, wenn Sie das Büro verlassen haben?
PASSAGLIA: Manchmal gehe ich mit ein paar Freunden aus, um ein Bierchen zu trinken. Ich spiele aber auch noch relativ viel Golf.
FRAGE: Wie gehen Sie mit den psychologischen Aspekten des Tradings um?
PASSAGLIA: Trading ist zu 90 Prozent mental. Man muss psychisch stark genug sein, um jeden Ausgang eines Trades akzeptieren zu können.
FRAGE: Was zeichnet einen Weltklasse-Trader wie Sie aus? Was sind Ihre Stärken und wodurch unterscheiden Sie sich Ihrer Meinung nach von anderen Tradern?
PASSAGLIA: Meine Stärke ist meine Disziplin. Ich habe die Disziplin aus meinen └Loosern⌠ auszusteigen, und zwar sehr schnell. Ich setze mir zudem für jeden Tag ein realistisches Ziel. Wenn dies erreicht ist, bin ich mit mir zufrieden und gehe heim. Dieses Verhalten beschützt mich davor, einen └guten Trading-Tag⌠ wieder zurückzugeben. Mein Ziel ist ein nominaler Wert, aber entspricht in etwa 10 Punkten im EuroStoxx-Future pro Tag.
FRAGE: In unserem April-Heft hat die Psychologin Monika Müller ein aufgabenbezogenes Teamrollenmodell von Meredith Belbin vorgestellt, mit dem Trader Ihr Rollenprofil festlegen können. Dürften wir Sie bitten, uns Ihr Profil zu erstellen?
PASSAGLIA: Macher, Perfektionist und Neuerer.
FRAGE: Was haben Sie noch vor?
PASSAGLIA: Ich habe meine eigene Trading-Firma und werde dort auch weiter traden.
FRAGE: Welchen Rat haben Sie für eine Person, die anfangen will zu traden?
PASSAGLIA: Lernen Sie zunächst alles über das Produkt, welches Sie handeln wollen. Es ist ein langsamer Prozess vom └alles Lernen⌠ bis hin zum Geldverdienen. Erarbeiten Sie sich Handelsstrategien und bleiben sie geduldig sowie mental stark genug, um die harten Zeiten zu überstehen.
Vielen Dank für dieses interessante Gespräch
Gast-Kommentar von Dipl.-Psychologin Monika Müller
Ein recht typisches Profil (Macher, Perfektionist) für leistungsbewusste, erfolgreiche Menschen: Klare Ausprägungen in dem Bereich Macher, der bringt die Power und Durchsetzungsfreude auch für die Kommunikation im inneren Team. Dazu kommt der handlungsorientierte Perfektionist, der auch in der unmöglichsten Situation noch mal überprüft, ob alles seine Richtigkeit hat. Ein starkes Paar wenn der Wind gut weht und keine Flaute aufkommt. Doch was dann?
Im Frühjahr hat die Börse die Segel gestrichen und kleine zunächst unscheinbare Fahrwasser aufgemacht. Für Macher und Perfektionist, die immer eine klare Meinung haben, eine echte Herausforderung. Hier kommen nun die Spieler aus der zweiten Reihe zum tragen: Neuerer, Spezialist, Wegbereiter. Dieses Team aus dem Mittelfeld hat jetzt die Chance zu zeigen was es kann. Das bedeutet mal für eine Weile Tempo raus und mit neuen Möglichkeiten spielen. Sich mal wieder mit Theorie, Zahlenreihen und Lösungssuche beschäftigen. Vorübergehend ist das auch für den aktiven Macher eine gute Sache, nur möchte er eben wieder schnell Erfolge sehen. Ob das der Markt immer zulässt? Der Herbst ist für raue Winde bekannt, warum nicht auch in diesem Jahr.
TRADERS´
---БИРЖА & ФОРЕКС---
http://foren.germany.ru/325032.html
NEW 19.01.05 19:42
in Antwort LAD1 18.01.05 22:55, Zuletzt geändert 19.01.05 19:44 (Brad/)
Интересно почему он именно eurostoxx-futures предпочетает ? Или я проглядел .в чём заключается его предпочтение, что человек готов ради этого работать поночам.
Мог бы уже давно куда-нибудь в европу переехать .
Мог бы уже давно куда-нибудь в европу переехать .
25.01.05 19:57
in Antwort Brad/ 19.01.05 19:42
А я уже как-то заметил это
Николай наш почемуто предпочитает наОборот Америку , вот им как раз бы поменяться местами
Николай наш почемуто предпочитает наОборот Америку , вот им как раз бы поменяться местами
---БИРЖА & ФОРЕКС---
http://foren.germany.ru/325032.html
NEW 25.01.05 19:58
in Antwort LAD1 18.01.05 22:55, Zuletzt geändert 25.01.05 20:03 (LAD1)
25.01.2005 - 17:04
TRADERS´ Interview - Jeff Hughes alias Mr Mom
(╘GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
Als der Kanadier Jeff Hughes die Chance bekam, in einer der großen Banken Kanadas zu arbeiten, glaubte er den Job gefunden zu haben, den er immer gesucht hatte. Später stellte sich jedoch heraus, dass dies nur zum Teil richtig war. Sein Interesse am Aktienmarkt erwachte, als er in die Sales-Abteilung der Bank kam und dort Investment-Fonds verkaufte. Das was sozusagen der Startschuss für Hughes Karriere als Fulltime-Forex-Trader. Zunächst aber begann er mit dem Handel von Aktien, wobei sein Anlagehorizont langfristig war. Als 1999 einige seiner Hightech-Aktien großartige Gewinne abwarfen, begann Hughes schließlich, eine Vollzeit-Karriere als Trader in Erwägung zu ziehen. Heute tradet er hauptberuflich, während er gleichzeitig seine 16 Monate alte Tochter großzieht.
FRAGE: Was haben Sie vom Traden und den Tradern gehalten, bevor Sie selbst eingestiegen sind?
HUGHES: Ich hatte immer das Gefühl, dass Trading etwas war, von dem ich mehr wissen wollte. Trading bedeutet Mut und Aufregung, es kann sich lohnen und man hat eine unternehmerische Herausforderung. So habe ich das damals empfunden und, ehrlich zu sein, das finde ich heute auch noch √ meine Ahnung war also richtig.
FRAGE: Warum habe Sie mit dem Traden begonnen?
HUGHES: Mitte 1999 machte ich inzwischen mehr Geld pro Tag am Aktienmarkt als bei meiner regulären Arbeit, und es war schwer für mich, meine arbeitsfreie Zeit auf Banklehrgängen zuzubringen, wie ich eigentlich sollte. Stattdessen verbrachte ich jede freie Minute damit, den mit Aktientrading erreichten Erfolg zu analysieren. Anfang April 2000 verließ ich die Bank und handelte nur noch mit Technologie-Aktien in Vollzeit. Ich habe doch tatsächlich mit dem Vollzeithandel nur ein paar Wochen nach dem im Nachhinein erkennbaren Höhepunkt des erstaunlichen Nasdaq-Anstieges begonnen.
FRAGE: Waren Sie von vornherein erfolgreich?
HUGHES: Erfolg am Anfang? Nun, nicht wirklich. Ich hatte natürlich einige unglaubliche Gewinne gemacht, die zu meiner Entscheidung zum Vollzeit-Trading geführt hatten, aber in den acht Monaten danach fiel der Nasdaq um die 2500 Punkte, und ich hatte doch mein ganzes Geld in einem aufwärts gerichteten Trendmarkt gemacht.
FRAGE: Haben Sie mit einem kleinen oder großen Konto begonnen? (Obwohl diese Begriffe natürlich relativ sind.)
HUGHES: 1999 und 2000 hatten ja die meisten Leute große Konten. Als ich 2000 zu traden anfing, war das wohl ein kleineres Konto als üblich, denke ich. Und mein erstes Forex-Konto √ mein Anfangskonto war nach jedem vorstellbaren Maßstab klein.
FRAGE: Wie viel Geld hatten Sie?
HUGHES: Das ist wirklich lächerlich. Mein Mini-Forex-Kontohatte anfänglich gerade einmal US$ 500. Innerhalb von vier Monaten bin ich dann durch den Handel auf über US$ 5.000 gekommen. Das ist zwar immer noch lächerlich wenig Geld. Aber ich habe gesehen, dass ich beim Handel Erfolg haben kann. Ich war dann bald in der Lage, monatlich kleinere Entnahmen zu machen und zu meinem Einkommen hinzuzufügen. Mit einem zweiten Konto, das mit US$ 1.000 ausgestattet war, habe ich bei Forex.com beim └Gewinnen Sie einen Mini Wettbewerb⌠ teilgenommen und diesen schließlich als einer von zwölf Finalteilnehmern gewinnen können. Außerdem handele ich gelegentlich noch Aktienoptionen.
FRAGE: Warum haben Sie angefangen, Forex zu handeln? Was ist an diesem Markt so interessant?
HUGHES: Ich wurde durch einige Dinge angeregt, die in Trading-Zeitschriften und auf Websites über den Forexhandel zu lesen waren. Ein weiterer Grund lag aber darin, dass es hier eben Konten mit minimalen Einlagen gibt. Verschiedenes schien mir attraktiv, aber wenn ich jetzt nachdenke, waren es vor allem zwei Dinge, die mich veranlasst haben, näher hinzusehen. Zum einen die 24 Stunden/7-Tage-Struktur des Marktes und zum anderen der erstaunliche Hebel von 200:1 oder 100:1 auf die Margin (je nach Kontotyp). Hinzu kam, dass man die Forex-Märkte ohne Kommission handeln kann und die Tatsache, dass technische Trader oftmals behaupten, dass die Forexmärkte besser mit technischen Indikatoren zu erfassen waren. Ich hatte Erfolg mit einem Demo-Account und dieser setzte sich (prozentual) auf meinem Mini-Konto fort. Dann kam natürlich noch der Trading-Wettbewerb bei Forex.com hinzu └Win-a-Mini⌠, bei dem ein Mini-Cooper zu gewinnen war. Ich qualifizierte mich dafür im Februar, dem ersten von den vier Monaten, in denen die Finalisten festgestellt wurden. Sie können sich vorstellen, dass es mich umhaute, als ich das Auto im Juni gewann. (Anm. d. Red.: Falls Sie übrigens auch einen Mini gewinnen wollen, der nächste Wettbewerb startet im nächsten Februar. Weitere Details finden Sie unter www.forex.com.)
Meiner Ansicht nach sollten Trader weltweit das 24-Stunden-Trading von Sonntagabend bis Freitagabend begrüßen. Es erlaubt mir einen flexiblen Zeitplan. Und dass man keine unterschiedlichen Kommissionen berechnen muss, sondern nur einen Punkt Spread, ist natürlich auch ein Vorteil.
Ich glaube, dass sich der durchschnittliche Aktienanleger keinen Begriff vom Gewinnpotenzial (return on investment, ROI) auf Standard- oder Mini-Forex-Konten bei der verfügbaren100:1 oder 200:1 -Margin macht. Zum Beispiel kann der Inhaber eines $500-Mini-Kontos Währung im Wert von US$ 100.000 kaufen oder verkaufen. Eine solche Position benötigt für einen 100 Prozent-Gewinn nur 50 Pips Bewegung.
FRAGE: Viele Trader, die mit kleinen Konten beginnen, werden in wenigen Wochen oder Monaten aus dem Markt gefegt. Sie haben mit einem sehr kleinen Konto angefangen und handeln jetzt in Vollzeit. Glauben Sie, dass es viele andere Trader gibt, die diese Leistung auch vollbringen können?
HUGHES: Ich muss zugeben, dass meine schwierigen Erfahrungen im Handel mit Aktien und Optionen mich gut auf den Handel vorbereitet haben, den ich jetzt betreibe. Ich glaube nicht, dass der Handel auf einem kleinen Konto im Forex-Markt unbedingt zum Misslingen führen muss. Das └Mini-Konto⌠ kann mit minimalem Kapital eröffnet werden und bietet 200:1 Hebel auf den Einschuss. Das ist eine wirklich erstaunliche Kombination von Konditionen √ schließlich ist es eines der wichtigsten Kriterien, mit so wenig eigenem oder fremdem Kapital wie möglich Geld zu verdienen. Man muss nur bereit sein, └zur Schule zu gehen⌠. Hier heißt es die Grundlagen des Tradings zu lernen, eigene Ideen auf dem Papier auszuprobieren, eine Forex-Broker-Demo zu testen, ein Minikonto mit minimalem Einsatz zu eröffnen, kleine Beträge zu handeln (nur US$ 10.000 (1 lot) pro Position), und schließlich den Einsatz mit steigendem Kapital langsam zu erhöhen. Ich denke, viele Trader können das nachmachen. Es gibt Leute, die mich fragen, wie ich das gemacht habe. Das lässt sich zwar nicht einfach beim Abendessen erklären, aber was ich tue, können viele andere Trader auch tun.
FRAGE: Was für eine Art Trader sind Sie?
HUGHES: Ich betrachte mich als technischen Trader und zwar aus folgendem Grund: ich handle meist an Unterstützungen, Widerständen und an Trendlinien. Ich kaufe und verkaufe mit Hilfe von Gleitenden Durchschnitten, Slow Stochastik, ADX. Meine Entscheidungen treffe ich basierend auf Kerzencharts anhand von Chartmustern wie Inside Days, Doji, Shooting Stars. Daneben ist es klug, die Grundlagen genau zu beachten, zumindest sollte man den Haupttrend identifizieren. Ich sage das, weil die Forexmärkte so stark auf relativ wenige Wirtschaftsdaten und Zinsentscheidungen fokussiert sind. Die Bewertung von Änderungen im Sentiment ist einfach viel leichter, wenn man sich der Rahmendaten bewusst ist, zusätzlich zu den Chartmustern und Indikatoren.
FRAGE: Was ist Ihr wichtigstes technisches Hilfsmittel und warum?
HUGHES: Sie lassen mich nur eines auswählen? Ich finde, dass unterschiedliche Zeithorizonte einen großen Einfluss auf die Art und Weise haben können, wie man verschiedene technische Indikatoren bewertet. Auf längerfristigen Charts brauche ich unbedingt Trendlinien √ ohne sie könnte ich nicht leben. Eine langfristige Trendlinie, die entweder hält oder gebrochen wird, neigt dazu, einen dramatischen Wechsel im Sentiment anzuzeigen.
Auf mittelfristigen Charts kann ich nicht ohne meine Unterstützungs- und Widerstandsbereiche leben, brauche meine Fibonacci-Linien und halte alte Hochs und Tiefs für ungemein wichtig. Innerhalb der Grenzen von langfristig und kurzfristig entscheidet die Stärke oder Schwäche von Unterstützungs- bzw. Widerstandsniveaus die Bewegungen des langfristigen Trends.
Und auf kurzfristigen Charts brauche ich meine Gleitenden Durchschnitte. Sie waren für mich schon immer der beste Indikator. Das betrifft sowohl den Einstieg wie auch den Ausstieg aus einer Position.
FRAGE: Was für Marktkonzepte oder Trading-Ideen haben Sie?
HUGHES: Ich habe gern drei Charts derselben Währung auf meinen Monitoren. Zunächst ist da der Tageschart offen, um sicher zu stellen, dass ich im längerfristigen Trend trade; dann einen Stundenchart, anhand von diesem treffe ich hauptsächlich meine Trading-Entscheidungen. Und schließlich habe ich einen 5-Minuten-Chart offen, um den Zeitpunkt zu bestimmen, wann ich eine Position öffne bzw. schließe. Ich halte das für wichtig. Meiner Meinung nach müssen Sie in der Lage sein, einen Trade sich im Vorhinein entwickeln zu sehen. Ich werfe einen Blick drauf und sehe sofort:
1. Der Kurs bewegt sich auf meinem Tageschart über dem 200er, 100er und 50er Gleitenden Durchschnitt, ich kenne also den Trend.
2. Ich blicke auf meinen Stundenchart und sehe die Stochastik beispielsweise sich im überverkauften Bereich einem 50-Prozent-Fibonacci-Unterstützungsniveau nähern. Ich glaube fest daran, dass Fibonacci-Retracements im Forexhandel von großer Bedeutung sind.
3. Ich blicke auf meinen 5-Minuten-Chart und sehe, dass der 10-Perioden exponentielle Durchschnitt meinen 40 Perioden einfachen Durchschnitt gekreuzt hat. Ich habe die verschiedensten Kombinationen ausprobiert und herausgefunden, dass diese die richtigen für meine Sehweise sind.
Ich sehe also innerhalb von ungefähr 15 Sekunden, was ich sehen oder nicht sehen will.
FRAGE: Warum halten Sie die Fibonacci-Retracements für besonders wichtig?
HUGHES: Sie sind wichtig, weil die Händler denken, sie sind wichtig. Es ist für mich wirklich erstaunlich, den Tradern weltweit zuzusehen, wie sie aufgrund dieser Linien kaufen und verkaufen √ aber weil sie von den Tradern rund um die Welt respektiert und beachtet werden, sind sie eine selbsterfüllende Prophezeiung, wenn Sie wissen, was ich meine. Sie funktionieren, weil jedermann sie benutzt. Ich bin kein Mathematiker, aber sie sind eine in eine mathematische Formel gebrachte, bemerkenswerte Einschätzung der menschlichen Natur.
FRAGE: Wie lange dauern Ihre typischen Trades?
HUGHES: Normalerweise dauern meine Trades ein bis drei Tage. Natürlich hängt es davon ab, ob sie meine Richtung nehmen oder ausgestoppt werden. Ich mache eine Menge 20-Minuten-Trades an Tagen mit einem Tradingkanal, und ich habe einen Trade in einem Trend auch schon drei bis vier Wochen gehalten.
FRAGE: Sind Sie ein systematischer Trader?
HUGHES: Die Bezeichnung systematisch bedeutet, dass ich einem Schritt-für-Schritt-Vorgehen folge oder alle meine Trades auf dieselbe Weise mache. Ich würde sagen, dass das nicht auf mich zutrifft. Dagegen würde ich meine Vorbereitung auf den Tradingtag schon als systematisch bezeichnen. Meine Lebensweise bringt es mit sich, dass ich eine Menge Vorbereitung für meine Trades in der Nacht mache oder wann immer ich dazu komme. Ich blättere die Charts durch √ und suche nach Charts, die an einem Punkt für ein potenzielles Setup sind oder sich gerade dorthin entwickeln. Ich nehme Notiz von allen Fibo-Zahlen. Ich nehme ebenfalls Notiz von engen Kanälen/Inside days, die regelmäßig zu einem Ausbruch in die eine oder andere Richtung führen. Ich weiß grundsätzlich immer, wann Wirtschaftsdaten oder -entscheidungen bevorstehen und arrangiere auch meine Trades um sie herum.
FRAGE: Wie viele Stunden arbeiten Sie am Tag?
HUGHES: Das ändert sich von Tag zu Tag und hängt davon ab, wie ich jeden Tag die Märkte einschätze, und ob Bewegung oder Konsolidierung vorherrscht. Sehen Sie, ich versuche, nicht allzu viel Zeit beim Trading zu verbringen, wenn es nicht nötig ist; denn diese Zeit könnte ich auch mit meiner Tochter verbringen. Ihr Dinge erklären und mit ihr spielen. Und manchmal muss sie natürlich schlafen. Also in der Regel handele ich tagsüber drei bis vier Stunden während sie schläft und weitere drei bis vier Stunden, wenn meine Frau so gegen 16.30 Uhr nach Hause kommt und bevor ich schlafen gehe. Das ist meine Routine von Sonntagabend bis Freitagnachmittag.
FRAGE: Kommt auch diskretionäres Handeln ins Spiel?
HUGHES: Manchmal muss man Abstand gewinnen und sehen, dass die Dinge nicht wie üblich ablaufen. Dabei kann es sich um einen Ausbruch aus einer Trading Range oder eine grundsätzliche Umkehr im Sentiment handeln √ hier ist in jedem Fall ein diskretionäres Vorgehen gefragt. Ein Großteil seiner Gewinne kann jeden Monat davon abhängen, wie gut man es schafft, die Gewinne laufen zu lassen. Es ist doch so, dass wir die meiste Zeit kleine Gewinne mit einem Währungspaar in einem Tradingkanal erzielen. Aber einen geschickten Einstieg schaffen und dann eine größere Bewegung von 500 oder 750 Pips zu managen, das ist wie 15 bis 20 nette Trades in der Trading Range zu haben. Das muss man aber erkennen und entsprechend umsetzen.
FRAGE: Gibt es so etwas wie den Heiligen Gral, das perfekte System?
HUGHES: Ich glaube nicht, aber wer weiß? Kann ein Computer die Emotionen vollständig verstehen, die sich in den Köpfen von Millionen Tradern weltweit abspielen? Ich glaube, dass ein perfektes System dazu in der Lage sein müsste. Der Markt ändert sich ständig und entwickelt sich weiter, und man ändert sein Trading, um sich dem anzupassen. Es ist interessant, sich klar zu machen, wie sehr Trading permanent einen └Überlebensversuch⌠ darstellt √ es sind tatsächlich diejenigen, die sich den veränderlichen Marktbedingungen anpassen können, die dann auch für längere Zeiträume in der Lage sind, sich ein zuverlässiges Einkommen zu erwirtschaften. Meiner Meinung nach haben Trader Zeiten, in denen ihr System nahezu perfekt arbeitet, und dann kann man schon glauben, nichts könne mehr schief gehen. Aber dann, Sie wissen schon. Die erfolgreichsten Trader sind die, die ihr System in den Zeiten anpassen, in denen es versagt.
FRAGE: Mischen Sie Zeitrahmen?
HUGHES: Ja √ und ich denke sogar, dass es der beste Weg ist, um das ganze Bild klar zu sehen.
FRAGE: Arbeiten Sie mehr mit Indikatoren oder mehr mit Chartmustern?
HUGHES: Ich lege den Schwerpunkt tendenziell mehr auf Chartmuster, aber manchmal scheine ich auch mit Indikatoren die besseren Ergebnisse zu erzielen. Am besten aber ist wohl die Kombination aus beidem. So lange man verstehen, auf was man schaut, warum sollte man dann nicht alle Werkzeuge benutzen, die man hat, um das Risiko zu seinen Gunsten zu beeinflussen.
FRAGE: Spielt das Volumen bei Ihrer Herangehensweise an das Trading eine Rolle?
HUGHES: Am Forex ist das eine interessante Frage, weil kein Kontraktvolumen mit Forex verbunden ist. Aber im Allgemein halte es für eine gute Sache. Es ist wichtig, ein paar Dinge über das Volumen zu wissen: steigendes Volumen bei steigenden Kursen bedeutet mehr Potenzial für einen weiteren Anstieg. Steigendes Volumen bei fallenden Kursen bedeutet Potenzial für weiter fallende Kurse. Abnehmendes Volumen bei steigenden Kursen deutet auf ein Nachlassen und eine eventuelle Umkehr oder einen Rückschlag im Trend an. Ich glaube, es gibt einen Weg, das Volumen am Forex mit bestimmter Chartsoftware als Volumenhistogram zu verfolgen, aber ich benutze es nicht. Abends, wenn ich Zeit habe, den Markt genau zu beobachten, kann ich erkennen, dass das Volumen bei einer Bewegung im Chart in der Tat zunimmt, und das nutze ich manchmal aus.
FRAGE: Wie testen Sie Ihre Trading-Ideen?
HUGHES: Ich teste Trading-Ideen laufend, indem ich sie mit kleineren Positionen ausprobiere. Manchmal taucht etwas auf, das funktioniert und direkt Erfolg bringt. Das hält mich dann manchmal die Nacht über wach, wenn ich versuche herauszufinden, warum das so ist. Wir sind hier bei einem ganz interessanten Thema. Denn als Trader muss man bereit sein zu lernen, so etwas wie einen perfekten Trader gibt es nicht. Wir wissen doch alle, dass es an jedem einzeln Tag zahlreiche Gelegenheiten gibt, die wir einfach auslassen.
FRAGE: Was halten Sie von vollautomatischen Tradingsystemen?
HUGHES: Ich glaube, ich habe die Probleme eines vollautomatischen Tradingsystems angesprochen, als wir über das perfekte └Holy Grail-System⌠ redeten. Meiner Meinung nach kann man mit einem automatisierten System schon Geld verdienen √ aber ich denke, dass so ein System völlig überfordert wäre, wenn sich der Markt emotional bewegt. Dann würden die Verluste bei unvorhersehbarem Marktverhalten die Gewinne verhageln, die das System mit technischen Methoden in Tradingmärkten erzielt.
FRAGE: Halten Sie weiterhin Ausschau nach neuen Setups?
HUGHES: Ja, ich suche immer nach neuen Setups. Der Markt ist ein Wesen, das sich immer weiter entwickelt, so dass man vielseitig und anpassungsfähig bleiben muss.
FRAGE: Wie finden Sie neue Setups?
HUGHES: Man muss sich die Zeit nehmen und beobachten. Ich habe jede Menge Blätter mit Notizen. Wenn irgendetwas passiert, schreibe ich es auf. Wenn ich einen Trade verpasst habe, schreibe ich auf, was passiert ist. Wenn ein Trade ausgestoppt wird, notiere ich warum, soweit man das sagen kann. Wenn ein Trade besser verläuft, als ich vorausgesehen hatte, schreibe ich mir die Umstände auf. Am Ende des Tages können bis zu zehn Seiten gekritzelter Notizen zusammen kommen, die ich während meines Abendtradings bzw. der Vorbereitung auf den nächsten Tag zu entziffern versuche. Ich denke, es wirkt sich wirklich günstig für mich aus, dass ich nicht den Luxus habe, tagsüber traden zu können, und dass ich alleine trade, so dass ich viel mehr vorbereiten muss als andere. Und genau dadurch bin ich besser vorbereitet und eingestellt auf das, was am nächsten Tag kommt.
FRAGE: Wie viele verschiedene Setups verwenden Sie für Ihr Trading?
HUGH: Ich benutze keine feste Anzahl von Setups oder Kombinationen davon. Ich mag Umkehrmuster. Ich glaube, ich habe schon immer gerne des Teufels Advokat gespielt, wenn Sie wissen, was ich meine. Ich bemerke ein Bullish-Engulfing-Muster auf meinem Kerzenchart und das Potenzial für eine Bestätigung dieses Musters. Ich achte auf nahe gelegene Unterstützungs- und Widerstandsniveaus (ob Fibonacci-Retracements, Trendlinien oder vorherige Korrekturhochs und -tiefs). Ich beobachte den RSI und die Slow Stochastik und suche damit Überkauft- und Überverkauft-Situationen und sehe, ob es positive Divergenzen gibt. Ich sehe Anzeichen von Kaufdruck aufkommen (das Volumen, von dem ich sprach). Wir reden hier über ein ziemlich überzeugendes Umkehrsignal, und es ist eine Tatsache, dass diese Signale andauernd vorkommen. Manchmal ist es nur eine kurzfristige Situation auf einem 5-Minuten-Chart, aber manchmal auch eine größere Trendumkehr auf dem Tageschart. Ich nehme meine Gewinne, wie immer ich sie kriegen kann.
Ich mache gern einen Trade an einer 50-Prozent-Korrektur einer großen Bewegung, wenn der 200-Tage Durchschnitt in diesem Bereich Unterstützung oder Widerstand bietet. Auch finde ich, dass die 20 Pips- und 80-Pips-Niveaus öfter als Unterstützungs- und Widerstandsniveaus wirken und damit gute Zonen sind, um einen Trade einzugehen oder auch um Gewinne mitzunehmen.
FRAGE: Wie managen Sie Ihr Risiko?
HUGHES: Zu allererst manage ich mein Risiko natürlich durch Stopps √ aber ganz wichtig ist vor allem, wie ich mich am Abend vorher vorbereite. Es gibt potenzielle Trading-Setups, die ganz einfach risikoärmer sind. Sie müssen eben alles in Ihrer Macht stehende tun, um die Wahrscheinlichkeiten für sich zu nutzen. Mein Tagesablauf als Daytrader macht es erforderlich, dass ich meine Arbeit am Abend vorher erledige √ und dass ich mir klar darüber bin, was jeder Tag mir so bringen könnte. Wie schon erwähnt mache ich mir Notizen über Unterstützungs- und Widerstandslinien √ meine Charts sind ein Kaleidoskop von Linien, die ich am Abend vorher eingezeichnet habe; da sind Trendlinien, Fibonacci-Retracements, frühere Tiefs usw.
Ich bin mir über Termine für Wirtschaftsdaten am nächsten Tag klar und gebe Erinnerungen in meinen Ipaq-Taschenrechner ein oder schreibe sie auch einfach auf mein Arbeitsblatt für den nächsten Tag. Ich stelle die Charts, die ich am nächsten Tag näher verfolgen will, auf meinen verschiedenen Computern ein (die Charts können verschieden groß sein, was davon abhängt, welche Währungspaare interessant erscheinen).
Das sind alles Dinge, die meiner Ansicht nach die Risiken reduzieren, die ich mit jedem Trade eingehe. Vorbereitet zu sein, zusammen mit fixen und Trailing-Stopps, macht mein Leben als Trader und Papi erst möglich. Wie ich schon sagte, mache ich vollen Gebrauch von all der Technologie, die heute verfügbar ist, um so das Leben, das ich führe, zu ermöglichen.
FRAGE: Basieren Ihre Stopps also mehr auf technischen Aspekten als auf Money-Management √ stimmt das?
HUGHES: Nun, vielleicht. Aber ich würde eher sagen, sie basieren auf beidem. Meine Stopps sind üblicherweise an technischen Unterstützungs- und Widerstandsniveaus gesetzt statt an einer vorgegebenen Anzahl von Pips. Eine feste Pip-Zahl macht meiner Ansicht nach keinen Sinn. Ich glaube also, dass Stopps an technischen Unterstützungs- und Widerstandszonen ganz einfach smartes Money-Management sind. Stopps nach bestimmten Pip-Zahlen zu setzen ignoriert die Tatsache, dass damit keine Basis für das Funktionieren des Trades gegeben ist. Das Paar könnte einfach etwas mehr als sonst auf und ab pendeln, und schon hat man sich ohne technischen oder fundamentalen Grund ausgestoppt. Das ist nur eine Meinung.
FRAGE: Wie bestimmen Sie, dass Sie mit einem Trade falsch liegen?
HUGHES: Dass Trades falsch sind, zeigen sie meist von selbst. Die angemessene Benutzung von Stopps nimmt einem diese Entscheidung ab. Es kommt vor, dass ich einen Stopp herausnehme, wenn ich merke, dass ich bei meiner Vorbereitung etwas übersehen habe. Meist will ich aber nur mit etwas anderem weitermachen, weil ich meiner Vorbereitung vertraue und außerdem weiß, dass sich woanders eine neue Gelegenheit zu einem Trade entwickelt. Manchmal muss man eingreifen, wenn man sieht, dass es einfach nicht richtig läuft, und dann ziehe ich die Reißleine, oft sogar schon bevor der Stopp ausgelöst wird.
FRAGE: Ist Money-Management dann ein eigenes Thema?
HUGHES: Money-Management ist ein integrierter Bestandteil des Tradings. Etwas muss man wissen, wenn man beginnt, sich mit dem Trading zu beschäftigen: Alle Trader verlieren Geld, das ist ein Aspekt des Trading-Geschäftes. Rund 95 Prozent aller Trader verlieren in ihrem ersten Tradingjahr Geld. Ob man vom Traden leben kann oder nicht, hängt davon ab, wie man die Verluste managt. Es ist absolut überlebenswichtig, dass man sein Kapital schützt. Wie bei einem Schusswechsel √ man will einfach überleben, um weiterkämpfen zu können. Bevor man nicht mindestens ein paar Jahre hinter sich gebracht hat und einen Chart nicht innerhalb von wenigen Sekunden analysieren kann, sollte man konservativ bleiben und Trades verlassen, wenn es technisch oder fundamental angebracht erscheint.
FRAGE: Wie viel Einsatz riskieren Sie pro Trade?
HUGHES: Ich riskiere etwa 5 Prozent pro Trade. Das kann im Bereich von 2,5 bis 7,5 Prozent variieren. Ich passe den Prozentsatz an, je nachdem wie der Trade meinen Risikokriterien entspricht und wo wir im kurz-, mittel- bzw. langfristigen Trend stehen.
FRAGE: Wie managen Sie Ihre offenen Trades?
HUGHES: Ich schäle mich praktisch in und aus meinen Trades. Ich erhöhe Stopps oder setze sie herab auf Einstand, wenn sie in meine Richtung gehen. Ich nehme die Hälfte des Gewinns an Pivot-Punkten (Unterstützungs- und Widerstandspunkten) innerhalb der Bewegung mit und lasse die andere Hälfte mit einem Trailing Stopp laufen. Ich gehe in eine Position mit einem Viertel hinein oder hinaus und dann mit einem weiteren Viertel, wenn ich sehe, dass sich ein potenzielles Setup fortsetzt oder zu Ende geht.
Ich handle auch auf zwei getrennten Konten und versuche, einen geglückten Einstieg in einem längeren Trend laufen zu lassen, während ich gleichzeitig dasselbe Währungspaar auf und ab trade, wenn es sich im längeren Trend hin und her bewegt √ dies ist ein weiterer einfacher Weg, die Dinge zu behandeln. Ich denke, ein paar meiner Ideen sind ziemlich vereinfacht, dies aber aus einem bestimmten Grund. Weil nämlich alles, was ich als Trader tue und alles, was ich jeden Tag erreichen will, zweitrangig nach meiner Tochter ist.
Diese Frage ist gerade ganz geeignet, um mein Computer-Setup zu erläutern √ weil ich alle Vorzüge der verfügbaren Technologien einsetze, um meine offenen Trades wirkungsvoll zu managen. Ich habe einen Pentium 4-Computer mit zwei Bildschirmen im Erdgeschoss meines Hauses und dasselbe noch einmal eine Etage tiefer. Durch eine Netzwerkanschluss kann ich meinen Ipaq-Taschenrechner überall im Haus zum Traden benutzen oder um Quotes zu überprüfen. Wenn ich das Gefühl habe, mich nicht ausreichend mit meiner Tochter zu befassen oder mich um sie kümmern zu können, stecke ich ihn in sein Etui an meinem Gürtel und bleibe auf dem Laufenden, wo immer wir uns im Haus gerade aufhalten. Ich habe meinen Monitore so im Haus aufgestellt, dass ich sie beinahe von jedem Punkt aus einsehen kann. Wenn meine Tochter und ich weggehen müssen, verkleinere ich Positionen eventuell, aber ich nehme meinen Ipaq trotzdem mit und schalte auf mein drahtloses GPRS-Modem um.
Es ist ein Balanceakt √ aber ich bin zu allererst Vater; manchmal stelle ich alles ein und bin einfach nur Papi. Aber ich finde es schon bemerkenswert, wie ich ein Spitzenvater sein kann und gleichzeitig ein Spitzentrader, einfach indem ich die Hightech dieser Welt nutze.
FRAGE: Welche Art Stopps und/oder Gewinnziele benutzen Sie?
HUGHES: Ich benutze feste und Trailing Stopps. Die Benutzung von Stopps macht den ganzen Unterschied zwischen erfolgreichen und erfolglosen Tradern aus. Geben Sie bei der Eröffnung der Trades einen festen Stopp ein. Lassen Sie mental oder real einen Trailing-Stopp mitlaufen, wenn die Position in Ihre Richtung geht. Verwenden Sie einen engeren Stopp in einer Trading-Range und versuchen Sie, dem Stopp in einem Trend mehr Raum zu lassen. Ich neige nicht zu einem unflexiblen Gewinnziel. Ich habe ein Ziel vor Augen, aber ich weiß auch, dass mein Gesamtergebnis davon abhängt, wie gut es mir gelingt, Gewinner laufen zu lassen. Ich gebe keine Order ein, um den Trade zu schließen (außer unter besonderen Umständen) √ ich passe durch Kontrollen auf und verschaffe mir jeweils einen Eindruck, ob die Bewegung einschläft, bevor sie wieder in Gang kommt oder umkehrt. Wenn man einen Trailing-Stopp setzt, muss man einen Kompromiss eingehen, wie viel man wieder abgibt bzw. mit wie viel Bewegungsfreiheit man leben mag, um im Trend dabei zu bleiben.
FRAGE: Hinsichtlich der Ausführung der Trades, ist das ein subjektiver Prozess oder machen Sie das mechanisch?
HUGHES: Interessante Frage, weil ich eigentlich davon ausging, meine Trades subjektiv auszuführen. Meine Vorbereitung ist └mechanisch⌠. Ich denke, das variiert in meinem Trading, so wie die Tage sich unterschiedlich entwickeln. Meine Lebensgewohnheiten verlangen, dass ich vorbereitet bin. Ich bin mir klar darüber, dass ich wissen muss, wann eine Währung für mich └interessant⌠ wird, und dann sehe ich mir an, wie wir an diesen Punkt gekommen sind, um daraufhin eine endgültige Entscheidung zu treffen. Trotzdem glaube ich, dass etwa die Hälfte meiner Trades eben wegen meines Tagesablaufs rein mechanisch sind. Ich habe die Arbeit getan, ich sehe die Kursbewegung und den Chart mit einen Blick. Und dann mache ich den Trade.
FRAGE: Wie ist die Relation zwischen Ihren Gewinn- und Verlusttrades?
HUGHES: Sie beginnen alle gleich, nicht? Sie gehen irgendwann entweder rauf oder runter und mehr haben sie auch nicht gemeinsam. Wenn es nicht in Ihre Richtung geht √ rausgehen √ Ihr Geld ist im nächsten Setup besser angelegt. Es kann sogar vorkommen, dass ein gegen Sie gelaufener Trade Minuten, Stunden oder Tage später doch noch zu einem schönen Trade-Setup für Sie führt.
FRAGE: Was war Ihr schlimmster Drawdown?
HUGHES: Oh, ich hatte einige harte Rückschläge. Ich habe ja nur wenige Wochen nach dem Zeitpunkt begonnen, der sich als 5.000er Top des NASDAQ herausstellte. Bevor ich mit dem Forex-Handel begann, handelte ich vorwiegend Optionen und einmal, ganz am Anfang, habe ich Calls mit wenigen Tagen Restlaufzeit angehäuft und verlor fast den ganzen Einsatz.
Im April 2000 passierte mir eine ganze Anzahl schlechter Trades auf einmal, als ich noch glaubte, Aktien könnten nur steigen. Was ein Spaß! Wissen Sie was? Psychologisch habe ich diese Erinnerungen wohl ganz gut verarbeitet, sonst hätte ich es gar nicht bis hierher geschafft. In meinem Forex-Trading habe ich eigentlich gar keine schrecklichen Drawdowns gehabt, aber ich habe eben bis hierher genügend wertvolle Lektionen gelernt, um solche Reinfälle zu vermeiden.
FRAGE: Was frustriert Sie beim Traden am meisten?
HUGHES: Ich trade in einem ziemlich einmaligen Lebensumfeld, weil ich mich gleichzeitig um meine 16 Monate alte Tochter kümmere. Ich weiß ganz gut, dass wenn man einen Trade verpasst, jeden Moment ein anderer auftauchen kann. Ich glaube, am meisten frustriert es mich, wenn ich mich am Abend vorher auf die Möglichkeit eines Setups vorbereitet habe, es sich entwickeln sehe, und den Trade dann verpasse. Ich betrachte die Arbeit bei der abendlichen Vorbereitung auf └die Möglichkeit des tollen Trading-Setups⌠ als den Hauptteil des Trades. Dann kann es eben sehr frustrierend sein, genau beim idealen Einstieg nicht dabei zu sein. Aber wie schon gesagt √ meine Tochter kommt zuerst √ sie ist ein faszinierendes kleines Mädchen, und sie inspiriert mich, auch an den härtesten Tagen durchzuhalten.
FRAGE: Wann sind Sie sich darüber klar geworden, dass Trading für Sie nicht nur ein Versuch in den Märkten sein sollte, sondern eine Vollzeitkarriere? Oder haben Sie das von Beginn an gespürt?
HUGHES: Bevor ich anfing und als ich schließlich loslegte, war es das, was ich tun wollte. Als es dann gleich hart wurde, und ich merkte, dass das was ich vorher getan hatte, in dem einsetzenden Bärenmarkt (der im Jahr 2000 begann), nicht mehr funktionierte, musste ich Seelenforschung betreiben. Ich musste Abstand nehmen, neues ausprobieren, und vor allem drastisch kleinere Positionen eingehen. Als sich mitten in der schlimmsten Baisse herausstellte, dass ich in der Lage war, einigermaßen regelmäßige Gewinne zu machen, dachte ich, dass ich weitermachen könnte. Allerdings hat mein Erfolg der letzten Zeit in den Forex-Märkten mein Selbstbewusstsein und meine Entschlossenheit auf eine ganz neue Ebene gehoben. Es ist jetzt nicht mehr die Frage, ob ich es kann, sondern wie ich es besser machen kann. Trading hat dramatisch viel mit Selbstvertrauen zu tun; und das wird von Zeit zu Zeit erschüttert. Aber wenn Sie in den harten Zeiten durchhalten, bekommen Sie auch die Belohnung. Sie müssen eben alles aufschreiben und daraus lernen.
FRAGE: Wo kommt das psychologische Element ins Spiel?
HUGHES: Es ist immer der Kampf mit sich selbst. Ich glaube wirklich, dass dies einer der großen Schritte ist, um beim Traden erfolgreich zu werden. Wenn Sie das einmal begriffen haben, ich meine, wirklich begriffen haben, dann lernen Sie, sich zurückzuhalten und nicht solche hastigen, emotionalen, ungeplanten Trades einzugehen, die garantiert zu Verlusten führen. Sie stoppen sich einfach, wenn solche Gedanken aufkommen. Wenn man das nicht schafft, führen diese schlechten Trades psychologisch zu Verletzungen bis zu einem Punkt, an dem der Trader nicht mehr in der Lage ist, vernünftig zu denken und vergisst, dass eine neue schöne Tradingmöglichkeit jeden Moment auftauchen kann. Alles, was nötig ist, ist ein geplanter und gut ausgedachter Trade. Und dann der nächste. Und nach einiger Zeit weiß man, dass man es schaffen kann.
FRAGE: Ein paar Worte zu Angst, Gier und Selbstachtung?
HUGHES: Jeder Trader muss sich mit Angst und Gier auseinandersetzen. Man muss wirklich wissen, dass Trading keine werde-schnell-reich-Angelegenheit ist. Es ist ein Geschäft √ und Sie selbst sind alle Ebenen der Firma in einer Person: Fabrikation, Buchhaltung, Informations- und Technologiesysteme, Chef usw. Verluste sind die Kosten des Geschäftes. Sie müssen in der Lage sein zu verstehen, dass es nie schlecht ist, einen Gewinn mitzunehmen, auch wenn der Trade weiterläuft, wenn Sie draußen sind. Die Märkte bewegen sich im Grunde genommen durch Angst und Gier. Angst, einen Lauf zu verpassen, Angst, einen möglichen Trade zu verpassen, Angst, Geld zu verlieren. Und dann ist da Gier; was schlimmer sein kann, weil man schlecht beraten in die Märkte geht und weil es dazu führt, einen Gewinntrade in einen schwer verdaulichen Verlust zu verwandeln.
FRAGE: Was meinen Sie ist der Unterschied zwischen Ihnen und so vielen anderen Tradern, die aus dem Spiel rausgeflogen sind?
HUGHES: Beharrlichkeit. Ich habe einfach neue Setups versucht, neue Märkte, bis ich meine Nische gefunden hatte; konservativ in der Größe meiner Positionen, bis der Trend positiver Performance zu erkennen war. Aber das wichtigste war, die äußerst solide Unterstützung meiner Frau Claire. Sie hat mich rückhaltlos unterstützt und immer an mich geglaubt, auch wenn Schatten aufkamen, Zweifel und Bedenken. Das ist eine Notwendigkeit in diesem harten und fordernden Geschäft.
FRAGE: Wenn Sie nicht gerade traden, an was erfreuen Sie sich in Ihrer Freizeit?
HUGHES: Ich liebe Herausforderungen. Man hat mir gesagt, dass ich in schwierigen Situationen vor mich hin gemurmelt hätte: └Begeht nicht den Fehler, mich zu unterschätzen!⌠, um mich aufzupumpen. Ich denke auch, dass ich einen Punkt des Selbstvertrauens erreicht habe, an dem ich die negativen Schwingungen anderer um mich herum aufnehmen und sie als Antrieb verwenden kann, mich noch härter zu bemühen. Ich merkte einfach, dass ich beim Traden Erfolg haben würde. Letztlich muss man sich mehr als alles andere vornehmen, richtig gut zu werden, um erfolgreich zu sein. Man muss in der Lage sein, sich das vorstellen zu können. Trading ist eine Lebensweise, die Sie völlig vereinnahmen kann. Deshalb versuche ich, ein Gegengewicht durch anspruchsvolle Freizeitaktivitäten zu schaffen √ sowohl körperlich wie geistig. Ich setze mir Fitnessziele und trainiere regelmäßig, oder frische meine Kenntnisse im Gitarrenspiel wieder auf; Dinge, die Konzentration erfordern. Meist gehe ich aber einfach einen Tag mit meiner Frau und meiner Tochter weg, um Spaß zu haben √ und genieße einen schönen Tag.
TRADERS´
Bild1 Trading Plattform
Bild 1 zeigt die Trading Plattform von FOREX.com, in die ein Chartmodul integriert ist. Hughes benutzt einen 5-Minuten-Chart mit Fibonacci-Retracements und je einen 10-Perioden und 40-Perioden exponentiellen Gleitenden Durchschnitt (EMA), um Einstiegs- und Ausstiegspunkte zu bestimmen.
Bild2 Hughes Charts
Bild 2 zeigt zwei weitere Charts, die Hughes oft benutzt √ einen 60-Minuten-Chart mit Slow Stochastic-Indikator für die Trading-Entscheidungen sowie einen Tageschart mit 200-, 100- und 50-Perioden EMA, um sicher zu stellen, dass seine Trades sich im längerfristigen Trend bewegen.
TRADERS´ Interview - Jeff Hughes alias Mr Mom
(╘GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
Als der Kanadier Jeff Hughes die Chance bekam, in einer der großen Banken Kanadas zu arbeiten, glaubte er den Job gefunden zu haben, den er immer gesucht hatte. Später stellte sich jedoch heraus, dass dies nur zum Teil richtig war. Sein Interesse am Aktienmarkt erwachte, als er in die Sales-Abteilung der Bank kam und dort Investment-Fonds verkaufte. Das was sozusagen der Startschuss für Hughes Karriere als Fulltime-Forex-Trader. Zunächst aber begann er mit dem Handel von Aktien, wobei sein Anlagehorizont langfristig war. Als 1999 einige seiner Hightech-Aktien großartige Gewinne abwarfen, begann Hughes schließlich, eine Vollzeit-Karriere als Trader in Erwägung zu ziehen. Heute tradet er hauptberuflich, während er gleichzeitig seine 16 Monate alte Tochter großzieht.
FRAGE: Was haben Sie vom Traden und den Tradern gehalten, bevor Sie selbst eingestiegen sind?
HUGHES: Ich hatte immer das Gefühl, dass Trading etwas war, von dem ich mehr wissen wollte. Trading bedeutet Mut und Aufregung, es kann sich lohnen und man hat eine unternehmerische Herausforderung. So habe ich das damals empfunden und, ehrlich zu sein, das finde ich heute auch noch √ meine Ahnung war also richtig.
FRAGE: Warum habe Sie mit dem Traden begonnen?
HUGHES: Mitte 1999 machte ich inzwischen mehr Geld pro Tag am Aktienmarkt als bei meiner regulären Arbeit, und es war schwer für mich, meine arbeitsfreie Zeit auf Banklehrgängen zuzubringen, wie ich eigentlich sollte. Stattdessen verbrachte ich jede freie Minute damit, den mit Aktientrading erreichten Erfolg zu analysieren. Anfang April 2000 verließ ich die Bank und handelte nur noch mit Technologie-Aktien in Vollzeit. Ich habe doch tatsächlich mit dem Vollzeithandel nur ein paar Wochen nach dem im Nachhinein erkennbaren Höhepunkt des erstaunlichen Nasdaq-Anstieges begonnen.
FRAGE: Waren Sie von vornherein erfolgreich?
HUGHES: Erfolg am Anfang? Nun, nicht wirklich. Ich hatte natürlich einige unglaubliche Gewinne gemacht, die zu meiner Entscheidung zum Vollzeit-Trading geführt hatten, aber in den acht Monaten danach fiel der Nasdaq um die 2500 Punkte, und ich hatte doch mein ganzes Geld in einem aufwärts gerichteten Trendmarkt gemacht.
FRAGE: Haben Sie mit einem kleinen oder großen Konto begonnen? (Obwohl diese Begriffe natürlich relativ sind.)
HUGHES: 1999 und 2000 hatten ja die meisten Leute große Konten. Als ich 2000 zu traden anfing, war das wohl ein kleineres Konto als üblich, denke ich. Und mein erstes Forex-Konto √ mein Anfangskonto war nach jedem vorstellbaren Maßstab klein.
FRAGE: Wie viel Geld hatten Sie?
HUGHES: Das ist wirklich lächerlich. Mein Mini-Forex-Kontohatte anfänglich gerade einmal US$ 500. Innerhalb von vier Monaten bin ich dann durch den Handel auf über US$ 5.000 gekommen. Das ist zwar immer noch lächerlich wenig Geld. Aber ich habe gesehen, dass ich beim Handel Erfolg haben kann. Ich war dann bald in der Lage, monatlich kleinere Entnahmen zu machen und zu meinem Einkommen hinzuzufügen. Mit einem zweiten Konto, das mit US$ 1.000 ausgestattet war, habe ich bei Forex.com beim └Gewinnen Sie einen Mini Wettbewerb⌠ teilgenommen und diesen schließlich als einer von zwölf Finalteilnehmern gewinnen können. Außerdem handele ich gelegentlich noch Aktienoptionen.
FRAGE: Warum haben Sie angefangen, Forex zu handeln? Was ist an diesem Markt so interessant?
HUGHES: Ich wurde durch einige Dinge angeregt, die in Trading-Zeitschriften und auf Websites über den Forexhandel zu lesen waren. Ein weiterer Grund lag aber darin, dass es hier eben Konten mit minimalen Einlagen gibt. Verschiedenes schien mir attraktiv, aber wenn ich jetzt nachdenke, waren es vor allem zwei Dinge, die mich veranlasst haben, näher hinzusehen. Zum einen die 24 Stunden/7-Tage-Struktur des Marktes und zum anderen der erstaunliche Hebel von 200:1 oder 100:1 auf die Margin (je nach Kontotyp). Hinzu kam, dass man die Forex-Märkte ohne Kommission handeln kann und die Tatsache, dass technische Trader oftmals behaupten, dass die Forexmärkte besser mit technischen Indikatoren zu erfassen waren. Ich hatte Erfolg mit einem Demo-Account und dieser setzte sich (prozentual) auf meinem Mini-Konto fort. Dann kam natürlich noch der Trading-Wettbewerb bei Forex.com hinzu └Win-a-Mini⌠, bei dem ein Mini-Cooper zu gewinnen war. Ich qualifizierte mich dafür im Februar, dem ersten von den vier Monaten, in denen die Finalisten festgestellt wurden. Sie können sich vorstellen, dass es mich umhaute, als ich das Auto im Juni gewann. (Anm. d. Red.: Falls Sie übrigens auch einen Mini gewinnen wollen, der nächste Wettbewerb startet im nächsten Februar. Weitere Details finden Sie unter www.forex.com.)
Meiner Ansicht nach sollten Trader weltweit das 24-Stunden-Trading von Sonntagabend bis Freitagabend begrüßen. Es erlaubt mir einen flexiblen Zeitplan. Und dass man keine unterschiedlichen Kommissionen berechnen muss, sondern nur einen Punkt Spread, ist natürlich auch ein Vorteil.
Ich glaube, dass sich der durchschnittliche Aktienanleger keinen Begriff vom Gewinnpotenzial (return on investment, ROI) auf Standard- oder Mini-Forex-Konten bei der verfügbaren100:1 oder 200:1 -Margin macht. Zum Beispiel kann der Inhaber eines $500-Mini-Kontos Währung im Wert von US$ 100.000 kaufen oder verkaufen. Eine solche Position benötigt für einen 100 Prozent-Gewinn nur 50 Pips Bewegung.
FRAGE: Viele Trader, die mit kleinen Konten beginnen, werden in wenigen Wochen oder Monaten aus dem Markt gefegt. Sie haben mit einem sehr kleinen Konto angefangen und handeln jetzt in Vollzeit. Glauben Sie, dass es viele andere Trader gibt, die diese Leistung auch vollbringen können?
HUGHES: Ich muss zugeben, dass meine schwierigen Erfahrungen im Handel mit Aktien und Optionen mich gut auf den Handel vorbereitet haben, den ich jetzt betreibe. Ich glaube nicht, dass der Handel auf einem kleinen Konto im Forex-Markt unbedingt zum Misslingen führen muss. Das └Mini-Konto⌠ kann mit minimalem Kapital eröffnet werden und bietet 200:1 Hebel auf den Einschuss. Das ist eine wirklich erstaunliche Kombination von Konditionen √ schließlich ist es eines der wichtigsten Kriterien, mit so wenig eigenem oder fremdem Kapital wie möglich Geld zu verdienen. Man muss nur bereit sein, └zur Schule zu gehen⌠. Hier heißt es die Grundlagen des Tradings zu lernen, eigene Ideen auf dem Papier auszuprobieren, eine Forex-Broker-Demo zu testen, ein Minikonto mit minimalem Einsatz zu eröffnen, kleine Beträge zu handeln (nur US$ 10.000 (1 lot) pro Position), und schließlich den Einsatz mit steigendem Kapital langsam zu erhöhen. Ich denke, viele Trader können das nachmachen. Es gibt Leute, die mich fragen, wie ich das gemacht habe. Das lässt sich zwar nicht einfach beim Abendessen erklären, aber was ich tue, können viele andere Trader auch tun.
FRAGE: Was für eine Art Trader sind Sie?
HUGHES: Ich betrachte mich als technischen Trader und zwar aus folgendem Grund: ich handle meist an Unterstützungen, Widerständen und an Trendlinien. Ich kaufe und verkaufe mit Hilfe von Gleitenden Durchschnitten, Slow Stochastik, ADX. Meine Entscheidungen treffe ich basierend auf Kerzencharts anhand von Chartmustern wie Inside Days, Doji, Shooting Stars. Daneben ist es klug, die Grundlagen genau zu beachten, zumindest sollte man den Haupttrend identifizieren. Ich sage das, weil die Forexmärkte so stark auf relativ wenige Wirtschaftsdaten und Zinsentscheidungen fokussiert sind. Die Bewertung von Änderungen im Sentiment ist einfach viel leichter, wenn man sich der Rahmendaten bewusst ist, zusätzlich zu den Chartmustern und Indikatoren.
FRAGE: Was ist Ihr wichtigstes technisches Hilfsmittel und warum?
HUGHES: Sie lassen mich nur eines auswählen? Ich finde, dass unterschiedliche Zeithorizonte einen großen Einfluss auf die Art und Weise haben können, wie man verschiedene technische Indikatoren bewertet. Auf längerfristigen Charts brauche ich unbedingt Trendlinien √ ohne sie könnte ich nicht leben. Eine langfristige Trendlinie, die entweder hält oder gebrochen wird, neigt dazu, einen dramatischen Wechsel im Sentiment anzuzeigen.
Auf mittelfristigen Charts kann ich nicht ohne meine Unterstützungs- und Widerstandsbereiche leben, brauche meine Fibonacci-Linien und halte alte Hochs und Tiefs für ungemein wichtig. Innerhalb der Grenzen von langfristig und kurzfristig entscheidet die Stärke oder Schwäche von Unterstützungs- bzw. Widerstandsniveaus die Bewegungen des langfristigen Trends.
Und auf kurzfristigen Charts brauche ich meine Gleitenden Durchschnitte. Sie waren für mich schon immer der beste Indikator. Das betrifft sowohl den Einstieg wie auch den Ausstieg aus einer Position.
FRAGE: Was für Marktkonzepte oder Trading-Ideen haben Sie?
HUGHES: Ich habe gern drei Charts derselben Währung auf meinen Monitoren. Zunächst ist da der Tageschart offen, um sicher zu stellen, dass ich im längerfristigen Trend trade; dann einen Stundenchart, anhand von diesem treffe ich hauptsächlich meine Trading-Entscheidungen. Und schließlich habe ich einen 5-Minuten-Chart offen, um den Zeitpunkt zu bestimmen, wann ich eine Position öffne bzw. schließe. Ich halte das für wichtig. Meiner Meinung nach müssen Sie in der Lage sein, einen Trade sich im Vorhinein entwickeln zu sehen. Ich werfe einen Blick drauf und sehe sofort:
1. Der Kurs bewegt sich auf meinem Tageschart über dem 200er, 100er und 50er Gleitenden Durchschnitt, ich kenne also den Trend.
2. Ich blicke auf meinen Stundenchart und sehe die Stochastik beispielsweise sich im überverkauften Bereich einem 50-Prozent-Fibonacci-Unterstützungsniveau nähern. Ich glaube fest daran, dass Fibonacci-Retracements im Forexhandel von großer Bedeutung sind.
3. Ich blicke auf meinen 5-Minuten-Chart und sehe, dass der 10-Perioden exponentielle Durchschnitt meinen 40 Perioden einfachen Durchschnitt gekreuzt hat. Ich habe die verschiedensten Kombinationen ausprobiert und herausgefunden, dass diese die richtigen für meine Sehweise sind.
Ich sehe also innerhalb von ungefähr 15 Sekunden, was ich sehen oder nicht sehen will.
FRAGE: Warum halten Sie die Fibonacci-Retracements für besonders wichtig?
HUGHES: Sie sind wichtig, weil die Händler denken, sie sind wichtig. Es ist für mich wirklich erstaunlich, den Tradern weltweit zuzusehen, wie sie aufgrund dieser Linien kaufen und verkaufen √ aber weil sie von den Tradern rund um die Welt respektiert und beachtet werden, sind sie eine selbsterfüllende Prophezeiung, wenn Sie wissen, was ich meine. Sie funktionieren, weil jedermann sie benutzt. Ich bin kein Mathematiker, aber sie sind eine in eine mathematische Formel gebrachte, bemerkenswerte Einschätzung der menschlichen Natur.
FRAGE: Wie lange dauern Ihre typischen Trades?
HUGHES: Normalerweise dauern meine Trades ein bis drei Tage. Natürlich hängt es davon ab, ob sie meine Richtung nehmen oder ausgestoppt werden. Ich mache eine Menge 20-Minuten-Trades an Tagen mit einem Tradingkanal, und ich habe einen Trade in einem Trend auch schon drei bis vier Wochen gehalten.
FRAGE: Sind Sie ein systematischer Trader?
HUGHES: Die Bezeichnung systematisch bedeutet, dass ich einem Schritt-für-Schritt-Vorgehen folge oder alle meine Trades auf dieselbe Weise mache. Ich würde sagen, dass das nicht auf mich zutrifft. Dagegen würde ich meine Vorbereitung auf den Tradingtag schon als systematisch bezeichnen. Meine Lebensweise bringt es mit sich, dass ich eine Menge Vorbereitung für meine Trades in der Nacht mache oder wann immer ich dazu komme. Ich blättere die Charts durch √ und suche nach Charts, die an einem Punkt für ein potenzielles Setup sind oder sich gerade dorthin entwickeln. Ich nehme Notiz von allen Fibo-Zahlen. Ich nehme ebenfalls Notiz von engen Kanälen/Inside days, die regelmäßig zu einem Ausbruch in die eine oder andere Richtung führen. Ich weiß grundsätzlich immer, wann Wirtschaftsdaten oder -entscheidungen bevorstehen und arrangiere auch meine Trades um sie herum.
FRAGE: Wie viele Stunden arbeiten Sie am Tag?
HUGHES: Das ändert sich von Tag zu Tag und hängt davon ab, wie ich jeden Tag die Märkte einschätze, und ob Bewegung oder Konsolidierung vorherrscht. Sehen Sie, ich versuche, nicht allzu viel Zeit beim Trading zu verbringen, wenn es nicht nötig ist; denn diese Zeit könnte ich auch mit meiner Tochter verbringen. Ihr Dinge erklären und mit ihr spielen. Und manchmal muss sie natürlich schlafen. Also in der Regel handele ich tagsüber drei bis vier Stunden während sie schläft und weitere drei bis vier Stunden, wenn meine Frau so gegen 16.30 Uhr nach Hause kommt und bevor ich schlafen gehe. Das ist meine Routine von Sonntagabend bis Freitagnachmittag.
FRAGE: Kommt auch diskretionäres Handeln ins Spiel?
HUGHES: Manchmal muss man Abstand gewinnen und sehen, dass die Dinge nicht wie üblich ablaufen. Dabei kann es sich um einen Ausbruch aus einer Trading Range oder eine grundsätzliche Umkehr im Sentiment handeln √ hier ist in jedem Fall ein diskretionäres Vorgehen gefragt. Ein Großteil seiner Gewinne kann jeden Monat davon abhängen, wie gut man es schafft, die Gewinne laufen zu lassen. Es ist doch so, dass wir die meiste Zeit kleine Gewinne mit einem Währungspaar in einem Tradingkanal erzielen. Aber einen geschickten Einstieg schaffen und dann eine größere Bewegung von 500 oder 750 Pips zu managen, das ist wie 15 bis 20 nette Trades in der Trading Range zu haben. Das muss man aber erkennen und entsprechend umsetzen.
FRAGE: Gibt es so etwas wie den Heiligen Gral, das perfekte System?
HUGHES: Ich glaube nicht, aber wer weiß? Kann ein Computer die Emotionen vollständig verstehen, die sich in den Köpfen von Millionen Tradern weltweit abspielen? Ich glaube, dass ein perfektes System dazu in der Lage sein müsste. Der Markt ändert sich ständig und entwickelt sich weiter, und man ändert sein Trading, um sich dem anzupassen. Es ist interessant, sich klar zu machen, wie sehr Trading permanent einen └Überlebensversuch⌠ darstellt √ es sind tatsächlich diejenigen, die sich den veränderlichen Marktbedingungen anpassen können, die dann auch für längere Zeiträume in der Lage sind, sich ein zuverlässiges Einkommen zu erwirtschaften. Meiner Meinung nach haben Trader Zeiten, in denen ihr System nahezu perfekt arbeitet, und dann kann man schon glauben, nichts könne mehr schief gehen. Aber dann, Sie wissen schon. Die erfolgreichsten Trader sind die, die ihr System in den Zeiten anpassen, in denen es versagt.
FRAGE: Mischen Sie Zeitrahmen?
HUGHES: Ja √ und ich denke sogar, dass es der beste Weg ist, um das ganze Bild klar zu sehen.
FRAGE: Arbeiten Sie mehr mit Indikatoren oder mehr mit Chartmustern?
HUGHES: Ich lege den Schwerpunkt tendenziell mehr auf Chartmuster, aber manchmal scheine ich auch mit Indikatoren die besseren Ergebnisse zu erzielen. Am besten aber ist wohl die Kombination aus beidem. So lange man verstehen, auf was man schaut, warum sollte man dann nicht alle Werkzeuge benutzen, die man hat, um das Risiko zu seinen Gunsten zu beeinflussen.
FRAGE: Spielt das Volumen bei Ihrer Herangehensweise an das Trading eine Rolle?
HUGHES: Am Forex ist das eine interessante Frage, weil kein Kontraktvolumen mit Forex verbunden ist. Aber im Allgemein halte es für eine gute Sache. Es ist wichtig, ein paar Dinge über das Volumen zu wissen: steigendes Volumen bei steigenden Kursen bedeutet mehr Potenzial für einen weiteren Anstieg. Steigendes Volumen bei fallenden Kursen bedeutet Potenzial für weiter fallende Kurse. Abnehmendes Volumen bei steigenden Kursen deutet auf ein Nachlassen und eine eventuelle Umkehr oder einen Rückschlag im Trend an. Ich glaube, es gibt einen Weg, das Volumen am Forex mit bestimmter Chartsoftware als Volumenhistogram zu verfolgen, aber ich benutze es nicht. Abends, wenn ich Zeit habe, den Markt genau zu beobachten, kann ich erkennen, dass das Volumen bei einer Bewegung im Chart in der Tat zunimmt, und das nutze ich manchmal aus.
FRAGE: Wie testen Sie Ihre Trading-Ideen?
HUGHES: Ich teste Trading-Ideen laufend, indem ich sie mit kleineren Positionen ausprobiere. Manchmal taucht etwas auf, das funktioniert und direkt Erfolg bringt. Das hält mich dann manchmal die Nacht über wach, wenn ich versuche herauszufinden, warum das so ist. Wir sind hier bei einem ganz interessanten Thema. Denn als Trader muss man bereit sein zu lernen, so etwas wie einen perfekten Trader gibt es nicht. Wir wissen doch alle, dass es an jedem einzeln Tag zahlreiche Gelegenheiten gibt, die wir einfach auslassen.
FRAGE: Was halten Sie von vollautomatischen Tradingsystemen?
HUGHES: Ich glaube, ich habe die Probleme eines vollautomatischen Tradingsystems angesprochen, als wir über das perfekte └Holy Grail-System⌠ redeten. Meiner Meinung nach kann man mit einem automatisierten System schon Geld verdienen √ aber ich denke, dass so ein System völlig überfordert wäre, wenn sich der Markt emotional bewegt. Dann würden die Verluste bei unvorhersehbarem Marktverhalten die Gewinne verhageln, die das System mit technischen Methoden in Tradingmärkten erzielt.
FRAGE: Halten Sie weiterhin Ausschau nach neuen Setups?
HUGHES: Ja, ich suche immer nach neuen Setups. Der Markt ist ein Wesen, das sich immer weiter entwickelt, so dass man vielseitig und anpassungsfähig bleiben muss.
FRAGE: Wie finden Sie neue Setups?
HUGHES: Man muss sich die Zeit nehmen und beobachten. Ich habe jede Menge Blätter mit Notizen. Wenn irgendetwas passiert, schreibe ich es auf. Wenn ich einen Trade verpasst habe, schreibe ich auf, was passiert ist. Wenn ein Trade ausgestoppt wird, notiere ich warum, soweit man das sagen kann. Wenn ein Trade besser verläuft, als ich vorausgesehen hatte, schreibe ich mir die Umstände auf. Am Ende des Tages können bis zu zehn Seiten gekritzelter Notizen zusammen kommen, die ich während meines Abendtradings bzw. der Vorbereitung auf den nächsten Tag zu entziffern versuche. Ich denke, es wirkt sich wirklich günstig für mich aus, dass ich nicht den Luxus habe, tagsüber traden zu können, und dass ich alleine trade, so dass ich viel mehr vorbereiten muss als andere. Und genau dadurch bin ich besser vorbereitet und eingestellt auf das, was am nächsten Tag kommt.
FRAGE: Wie viele verschiedene Setups verwenden Sie für Ihr Trading?
HUGH: Ich benutze keine feste Anzahl von Setups oder Kombinationen davon. Ich mag Umkehrmuster. Ich glaube, ich habe schon immer gerne des Teufels Advokat gespielt, wenn Sie wissen, was ich meine. Ich bemerke ein Bullish-Engulfing-Muster auf meinem Kerzenchart und das Potenzial für eine Bestätigung dieses Musters. Ich achte auf nahe gelegene Unterstützungs- und Widerstandsniveaus (ob Fibonacci-Retracements, Trendlinien oder vorherige Korrekturhochs und -tiefs). Ich beobachte den RSI und die Slow Stochastik und suche damit Überkauft- und Überverkauft-Situationen und sehe, ob es positive Divergenzen gibt. Ich sehe Anzeichen von Kaufdruck aufkommen (das Volumen, von dem ich sprach). Wir reden hier über ein ziemlich überzeugendes Umkehrsignal, und es ist eine Tatsache, dass diese Signale andauernd vorkommen. Manchmal ist es nur eine kurzfristige Situation auf einem 5-Minuten-Chart, aber manchmal auch eine größere Trendumkehr auf dem Tageschart. Ich nehme meine Gewinne, wie immer ich sie kriegen kann.
Ich mache gern einen Trade an einer 50-Prozent-Korrektur einer großen Bewegung, wenn der 200-Tage Durchschnitt in diesem Bereich Unterstützung oder Widerstand bietet. Auch finde ich, dass die 20 Pips- und 80-Pips-Niveaus öfter als Unterstützungs- und Widerstandsniveaus wirken und damit gute Zonen sind, um einen Trade einzugehen oder auch um Gewinne mitzunehmen.
FRAGE: Wie managen Sie Ihr Risiko?
HUGHES: Zu allererst manage ich mein Risiko natürlich durch Stopps √ aber ganz wichtig ist vor allem, wie ich mich am Abend vorher vorbereite. Es gibt potenzielle Trading-Setups, die ganz einfach risikoärmer sind. Sie müssen eben alles in Ihrer Macht stehende tun, um die Wahrscheinlichkeiten für sich zu nutzen. Mein Tagesablauf als Daytrader macht es erforderlich, dass ich meine Arbeit am Abend vorher erledige √ und dass ich mir klar darüber bin, was jeder Tag mir so bringen könnte. Wie schon erwähnt mache ich mir Notizen über Unterstützungs- und Widerstandslinien √ meine Charts sind ein Kaleidoskop von Linien, die ich am Abend vorher eingezeichnet habe; da sind Trendlinien, Fibonacci-Retracements, frühere Tiefs usw.
Ich bin mir über Termine für Wirtschaftsdaten am nächsten Tag klar und gebe Erinnerungen in meinen Ipaq-Taschenrechner ein oder schreibe sie auch einfach auf mein Arbeitsblatt für den nächsten Tag. Ich stelle die Charts, die ich am nächsten Tag näher verfolgen will, auf meinen verschiedenen Computern ein (die Charts können verschieden groß sein, was davon abhängt, welche Währungspaare interessant erscheinen).
Das sind alles Dinge, die meiner Ansicht nach die Risiken reduzieren, die ich mit jedem Trade eingehe. Vorbereitet zu sein, zusammen mit fixen und Trailing-Stopps, macht mein Leben als Trader und Papi erst möglich. Wie ich schon sagte, mache ich vollen Gebrauch von all der Technologie, die heute verfügbar ist, um so das Leben, das ich führe, zu ermöglichen.
FRAGE: Basieren Ihre Stopps also mehr auf technischen Aspekten als auf Money-Management √ stimmt das?
HUGHES: Nun, vielleicht. Aber ich würde eher sagen, sie basieren auf beidem. Meine Stopps sind üblicherweise an technischen Unterstützungs- und Widerstandsniveaus gesetzt statt an einer vorgegebenen Anzahl von Pips. Eine feste Pip-Zahl macht meiner Ansicht nach keinen Sinn. Ich glaube also, dass Stopps an technischen Unterstützungs- und Widerstandszonen ganz einfach smartes Money-Management sind. Stopps nach bestimmten Pip-Zahlen zu setzen ignoriert die Tatsache, dass damit keine Basis für das Funktionieren des Trades gegeben ist. Das Paar könnte einfach etwas mehr als sonst auf und ab pendeln, und schon hat man sich ohne technischen oder fundamentalen Grund ausgestoppt. Das ist nur eine Meinung.
FRAGE: Wie bestimmen Sie, dass Sie mit einem Trade falsch liegen?
HUGHES: Dass Trades falsch sind, zeigen sie meist von selbst. Die angemessene Benutzung von Stopps nimmt einem diese Entscheidung ab. Es kommt vor, dass ich einen Stopp herausnehme, wenn ich merke, dass ich bei meiner Vorbereitung etwas übersehen habe. Meist will ich aber nur mit etwas anderem weitermachen, weil ich meiner Vorbereitung vertraue und außerdem weiß, dass sich woanders eine neue Gelegenheit zu einem Trade entwickelt. Manchmal muss man eingreifen, wenn man sieht, dass es einfach nicht richtig läuft, und dann ziehe ich die Reißleine, oft sogar schon bevor der Stopp ausgelöst wird.
FRAGE: Ist Money-Management dann ein eigenes Thema?
HUGHES: Money-Management ist ein integrierter Bestandteil des Tradings. Etwas muss man wissen, wenn man beginnt, sich mit dem Trading zu beschäftigen: Alle Trader verlieren Geld, das ist ein Aspekt des Trading-Geschäftes. Rund 95 Prozent aller Trader verlieren in ihrem ersten Tradingjahr Geld. Ob man vom Traden leben kann oder nicht, hängt davon ab, wie man die Verluste managt. Es ist absolut überlebenswichtig, dass man sein Kapital schützt. Wie bei einem Schusswechsel √ man will einfach überleben, um weiterkämpfen zu können. Bevor man nicht mindestens ein paar Jahre hinter sich gebracht hat und einen Chart nicht innerhalb von wenigen Sekunden analysieren kann, sollte man konservativ bleiben und Trades verlassen, wenn es technisch oder fundamental angebracht erscheint.
FRAGE: Wie viel Einsatz riskieren Sie pro Trade?
HUGHES: Ich riskiere etwa 5 Prozent pro Trade. Das kann im Bereich von 2,5 bis 7,5 Prozent variieren. Ich passe den Prozentsatz an, je nachdem wie der Trade meinen Risikokriterien entspricht und wo wir im kurz-, mittel- bzw. langfristigen Trend stehen.
FRAGE: Wie managen Sie Ihre offenen Trades?
HUGHES: Ich schäle mich praktisch in und aus meinen Trades. Ich erhöhe Stopps oder setze sie herab auf Einstand, wenn sie in meine Richtung gehen. Ich nehme die Hälfte des Gewinns an Pivot-Punkten (Unterstützungs- und Widerstandspunkten) innerhalb der Bewegung mit und lasse die andere Hälfte mit einem Trailing Stopp laufen. Ich gehe in eine Position mit einem Viertel hinein oder hinaus und dann mit einem weiteren Viertel, wenn ich sehe, dass sich ein potenzielles Setup fortsetzt oder zu Ende geht.
Ich handle auch auf zwei getrennten Konten und versuche, einen geglückten Einstieg in einem längeren Trend laufen zu lassen, während ich gleichzeitig dasselbe Währungspaar auf und ab trade, wenn es sich im längeren Trend hin und her bewegt √ dies ist ein weiterer einfacher Weg, die Dinge zu behandeln. Ich denke, ein paar meiner Ideen sind ziemlich vereinfacht, dies aber aus einem bestimmten Grund. Weil nämlich alles, was ich als Trader tue und alles, was ich jeden Tag erreichen will, zweitrangig nach meiner Tochter ist.
Diese Frage ist gerade ganz geeignet, um mein Computer-Setup zu erläutern √ weil ich alle Vorzüge der verfügbaren Technologien einsetze, um meine offenen Trades wirkungsvoll zu managen. Ich habe einen Pentium 4-Computer mit zwei Bildschirmen im Erdgeschoss meines Hauses und dasselbe noch einmal eine Etage tiefer. Durch eine Netzwerkanschluss kann ich meinen Ipaq-Taschenrechner überall im Haus zum Traden benutzen oder um Quotes zu überprüfen. Wenn ich das Gefühl habe, mich nicht ausreichend mit meiner Tochter zu befassen oder mich um sie kümmern zu können, stecke ich ihn in sein Etui an meinem Gürtel und bleibe auf dem Laufenden, wo immer wir uns im Haus gerade aufhalten. Ich habe meinen Monitore so im Haus aufgestellt, dass ich sie beinahe von jedem Punkt aus einsehen kann. Wenn meine Tochter und ich weggehen müssen, verkleinere ich Positionen eventuell, aber ich nehme meinen Ipaq trotzdem mit und schalte auf mein drahtloses GPRS-Modem um.
Es ist ein Balanceakt √ aber ich bin zu allererst Vater; manchmal stelle ich alles ein und bin einfach nur Papi. Aber ich finde es schon bemerkenswert, wie ich ein Spitzenvater sein kann und gleichzeitig ein Spitzentrader, einfach indem ich die Hightech dieser Welt nutze.
FRAGE: Welche Art Stopps und/oder Gewinnziele benutzen Sie?
HUGHES: Ich benutze feste und Trailing Stopps. Die Benutzung von Stopps macht den ganzen Unterschied zwischen erfolgreichen und erfolglosen Tradern aus. Geben Sie bei der Eröffnung der Trades einen festen Stopp ein. Lassen Sie mental oder real einen Trailing-Stopp mitlaufen, wenn die Position in Ihre Richtung geht. Verwenden Sie einen engeren Stopp in einer Trading-Range und versuchen Sie, dem Stopp in einem Trend mehr Raum zu lassen. Ich neige nicht zu einem unflexiblen Gewinnziel. Ich habe ein Ziel vor Augen, aber ich weiß auch, dass mein Gesamtergebnis davon abhängt, wie gut es mir gelingt, Gewinner laufen zu lassen. Ich gebe keine Order ein, um den Trade zu schließen (außer unter besonderen Umständen) √ ich passe durch Kontrollen auf und verschaffe mir jeweils einen Eindruck, ob die Bewegung einschläft, bevor sie wieder in Gang kommt oder umkehrt. Wenn man einen Trailing-Stopp setzt, muss man einen Kompromiss eingehen, wie viel man wieder abgibt bzw. mit wie viel Bewegungsfreiheit man leben mag, um im Trend dabei zu bleiben.
FRAGE: Hinsichtlich der Ausführung der Trades, ist das ein subjektiver Prozess oder machen Sie das mechanisch?
HUGHES: Interessante Frage, weil ich eigentlich davon ausging, meine Trades subjektiv auszuführen. Meine Vorbereitung ist └mechanisch⌠. Ich denke, das variiert in meinem Trading, so wie die Tage sich unterschiedlich entwickeln. Meine Lebensgewohnheiten verlangen, dass ich vorbereitet bin. Ich bin mir klar darüber, dass ich wissen muss, wann eine Währung für mich └interessant⌠ wird, und dann sehe ich mir an, wie wir an diesen Punkt gekommen sind, um daraufhin eine endgültige Entscheidung zu treffen. Trotzdem glaube ich, dass etwa die Hälfte meiner Trades eben wegen meines Tagesablaufs rein mechanisch sind. Ich habe die Arbeit getan, ich sehe die Kursbewegung und den Chart mit einen Blick. Und dann mache ich den Trade.
FRAGE: Wie ist die Relation zwischen Ihren Gewinn- und Verlusttrades?
HUGHES: Sie beginnen alle gleich, nicht? Sie gehen irgendwann entweder rauf oder runter und mehr haben sie auch nicht gemeinsam. Wenn es nicht in Ihre Richtung geht √ rausgehen √ Ihr Geld ist im nächsten Setup besser angelegt. Es kann sogar vorkommen, dass ein gegen Sie gelaufener Trade Minuten, Stunden oder Tage später doch noch zu einem schönen Trade-Setup für Sie führt.
FRAGE: Was war Ihr schlimmster Drawdown?
HUGHES: Oh, ich hatte einige harte Rückschläge. Ich habe ja nur wenige Wochen nach dem Zeitpunkt begonnen, der sich als 5.000er Top des NASDAQ herausstellte. Bevor ich mit dem Forex-Handel begann, handelte ich vorwiegend Optionen und einmal, ganz am Anfang, habe ich Calls mit wenigen Tagen Restlaufzeit angehäuft und verlor fast den ganzen Einsatz.
Im April 2000 passierte mir eine ganze Anzahl schlechter Trades auf einmal, als ich noch glaubte, Aktien könnten nur steigen. Was ein Spaß! Wissen Sie was? Psychologisch habe ich diese Erinnerungen wohl ganz gut verarbeitet, sonst hätte ich es gar nicht bis hierher geschafft. In meinem Forex-Trading habe ich eigentlich gar keine schrecklichen Drawdowns gehabt, aber ich habe eben bis hierher genügend wertvolle Lektionen gelernt, um solche Reinfälle zu vermeiden.
FRAGE: Was frustriert Sie beim Traden am meisten?
HUGHES: Ich trade in einem ziemlich einmaligen Lebensumfeld, weil ich mich gleichzeitig um meine 16 Monate alte Tochter kümmere. Ich weiß ganz gut, dass wenn man einen Trade verpasst, jeden Moment ein anderer auftauchen kann. Ich glaube, am meisten frustriert es mich, wenn ich mich am Abend vorher auf die Möglichkeit eines Setups vorbereitet habe, es sich entwickeln sehe, und den Trade dann verpasse. Ich betrachte die Arbeit bei der abendlichen Vorbereitung auf └die Möglichkeit des tollen Trading-Setups⌠ als den Hauptteil des Trades. Dann kann es eben sehr frustrierend sein, genau beim idealen Einstieg nicht dabei zu sein. Aber wie schon gesagt √ meine Tochter kommt zuerst √ sie ist ein faszinierendes kleines Mädchen, und sie inspiriert mich, auch an den härtesten Tagen durchzuhalten.
FRAGE: Wann sind Sie sich darüber klar geworden, dass Trading für Sie nicht nur ein Versuch in den Märkten sein sollte, sondern eine Vollzeitkarriere? Oder haben Sie das von Beginn an gespürt?
HUGHES: Bevor ich anfing und als ich schließlich loslegte, war es das, was ich tun wollte. Als es dann gleich hart wurde, und ich merkte, dass das was ich vorher getan hatte, in dem einsetzenden Bärenmarkt (der im Jahr 2000 begann), nicht mehr funktionierte, musste ich Seelenforschung betreiben. Ich musste Abstand nehmen, neues ausprobieren, und vor allem drastisch kleinere Positionen eingehen. Als sich mitten in der schlimmsten Baisse herausstellte, dass ich in der Lage war, einigermaßen regelmäßige Gewinne zu machen, dachte ich, dass ich weitermachen könnte. Allerdings hat mein Erfolg der letzten Zeit in den Forex-Märkten mein Selbstbewusstsein und meine Entschlossenheit auf eine ganz neue Ebene gehoben. Es ist jetzt nicht mehr die Frage, ob ich es kann, sondern wie ich es besser machen kann. Trading hat dramatisch viel mit Selbstvertrauen zu tun; und das wird von Zeit zu Zeit erschüttert. Aber wenn Sie in den harten Zeiten durchhalten, bekommen Sie auch die Belohnung. Sie müssen eben alles aufschreiben und daraus lernen.
FRAGE: Wo kommt das psychologische Element ins Spiel?
HUGHES: Es ist immer der Kampf mit sich selbst. Ich glaube wirklich, dass dies einer der großen Schritte ist, um beim Traden erfolgreich zu werden. Wenn Sie das einmal begriffen haben, ich meine, wirklich begriffen haben, dann lernen Sie, sich zurückzuhalten und nicht solche hastigen, emotionalen, ungeplanten Trades einzugehen, die garantiert zu Verlusten führen. Sie stoppen sich einfach, wenn solche Gedanken aufkommen. Wenn man das nicht schafft, führen diese schlechten Trades psychologisch zu Verletzungen bis zu einem Punkt, an dem der Trader nicht mehr in der Lage ist, vernünftig zu denken und vergisst, dass eine neue schöne Tradingmöglichkeit jeden Moment auftauchen kann. Alles, was nötig ist, ist ein geplanter und gut ausgedachter Trade. Und dann der nächste. Und nach einiger Zeit weiß man, dass man es schaffen kann.
FRAGE: Ein paar Worte zu Angst, Gier und Selbstachtung?
HUGHES: Jeder Trader muss sich mit Angst und Gier auseinandersetzen. Man muss wirklich wissen, dass Trading keine werde-schnell-reich-Angelegenheit ist. Es ist ein Geschäft √ und Sie selbst sind alle Ebenen der Firma in einer Person: Fabrikation, Buchhaltung, Informations- und Technologiesysteme, Chef usw. Verluste sind die Kosten des Geschäftes. Sie müssen in der Lage sein zu verstehen, dass es nie schlecht ist, einen Gewinn mitzunehmen, auch wenn der Trade weiterläuft, wenn Sie draußen sind. Die Märkte bewegen sich im Grunde genommen durch Angst und Gier. Angst, einen Lauf zu verpassen, Angst, einen möglichen Trade zu verpassen, Angst, Geld zu verlieren. Und dann ist da Gier; was schlimmer sein kann, weil man schlecht beraten in die Märkte geht und weil es dazu führt, einen Gewinntrade in einen schwer verdaulichen Verlust zu verwandeln.
FRAGE: Was meinen Sie ist der Unterschied zwischen Ihnen und so vielen anderen Tradern, die aus dem Spiel rausgeflogen sind?
HUGHES: Beharrlichkeit. Ich habe einfach neue Setups versucht, neue Märkte, bis ich meine Nische gefunden hatte; konservativ in der Größe meiner Positionen, bis der Trend positiver Performance zu erkennen war. Aber das wichtigste war, die äußerst solide Unterstützung meiner Frau Claire. Sie hat mich rückhaltlos unterstützt und immer an mich geglaubt, auch wenn Schatten aufkamen, Zweifel und Bedenken. Das ist eine Notwendigkeit in diesem harten und fordernden Geschäft.
FRAGE: Wenn Sie nicht gerade traden, an was erfreuen Sie sich in Ihrer Freizeit?
HUGHES: Ich liebe Herausforderungen. Man hat mir gesagt, dass ich in schwierigen Situationen vor mich hin gemurmelt hätte: └Begeht nicht den Fehler, mich zu unterschätzen!⌠, um mich aufzupumpen. Ich denke auch, dass ich einen Punkt des Selbstvertrauens erreicht habe, an dem ich die negativen Schwingungen anderer um mich herum aufnehmen und sie als Antrieb verwenden kann, mich noch härter zu bemühen. Ich merkte einfach, dass ich beim Traden Erfolg haben würde. Letztlich muss man sich mehr als alles andere vornehmen, richtig gut zu werden, um erfolgreich zu sein. Man muss in der Lage sein, sich das vorstellen zu können. Trading ist eine Lebensweise, die Sie völlig vereinnahmen kann. Deshalb versuche ich, ein Gegengewicht durch anspruchsvolle Freizeitaktivitäten zu schaffen √ sowohl körperlich wie geistig. Ich setze mir Fitnessziele und trainiere regelmäßig, oder frische meine Kenntnisse im Gitarrenspiel wieder auf; Dinge, die Konzentration erfordern. Meist gehe ich aber einfach einen Tag mit meiner Frau und meiner Tochter weg, um Spaß zu haben √ und genieße einen schönen Tag.
TRADERS´
Bild1 Trading Plattform
Bild 1 zeigt die Trading Plattform von FOREX.com, in die ein Chartmodul integriert ist. Hughes benutzt einen 5-Minuten-Chart mit Fibonacci-Retracements und je einen 10-Perioden und 40-Perioden exponentiellen Gleitenden Durchschnitt (EMA), um Einstiegs- und Ausstiegspunkte zu bestimmen.
Bild2 Hughes Charts
Bild 2 zeigt zwei weitere Charts, die Hughes oft benutzt √ einen 60-Minuten-Chart mit Slow Stochastic-Indikator für die Trading-Entscheidungen sowie einen Tageschart mit 200-, 100- und 50-Perioden EMA, um sicher zu stellen, dass seine Trades sich im längerfristigen Trend bewegen.
---БИРЖА & ФОРЕКС---
http://foren.germany.ru/325032.html
NEW 19.02.05 00:29
in Antwort Brad/ 19.01.05 19:42
14.02.2005 - 13:33
Die Waffen der Frau
(╘GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
Nazila Jafari wurde im Iran geboren und hat Teile ihrer Kindheit und Jugend in den USA und in England verbracht. Schon im zarten Alter von nur acht Jahren kam sie über ihren Großvater zum ersten Mal mit den Märkten in Kontakt. Heute lebt sie in Kaiserslautern und ist hauptberuflich Traderin und Trading-Coach. Bekannt wurde Jafari vor allem deshalb, weil sie sich im Internet über Jahre hinweg eine wahre Fangemeinde aufgebaut hat.
Ihr Handelsansatz ist für gestandene Männer als unkonventionell zu bezeichnen. Systematische Elemente findet man zwar, doch von dem, was man als einen automtischen Handelsansatz bezeichnen würde, ist sie doch weit entfernt. So sagt sie auch selbst, dass zwar nicht der Ansatz selbst systematisch sei, jedoch schon eine Systematik dabei helfe, die Regeln zu beachten. Bauchgefühl spielt eine große Rolle, für Jafari ist es das, was Frauen von Männern unterscheidet.
Am wichtigsten ist es für sie, einen Plan zu haben und mit diesem stets gut vorbereitet in den Tag zu gehen. Zu dem Plan gehört nicht nur zu wissen, wann man kaufen, verkaufen, Verluste begrenzen und Gewinne laufen lässt, sondern auch, wann man den Feierabend vielleicht besser schon vor dem Handelsende begeht, oder man nach dem Feierabend stattdessen noch in den USA weitertradet.
Jafari attestiert sich selbst eine Trefferquote von 85 Prozent. Eine unglaubliche Zahl, die sie auch darauf zurückführt, dass sie eben nicht handelt oder es unterbricht, wenn der Tag nicht gut beginnt.
Jafari legt besonderen Augenmerk auf die Tatsache, dass der Beruf des Traders sich gerade gut für Frauen eignen würde. Sie geht mit Worten wie Bauchgefühl oder Intuition (was hat das schon mit richtigem Trading zu tun) ganz anders um, als das gestandene und mit Disziplin, Disziplin, Disziplin ausgestatte Männern tun würden. Ebenfalls außergewöhnlich, sie möchte ihr Wissen mit anderen teilen, arbeitet deshalb auch als Coach und träumt davon, eines Tages eine Coaching-Plattform oder ein Trading-Zentrum zu eröffnen. Wer möchte, kann ja schon einmal auf ihrer Webseite vorbei schauen: www.m4ft.com.
FRAGE: Wie kamen Sie erstmals mit dem Trading in Berührung?
Jafari: Mein Vater hatte ein Bauunternehmen und dort gab es auch eine Verwaltungsabteilung. Ich hatte schon als Kind das Glück, vieles mitzubekommen, was die Verwaltung und den Umgang mit Geld anging. Mein Großvater war Notar und gleichzeitig mein großes Vorbild. Er hat frühzeitig mein Interesse am Handel entdeckt und deshalb habe ich schon mit acht Jahren viele Bücher zu diesem Thema bekommen und selbst auch ab und an spekulieren dürfen. Mit 24 Jahren habe ich dann angefangen, mich mit Futures und Optionen zu beschäftigen und seit 1997 arbeite ich an meinem Handelsansatz.
FRAGE: Sie haben schon mit acht Jahren angefangen zu handeln? Was erlaubte Ihnen Ihr Großvater und wie lief das ab?
Jafari: Zu Beginn hat er seine Entscheidungen mit mir diskutiert und später hat er mir ein wenig Geld zur Verfügung gestellt, mit dem ich dann selbst entscheiden durfte und so habe ich wirklich live erleben können, wie man mit Geld umgeht. Selbstverständlich hat er mich bei meinen Entscheidungen unterstützt und beraten.
Damals gab es noch keine Charts und keine Realtime-Kurse. Ich hatte die Telefonnummer des Brokers, den musste ich dann zwei mal pro Tag anrufen, um die Eröffnungs- und Schlusskurse abzufragen. Ich habe mir selbst die Charts gemalt, indem ich diese Kurse notiert und dann per Hand gezeichnet habe. Meine ersten Instrumente waren Gold und der US-Dollar.
Ich habe dann mit meiner Familie auch eine zeitlang in Amerika und in England gelebt und dadurch die Möglichkeit gehabt, diesem Interesse nachzugehen und es sogar noch ausbauen zu können. Mich hat es immer fasziniert, wenn damals die Aktienkurse in den Nachrichten kamen und ich hatte mir ein Tagebuch zugelegt, in dem ich aufschrieb, was gewesen wäre, wenn ich gestern diese oder jene Aktie gekauft hätte. Nachdem ich dann in der Firma meines Vaters immer mehr in die Verwaltung eingebunden war, habe ich von meinem Großvater ein eigenes Depot bekommen und damit zu handeln begonnen.
FRAGE: Was war die positivste Erfahrung in Bezug auf Börse?
Jafari: Börse bedeutet für mich Leben, eine Mischung aus Angst und Euphorie. Ich habe dadurch gelernt, mit den Hoch und Tiefs im Leben umzugehen und das Beste daraus zu machen.
FRAGE: Welches war die negativste Erfahrung?
Jafari: Jeder erfolgreiche Trader durchlebt unangenehme Phasen, die durch Emotionen hervorgerufen werden. Ich habe gelernt, die Märkte so zu traden wie sie sind und Emotionen sowie die eigene Meinung abzuschalten. Das bedeutet vor allem, keine Nachrichten zu hören oder zu lesen und politische Spekulationen beim Handel außen vor zu lassen. Dadurch kann man versuchen, den Einfluss fremder Meinungen aus dem Handel auszuschließen.
FRAGE: Wie erreichen Sie, dass Sie Ihre Emotionen ausschalten, oder √ vielleicht besser √ kontrollieren können?
Jafari: Es ist nicht einfach, emotionslos zu handeln, wenn man keinen Plan hat. Wir sind Menschen und je nachdem wie der Tag ist, haben wir gute oder schlechte Laune. Um die Emotionen im Zaum zu halten, braucht man ein System, das einem die eigene Entscheidung abnimmt. Dadurch ist man nicht so gefährdet, Meinungen oder Emotionen in den Handel einfließen zu lassen.
Nebenbei ist die beste Entspannung für mich Musik, und an Tagen, an denen ich meine Emotionen nicht im Griff habe, versuche ich nicht zu handeln.
FRAGE: War das ein langer Prozess, diese emotionale Ruhe zu erreichen oder ist das einfach Ihre Art?
Jafari: Das war ganz und gar nicht einfach und ich arbeite stetig an Verbesserung. Ich denke aber, man ist hauptsächlich dann nervös, wenn man seine Hausaufgaben nicht gemacht hat oder unter Druck handeln möchte. Da hilft es sehr, wenn man sich und seiner Arbeit vertrauen kann und vor allem deshalb handelt, weil es Spaß macht. Es kann einem nichts passieren, wenn man sich konsequent an seine Vorgaben und Regeln hält. Auch ein Coach kann einem helfen, Vertrauen zu gewinnen. Ich hatte auch unheimliches Vertrauen zu meinem Coach und habe dadurch gelernt, meine Entscheidungen mit seiner Hilfe zu analysieren und so eventuellen Fehlentscheidungen aus dem Weg zu gehen. Vertrauen heißt im Leben Sicherheit und Sicherheit hilft dabei, Emotionen unterdrücken zu können.
FRAGE: Können Sie das ein wenig konkretisieren?
Jafari: Wer ohne einen Plan zu haben in einen Markt investiert, wird nicht wissen, wann er seine Position glattzustellen hat und er kann sehr schnell hohe Verluste erleiden. Da ich, ebenso wie jeder andere Marktteilnehmer, in erster Linie ein Mensch bin, leide auch ich unter Emotionen. Der erste Schritt, seine Emotionen unter Kontrolle zu bringen ist, sich einzugestehen, dass man diese Emotionen besitzt (Freude, Euphorie, Angst, Panik usw.) und dass diese einen in seinem Handeln behindern bzw. oftmals zu falschen Entscheidungen veranlassen. Im zweiten Schritt sollte sich ein Trader einen Handelsplan zurechtlegen und in aller Konsequenz auch befolgen. Hierzu benötigt man viel Vertrauen zu sich selbst. Das Vertrauen, dass die eigene Analyse mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig ist. Wer hier schwach wird und beginnt zu zweifeln, wirft seinen Plan über den Haufen und beginnt Fehler zu machen.
Im nächsten Schritt habe ich meinen Handel optimiert und ein passendes System für mich zurecht geschnitten. Dies hat den Vorteil, dass ich über standardisierte Handelsabläufe verfüge und ohne nachzudenken auf den Knopf drücken kann. In letzter Konsequenz schalte ich den Monitor aber einfach aus oder verlasse mein Büro wenn ich merke, dass ich trotz aller Kenntnis über die Problematik des emotionalen Handelns von meinem Plan abweichen will.
FRAGE: Von welchen anderen Händlern oder von welchen Büchern wurden Sie am meisten beeinflusst?
Jafari: Ich habe etliche Bücher über die Technische Analyse gelesen und mit professionellen Tradern in der Schweiz zusammengearbeitet. Ich kam dann sehr bald zu der Erkenntnis, dass es unmöglich ist Geld zu verdienen, wenn ich es so mache wie alle anderen. Ich musste also einen neuen Weg finden √ eine Trading-Strategie, die zu mir passt. Ich habe auch viele Seminare besucht. Dabei musste ich immer wieder feststellen, dass ich viele dieser komplizierten charttechnischen Trading-Methoden nicht verstanden habe bzw. anscheinend ungeeignet war, diese Erkenntnisse dauerhaft erfolgreich umzusetzen. Jeder versucht mit den unterschiedlichsten Hilfsmitteln wie Indikatoren, Oszillatoren, Elliott Wave oder wie sie alle heißen, die Kurse der Zukunft zu prognostizieren. Ich habe diese Methoden ausprobiert und musste dabei feststellen, dass ich noch mehr Verluste als normal mache. Im Ergebnis war ich immer entweder zu früh oder zu spät oder ich habe mich auf das verlassen, was in diesem Moment gerade nicht funktionierte. Stattdessen hätte ich mich auf das konzentrieren sollen, was gerade passierte: auf die Kurse. Viele dieser gelehrten Methoden funktionieren auf dem Papier, aber nicht im realem Leben mit echtem Geld.
Mein großes Vorbild (mein Großvater) sagte immer, └Der Gewinn liegt im Einkauf (Einstieg)⌠. Okay, mir war klar, wie ich diesen Satz in unserer Handelsfirma benutzen konnte, aber wie an der Börse? Da kam mir nur ein einziger Weg bekannt und vernünftig vor: └Trade what you see⌠ und nicht die Meinung anderer. Deswegen finde ich heute meine Einstiege dort, wo sie mir von den Kursen zum jeweiligen Zeitpunkt vorgegeben werden; und zwar ganz ohne Indikatoren usw.
FRAGE: Wie würden Sie Ihr Handelskonzept zusammenfassen?
Jafari: Schwierige Frage, bei der ich ein wenig weiter ausholen muss. Über die Jahre habe ich fast alles gehandelt, was die Märkte, Broker und Emittenten zu bieten haben. Diverse negative Erfahrungen, wie eigene Fehler im Money-Management oder ein Missverhältnis im Chance-Risiko-Verhältnis, aber auch technische Probleme bei Ausführungen oder Ausfälle von Handelsplattformen haben mir neben den politischen Wirren viel zu denken gegeben. Ich brauchte ein Handelskonzept, das soweit möglich alle ungewollten Risiken ausschaltet und mir die Ruhe lässt, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Nebenstress wie Anrufe beim Broker oder Auseinandersetzungen mit Emittenten konnte ich nicht gebrauchen und blockierten nur meine Energie. Die unruhige politische und wirtschaftliche Lage haben mich oft meinen Schlaf gekostet. Die Angst, aufgrund der uneinschätzbaren Situation über Nacht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden oder die erwirtschafteten Gewinne wieder zu verlieren, beschäftigten mich intensiv. So konnte ich meinem Geist nicht mehr die Ruhepausen gönnen, die für ein überlegtes und erfolgreiches Handeln von Nöten sind. Ich wusste nun sehr genau, was ich nicht mehr wollte und habe mein Handelskonzept diesen Bedürfnissen angepasst.
Heute handle ich fast ausschließlich intraday und halte keine Position über Nacht. So kann ich mich beruhigt meiner Familie widmen und finde einen ausgeglichenen Schlaf, der mir die Kraft und Ruhe gibt, mich mit den Haien am Markt zu messen. Intraday-Handel bedeutet oftmals schnelle Positionswechsel (manchmal bis zu 30 Trades pro Tag). Ich benötigte also einen Markt, der ein ausreichendes Volumen hat und der mir aufgrund der Kosten und Produkte die Möglichkeit bietet, wirtschaftlich erfolgreich handeln zu können. Das bedeutet schnelle und zuverlässige Ausführung, Berechenbarkeit und Unabhängigkeit sowie die direkte Abwicklung. Mein Lieblingskind ist der Dax-Future. Diesen Markt beobachte ich seit mehr als acht Jahren täglich und kenne seine Bewegungen in- und auswendig. Aber auch kleinere Trades im Forex (Euro/USD) oder im S&P500 Future machen mir Spaß. Früher habe ich auch den Bund-Future und diverse Einzelwerte getradet. Doch die Erkenntnis, sich auf das Wesentliche zu beschränken, hat sich für mich bewährt. Ich selektiere somit in Ruhe meine Signale anhand von Widerständen und Unterstützungen. Ich habe die Zeit, die Marktbewegungen genau zu beobachten und errechne mit Hilfe von Fibonacci-Zyklen mögliche Kursziele. Ich definiere meinen Einstieg und mein anfängliches Stopp-Loss und schon steht der Plan für den nächsten Trade. Sobald der Trade ausgeführt wurde, geht es nur noch darum, die Position professionell zu verwalten und sich an seine Regeln zu halten. Eigentlich alles ganz einfach.
FRAGE: Sie arbeiten mit Fibonacci-Zyklen. Nutzen Sie diese nur auf der Preisebene oder auch auf der Zeitebene? Wie finden Sie heraus, welche der Linien die relevanten für den Einstieg sind?
Jafari: Meine Analysen beruhen zum größten Teil auf meiner Erfahrung, die ich im Dax-Future sammeln konnte. So gibt es ganz bestimmte Marken, an denen er immer wieder abzuprallen scheint. Diese Marken funktionieren aber nicht starr und sind abhängig von der Marktbewegung. So kann in einem volumenstarken Trendmarkt die Erkenntnis über einen relevanten Handelspunkt in einer anschließenden Seitwärtsbewegung völlig bedeutungslos sein. Ist aber eine entscheidende Marke analysiert worden, helfen mir die Fibonacci-Verhältnisse auf der Preisebene Zielmarken zu finden, die typischerweise mit anderen Signalen übereinstimmen sollten.
So ist beispielsweise eine 161-Prozent-Extension zu einer abgeschlossenen Bewegung als relevant zu beurteilen, wenn die Zielzone sich mit den Widerständen oder Unterstützungen der Vortage deckt. Wenn hierzu auch noch der einzige von mir verwendete Indikator, das Bollinger Band, in diesem Bereich seine Begrenzung führt, komme ich zu einer äußerst hohen Wahrscheinlichkeit, dass in diesem Bereich eine Bewegung zumindest vorerst zum Stoppen gerät und es sinnvoller ist, hier seine Position zu schließen (siehe auch Bild 1 und Bild 2).
FRAGE: Wie bestimmen Sie die Größe Ihrer Stopp-Losse? Handelt es sich um volatilitätsabhängige Stopps oder werden Sie über das Money-Management bestimmt?
Jafari: Der Stopp-Loss richtet sich in erster Linie nach meiner Positionsgröße und dem Risiko, das ich bereit bin einzugehen. Das Risiko richtet sich wiederum nach dem Abstand zu der nächsten Signallinie. Grundsätzlich muss ich zugeben, dass ich weder von reinen Volatilitäts-Stopps noch von reinen Money-Management-Stopps viel halte. Entweder habe ich einen Plan, warum ich an einem Punkt in den Markt investiere und weiß, wann meine Annahme nicht mehr zutrifft und schließe dann konsequent meine Position oder ich sollte gar nicht erst investieren. Ich höre jetzt schon die vermeintlichen Verfechter unfehlbarer Money-Management-Strategien laut aufschreien und möchte darum noch einmal kurz erklären, wie ich diese Aussage meine. Für diejenigen, die Schwierigkeiten haben, sich selbst zu kontrollieren und ihren Handelsplan umzusetzen, ist ein striktes Money-Management sehr zu empfehlen. Insbesondere die Positionsgröße im Verhältnis zum verfügbaren Kapital ist ein entscheidender Faktor. Aber mir widerstrebt es hier, pauschal eine Empfehlung zu geben. Im Intraday-Future-Handel ist ein Stopp-Loss von sechs Punkten für mich schon sehr viel, ein Investor, der auf einen Index spekuliert, wird das eventuell etwas anders beurteilen. Somit spielen zu viele Faktoren eine Rolle: Angefangen bei dem aktuellen Marktvolumen über die Positionsgröße im Verhältnis zum verfügbaren Kapital bis hin zu dem Instrument, das ich verwende. Die von mir ausgebildeten Trader können bestätigen, dass der einzig Gewinn bringende Stopp die Überwindung der eigenen Psyche ist. Sie haben eine Linie? Dann drücken sie bitte auch drauf.
FRAGE: Das hört sich an, als würden Sie mit eher engen Stopps arbeiten. Kommt es dabei nicht häufig vor, dass Sie frühzeitig ausgestoppt werden?
Jafari: Es gehört schon eine Menge Erfahrung dazu, insbesondere in Seitwärtsbewegungen nicht zu oft ausgestoppt zu werden bzw. diese Phasen rechtzeitig zu erkennen und dem Markt fern zu bleiben. Typischerweise treten diese Seitwärtsbewegungen natürlich genau an Signallinien auf. Aber grundsätzlich ist zu sagen, dass es besser ist, eine Position zehn mal zu schließen und wieder zu öffnen, als auch nur einmal in einem dynamischen Move gefangen zu sein. Die unumstößliche Grundregel eines Traders lautet, halte dich an einen Stopp und verliere nicht die Nerven. Wer sich nicht selbst unter Kontrolle hat, wird sehr schnell dafür bestraft. Die logische Konsequenz wäre, entweder habe ich den Mut verloren und verpasse die Bewegung, die ich eigentlich richtig analysiert habe oder ich bin in einer Verlustposition gefangen und suche verzweifelt nach einem Ausstieg.
FRAGE: Mit welchen Techniken arbeiten Sie bevorzugt (Candles, Indikatoren usw.) und warum?
Jafari: Bevorzugt arbeite ich mit der Marktpsychologie. Allerdings gibt es keine Sentiment-Analysen auf Intraday-Basis, so dass ich allein meiner Erfahrung und meinem Bauchgefühl folgen muss. Vielleicht ist das der Vorteil einer Frau, den meine männlichen Kollegen oft nicht nachvollziehen können oder wollen.
Ich benutze bevorzugt Candlesticks. Ich habe mich an diese Darstellung gewöhnt, aber es ist keine Voraussetzung für meinen Handelsansatz. Ebenso wie mit Balkencharts hat man einen schnellen Überblick über Open, High, Low und Close und erhält natürlich aus verschiedenen Formationen auch Hinweise zum aktuellen Marktgeschehen. Ich lese aber auch Analysen, die auf Point & Figure-Charts oder Renko-Charts basieren. Ich war lange auf der Suche nach zuverlässigen Indikatoren. Doch habe ich bis heute keinen Indikator oder keine Indikatoren-Kombination gefunden, die auf Intraday-Basis zuverlässige Signale liefert. Viel zu oft kommt es zu Fehlsignalen und letztendlich lässt sich der Trader von diesen Informationen nur vom Wesentlichen ablenken. Wie oben schon erwähnt ist der einzige Indikator, den ich permanent mitlaufen lasse das Bollinger Band und das in seiner Standardeinstellung von 20 Tagen und zwei Standardabweichungen.
FRAGE: Spielt Volumen eine Rolle in Ihrem Ansatz?
Jafari: Ja, aber besser gesagt schaue ich bei den Extremlinien gerne auf die Bid/Ask Stellung und den Kauf- bzw. Verkaufsdruck. Mit der Zeit habe ich ein sehr genaues Gefühl dafür entwickelt und schaue in solchen Momenten auf die Kursstellungen und das gehandelte Volumen. Wenn eine Widerstands- oder Unterstützungslinie, die mehrfach nicht durchbrochen wurde, nach oben oder nach unten durchbrochen wird, kann man das oft am Volumen ablesen. Je höher das Volumen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass der Dax-Future durchgeht und der Trend sich fortsetzt.
FRAGE: Bei welcher Konstellation gehen Sie dann in den Markt?
Jafari: Wenn ich beim Bruch einer Kauflinie von unten nach oben long gehen will, schaue ich gerne auf das Volumen, um einen Fehlausbruch besser managen zu können. Wenn ich sehe, dass das Volumen nachlässt, muss ich an dieser Linie mit einem Fehlausbruch rechnen. Oder wenn ich bereits positioniert bin und der Kurs nähert sich der nächsten Verkauf- oder Kauflinie, dann hilft es schon zu sehen, ob der Verkauf- bzw. Kaufdruck abnimmt oder sich steigert, um einen frühzeitigen Ausstieg zu vermeiden.
FRAGE: Vermischen Sie die Zeithorizonte?
Jafari: Ja, ich benutze 1-Minuten, 5-Minuten- und 60-Minuten-Charts. Gehandelt wird auf Basis der Minuten- und der 5-Minuten-Charts.
FRAGE: Sind Sie ein systematischer Händler?
Jafari: Es kommt drauf an, was genau Sie unter systematisch verstehen. Ich benutze keine Indikatoren oder derlei Dinge, die ich auf irgendwelche Parameter hin optimiert habe. Meine Signale werden durch den Bruch einer horizontalen Linie generiert. Das Kursziel und wie ich diese Position zu managen habe, könnte man schon als System bezeichnen. Aber ich denke nicht, dass man so etwas auch als voll automatisiertes Handelssystem bezeichnen kann. Ehrlich gesagt, ich würde mich auch nur ungern auf ein solches verlassen müssen. Ich möchte gerne selbst entscheiden, wo meine Ein- und Ausstiege liegen und mich nicht von berechneten Zahlen abhängig machen. An der Börse spielen mehrere Faktoren zusammen und die entscheiden über die Entwicklung der Märkte. Deswegen würde ich sagen, ich habe einen systematischen Ansatz, der mich dabei unterstützt, mich an meine Regeln zu halten und mir sagt, an welcher Stelle ich was zu tun und was zu lassen habe. Aber als systematischen Händler im klassischen Sinne würde ich mich dann doch eher nicht bezeichnen.
FRAGE: Wo liegen die Vorteile systematischer Ansätze?
Jafari: Man verlässt sich nicht auf den Bauch, sondern auf die Kurse und den Markt. Man geht nicht frühzeitig aus Positionen raus und lässt sie nicht in den Verlust laufen und man hält sich sehr genau an seine Stopp-Loss-Marken. Außerdem weiß man, wo die Wiedereinstiege sind und was man zu tun hat, wenn die eine oder andere Marke durchbrochen wird.
FRAGE: Was macht ein gutes Handelssystem aus?
Jafari: Ein gutes Handelssystem muss neben Ein- und Ausstiegen möglichst nah an Extrempunkten auch die Möglichkeit bieten, einen Wiedereinstieg zu finden. Das ist sehr wichtig, um eine längere Bewegung nicht zu verpassen oder dagegen zu halten, sondern erfolgreich mit dem Trend zu traden. Vor allem ist es wichtig, keine zu weiten Stopps zu haben und diese systematisch nachzuziehen. Ich halte nichts davon, einen Trade 20 Punkte gegen sich laufen zu lassen oder solange in einer Richtung positioniert zu bleiben, bis die Gewinne wieder abgegeben sind. Meiner Meinung nach sind die besten Systeme eine Mischung aus Bauchgefühl (Erfahrung) und berechenbaren Daten. Sich allein auf vollautomatisierte Systeme zu verlassen ist falsch.
FRAGE: Wo liegen die Grenzen des Systemhandels?
Jafari: Für mich wäre dann die Grenze erreicht, wenn ich nicht mehr die Freiheit hätte, den Handel für den jeweiligen Tag einzustellen, sondern mich vom meinem System vor den Monitor zwingen lasse. Es wäre auch ein Unding zuzusehen, dass ich den optimalen Einstieg verpasst habe und dadurch nicht mehr weiß, wo ich jetzt einsteigen soll und auf einen Trendwechsel bzw. ein neues Signal warten bzw. hoffen muss. Die Handelssysteme, die auf Indikatoren basieren, geben einem diese Freiheit meist nicht. Ich muss mich intraday auf schnelle Trendwechsel einstellen können und auch meine Position schließen können, wenn sie gegen mich läuft und zwar sofort und nicht erst, wenn ein Indikator ein Signal generiert.
FRAGE: Wie finden Sie mit Ihrem Ansatz die Wiedereinstiege?
Jafari: Das ist wohl die schwierigste aller Übungen. Viele Trader verpassen einen Move und suchen dann nach Neueinstiegen. Aber soll man einem Trend hinterher rennen oder beginnt man gegen die Trendrichtung zu agieren? Eine sehr gefährliche Situation. Wenn ich einen guten Einstieg verpasst oder eine Position mit dem Ende einer Bewegung geschlossen habe und weiter in dem vorherrschenden Trend investieren möchte, gehe ich folgendermaßen vor: Im Normalfall liegen meine Kaufs-/Verkaufslinien fünf bis 15 Punkte auseinander. Ist nun eine Bewegung zum Erliegen gekommen und der Markt bewegt sich zwischen diesen Verkaufslinien, analysiere ich genau die unterschiedlichen Längenverhältnisse der einzelnen Bewegungen. Aus der Elliott-Wellen-Technik sind Ihnen bestimmt die 50-Prozent- und 62-Prozent-Retracements bekannt, die auch für mich von hoher Bedeutung sind. Die Marken sind sehr oft Zielzonen von Korrekturen bzw. können Wendemarken für Neueinstiege sein. Wie nun genau die Fibonacci-Werkzeuge an den Längenverhältnissen der Bewegungen anzulegen sind, bleibt mein kleines Geheimnis. Ich möchte hier ja nicht zu viel verraten. Nur so viel, der aggressive Trader kann bereits an diesen Fibonacci-Marken antizyklisch investieren. Der etwas vorsichtigere Trader wartet auf den Ausbruch über die nächste Signallinie.
FRAGE: Optimieren Sie Ihre Systeme?
Jafari: Ja, immer wieder. Beim Bruch einer Linie, egal ob es eine Kauf- oder Verkaufslinie war, bin ich früher sofort short oder long gegangen. Wenn ich diesen Einstieg allerdings verpasste, habe ich mich dann nicht mehr getraut, rein zu gehen und stets auf eine Korrektur gewartet. Oft kommt die aber nicht, vor allem wenn die Bewegung recht dynamisch war und man kann einem guten Trade hinterher schauen. Heute weiß ich, und das vor allem durch die Optimierung meiner Systeme, wo ich wieder einsteigen kann und vor allem, wo der Stopp dieser Position zu liegen hat. Manchmal gehe ich sogar bewusst drei Punkte entfernt von dieser Linie in den Trade, um einem sofortigen Ausstoppen aus dem Weg zu gehen.
FRAGE: Welche Märkte handeln Sie und warum?
Jafari: Wie schon gesagt, meistens handle ich den Dax-Future und den Euro. Diese beiden Märkte sind Spiegelbild und Vorläufer von allen anderen Märkten. Ich handle gelegentlich auch den Bund-Future und den S&P. Man kann durch die Entwicklung dieser Märkte auch oft die wahrscheinliche weitere Bewegung von anderen Märkten wie dem EuroStoxx , Nasdaq oder anderen Währungen bestimmen.
FRAGE: Haben Sie für diese Aussage empirische Untersuchungen gemacht oder ist das einfach nur eine Meinung aus dem Bauch heraus?
Jafari: Viele sind der Meinung, dass der Dax den Amerikanern nachläuft. Ich habe dagegen genügend Beweise, dass der Dax-Future den zukünftigen Bewegungen der Amerikaner voraus ist. Wenn die Amerikaner am Nachmittag anfangen, sind die Bewegungen im Dax-Future schon passiert. Man hat damit den Vorteil, dass man die gleiche Bewegung dann noch einmal mitmachen kann, nämlich bei den US-Futures.
FRAGE: Wie genau setzen Sie diese Erfahrungswerte im Markt um?
Jafari: Indem ich dann entweder antizyklisch oder prozyklisch handle. Wenn beispielsweise der Schlusskurs in den USA am Tageshoch lag, ist davon auszugehen, dass der Dax-Future nach einer höheren Eröffnung genau das Gegenteil macht und so schon die Korrekturbewegung der US-Eröffnung vorweg nimmt. Und in einer solchen Situation ist ein Einstieg auf der Long-Seite natürlich nicht sehr Erfolg versprechend.
FRAGE: Welche Instrumente benutzen Sie und warum?
Jafari: Ich benutze nur Futures, weil ich die Stopp-Kurse besser und schneller setzen und die Bewegungen viel schneller mitnehmen kann. Ich kann die Position sehr schnell drehen und zudem empfinde ich den Futures-Handel vor allem fair und berechenbar.
FRAGE: Welche Rolle spielt die Hebelwirkung?
Jafari: Da man als Trader im Dax-Future nur einen relativ geringen Mindesteinschuss zu leisten hat (nur 6000 Euro pro Kontrakt, wenn man lediglich intraday handelt), hat man bei einer Depotgröße von 30 000 Euro nur ein Fünftel des Geldes im Einsatz und bewegt damit einen Betrag von 100 000 Euro mit einem sehr hohen Hebeleffekt und damit auch der Aussicht auf sehr hohe Gewinnchancen. Diese Chancen können aber nur dann realisiert werden, wenn man sich auch der Risiken im vorhinein schon bewusst ist. Das heißt, man sollte die Kontraktzahlen und Absicherung für den entsprechenden Trade immer vorher bestimmen und auf die aktuelle Depotgröße anpassen. Wenn man mit mehr als einem Kontrakt handeln kann, hat man den Vorteil, nach dem Einstieg mit geringem Einsatz (beispielsweise mit nur einem Kontrakt), auf eine Bestätigung zu warten und wenn diese erfolgt ist, die Position zu vergrößern. Ist man dann am Kursziel angelangt, könnte man die Hälfte der Position glattstellen und mit dem verbleibenden Teil der Position an einem eventuell weiterlaufenden Trend profitieren. So wirkt man der Gefahr eines zu frühzeitigen Ausstiegs entgegen.
FRAGE: Über die Kapitalausstattung lässt sich der Hebel steuern. Welchen Hebel fahren Sie im Durchschnitt und wann erhöhen bzw. verkleinern Sie ihn?
Jafari: Das ist sehr unterschiedlich. Es gibt manchmal Chancen, die man sehr frühzeitig erkennen kann und wenn dann der Stoppkurs nicht weit entfernt liegt, vergrößere ich die Anzahl der Kontrakte. Ich vergrößere meine Positionen grundsätzlich bei kleinen Gegenbewegungen, wenn ich von meinem System eine Bestätigung für die Fortdauer des Trades erhalte und beginne mit dem Abbau der Positionen, wenn sich der Kurs in der Nähe meines ersten Kursziels befindet.
FRAGE: Was sagen Sie einem Anfänger zum Thema Hebel?
Jafari: Ich würde niemals eine Position im Verlust nachkaufen. Wenn der erste Einstieg sich als nicht richtig herausstellt, kann niemand garantieren, dass der zweite Einstieg richtig sein wird. Wenn man in einem solchen Fall die Position vergrößert und mehr Hebel einsetzt, läuft man ganz automatisch Gefahr, sein Verlustrisiko deutlich zu erhöhen. Im Gewinnfall würde ich nicht zu lange warten, bevor ich die Position vergrößere.
Oft kommt es auch vor, dass man aufgrund des zu groß gewählten Hebels seine Gewinne wieder vor die Wand fährt. Deshalb ist es wichtig, dass man bereits vor dem Trade einen Plan hat. In diesem sollte klar geregelt sein, an welcher Stelle das originale Signal bestätigt wird, wo die Stopps zu liegen haben und an welcher Stelle man wann mit wie vielen Kontrakten rein und wieder raus geht.
FRAGE: Wie wichtig ist das Money-Management?
Jafari: Sehr wichtig. Ich nehme nicht bei jedem Trade die gleiche Anzahl von Kontrakten. Jeder muss für sich und sein Depot wissen, wo die Schmerzgrenzen liegen und diese eben mit der Anzahl der gehandelten Kontrakte und Trades in Einklang bringen und natürlich auch kontrollieren. In meinen Coaching-Seminaren rede ich sehr lange mit meinen Tradern darüber und bestimme mit ihnen zusammen ein zu ihrer Strategie und ihrem zur Verfügung stehenden Kapital geeignetes Money-Management.
FRAGE: Nach welcher Methode bestimmen sie die Kontraktzahl?
Jafari: Wie schon erwähnt, ich nehme mehr Kontrakte, wenn sich meine Kauf- und Verkauflinien nicht allzu weit von meinem Stopp-Loss entfernt befinden und auch nur, wenn ich eine größere Bewegungen vermute. Das heißt, dass ich bei vermuteten Seitwärtsbewegungen eher klein spekuliere und bei Ausbrüchen größere Kontraktzahlen handle. Ich weiß aber immer genau, wo das Stopp-Loss der Position und das Risiko der Gesamtposition liegt.
FRAGE: Vergrößern Sie Ihre Positionen im Gewinnfall und verkleinern Sie sie, wenn Sie Verluste machen?
Jafari: Ja, wie ich vorhin schon beschrieben haben, vergrößere ich Positionen bei kleinen, aber berechenbaren Rücksetzern. Bei Erreichen des ersten Kurszieles stelle ich teilweise Gewinne glatt. Und ich stelle Positionen immer komplett glatt, wenn sie im Verlust liegen und das Stopp-Loss erreicht haben.
FRAGE: Wie lange halten Sie Ihre Positionen im Schnitt?
Jafari: Das ist sehr unterschiedlich. Manchmal weniger als eine Minute und manchmal kann es Stunden dauern. In der Regel aber nicht länger als zehn bis 20 Minuten.
FRAGE: Ich nehme einmal an, die kurzen Trades sind die Verlustbringer und die längeren diejenigen, die in den Gewinn laufen. Was machen Sie, wenn ein Trade sich gar nicht oder kaum bewegt?
Jafari: Ich habe Zeitstopps für eingegangene Trades. Das heißt, wenn der Kurs sich innerhalb von fünf bis neun Minuten nicht in die gewünschte Richtung bewegt, stelle ich die Position glatt.
FRAGE: Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?
Jafari: Ich stehe morgens meist zwischen 7.00 Uhr und 7:30 Uhr auf. Dann schaue ich auf die Entwicklung der US-Futures über Nacht und werfe genauso einen kurzen Blick auf den Nikkei und den Verlauf des Euro. Dann lege ich meine Kauf- und Verkaufslinien für den Handelstag fest und überlege, wie die möglichen Chancen und Risiken bei jeder dieser Linien sein könnten. Dann lege ich meinen Handelsplan fest und warte auf die Eröffnung. Je nachdem, wo der Dax-Future eröffnet, positioniere ich mich nach dem Bruch einer Kauf- oder Verkaufslinie und dann verwalte ich nur noch meine Positionen.
Zwischen 12.00 Uhr und 14:30 Uhr ist meistens Tradingspause oder aber ich verwalte nur meine noch offenen Positionen. Neue Positionen gehe ich in dieser Zeit kaum ein. Nur an extremen Tagen, wenn beispielsweise der Dax-Future am Vormittag stark gefallen oder gestiegen ist, gehe ich manchmal eine Gegenposition ein. Nach der Veröffentlichung der Wirtschaftsdaten um 14:30 Uhr handle ich dann aktiv weiter. Zwischen 17.00 Uhr und 18.00 Uhr höre ich dann auf, neue Positionen einzugehen. Spätestens um 19:30 Uhr und sehr selten auch mal kurz vor 20.00 Uhr schließe ich dann meine verbliebenen Position und damit ist meistens der Handelstag zu Ende.
Manchmal, wenn die Bewegungen sehr extrem sind, und ich gehe von einer Fortsetzung des Trends oder einem Trendwechsel aus, kann es auch sein, dass ich im S&P weiter handle.
Meine Positionen im Euro sind oft auch intraday und wenn ich in sehr seltenen Fälle davon ausgehe, dass meine offene Position weiter in den Profit laufen könnte, dann reduziere ich die Position über Nacht und halte diese mit Stopp-Loss und Exit-Order weiter offen.
Wenn ich beim US-Handel nicht vor dem Monitor sitze, dann schaue ich zumindest kurz nach 22.00 Uhr nochmals auf die Entwicklung der Märkte. Damit ist der Handelstag dann wirklich beendet.
FRAGE: In welchem Verhältnis stehen Gewinn- und Verlust-Trades?
Jafari: Ich habe rund 85 Prozent Gewinner.
FRAGE: Das ist kaum zu glauben. Worauf führen Sie diesen hohen Prozentsatz an Gewinnern zurück?
Jafari: Je öfter man bereit ist, sich einen falschen Einstieg einzugestehen und die Position glattzustellen oder zu drehen, desto höher sind die Chancen, die Gewinntrades zu erwischen. Man muss also in der Lage sein, seine Emotionen zu reduzieren und rein auf das Marktgeschehen zu achten.
Ein weiterer Grund aber ist auch, dass ich aufhöre zu handeln, wenn ein Tag für eine Zeit lang besonders gut gelaufen ist oder eben schon schlecht begonnen hat. Das reduziert die Anzahl weiterer falscher Entscheidungen enorm oder verhindert, dass man einen Teil der bereits erzielten Gewinne wieder abgeben muss.
FRAGE: Wie groß ist dann Ihr durchschnittlicher Gewinn- und Ihr durchschnittlicher Verlustrade?
Jafari: Verlusttrades liegen im Bereich von drei bis sechs Punkten, in Ausnahmen auch mal bei acht Punkten. Die Gewinntrades liegen eher in dem Bereich von fünf bis zwölf Punkten. Im Einzelfall können daraus auch 20 bis 40 Punkte werden, nämlich dann, wenn aus einem Scalping-Trade ein Position-Trade wird.
FRAGE: Arbeiten Sie mit Trailing-Stopps und Kurszielen?
Jafari: Ja absolut. Vor allem mit Kurszielen. Der Einstieg ist wichtig, aber meiner Meinung nach ist der Ausstieg mindestens genauso wichtig. Viele Trader lassen ihre Gewinne durch zu langes Halten in volatilen Märkten zurück in den Verlust laufen. Davon halte ich nichts. Ich suche lieber neue Gelegenheiten.
FRAGE: Wie genau bestimmen Sie dann den Punkt, an dem Sie Gewinne mitnehmen?
Jafari: Mein System gibt mir genau diese Ausstiegpunkte vor. Sobald das Signal sich bestätigt hat, bringt es automatisch die Mindestkursziele mit sich. Ich vergrößere dann meine Position bei der Bestätigung des Signals und verkleinere sie in der Nähe des Kursziels.
FRAGE: Sie sind mitunter durch Threads auf verschiedenen Internet-Foren bekannt geworden. Wie wichtig sind Foren bzw. der Austausch mit anderen Tradern für Sie?
Jafari: Sehr wichtig, sobald meine Zeit es zulässt. Ich bemühe mich, meine └Fans⌠ zu pflegen und für sie da zu sein. Das ist für mich ein wenig wie eine große Familie. Ich habe drei Jahre lang ein Aktienboard alleine moderiert.
Dabei habe ich neben meinem Trading auch lernen müssen, mit vielen verschiedenen Menschen umzugehen, auch mit solchen, die sich hinter einem anonymen Pseudonym verstecken. Trader sind meistens alleine und brauchen Unterstützung und ab und an einen Plan. Das ist genau das Thema Coaching. Viele erfolgreiche Trader sind der Meinung, dass Sie es nicht nötig haben, irgendwelche Leute zu unterrichten, weil Sie ja mit ihrem Trading Geld verdienen. Wenn jeder, der seine Lehrzeit hinter sich und Erfolg hat, nicht mehr bereit ist, seine Erfahrungen zu teilen, dann kann man davon ausgehen, dass es bald keine Schulen mehr gibt und keine erfahrenen Lehrer mehr zu finden sind. Ein Trader kann auch ein guter Lehrer sein, wenn er seine in jahrelanger Praxis gesammelten Erfahrungen weitergibt. Mir jedenfalls macht es Spaß, den Menschen zu helfen.
Ganz nebenbei: Als Frau habe ich natürlich auch noch ein besonderes Interesse daran, anderen Frauen zu zeigen, dass sie gerade in dem Beruf als Trader besonders gute Chancen haben.
FRAGE: Was sind Vorteile und Nachteile bei dieser Kommunikation?
Jafari: Die Vorteile liegen erstens darin, dass man viele andere Trader kennenlernt und man sich dadurch über die vielen unterschiedlichen Erfahrungen unterhalten kann. Zudem kann man auch Einblicke in das aktuelle Marktsentiment erhalten.
Als Nachteil würde ich diejenigen bezeichnen, die sich unter falschem Namen im Netz bewegen und versuchen, die familiäre Atmosphäre negativ zu beeinflussen. Zum Glück aber denke ich, dass auf den Plattformen, wo ich mich bewege, das Klima so ist, wie es sich gehört.
FRAGE: Was unterscheidet Sie von weniger erfolgreichen Händlern?
Jafari: Wenn man jahrelang ein oder zwei Märkte beobachtet und gehandelt hat, dann stellt man irgendwann fest, dass auch die Märkte mit einem reden. Ich habe den Vorteil, mit einer sehr hohen Quote gute Ein- und Ausstiege im Dax-Future zu finden. Ich habe mich auf diesen Markt spezialisiert und meine Art zu handeln gibt mir erst die Sicherheit und die Zeit, über die möglichen Ausstiege genauer nachzudenken. Um es anders auszudrücken, ich denke, dass meine Art zu handeln perfekt zu mir passt und das ist sicherlich ein Teil meines Erfolges als Traderin.
FRAGE: Welche Ratschläge würden Sie Anfängern geben?
Jafari: Ich empfehle jedem Anfänger, sich um einen Coach zu bemühen. Nehmen Sie die Börse nicht komplizierter als sie ohnehin schon ist. Wichtig ist es, die Emotionen zu unterdrücken und an seine eigenen Gaben zu glauben und seiner eigenen Meinung zu vertrauen. Man muss seinen Handelsplan vorher zurecht gelegt haben und immer genau wissen, an welcher Stelle der Ausstieg liegt; und zwar im Gewinn- wie auch im Verlustfall. Ist der Tag zu gut oder misslungen, dann soll man den Handel einstellen und nicht sein Glück überstrapazieren oder versuchen, das Pech vom Vormittag am Nachmittag wieder mit Gewalt gut zu machen. Außerdem darf man Verluste nicht persönlich nehmen und auch durch einen guten Handelstag nicht übermutig werden. Gute und schlechte Tage muss man besonders analysieren und die Lehren daraus ziehen. Verlustposition darf man nicht halten und auf keinen Fall vergrößern und nachkaufen, sondern man muss sich konsequent an den Stopp halten. Nachrichten sollte man so wenig wie möglich hören und sich so gut es geht nicht von der Meinung anderer beeinflussen lassen.
FRAGE: Wie planen Sie Ihre weitere Zukunft?
Jafari: Mein Traum ist es, ein Trading-Zentrum zu eröffnen. Ich möchte viele aktive Trader an meinen Trades teilnehmen lassen. Ich stelle mir vor, viele Trader so auszubilden, dass Sie dann unabhängig traden und ihr Leben damit gestalten können. Wir traden, weil es Spaß macht. Bisher gab es nur Kommunikations-Plattformen, auf denen sich Trader austauschen können. Es gibt aber keine Coaching-Plattform. Ich habe mit meinen Tradern festgestellt, dass ein Coaching nur dann funktionieren kann und komplett ist, wenn der Trader nach seiner kurzen Ausbildungszeit täglich mit dem Coach und dessen Realtime-Charts verbunden ist, die Intraday-Bewegungen mit analysieren kann und seine Einstiege, Ausstiege und die Stopp-Loss-Orders erkennen und mit platzieren kann. Damit erreicht er, Vertrauen zu sich und den Märkten aufzubauen, er gewöhnt sich an die Regeln und kommt dann mehr und mehr in die Lage, selbst frei und erfolgreich handeln zu können.
Zu meiner Trader-Gemeinde gehören auch sehr viele Frauen. Ich finde, Frauen haben oft ein gutes Gefühl für die zukünftigen Bewegungen der Märkte. Es fehlt aber an Selbstvertrauen und Durchsetzungsvermögen. Ich hoffe, dass ich das ein wenig ändern kann.
B1) Markante Vortageshochs
Am Vorabend des 07. Oktober stieg der Dow Jones im späten Handel von 10 180 auf 10 240. Da diese Bewegung erst nach 20:00 Uhr europäischer Zeit stattgefunden hat, konnte am 07.Oktober davon ausgegangen werden, dass der Dax-Future mit einer dynamischen Aufwärtsbewegung eröffnen würde. Die Erfahrung zeigt, dass nach dieser anfänglichen Eröffnungsbewegung der Dax-Future allzu gern genau das Gegenteil von dem macht, was der Markt erwartet. Der Dow Jones schloss auf Tageshoch und Nazila Jafari erwartete nach dem anfänglichen Eröffnungsanstieg im Dax-Future eine Abwärtsbewegung. Wie findet man nun den richtigen Einstieg, um nicht von der dynamischen Aufwärtsbewegung └überrollt⌠ zu werden? In diesem Bild können Sie erkennen, dass der Dax-Future am 05. Oktober sein Hoch bei 4097 definierte. In dessen Tagesverlauf war eindeutig zu erkennen, dass bei dieser Topbildung ständig um die Marken 4093; 4093,5; 4094 bis 4094,5 gekämpft wurde. Dies ist deutlich im 1-Minuten-Chart zu erkennen, der in Bild 2 dargestellt ist.
B2) Ausschnittsvergrößerung zu Bild 1
Jafari definierte somit im unteren Preislevel dieses Bereichs ihre Verkaufslinie für den Shorteinstieg am 07. Oktober bei 4093 mit einem Stopp-Loss bei 4098, da sie hier einen massiven Widerstand erwartete. Sie war nun short und die Position musste verwaltet werden. Es galt zu klären, wo sich mögliche Zielbereiche befinden, wo Ausstiege definiert oder wo möglicherweise die Position aufgestockt werden kann. In Bild 3 sehen Sie eine typische Abwärtsbewegung mit drei Kurszielen.
B3) Zielbereiche/Fibonacci Zyklen
Das erste Ziel berechnet sich über das Längenverhältnis des Eröffnungskurses zum Tageshoch und definiert bei 4073 sein 161 Prozent Fibonacci -Verhältnis. Wie Sie sehen deckt, sich hier auch genau das Close des Opening-Gaps. Ein idealer Ausstieg und perfekter Trade. Den Wiedereinstieg in die Shortposition erhalten wir über die Kurskorrektur von 61 Prozent im Fibonacci-Retracement. Wer seinen Ausstieg aus der Shortposition bei 4073 verpaßt hat oder eher einen Positionstrade favorisierte, erhält bei 4085 eine gute Gelegenheit, hier die Position aufzustocken. Der Stopp-Loss für diese Position liegt bei 4088,5. Das zweite Kursziel berechnet sich nun von der Korrektur bei 4086 zum aktuellen Tief des Intraday-Verlaufs bei 4073,5. Die 161 Prozent Extension befindet sich bei 4065,7. Aufgrund der aktuellen Tagesbewegung und des dynamischen Abstiegs war hier ein Ausstieg unnötig, so dass sofort das dritte und letzte Ziel für diese Abwärtsbewegung berechnet wurde. Hierzu wurde die gesamte Aufwärtsbewegung seit dem Tief des Vorabends bei 4070 bis zum Tageshoch bei 4093 herangezogen. Wie Sie dem Chart entnehmen können liegt die 161 Prozent Extension bei 4055,7. Der Dax-Future markiert sein Tief bei 4055,5, bevor er wieder bis über 4080 anstieg.Der geübte Daytrader wird in diesem Bereich nicht nur seine Position schließen. Viel eleganter wird die Position doppelt gekauft und long in den Markt investiert. Dies ist in Bild 4 zu sehen.
B4) Gegenbewegung nach Kursziel 3
In diesem Chart sehen Sie, wie nach erreichen des dritten Kursziels bei 4055,5 der Dax-Future eine Wende vollzog. Ein Trade in die Gegenrichtung hätte hier 30 Punkte gebracht.
Traders' - http://www.traders-mag.com
Die Waffen der Frau
(╘GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
Nazila Jafari wurde im Iran geboren und hat Teile ihrer Kindheit und Jugend in den USA und in England verbracht. Schon im zarten Alter von nur acht Jahren kam sie über ihren Großvater zum ersten Mal mit den Märkten in Kontakt. Heute lebt sie in Kaiserslautern und ist hauptberuflich Traderin und Trading-Coach. Bekannt wurde Jafari vor allem deshalb, weil sie sich im Internet über Jahre hinweg eine wahre Fangemeinde aufgebaut hat.
Ihr Handelsansatz ist für gestandene Männer als unkonventionell zu bezeichnen. Systematische Elemente findet man zwar, doch von dem, was man als einen automtischen Handelsansatz bezeichnen würde, ist sie doch weit entfernt. So sagt sie auch selbst, dass zwar nicht der Ansatz selbst systematisch sei, jedoch schon eine Systematik dabei helfe, die Regeln zu beachten. Bauchgefühl spielt eine große Rolle, für Jafari ist es das, was Frauen von Männern unterscheidet.
Am wichtigsten ist es für sie, einen Plan zu haben und mit diesem stets gut vorbereitet in den Tag zu gehen. Zu dem Plan gehört nicht nur zu wissen, wann man kaufen, verkaufen, Verluste begrenzen und Gewinne laufen lässt, sondern auch, wann man den Feierabend vielleicht besser schon vor dem Handelsende begeht, oder man nach dem Feierabend stattdessen noch in den USA weitertradet.
Jafari attestiert sich selbst eine Trefferquote von 85 Prozent. Eine unglaubliche Zahl, die sie auch darauf zurückführt, dass sie eben nicht handelt oder es unterbricht, wenn der Tag nicht gut beginnt.
Jafari legt besonderen Augenmerk auf die Tatsache, dass der Beruf des Traders sich gerade gut für Frauen eignen würde. Sie geht mit Worten wie Bauchgefühl oder Intuition (was hat das schon mit richtigem Trading zu tun) ganz anders um, als das gestandene und mit Disziplin, Disziplin, Disziplin ausgestatte Männern tun würden. Ebenfalls außergewöhnlich, sie möchte ihr Wissen mit anderen teilen, arbeitet deshalb auch als Coach und träumt davon, eines Tages eine Coaching-Plattform oder ein Trading-Zentrum zu eröffnen. Wer möchte, kann ja schon einmal auf ihrer Webseite vorbei schauen: www.m4ft.com.
FRAGE: Wie kamen Sie erstmals mit dem Trading in Berührung?
Jafari: Mein Vater hatte ein Bauunternehmen und dort gab es auch eine Verwaltungsabteilung. Ich hatte schon als Kind das Glück, vieles mitzubekommen, was die Verwaltung und den Umgang mit Geld anging. Mein Großvater war Notar und gleichzeitig mein großes Vorbild. Er hat frühzeitig mein Interesse am Handel entdeckt und deshalb habe ich schon mit acht Jahren viele Bücher zu diesem Thema bekommen und selbst auch ab und an spekulieren dürfen. Mit 24 Jahren habe ich dann angefangen, mich mit Futures und Optionen zu beschäftigen und seit 1997 arbeite ich an meinem Handelsansatz.
FRAGE: Sie haben schon mit acht Jahren angefangen zu handeln? Was erlaubte Ihnen Ihr Großvater und wie lief das ab?
Jafari: Zu Beginn hat er seine Entscheidungen mit mir diskutiert und später hat er mir ein wenig Geld zur Verfügung gestellt, mit dem ich dann selbst entscheiden durfte und so habe ich wirklich live erleben können, wie man mit Geld umgeht. Selbstverständlich hat er mich bei meinen Entscheidungen unterstützt und beraten.
Damals gab es noch keine Charts und keine Realtime-Kurse. Ich hatte die Telefonnummer des Brokers, den musste ich dann zwei mal pro Tag anrufen, um die Eröffnungs- und Schlusskurse abzufragen. Ich habe mir selbst die Charts gemalt, indem ich diese Kurse notiert und dann per Hand gezeichnet habe. Meine ersten Instrumente waren Gold und der US-Dollar.
Ich habe dann mit meiner Familie auch eine zeitlang in Amerika und in England gelebt und dadurch die Möglichkeit gehabt, diesem Interesse nachzugehen und es sogar noch ausbauen zu können. Mich hat es immer fasziniert, wenn damals die Aktienkurse in den Nachrichten kamen und ich hatte mir ein Tagebuch zugelegt, in dem ich aufschrieb, was gewesen wäre, wenn ich gestern diese oder jene Aktie gekauft hätte. Nachdem ich dann in der Firma meines Vaters immer mehr in die Verwaltung eingebunden war, habe ich von meinem Großvater ein eigenes Depot bekommen und damit zu handeln begonnen.
FRAGE: Was war die positivste Erfahrung in Bezug auf Börse?
Jafari: Börse bedeutet für mich Leben, eine Mischung aus Angst und Euphorie. Ich habe dadurch gelernt, mit den Hoch und Tiefs im Leben umzugehen und das Beste daraus zu machen.
FRAGE: Welches war die negativste Erfahrung?
Jafari: Jeder erfolgreiche Trader durchlebt unangenehme Phasen, die durch Emotionen hervorgerufen werden. Ich habe gelernt, die Märkte so zu traden wie sie sind und Emotionen sowie die eigene Meinung abzuschalten. Das bedeutet vor allem, keine Nachrichten zu hören oder zu lesen und politische Spekulationen beim Handel außen vor zu lassen. Dadurch kann man versuchen, den Einfluss fremder Meinungen aus dem Handel auszuschließen.
FRAGE: Wie erreichen Sie, dass Sie Ihre Emotionen ausschalten, oder √ vielleicht besser √ kontrollieren können?
Jafari: Es ist nicht einfach, emotionslos zu handeln, wenn man keinen Plan hat. Wir sind Menschen und je nachdem wie der Tag ist, haben wir gute oder schlechte Laune. Um die Emotionen im Zaum zu halten, braucht man ein System, das einem die eigene Entscheidung abnimmt. Dadurch ist man nicht so gefährdet, Meinungen oder Emotionen in den Handel einfließen zu lassen.
Nebenbei ist die beste Entspannung für mich Musik, und an Tagen, an denen ich meine Emotionen nicht im Griff habe, versuche ich nicht zu handeln.
FRAGE: War das ein langer Prozess, diese emotionale Ruhe zu erreichen oder ist das einfach Ihre Art?
Jafari: Das war ganz und gar nicht einfach und ich arbeite stetig an Verbesserung. Ich denke aber, man ist hauptsächlich dann nervös, wenn man seine Hausaufgaben nicht gemacht hat oder unter Druck handeln möchte. Da hilft es sehr, wenn man sich und seiner Arbeit vertrauen kann und vor allem deshalb handelt, weil es Spaß macht. Es kann einem nichts passieren, wenn man sich konsequent an seine Vorgaben und Regeln hält. Auch ein Coach kann einem helfen, Vertrauen zu gewinnen. Ich hatte auch unheimliches Vertrauen zu meinem Coach und habe dadurch gelernt, meine Entscheidungen mit seiner Hilfe zu analysieren und so eventuellen Fehlentscheidungen aus dem Weg zu gehen. Vertrauen heißt im Leben Sicherheit und Sicherheit hilft dabei, Emotionen unterdrücken zu können.
FRAGE: Können Sie das ein wenig konkretisieren?
Jafari: Wer ohne einen Plan zu haben in einen Markt investiert, wird nicht wissen, wann er seine Position glattzustellen hat und er kann sehr schnell hohe Verluste erleiden. Da ich, ebenso wie jeder andere Marktteilnehmer, in erster Linie ein Mensch bin, leide auch ich unter Emotionen. Der erste Schritt, seine Emotionen unter Kontrolle zu bringen ist, sich einzugestehen, dass man diese Emotionen besitzt (Freude, Euphorie, Angst, Panik usw.) und dass diese einen in seinem Handeln behindern bzw. oftmals zu falschen Entscheidungen veranlassen. Im zweiten Schritt sollte sich ein Trader einen Handelsplan zurechtlegen und in aller Konsequenz auch befolgen. Hierzu benötigt man viel Vertrauen zu sich selbst. Das Vertrauen, dass die eigene Analyse mit hoher Wahrscheinlichkeit richtig ist. Wer hier schwach wird und beginnt zu zweifeln, wirft seinen Plan über den Haufen und beginnt Fehler zu machen.
Im nächsten Schritt habe ich meinen Handel optimiert und ein passendes System für mich zurecht geschnitten. Dies hat den Vorteil, dass ich über standardisierte Handelsabläufe verfüge und ohne nachzudenken auf den Knopf drücken kann. In letzter Konsequenz schalte ich den Monitor aber einfach aus oder verlasse mein Büro wenn ich merke, dass ich trotz aller Kenntnis über die Problematik des emotionalen Handelns von meinem Plan abweichen will.
FRAGE: Von welchen anderen Händlern oder von welchen Büchern wurden Sie am meisten beeinflusst?
Jafari: Ich habe etliche Bücher über die Technische Analyse gelesen und mit professionellen Tradern in der Schweiz zusammengearbeitet. Ich kam dann sehr bald zu der Erkenntnis, dass es unmöglich ist Geld zu verdienen, wenn ich es so mache wie alle anderen. Ich musste also einen neuen Weg finden √ eine Trading-Strategie, die zu mir passt. Ich habe auch viele Seminare besucht. Dabei musste ich immer wieder feststellen, dass ich viele dieser komplizierten charttechnischen Trading-Methoden nicht verstanden habe bzw. anscheinend ungeeignet war, diese Erkenntnisse dauerhaft erfolgreich umzusetzen. Jeder versucht mit den unterschiedlichsten Hilfsmitteln wie Indikatoren, Oszillatoren, Elliott Wave oder wie sie alle heißen, die Kurse der Zukunft zu prognostizieren. Ich habe diese Methoden ausprobiert und musste dabei feststellen, dass ich noch mehr Verluste als normal mache. Im Ergebnis war ich immer entweder zu früh oder zu spät oder ich habe mich auf das verlassen, was in diesem Moment gerade nicht funktionierte. Stattdessen hätte ich mich auf das konzentrieren sollen, was gerade passierte: auf die Kurse. Viele dieser gelehrten Methoden funktionieren auf dem Papier, aber nicht im realem Leben mit echtem Geld.
Mein großes Vorbild (mein Großvater) sagte immer, └Der Gewinn liegt im Einkauf (Einstieg)⌠. Okay, mir war klar, wie ich diesen Satz in unserer Handelsfirma benutzen konnte, aber wie an der Börse? Da kam mir nur ein einziger Weg bekannt und vernünftig vor: └Trade what you see⌠ und nicht die Meinung anderer. Deswegen finde ich heute meine Einstiege dort, wo sie mir von den Kursen zum jeweiligen Zeitpunkt vorgegeben werden; und zwar ganz ohne Indikatoren usw.
FRAGE: Wie würden Sie Ihr Handelskonzept zusammenfassen?
Jafari: Schwierige Frage, bei der ich ein wenig weiter ausholen muss. Über die Jahre habe ich fast alles gehandelt, was die Märkte, Broker und Emittenten zu bieten haben. Diverse negative Erfahrungen, wie eigene Fehler im Money-Management oder ein Missverhältnis im Chance-Risiko-Verhältnis, aber auch technische Probleme bei Ausführungen oder Ausfälle von Handelsplattformen haben mir neben den politischen Wirren viel zu denken gegeben. Ich brauchte ein Handelskonzept, das soweit möglich alle ungewollten Risiken ausschaltet und mir die Ruhe lässt, mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Nebenstress wie Anrufe beim Broker oder Auseinandersetzungen mit Emittenten konnte ich nicht gebrauchen und blockierten nur meine Energie. Die unruhige politische und wirtschaftliche Lage haben mich oft meinen Schlaf gekostet. Die Angst, aufgrund der uneinschätzbaren Situation über Nacht auf dem falschen Fuß erwischt zu werden oder die erwirtschafteten Gewinne wieder zu verlieren, beschäftigten mich intensiv. So konnte ich meinem Geist nicht mehr die Ruhepausen gönnen, die für ein überlegtes und erfolgreiches Handeln von Nöten sind. Ich wusste nun sehr genau, was ich nicht mehr wollte und habe mein Handelskonzept diesen Bedürfnissen angepasst.
Heute handle ich fast ausschließlich intraday und halte keine Position über Nacht. So kann ich mich beruhigt meiner Familie widmen und finde einen ausgeglichenen Schlaf, der mir die Kraft und Ruhe gibt, mich mit den Haien am Markt zu messen. Intraday-Handel bedeutet oftmals schnelle Positionswechsel (manchmal bis zu 30 Trades pro Tag). Ich benötigte also einen Markt, der ein ausreichendes Volumen hat und der mir aufgrund der Kosten und Produkte die Möglichkeit bietet, wirtschaftlich erfolgreich handeln zu können. Das bedeutet schnelle und zuverlässige Ausführung, Berechenbarkeit und Unabhängigkeit sowie die direkte Abwicklung. Mein Lieblingskind ist der Dax-Future. Diesen Markt beobachte ich seit mehr als acht Jahren täglich und kenne seine Bewegungen in- und auswendig. Aber auch kleinere Trades im Forex (Euro/USD) oder im S&P500 Future machen mir Spaß. Früher habe ich auch den Bund-Future und diverse Einzelwerte getradet. Doch die Erkenntnis, sich auf das Wesentliche zu beschränken, hat sich für mich bewährt. Ich selektiere somit in Ruhe meine Signale anhand von Widerständen und Unterstützungen. Ich habe die Zeit, die Marktbewegungen genau zu beobachten und errechne mit Hilfe von Fibonacci-Zyklen mögliche Kursziele. Ich definiere meinen Einstieg und mein anfängliches Stopp-Loss und schon steht der Plan für den nächsten Trade. Sobald der Trade ausgeführt wurde, geht es nur noch darum, die Position professionell zu verwalten und sich an seine Regeln zu halten. Eigentlich alles ganz einfach.
FRAGE: Sie arbeiten mit Fibonacci-Zyklen. Nutzen Sie diese nur auf der Preisebene oder auch auf der Zeitebene? Wie finden Sie heraus, welche der Linien die relevanten für den Einstieg sind?
Jafari: Meine Analysen beruhen zum größten Teil auf meiner Erfahrung, die ich im Dax-Future sammeln konnte. So gibt es ganz bestimmte Marken, an denen er immer wieder abzuprallen scheint. Diese Marken funktionieren aber nicht starr und sind abhängig von der Marktbewegung. So kann in einem volumenstarken Trendmarkt die Erkenntnis über einen relevanten Handelspunkt in einer anschließenden Seitwärtsbewegung völlig bedeutungslos sein. Ist aber eine entscheidende Marke analysiert worden, helfen mir die Fibonacci-Verhältnisse auf der Preisebene Zielmarken zu finden, die typischerweise mit anderen Signalen übereinstimmen sollten.
So ist beispielsweise eine 161-Prozent-Extension zu einer abgeschlossenen Bewegung als relevant zu beurteilen, wenn die Zielzone sich mit den Widerständen oder Unterstützungen der Vortage deckt. Wenn hierzu auch noch der einzige von mir verwendete Indikator, das Bollinger Band, in diesem Bereich seine Begrenzung führt, komme ich zu einer äußerst hohen Wahrscheinlichkeit, dass in diesem Bereich eine Bewegung zumindest vorerst zum Stoppen gerät und es sinnvoller ist, hier seine Position zu schließen (siehe auch Bild 1 und Bild 2).
FRAGE: Wie bestimmen Sie die Größe Ihrer Stopp-Losse? Handelt es sich um volatilitätsabhängige Stopps oder werden Sie über das Money-Management bestimmt?
Jafari: Der Stopp-Loss richtet sich in erster Linie nach meiner Positionsgröße und dem Risiko, das ich bereit bin einzugehen. Das Risiko richtet sich wiederum nach dem Abstand zu der nächsten Signallinie. Grundsätzlich muss ich zugeben, dass ich weder von reinen Volatilitäts-Stopps noch von reinen Money-Management-Stopps viel halte. Entweder habe ich einen Plan, warum ich an einem Punkt in den Markt investiere und weiß, wann meine Annahme nicht mehr zutrifft und schließe dann konsequent meine Position oder ich sollte gar nicht erst investieren. Ich höre jetzt schon die vermeintlichen Verfechter unfehlbarer Money-Management-Strategien laut aufschreien und möchte darum noch einmal kurz erklären, wie ich diese Aussage meine. Für diejenigen, die Schwierigkeiten haben, sich selbst zu kontrollieren und ihren Handelsplan umzusetzen, ist ein striktes Money-Management sehr zu empfehlen. Insbesondere die Positionsgröße im Verhältnis zum verfügbaren Kapital ist ein entscheidender Faktor. Aber mir widerstrebt es hier, pauschal eine Empfehlung zu geben. Im Intraday-Future-Handel ist ein Stopp-Loss von sechs Punkten für mich schon sehr viel, ein Investor, der auf einen Index spekuliert, wird das eventuell etwas anders beurteilen. Somit spielen zu viele Faktoren eine Rolle: Angefangen bei dem aktuellen Marktvolumen über die Positionsgröße im Verhältnis zum verfügbaren Kapital bis hin zu dem Instrument, das ich verwende. Die von mir ausgebildeten Trader können bestätigen, dass der einzig Gewinn bringende Stopp die Überwindung der eigenen Psyche ist. Sie haben eine Linie? Dann drücken sie bitte auch drauf.
FRAGE: Das hört sich an, als würden Sie mit eher engen Stopps arbeiten. Kommt es dabei nicht häufig vor, dass Sie frühzeitig ausgestoppt werden?
Jafari: Es gehört schon eine Menge Erfahrung dazu, insbesondere in Seitwärtsbewegungen nicht zu oft ausgestoppt zu werden bzw. diese Phasen rechtzeitig zu erkennen und dem Markt fern zu bleiben. Typischerweise treten diese Seitwärtsbewegungen natürlich genau an Signallinien auf. Aber grundsätzlich ist zu sagen, dass es besser ist, eine Position zehn mal zu schließen und wieder zu öffnen, als auch nur einmal in einem dynamischen Move gefangen zu sein. Die unumstößliche Grundregel eines Traders lautet, halte dich an einen Stopp und verliere nicht die Nerven. Wer sich nicht selbst unter Kontrolle hat, wird sehr schnell dafür bestraft. Die logische Konsequenz wäre, entweder habe ich den Mut verloren und verpasse die Bewegung, die ich eigentlich richtig analysiert habe oder ich bin in einer Verlustposition gefangen und suche verzweifelt nach einem Ausstieg.
FRAGE: Mit welchen Techniken arbeiten Sie bevorzugt (Candles, Indikatoren usw.) und warum?
Jafari: Bevorzugt arbeite ich mit der Marktpsychologie. Allerdings gibt es keine Sentiment-Analysen auf Intraday-Basis, so dass ich allein meiner Erfahrung und meinem Bauchgefühl folgen muss. Vielleicht ist das der Vorteil einer Frau, den meine männlichen Kollegen oft nicht nachvollziehen können oder wollen.
Ich benutze bevorzugt Candlesticks. Ich habe mich an diese Darstellung gewöhnt, aber es ist keine Voraussetzung für meinen Handelsansatz. Ebenso wie mit Balkencharts hat man einen schnellen Überblick über Open, High, Low und Close und erhält natürlich aus verschiedenen Formationen auch Hinweise zum aktuellen Marktgeschehen. Ich lese aber auch Analysen, die auf Point & Figure-Charts oder Renko-Charts basieren. Ich war lange auf der Suche nach zuverlässigen Indikatoren. Doch habe ich bis heute keinen Indikator oder keine Indikatoren-Kombination gefunden, die auf Intraday-Basis zuverlässige Signale liefert. Viel zu oft kommt es zu Fehlsignalen und letztendlich lässt sich der Trader von diesen Informationen nur vom Wesentlichen ablenken. Wie oben schon erwähnt ist der einzige Indikator, den ich permanent mitlaufen lasse das Bollinger Band und das in seiner Standardeinstellung von 20 Tagen und zwei Standardabweichungen.
FRAGE: Spielt Volumen eine Rolle in Ihrem Ansatz?
Jafari: Ja, aber besser gesagt schaue ich bei den Extremlinien gerne auf die Bid/Ask Stellung und den Kauf- bzw. Verkaufsdruck. Mit der Zeit habe ich ein sehr genaues Gefühl dafür entwickelt und schaue in solchen Momenten auf die Kursstellungen und das gehandelte Volumen. Wenn eine Widerstands- oder Unterstützungslinie, die mehrfach nicht durchbrochen wurde, nach oben oder nach unten durchbrochen wird, kann man das oft am Volumen ablesen. Je höher das Volumen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass der Dax-Future durchgeht und der Trend sich fortsetzt.
FRAGE: Bei welcher Konstellation gehen Sie dann in den Markt?
Jafari: Wenn ich beim Bruch einer Kauflinie von unten nach oben long gehen will, schaue ich gerne auf das Volumen, um einen Fehlausbruch besser managen zu können. Wenn ich sehe, dass das Volumen nachlässt, muss ich an dieser Linie mit einem Fehlausbruch rechnen. Oder wenn ich bereits positioniert bin und der Kurs nähert sich der nächsten Verkauf- oder Kauflinie, dann hilft es schon zu sehen, ob der Verkauf- bzw. Kaufdruck abnimmt oder sich steigert, um einen frühzeitigen Ausstieg zu vermeiden.
FRAGE: Vermischen Sie die Zeithorizonte?
Jafari: Ja, ich benutze 1-Minuten, 5-Minuten- und 60-Minuten-Charts. Gehandelt wird auf Basis der Minuten- und der 5-Minuten-Charts.
FRAGE: Sind Sie ein systematischer Händler?
Jafari: Es kommt drauf an, was genau Sie unter systematisch verstehen. Ich benutze keine Indikatoren oder derlei Dinge, die ich auf irgendwelche Parameter hin optimiert habe. Meine Signale werden durch den Bruch einer horizontalen Linie generiert. Das Kursziel und wie ich diese Position zu managen habe, könnte man schon als System bezeichnen. Aber ich denke nicht, dass man so etwas auch als voll automatisiertes Handelssystem bezeichnen kann. Ehrlich gesagt, ich würde mich auch nur ungern auf ein solches verlassen müssen. Ich möchte gerne selbst entscheiden, wo meine Ein- und Ausstiege liegen und mich nicht von berechneten Zahlen abhängig machen. An der Börse spielen mehrere Faktoren zusammen und die entscheiden über die Entwicklung der Märkte. Deswegen würde ich sagen, ich habe einen systematischen Ansatz, der mich dabei unterstützt, mich an meine Regeln zu halten und mir sagt, an welcher Stelle ich was zu tun und was zu lassen habe. Aber als systematischen Händler im klassischen Sinne würde ich mich dann doch eher nicht bezeichnen.
FRAGE: Wo liegen die Vorteile systematischer Ansätze?
Jafari: Man verlässt sich nicht auf den Bauch, sondern auf die Kurse und den Markt. Man geht nicht frühzeitig aus Positionen raus und lässt sie nicht in den Verlust laufen und man hält sich sehr genau an seine Stopp-Loss-Marken. Außerdem weiß man, wo die Wiedereinstiege sind und was man zu tun hat, wenn die eine oder andere Marke durchbrochen wird.
FRAGE: Was macht ein gutes Handelssystem aus?
Jafari: Ein gutes Handelssystem muss neben Ein- und Ausstiegen möglichst nah an Extrempunkten auch die Möglichkeit bieten, einen Wiedereinstieg zu finden. Das ist sehr wichtig, um eine längere Bewegung nicht zu verpassen oder dagegen zu halten, sondern erfolgreich mit dem Trend zu traden. Vor allem ist es wichtig, keine zu weiten Stopps zu haben und diese systematisch nachzuziehen. Ich halte nichts davon, einen Trade 20 Punkte gegen sich laufen zu lassen oder solange in einer Richtung positioniert zu bleiben, bis die Gewinne wieder abgegeben sind. Meiner Meinung nach sind die besten Systeme eine Mischung aus Bauchgefühl (Erfahrung) und berechenbaren Daten. Sich allein auf vollautomatisierte Systeme zu verlassen ist falsch.
FRAGE: Wo liegen die Grenzen des Systemhandels?
Jafari: Für mich wäre dann die Grenze erreicht, wenn ich nicht mehr die Freiheit hätte, den Handel für den jeweiligen Tag einzustellen, sondern mich vom meinem System vor den Monitor zwingen lasse. Es wäre auch ein Unding zuzusehen, dass ich den optimalen Einstieg verpasst habe und dadurch nicht mehr weiß, wo ich jetzt einsteigen soll und auf einen Trendwechsel bzw. ein neues Signal warten bzw. hoffen muss. Die Handelssysteme, die auf Indikatoren basieren, geben einem diese Freiheit meist nicht. Ich muss mich intraday auf schnelle Trendwechsel einstellen können und auch meine Position schließen können, wenn sie gegen mich läuft und zwar sofort und nicht erst, wenn ein Indikator ein Signal generiert.
FRAGE: Wie finden Sie mit Ihrem Ansatz die Wiedereinstiege?
Jafari: Das ist wohl die schwierigste aller Übungen. Viele Trader verpassen einen Move und suchen dann nach Neueinstiegen. Aber soll man einem Trend hinterher rennen oder beginnt man gegen die Trendrichtung zu agieren? Eine sehr gefährliche Situation. Wenn ich einen guten Einstieg verpasst oder eine Position mit dem Ende einer Bewegung geschlossen habe und weiter in dem vorherrschenden Trend investieren möchte, gehe ich folgendermaßen vor: Im Normalfall liegen meine Kaufs-/Verkaufslinien fünf bis 15 Punkte auseinander. Ist nun eine Bewegung zum Erliegen gekommen und der Markt bewegt sich zwischen diesen Verkaufslinien, analysiere ich genau die unterschiedlichen Längenverhältnisse der einzelnen Bewegungen. Aus der Elliott-Wellen-Technik sind Ihnen bestimmt die 50-Prozent- und 62-Prozent-Retracements bekannt, die auch für mich von hoher Bedeutung sind. Die Marken sind sehr oft Zielzonen von Korrekturen bzw. können Wendemarken für Neueinstiege sein. Wie nun genau die Fibonacci-Werkzeuge an den Längenverhältnissen der Bewegungen anzulegen sind, bleibt mein kleines Geheimnis. Ich möchte hier ja nicht zu viel verraten. Nur so viel, der aggressive Trader kann bereits an diesen Fibonacci-Marken antizyklisch investieren. Der etwas vorsichtigere Trader wartet auf den Ausbruch über die nächste Signallinie.
FRAGE: Optimieren Sie Ihre Systeme?
Jafari: Ja, immer wieder. Beim Bruch einer Linie, egal ob es eine Kauf- oder Verkaufslinie war, bin ich früher sofort short oder long gegangen. Wenn ich diesen Einstieg allerdings verpasste, habe ich mich dann nicht mehr getraut, rein zu gehen und stets auf eine Korrektur gewartet. Oft kommt die aber nicht, vor allem wenn die Bewegung recht dynamisch war und man kann einem guten Trade hinterher schauen. Heute weiß ich, und das vor allem durch die Optimierung meiner Systeme, wo ich wieder einsteigen kann und vor allem, wo der Stopp dieser Position zu liegen hat. Manchmal gehe ich sogar bewusst drei Punkte entfernt von dieser Linie in den Trade, um einem sofortigen Ausstoppen aus dem Weg zu gehen.
FRAGE: Welche Märkte handeln Sie und warum?
Jafari: Wie schon gesagt, meistens handle ich den Dax-Future und den Euro. Diese beiden Märkte sind Spiegelbild und Vorläufer von allen anderen Märkten. Ich handle gelegentlich auch den Bund-Future und den S&P. Man kann durch die Entwicklung dieser Märkte auch oft die wahrscheinliche weitere Bewegung von anderen Märkten wie dem EuroStoxx , Nasdaq oder anderen Währungen bestimmen.
FRAGE: Haben Sie für diese Aussage empirische Untersuchungen gemacht oder ist das einfach nur eine Meinung aus dem Bauch heraus?
Jafari: Viele sind der Meinung, dass der Dax den Amerikanern nachläuft. Ich habe dagegen genügend Beweise, dass der Dax-Future den zukünftigen Bewegungen der Amerikaner voraus ist. Wenn die Amerikaner am Nachmittag anfangen, sind die Bewegungen im Dax-Future schon passiert. Man hat damit den Vorteil, dass man die gleiche Bewegung dann noch einmal mitmachen kann, nämlich bei den US-Futures.
FRAGE: Wie genau setzen Sie diese Erfahrungswerte im Markt um?
Jafari: Indem ich dann entweder antizyklisch oder prozyklisch handle. Wenn beispielsweise der Schlusskurs in den USA am Tageshoch lag, ist davon auszugehen, dass der Dax-Future nach einer höheren Eröffnung genau das Gegenteil macht und so schon die Korrekturbewegung der US-Eröffnung vorweg nimmt. Und in einer solchen Situation ist ein Einstieg auf der Long-Seite natürlich nicht sehr Erfolg versprechend.
FRAGE: Welche Instrumente benutzen Sie und warum?
Jafari: Ich benutze nur Futures, weil ich die Stopp-Kurse besser und schneller setzen und die Bewegungen viel schneller mitnehmen kann. Ich kann die Position sehr schnell drehen und zudem empfinde ich den Futures-Handel vor allem fair und berechenbar.
FRAGE: Welche Rolle spielt die Hebelwirkung?
Jafari: Da man als Trader im Dax-Future nur einen relativ geringen Mindesteinschuss zu leisten hat (nur 6000 Euro pro Kontrakt, wenn man lediglich intraday handelt), hat man bei einer Depotgröße von 30 000 Euro nur ein Fünftel des Geldes im Einsatz und bewegt damit einen Betrag von 100 000 Euro mit einem sehr hohen Hebeleffekt und damit auch der Aussicht auf sehr hohe Gewinnchancen. Diese Chancen können aber nur dann realisiert werden, wenn man sich auch der Risiken im vorhinein schon bewusst ist. Das heißt, man sollte die Kontraktzahlen und Absicherung für den entsprechenden Trade immer vorher bestimmen und auf die aktuelle Depotgröße anpassen. Wenn man mit mehr als einem Kontrakt handeln kann, hat man den Vorteil, nach dem Einstieg mit geringem Einsatz (beispielsweise mit nur einem Kontrakt), auf eine Bestätigung zu warten und wenn diese erfolgt ist, die Position zu vergrößern. Ist man dann am Kursziel angelangt, könnte man die Hälfte der Position glattstellen und mit dem verbleibenden Teil der Position an einem eventuell weiterlaufenden Trend profitieren. So wirkt man der Gefahr eines zu frühzeitigen Ausstiegs entgegen.
FRAGE: Über die Kapitalausstattung lässt sich der Hebel steuern. Welchen Hebel fahren Sie im Durchschnitt und wann erhöhen bzw. verkleinern Sie ihn?
Jafari: Das ist sehr unterschiedlich. Es gibt manchmal Chancen, die man sehr frühzeitig erkennen kann und wenn dann der Stoppkurs nicht weit entfernt liegt, vergrößere ich die Anzahl der Kontrakte. Ich vergrößere meine Positionen grundsätzlich bei kleinen Gegenbewegungen, wenn ich von meinem System eine Bestätigung für die Fortdauer des Trades erhalte und beginne mit dem Abbau der Positionen, wenn sich der Kurs in der Nähe meines ersten Kursziels befindet.
FRAGE: Was sagen Sie einem Anfänger zum Thema Hebel?
Jafari: Ich würde niemals eine Position im Verlust nachkaufen. Wenn der erste Einstieg sich als nicht richtig herausstellt, kann niemand garantieren, dass der zweite Einstieg richtig sein wird. Wenn man in einem solchen Fall die Position vergrößert und mehr Hebel einsetzt, läuft man ganz automatisch Gefahr, sein Verlustrisiko deutlich zu erhöhen. Im Gewinnfall würde ich nicht zu lange warten, bevor ich die Position vergrößere.
Oft kommt es auch vor, dass man aufgrund des zu groß gewählten Hebels seine Gewinne wieder vor die Wand fährt. Deshalb ist es wichtig, dass man bereits vor dem Trade einen Plan hat. In diesem sollte klar geregelt sein, an welcher Stelle das originale Signal bestätigt wird, wo die Stopps zu liegen haben und an welcher Stelle man wann mit wie vielen Kontrakten rein und wieder raus geht.
FRAGE: Wie wichtig ist das Money-Management?
Jafari: Sehr wichtig. Ich nehme nicht bei jedem Trade die gleiche Anzahl von Kontrakten. Jeder muss für sich und sein Depot wissen, wo die Schmerzgrenzen liegen und diese eben mit der Anzahl der gehandelten Kontrakte und Trades in Einklang bringen und natürlich auch kontrollieren. In meinen Coaching-Seminaren rede ich sehr lange mit meinen Tradern darüber und bestimme mit ihnen zusammen ein zu ihrer Strategie und ihrem zur Verfügung stehenden Kapital geeignetes Money-Management.
FRAGE: Nach welcher Methode bestimmen sie die Kontraktzahl?
Jafari: Wie schon erwähnt, ich nehme mehr Kontrakte, wenn sich meine Kauf- und Verkauflinien nicht allzu weit von meinem Stopp-Loss entfernt befinden und auch nur, wenn ich eine größere Bewegungen vermute. Das heißt, dass ich bei vermuteten Seitwärtsbewegungen eher klein spekuliere und bei Ausbrüchen größere Kontraktzahlen handle. Ich weiß aber immer genau, wo das Stopp-Loss der Position und das Risiko der Gesamtposition liegt.
FRAGE: Vergrößern Sie Ihre Positionen im Gewinnfall und verkleinern Sie sie, wenn Sie Verluste machen?
Jafari: Ja, wie ich vorhin schon beschrieben haben, vergrößere ich Positionen bei kleinen, aber berechenbaren Rücksetzern. Bei Erreichen des ersten Kurszieles stelle ich teilweise Gewinne glatt. Und ich stelle Positionen immer komplett glatt, wenn sie im Verlust liegen und das Stopp-Loss erreicht haben.
FRAGE: Wie lange halten Sie Ihre Positionen im Schnitt?
Jafari: Das ist sehr unterschiedlich. Manchmal weniger als eine Minute und manchmal kann es Stunden dauern. In der Regel aber nicht länger als zehn bis 20 Minuten.
FRAGE: Ich nehme einmal an, die kurzen Trades sind die Verlustbringer und die längeren diejenigen, die in den Gewinn laufen. Was machen Sie, wenn ein Trade sich gar nicht oder kaum bewegt?
Jafari: Ich habe Zeitstopps für eingegangene Trades. Das heißt, wenn der Kurs sich innerhalb von fünf bis neun Minuten nicht in die gewünschte Richtung bewegt, stelle ich die Position glatt.
FRAGE: Wie sieht Ihr typischer Arbeitstag aus?
Jafari: Ich stehe morgens meist zwischen 7.00 Uhr und 7:30 Uhr auf. Dann schaue ich auf die Entwicklung der US-Futures über Nacht und werfe genauso einen kurzen Blick auf den Nikkei und den Verlauf des Euro. Dann lege ich meine Kauf- und Verkaufslinien für den Handelstag fest und überlege, wie die möglichen Chancen und Risiken bei jeder dieser Linien sein könnten. Dann lege ich meinen Handelsplan fest und warte auf die Eröffnung. Je nachdem, wo der Dax-Future eröffnet, positioniere ich mich nach dem Bruch einer Kauf- oder Verkaufslinie und dann verwalte ich nur noch meine Positionen.
Zwischen 12.00 Uhr und 14:30 Uhr ist meistens Tradingspause oder aber ich verwalte nur meine noch offenen Positionen. Neue Positionen gehe ich in dieser Zeit kaum ein. Nur an extremen Tagen, wenn beispielsweise der Dax-Future am Vormittag stark gefallen oder gestiegen ist, gehe ich manchmal eine Gegenposition ein. Nach der Veröffentlichung der Wirtschaftsdaten um 14:30 Uhr handle ich dann aktiv weiter. Zwischen 17.00 Uhr und 18.00 Uhr höre ich dann auf, neue Positionen einzugehen. Spätestens um 19:30 Uhr und sehr selten auch mal kurz vor 20.00 Uhr schließe ich dann meine verbliebenen Position und damit ist meistens der Handelstag zu Ende.
Manchmal, wenn die Bewegungen sehr extrem sind, und ich gehe von einer Fortsetzung des Trends oder einem Trendwechsel aus, kann es auch sein, dass ich im S&P weiter handle.
Meine Positionen im Euro sind oft auch intraday und wenn ich in sehr seltenen Fälle davon ausgehe, dass meine offene Position weiter in den Profit laufen könnte, dann reduziere ich die Position über Nacht und halte diese mit Stopp-Loss und Exit-Order weiter offen.
Wenn ich beim US-Handel nicht vor dem Monitor sitze, dann schaue ich zumindest kurz nach 22.00 Uhr nochmals auf die Entwicklung der Märkte. Damit ist der Handelstag dann wirklich beendet.
FRAGE: In welchem Verhältnis stehen Gewinn- und Verlust-Trades?
Jafari: Ich habe rund 85 Prozent Gewinner.
FRAGE: Das ist kaum zu glauben. Worauf führen Sie diesen hohen Prozentsatz an Gewinnern zurück?
Jafari: Je öfter man bereit ist, sich einen falschen Einstieg einzugestehen und die Position glattzustellen oder zu drehen, desto höher sind die Chancen, die Gewinntrades zu erwischen. Man muss also in der Lage sein, seine Emotionen zu reduzieren und rein auf das Marktgeschehen zu achten.
Ein weiterer Grund aber ist auch, dass ich aufhöre zu handeln, wenn ein Tag für eine Zeit lang besonders gut gelaufen ist oder eben schon schlecht begonnen hat. Das reduziert die Anzahl weiterer falscher Entscheidungen enorm oder verhindert, dass man einen Teil der bereits erzielten Gewinne wieder abgeben muss.
FRAGE: Wie groß ist dann Ihr durchschnittlicher Gewinn- und Ihr durchschnittlicher Verlustrade?
Jafari: Verlusttrades liegen im Bereich von drei bis sechs Punkten, in Ausnahmen auch mal bei acht Punkten. Die Gewinntrades liegen eher in dem Bereich von fünf bis zwölf Punkten. Im Einzelfall können daraus auch 20 bis 40 Punkte werden, nämlich dann, wenn aus einem Scalping-Trade ein Position-Trade wird.
FRAGE: Arbeiten Sie mit Trailing-Stopps und Kurszielen?
Jafari: Ja absolut. Vor allem mit Kurszielen. Der Einstieg ist wichtig, aber meiner Meinung nach ist der Ausstieg mindestens genauso wichtig. Viele Trader lassen ihre Gewinne durch zu langes Halten in volatilen Märkten zurück in den Verlust laufen. Davon halte ich nichts. Ich suche lieber neue Gelegenheiten.
FRAGE: Wie genau bestimmen Sie dann den Punkt, an dem Sie Gewinne mitnehmen?
Jafari: Mein System gibt mir genau diese Ausstiegpunkte vor. Sobald das Signal sich bestätigt hat, bringt es automatisch die Mindestkursziele mit sich. Ich vergrößere dann meine Position bei der Bestätigung des Signals und verkleinere sie in der Nähe des Kursziels.
FRAGE: Sie sind mitunter durch Threads auf verschiedenen Internet-Foren bekannt geworden. Wie wichtig sind Foren bzw. der Austausch mit anderen Tradern für Sie?
Jafari: Sehr wichtig, sobald meine Zeit es zulässt. Ich bemühe mich, meine └Fans⌠ zu pflegen und für sie da zu sein. Das ist für mich ein wenig wie eine große Familie. Ich habe drei Jahre lang ein Aktienboard alleine moderiert.
Dabei habe ich neben meinem Trading auch lernen müssen, mit vielen verschiedenen Menschen umzugehen, auch mit solchen, die sich hinter einem anonymen Pseudonym verstecken. Trader sind meistens alleine und brauchen Unterstützung und ab und an einen Plan. Das ist genau das Thema Coaching. Viele erfolgreiche Trader sind der Meinung, dass Sie es nicht nötig haben, irgendwelche Leute zu unterrichten, weil Sie ja mit ihrem Trading Geld verdienen. Wenn jeder, der seine Lehrzeit hinter sich und Erfolg hat, nicht mehr bereit ist, seine Erfahrungen zu teilen, dann kann man davon ausgehen, dass es bald keine Schulen mehr gibt und keine erfahrenen Lehrer mehr zu finden sind. Ein Trader kann auch ein guter Lehrer sein, wenn er seine in jahrelanger Praxis gesammelten Erfahrungen weitergibt. Mir jedenfalls macht es Spaß, den Menschen zu helfen.
Ganz nebenbei: Als Frau habe ich natürlich auch noch ein besonderes Interesse daran, anderen Frauen zu zeigen, dass sie gerade in dem Beruf als Trader besonders gute Chancen haben.
FRAGE: Was sind Vorteile und Nachteile bei dieser Kommunikation?
Jafari: Die Vorteile liegen erstens darin, dass man viele andere Trader kennenlernt und man sich dadurch über die vielen unterschiedlichen Erfahrungen unterhalten kann. Zudem kann man auch Einblicke in das aktuelle Marktsentiment erhalten.
Als Nachteil würde ich diejenigen bezeichnen, die sich unter falschem Namen im Netz bewegen und versuchen, die familiäre Atmosphäre negativ zu beeinflussen. Zum Glück aber denke ich, dass auf den Plattformen, wo ich mich bewege, das Klima so ist, wie es sich gehört.
FRAGE: Was unterscheidet Sie von weniger erfolgreichen Händlern?
Jafari: Wenn man jahrelang ein oder zwei Märkte beobachtet und gehandelt hat, dann stellt man irgendwann fest, dass auch die Märkte mit einem reden. Ich habe den Vorteil, mit einer sehr hohen Quote gute Ein- und Ausstiege im Dax-Future zu finden. Ich habe mich auf diesen Markt spezialisiert und meine Art zu handeln gibt mir erst die Sicherheit und die Zeit, über die möglichen Ausstiege genauer nachzudenken. Um es anders auszudrücken, ich denke, dass meine Art zu handeln perfekt zu mir passt und das ist sicherlich ein Teil meines Erfolges als Traderin.
FRAGE: Welche Ratschläge würden Sie Anfängern geben?
Jafari: Ich empfehle jedem Anfänger, sich um einen Coach zu bemühen. Nehmen Sie die Börse nicht komplizierter als sie ohnehin schon ist. Wichtig ist es, die Emotionen zu unterdrücken und an seine eigenen Gaben zu glauben und seiner eigenen Meinung zu vertrauen. Man muss seinen Handelsplan vorher zurecht gelegt haben und immer genau wissen, an welcher Stelle der Ausstieg liegt; und zwar im Gewinn- wie auch im Verlustfall. Ist der Tag zu gut oder misslungen, dann soll man den Handel einstellen und nicht sein Glück überstrapazieren oder versuchen, das Pech vom Vormittag am Nachmittag wieder mit Gewalt gut zu machen. Außerdem darf man Verluste nicht persönlich nehmen und auch durch einen guten Handelstag nicht übermutig werden. Gute und schlechte Tage muss man besonders analysieren und die Lehren daraus ziehen. Verlustposition darf man nicht halten und auf keinen Fall vergrößern und nachkaufen, sondern man muss sich konsequent an den Stopp halten. Nachrichten sollte man so wenig wie möglich hören und sich so gut es geht nicht von der Meinung anderer beeinflussen lassen.
FRAGE: Wie planen Sie Ihre weitere Zukunft?
Jafari: Mein Traum ist es, ein Trading-Zentrum zu eröffnen. Ich möchte viele aktive Trader an meinen Trades teilnehmen lassen. Ich stelle mir vor, viele Trader so auszubilden, dass Sie dann unabhängig traden und ihr Leben damit gestalten können. Wir traden, weil es Spaß macht. Bisher gab es nur Kommunikations-Plattformen, auf denen sich Trader austauschen können. Es gibt aber keine Coaching-Plattform. Ich habe mit meinen Tradern festgestellt, dass ein Coaching nur dann funktionieren kann und komplett ist, wenn der Trader nach seiner kurzen Ausbildungszeit täglich mit dem Coach und dessen Realtime-Charts verbunden ist, die Intraday-Bewegungen mit analysieren kann und seine Einstiege, Ausstiege und die Stopp-Loss-Orders erkennen und mit platzieren kann. Damit erreicht er, Vertrauen zu sich und den Märkten aufzubauen, er gewöhnt sich an die Regeln und kommt dann mehr und mehr in die Lage, selbst frei und erfolgreich handeln zu können.
Zu meiner Trader-Gemeinde gehören auch sehr viele Frauen. Ich finde, Frauen haben oft ein gutes Gefühl für die zukünftigen Bewegungen der Märkte. Es fehlt aber an Selbstvertrauen und Durchsetzungsvermögen. Ich hoffe, dass ich das ein wenig ändern kann.
B1) Markante Vortageshochs
Am Vorabend des 07. Oktober stieg der Dow Jones im späten Handel von 10 180 auf 10 240. Da diese Bewegung erst nach 20:00 Uhr europäischer Zeit stattgefunden hat, konnte am 07.Oktober davon ausgegangen werden, dass der Dax-Future mit einer dynamischen Aufwärtsbewegung eröffnen würde. Die Erfahrung zeigt, dass nach dieser anfänglichen Eröffnungsbewegung der Dax-Future allzu gern genau das Gegenteil von dem macht, was der Markt erwartet. Der Dow Jones schloss auf Tageshoch und Nazila Jafari erwartete nach dem anfänglichen Eröffnungsanstieg im Dax-Future eine Abwärtsbewegung. Wie findet man nun den richtigen Einstieg, um nicht von der dynamischen Aufwärtsbewegung └überrollt⌠ zu werden? In diesem Bild können Sie erkennen, dass der Dax-Future am 05. Oktober sein Hoch bei 4097 definierte. In dessen Tagesverlauf war eindeutig zu erkennen, dass bei dieser Topbildung ständig um die Marken 4093; 4093,5; 4094 bis 4094,5 gekämpft wurde. Dies ist deutlich im 1-Minuten-Chart zu erkennen, der in Bild 2 dargestellt ist.
B2) Ausschnittsvergrößerung zu Bild 1
Jafari definierte somit im unteren Preislevel dieses Bereichs ihre Verkaufslinie für den Shorteinstieg am 07. Oktober bei 4093 mit einem Stopp-Loss bei 4098, da sie hier einen massiven Widerstand erwartete. Sie war nun short und die Position musste verwaltet werden. Es galt zu klären, wo sich mögliche Zielbereiche befinden, wo Ausstiege definiert oder wo möglicherweise die Position aufgestockt werden kann. In Bild 3 sehen Sie eine typische Abwärtsbewegung mit drei Kurszielen.
B3) Zielbereiche/Fibonacci Zyklen
Das erste Ziel berechnet sich über das Längenverhältnis des Eröffnungskurses zum Tageshoch und definiert bei 4073 sein 161 Prozent Fibonacci -Verhältnis. Wie Sie sehen deckt, sich hier auch genau das Close des Opening-Gaps. Ein idealer Ausstieg und perfekter Trade. Den Wiedereinstieg in die Shortposition erhalten wir über die Kurskorrektur von 61 Prozent im Fibonacci-Retracement. Wer seinen Ausstieg aus der Shortposition bei 4073 verpaßt hat oder eher einen Positionstrade favorisierte, erhält bei 4085 eine gute Gelegenheit, hier die Position aufzustocken. Der Stopp-Loss für diese Position liegt bei 4088,5. Das zweite Kursziel berechnet sich nun von der Korrektur bei 4086 zum aktuellen Tief des Intraday-Verlaufs bei 4073,5. Die 161 Prozent Extension befindet sich bei 4065,7. Aufgrund der aktuellen Tagesbewegung und des dynamischen Abstiegs war hier ein Ausstieg unnötig, so dass sofort das dritte und letzte Ziel für diese Abwärtsbewegung berechnet wurde. Hierzu wurde die gesamte Aufwärtsbewegung seit dem Tief des Vorabends bei 4070 bis zum Tageshoch bei 4093 herangezogen. Wie Sie dem Chart entnehmen können liegt die 161 Prozent Extension bei 4055,7. Der Dax-Future markiert sein Tief bei 4055,5, bevor er wieder bis über 4080 anstieg.Der geübte Daytrader wird in diesem Bereich nicht nur seine Position schließen. Viel eleganter wird die Position doppelt gekauft und long in den Markt investiert. Dies ist in Bild 4 zu sehen.
B4) Gegenbewegung nach Kursziel 3
In diesem Chart sehen Sie, wie nach erreichen des dritten Kursziels bei 4055,5 der Dax-Future eine Wende vollzog. Ein Trade in die Gegenrichtung hätte hier 30 Punkte gebracht.
Traders' - http://www.traders-mag.com
---БИРЖА & ФОРЕКС---
http://foren.germany.ru/325032.html
NEW 19.02.05 09:06
in Antwort LAD1 01.10.04 09:25, Zuletzt geändert 19.02.05 09:14 (LAD1)
"Учебник по валютному дилингу"
http://forex-cfd.com/docs/FOREX.zip
"Внутридневная торговля на рынке FOREX"
http://forex-cfd.com/docs/FOREX_new.zip
Любезно предоставленны компанией http://neurex.ch/
http://forex-cfd.com/docs/FOREX.zip
"Внутридневная торговля на рынке FOREX"
http://forex-cfd.com/docs/FOREX_new.zip
Любезно предоставленны компанией http://neurex.ch/
---БИРЖА & ФОРЕКС---
http://foren.germany.ru/325032.html
NEW 19.02.05 09:27
in Antwort LAD1 19.02.05 09:06
А это от http://www.fxclub.org/
http://www.fxclub.ru/file/site_img/download/book1.pdf
http://www.fxclub.ru/file/site_img/download/book1.pdf
---БИРЖА & ФОРЕКС---
http://foren.germany.ru/325032.html
NEW 28.02.05 22:55
in Antwort Gulag 07.10.04 00:53, Zuletzt geändert 17.03.05 08:29 (LAD1)
А вот тоже интересно почитать
Александр Элдер. "Kак играть и выигрывать на бирже"
Александр Элдер. "Kак играть и выигрывать на бирже"
---БИРЖА & ФОРЕКС---
http://foren.germany.ru/325032.html
NEW 09.03.05 07:05
in Antwort LAD1 28.02.05 22:55, Zuletzt geändert 17.03.05 08:29 (LAD1)
NEW 09.03.05 18:17
in Antwort LAD1 09.03.05 07:05
Кто может ответить
Вотэта последняя ссылка на эл книгу открывается или нет?
Утром тоже открывалась с проблеммами, а сейчас вечерком ни в какую
--- БИРЖА & ФОРЕКС ---
Вотэта последняя ссылка на эл книгу открывается или нет?
Утром тоже открывалась с проблеммами, а сейчас вечерком ни в какую
--- БИРЖА & ФОРЕКС ---
NEW 09.03.05 20:18
in Antwort LAD1 09.03.05 18:17, Zuletzt geändert 17.03.05 08:31 (LAD1)
NEW 14.03.05 08:51
in Antwort LAD1 09.03.05 20:18
10.03.2005 - 16:34
Auf der Suche nach der Weltformel
(╘GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
Dr. Richard Olsen, der Forex-Forscher
└Aus Forschersicht sind die Devisenmärkte mit einem großen Kernreaktor vergleichbar.⌠ Richard Olsen betrachtet den Forex-Markt aus einer Forscherperspektive. Gerade der 24-Stundenhandel und die hohe Liquidität machen den Devisenhandel für ihn zum idealen Ort, an dem └das Finanzmarktgeschehen ohne verfälschende Einflüsse untersucht werden kann⌠.
Dr. Richard Olsen ist Gründer und Vorsitzender der Olsen Group. Nachdem er in Oxford und Zürich Jura und Wirtschaft studiert hatte, arbeitete er zwei Jahre lang als Devisenhändler bei einer Bank. 1996 gründete er zusammen mit Michael Stumm OANDA (www.oanda.com), einen FX-Broker, dessen Technologie heute von vielen Brokern und Instituten angewendet wird. Außerdem ist er Gründer der Firma Olseninvest, (www.olseninvest.com), die Managed Accounts anbietet. Richard Olsens Sicht der Märkte ist stark von einer naturwissenschaftlichen Perspektive geprägt. Im Prinzip gibt es für ihn keine Unterschiede zwischen den └harten⌠ Naturwissenschaften und dem Finanzmarkt. Mittels komplexer Modelle auf Basis von Tick-Daten versucht er, Kursbewegungen zu prognostizieren. Seine Ideen hat er mitunter in dem Buch └An Introduction to High-Frequency Finance⌠ (2001) dargelegt. Olsen kennt den Devisenmarkt seit über 20 Jahren. Damals wurde noch ausschließlich über das Telefon gehandelt. Die Volumina waren ein Bruchteil dessen, was heute um den Globus fließt. Die Zeiten haben sich geändert und heute besitzt der Devisenmarkt └das größte Ertragspotenzial aller Finanzmärkte.⌠
Frage: Seit 1985 beschäftigen Sie sich mit dem Devisenhandel √ können Sie kurz skizzieren, was sich in diesem Markt in den letzten 20 Jahren getan hat?
Olsen: Der Markt hat sich grundlegend geändert. Anfangs war Devisenhandel reiner Telefonhandel mit einer Vielzahl von Market Makern. Zu jener Zeit waren die Volumina klein. Die Vielzahl der Market Maker wirkte sich stabilisierend auf das Kursverhalten der Devisenmärkte aus und machte das damalige Defizit an effizienter Kommunikationstechnologie wett. Heute ist dies anders: wir haben eine sehr effiziente Informationsübermittlung √ News werden in Sekundenschnelle weltweit übermittelt √, aber die Kapazität der Market Maker, um Devisengeschäfte abzuwickeln, ist zu gering. Heute gibt es weltweit noch etwa zehn Market Maker, die bereit sind im größeren Stil Devisengeschäfte abzuwickeln. Da diese Market Maker die Preisfindung manuell vornehmen, ist die Preisgestaltung viel zu statisch. Dies hat zur Folge, dass es bei größeren Volumina zu unerwünschter Volatilität kommt. Das Endresultat ist, dass wir trotz des Fortschrittes an Informationstechnologie instabilere Devisenmärkte haben.
Frage: Woher kommt es, dass es nur noch so wenige große Market Maker gibt?
Olsen: Die Ursache liegt auf der einen Seite im Konsolidierungsprozess der Banken begründet. Auf der anderen Seite hat es mit dem Verhalten großer Hedgefonds und einzelner Banken zu tun √ diese Institute versuchen mit gezielten Handelsstrategien große Kursbewegungen auszulösen. Gelingt ihnen dies, erleiden kleinere Market Maker in Sekundenschnelle große Verluste, was dazu geführt hat, dass viele Market Maker sich aus dem Geschäft zurückgezogen haben.
Frage: Wie kamen Sie zum Forex-Handel?
Olsen: Ganz intuitiv habe ich mich auf den Devisenmarkt spezialisiert. Im Hinterkopf dachte ich mir, dass die Devisenmärkte das Herz unserer Weltwirtschaft sind und deshalb sicher interessant sein müssten. Aus Forscherperspektive sind die Devisenmärkte aus folgendem Grund interessant: Sie sind rund um die Uhr aktiv und nicht durch bestimmte Börsenöffnungszeiten zeitlich eingeschränkt, was die wissenschaftliche Analyse erleichtert. Da die Devisenmärkte die sogenannten effizientesten Finanzmärkte der Welt sind, sollten deren statistische Eigenschaften im Einklang mit der klassischen Ökonomie sein. Entdeckt man Abweichungen, so sind diese Erkenntnisse von besonderer Bedeutung.
Frage: Was reizt Sie besonders an diesem Markt (im Vergleich zum Aktien- oder Terminmarkt)?
Olsen: Aus Forschersicht sind die Devisenmärkte mit einem großen Kernreaktor vergleichbar, wo das Finanzmarktgeschehen ohne verfälschende Einflüsse untersucht werden kann. Gleichzeitig habe ich die Möglichkeit, Produkte zu entwickeln, die ein großes Marktpotenzial haben und gleichzeitig einen Beitrag zur Stabilität des Wirtschaftssystems leisten können.
Frage: Können Sie Ihren Handelsansatz beschreiben?
Olsen: Der Grundansatz ist einfach zu erklären √ ähnlich wie komplexe Wetterprognosemodelle versuchen wir durch die Analyse großer Mengen an Marktdaten, die Strömungen im Markt zu analysieren und Rückschlüsse auf die Kauf- und Verkaufentscheidungen und Positionen der Marktteilnehmer machen. Stellen wir fest, dass gewisse Gruppen zu große Positionen aufgebaut haben, gehen wir Gegenpositionen ein.
Frage: Woher wissen Sie, wer zu große Positionen hat?
Olsen: Wir wissen dies nicht genau, können aber rein statistisch aus der Kursbewegung im entsprechenden Zeitfenster Rückschlüsse auf die Größe der Positionen der entsprechenden Gruppen ziehen.
Frage: Handeln Sie systematisch? Gibt es diskretionäre Elemente?
Olsen: Unser Ansatz ist völlig systematisch. Pro Währung machen wir in etwa 40 Trades pro Tag (wir handeln 20 Wechselkurse). Dies ist nur mit einem systematischen Ansatz überhaupt machbar.
Frage: Wie lange dauerte es, bis Sie diesen Ansatz entwickelten?
Olsen: Ich arbeite schon 20 Jahre daran. Schließe ich mein Studium ein, wo ich gewisse Grundideen entwickelt habe, sind es bald 30 Jahre. Anders als bei anderen Managern handelt es sich bei mir um einen ganzheitlichen Ansatz und nicht um eine Anzahl von verschieden Tradingregeln, die nicht direkt miteinander in Beziehung stehen.
Frage: Weshalb arbeiten Sie mit Tick-Daten? Enthalten nicht gerade diese besonders viel └Noise⌠?
Olsen: Völlig im Gegenteil. Macht man die richtigen Vorbereitungsarbeiten ist der Noise in Tick-Daten viel geringer als in Tagesdaten. Dies ist eines unserer wichtigsten Erkenntnisse.
Frage: Ihr Verständnis der Märkte ist stark von einer naturwissenschaftlichen Perspektive geprägt. Worin unterscheiden sich die Finanzmärkte von den Naturwissenschaften? Wo sind Gemeinsamkeiten?
Olsen: Für mich ist es ein rein naturwissenschaftliches Phänomen. Ich muss aber eingestehen, dass mein Verständnis von Naturwissenschaften viel breiter als üblich ist. Problemstellungen wie Händlerpsyche, Fundamentals und politische Ereignisse sind Teil der Fragestellung.
Frage: Heißt das, Sie arbeiten an einer Marktformel, die all diese genannten Faktoren zu integrieren versucht?
Olsen: Ähnlich wie ein Gießer, der Duplikate herstellt und nicht direkt vom Original ein Duplikat machen kann, sondern zuerst ein Negativ erstellen muss. Wir lassen die Händlerpsyche, fundamentale Faktoren und politischen Ereignisse nicht direkt einfließen, sondern führen sie ein, indem wir zuerst ein Negativ oder einen Abdruck dieser Einflüsse machen. In unserem Fall dient als Gussform die sogenannte ┌Intrinsic Time▓. Aus unserem persönlichen Erleben können wir die Bedeutung des Zeitempfindens als Gradmesser für die Relevanz von Ereignissen gut nachempfinden. Geschehen wichtige Ereignisse, so empfinden wir diese Ereignisse als lang, während unwichtige Ereignisse kurz erscheinen. Ein Beispiel √ in einem Verkehrsunfall können Bruchteile einer Sekunde wie ein ganzes Leben erscheinen.
Frage: Erstellen Sie damit Charts, wobei die Intrinsic Time auf der Y-Achse steht oder wie muss man sich das vorstellen?
Olsen: Wir arbeiten nicht mit Charts √ es sind alles abstrakte Computerprogramme. Würde man unsere Algorithmen graphisch aufzeichnen, so wäre die Intrinsic Time auf der Y-Achse an denjenigen Stellen wo viel Zeit abläuft └gedehnt⌠. Beträgt die gesamte Kursänderung innerhalb von 24 Stunden 2,1 Prozent, so entspricht dies auf unserer Intrinsic-Time-Achse drei Tagen.
Frage: Muss man sich das in etwa so vorstellen wie das └Equivolume-Konzept⌠? Dabei wird bei einem Balken- oder Candlechart der Balken einfach entsprechend des Volumens in die Breite gezogen.
Olsen: Im Prinzip ja. Allerdings arbeiten wir wie gesagt nicht mit Charts. Charts haben auch keinen anderen Sinn und Zweck, als mathematischen Fakten graphisch darzustellen.
Frage: Wie lassen sich Phänomene wie die Händlerpsyche quantifizieren?
Olsen: Wiederum benutzen wir die Intrinsic Time um die Händlerpsyche einzufangen √ wir glauben, dass die starken Kursbeschleu-nigungen, die intraday stattfinden, zu einer Verzerrung der Wahrnehmung der Realität führen und für die Händlerpsyche verantwortlich sind. Die Intrinsic Time ist ein effizientes Hilfsmittel, um die Kursbeschleunigungen mathematisch zu erfassen und auf diese indirekte Art und Weise die Händlerpsyche ins Modell zu integrieren.
Frage: Seit 1996 gibt es den Forex-Broker OANDA. Was ist das Besondere daran? Worin unterscheidet sich die Datenversorgung von Konkurrenzprodukten?
Olsen: OANDA ist die erste vollautomatisierte Devisenhandelsplattform der Welt. OANDA▓s Transaktionskosten sind somit nur ein kleiner Bruchteil dessen, was die Verarbeitung von Transaktionen unserer Konkurrenz kostet. OANDA ist deshalb in der Lage, auch kleinste Beträge von zum Beispiel nur einem US-Dollar mit dem gleichen Geld- und Briefkurs zu handeln, wie Großtransaktionen von zehn Millionen US-Dollar. Will ein Kunde neue Strategien ausprobieren, ist dies ein großer Vorteil. OANDA zahlt im Sekundentakt Zins. Somit können Zinsdifferenzen auch innerhalb eines Tages genutzt werden. Die Handelsplattform ist sehr benutzerfreundlich. Ähnlich wie bei einem Auto √ mit guter Sicht und übersichtlichem Armaturenbrett lässt es sich erfolgreicher Traden. Schließlich unterhalten wir ein Forum, wo unsere Kunden sich über die Marktentwicklungen austauschen.
Frage: Welches Klientel bedient OANDA? Eher Daytrader oder Positions-Trader?
Olsen: Das Spektrum unserer Kunden ist sehr breit √ vom Daytrader, Positions-Trader bis zum Profi mit seinem Hedgefund.
Frage: Was bieten Sie auf www.olseninvest.com an?
Olsen: Wir sind ein Currency Manager und verwalten für unsere Kunden Geld, sei dies im Rahmen von Currency Funds oder als Managed Currency Accounts.
Frage: Worin unterscheiden sich die verschiedenen Accounts?
Olsen: Alle Konten werden mit dem gleichen Modell gehandelt, d.h. die Kauf und Verkaufsignale sind überall die gleichen. Die einzige Unterscheidung ist das Risikoprofil, d.h. der Leverage oder anders ausgedrückt die Hebelwirkung.
Frage: Betrachtet man die Equity-Kurve, so fällt auf, dass diese zwar sehr stetig verläuft, aber von wenigen, dafür heftigen Drawdowns begleitet wird. Wie kommt es zu diesen Einbrüchen? Und warum werden diese in kürzester Zeit wieder ausgeglichen?
Olsen: Die Finanzmärkte werden immer wieder von, wie wir es nennen, Erdbeben geschüttelt. Es ist schwierig, das Abklingen dieser Beben richtig zu prognostizieren. So entstehen diese Einbrüche. Gerade in dieser Hinsicht haben wir in den letzten Monaten große Fortschritte erzielt und ich erwarte, dass die Einbrüche in Zukunft um einiges geringer ausfallen werden.
Frage: Welche Rolle spielt Money-Management, ganz allgemein und speziell bei Olseninvest?
Olsen: Money-Management ist immer ein zentrales Element einer jeden Trading-Strategie. Das Money-Management muss aber gut an den Trading-Ansatz angepasst sein. Selbstredend ist für uns das Money-Management von zentraler Bedeutung, so ist der Einsatz pro Trade klar limitiert und ebenfalls der maximale Verlust.
Frage: Ist der Forex-Markt Anfängern zu empfehlen oder prinzipiell etwas für erfahrene Händler?
Olsen: Der Devisenmarkt hat das größte Ertragspotenzial aller Finanzmärkte. Vergleicht man die Volatilität mit den Transaktionskosten, so ist das Gewinnpotenzial im Verhältnis zu den Transaktionskosten am größten. Ein Nachteil ist aber, dass die Kursbewegungen sehr schnell und auch über Nacht erfolgen können.
Frage: Ist der Forex-Markt speziell für Daytrader geeignet?
Olsen: Ich glaube, dass sich der Devisenmarkt für alle Arten von Trader eignet. Jeder hat die Möglichkeit mit seinem spezifischen Tradingstyle Geld zu verdienen.
Frage: Welchen Hebel würden Sie Beginnern empfehlen?
Olsen: Der Hebel kann nicht klein genug sein. Es ist sehr gefährlich, mit einem zu großen Hebel zu traden. Grundsätzlich empfehle ich Positionen mit ein Zehntel des Kapitals oder sogar weniger zu eröffnen.
Frage: Welchen Hebel benutzen Sie?
Olsen: Für unser Standardprogramm benutzen wir den Hebel 1.
Frage: Welche Währungspaare handeln Sie bevorzugt?
Olsen: Wir traden alle Wechselkurse, die bei OANDA FXTrade zur Verfügung stehen. Grundsätzlich habe ich keine Vorliebe, da die verschiedenen Wechselkurse helfen, das Risiko zu streuen.
Frage: Forex √ der Markt der Zukunft? Wie schätzen Sie die zukünftige Entwicklung ein?
Olsen: Ich glaube, dass das Volumenwachstum des Devisenmarktes sich beschleunigen wird und die Geld-Briefspanne immer enger und somit der Devisenhandel für den Trader noch profitabler werden wird.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www. olseninvest.com oder per Email an support@olseninvest.com.
--- БИРЖА & ФОРЕКС ---
Auf der Suche nach der Weltformel
(╘GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)
Dr. Richard Olsen, der Forex-Forscher
└Aus Forschersicht sind die Devisenmärkte mit einem großen Kernreaktor vergleichbar.⌠ Richard Olsen betrachtet den Forex-Markt aus einer Forscherperspektive. Gerade der 24-Stundenhandel und die hohe Liquidität machen den Devisenhandel für ihn zum idealen Ort, an dem └das Finanzmarktgeschehen ohne verfälschende Einflüsse untersucht werden kann⌠.
Dr. Richard Olsen ist Gründer und Vorsitzender der Olsen Group. Nachdem er in Oxford und Zürich Jura und Wirtschaft studiert hatte, arbeitete er zwei Jahre lang als Devisenhändler bei einer Bank. 1996 gründete er zusammen mit Michael Stumm OANDA (www.oanda.com), einen FX-Broker, dessen Technologie heute von vielen Brokern und Instituten angewendet wird. Außerdem ist er Gründer der Firma Olseninvest, (www.olseninvest.com), die Managed Accounts anbietet. Richard Olsens Sicht der Märkte ist stark von einer naturwissenschaftlichen Perspektive geprägt. Im Prinzip gibt es für ihn keine Unterschiede zwischen den └harten⌠ Naturwissenschaften und dem Finanzmarkt. Mittels komplexer Modelle auf Basis von Tick-Daten versucht er, Kursbewegungen zu prognostizieren. Seine Ideen hat er mitunter in dem Buch └An Introduction to High-Frequency Finance⌠ (2001) dargelegt. Olsen kennt den Devisenmarkt seit über 20 Jahren. Damals wurde noch ausschließlich über das Telefon gehandelt. Die Volumina waren ein Bruchteil dessen, was heute um den Globus fließt. Die Zeiten haben sich geändert und heute besitzt der Devisenmarkt └das größte Ertragspotenzial aller Finanzmärkte.⌠
Frage: Seit 1985 beschäftigen Sie sich mit dem Devisenhandel √ können Sie kurz skizzieren, was sich in diesem Markt in den letzten 20 Jahren getan hat?
Olsen: Der Markt hat sich grundlegend geändert. Anfangs war Devisenhandel reiner Telefonhandel mit einer Vielzahl von Market Makern. Zu jener Zeit waren die Volumina klein. Die Vielzahl der Market Maker wirkte sich stabilisierend auf das Kursverhalten der Devisenmärkte aus und machte das damalige Defizit an effizienter Kommunikationstechnologie wett. Heute ist dies anders: wir haben eine sehr effiziente Informationsübermittlung √ News werden in Sekundenschnelle weltweit übermittelt √, aber die Kapazität der Market Maker, um Devisengeschäfte abzuwickeln, ist zu gering. Heute gibt es weltweit noch etwa zehn Market Maker, die bereit sind im größeren Stil Devisengeschäfte abzuwickeln. Da diese Market Maker die Preisfindung manuell vornehmen, ist die Preisgestaltung viel zu statisch. Dies hat zur Folge, dass es bei größeren Volumina zu unerwünschter Volatilität kommt. Das Endresultat ist, dass wir trotz des Fortschrittes an Informationstechnologie instabilere Devisenmärkte haben.
Frage: Woher kommt es, dass es nur noch so wenige große Market Maker gibt?
Olsen: Die Ursache liegt auf der einen Seite im Konsolidierungsprozess der Banken begründet. Auf der anderen Seite hat es mit dem Verhalten großer Hedgefonds und einzelner Banken zu tun √ diese Institute versuchen mit gezielten Handelsstrategien große Kursbewegungen auszulösen. Gelingt ihnen dies, erleiden kleinere Market Maker in Sekundenschnelle große Verluste, was dazu geführt hat, dass viele Market Maker sich aus dem Geschäft zurückgezogen haben.
Frage: Wie kamen Sie zum Forex-Handel?
Olsen: Ganz intuitiv habe ich mich auf den Devisenmarkt spezialisiert. Im Hinterkopf dachte ich mir, dass die Devisenmärkte das Herz unserer Weltwirtschaft sind und deshalb sicher interessant sein müssten. Aus Forscherperspektive sind die Devisenmärkte aus folgendem Grund interessant: Sie sind rund um die Uhr aktiv und nicht durch bestimmte Börsenöffnungszeiten zeitlich eingeschränkt, was die wissenschaftliche Analyse erleichtert. Da die Devisenmärkte die sogenannten effizientesten Finanzmärkte der Welt sind, sollten deren statistische Eigenschaften im Einklang mit der klassischen Ökonomie sein. Entdeckt man Abweichungen, so sind diese Erkenntnisse von besonderer Bedeutung.
Frage: Was reizt Sie besonders an diesem Markt (im Vergleich zum Aktien- oder Terminmarkt)?
Olsen: Aus Forschersicht sind die Devisenmärkte mit einem großen Kernreaktor vergleichbar, wo das Finanzmarktgeschehen ohne verfälschende Einflüsse untersucht werden kann. Gleichzeitig habe ich die Möglichkeit, Produkte zu entwickeln, die ein großes Marktpotenzial haben und gleichzeitig einen Beitrag zur Stabilität des Wirtschaftssystems leisten können.
Frage: Können Sie Ihren Handelsansatz beschreiben?
Olsen: Der Grundansatz ist einfach zu erklären √ ähnlich wie komplexe Wetterprognosemodelle versuchen wir durch die Analyse großer Mengen an Marktdaten, die Strömungen im Markt zu analysieren und Rückschlüsse auf die Kauf- und Verkaufentscheidungen und Positionen der Marktteilnehmer machen. Stellen wir fest, dass gewisse Gruppen zu große Positionen aufgebaut haben, gehen wir Gegenpositionen ein.
Frage: Woher wissen Sie, wer zu große Positionen hat?
Olsen: Wir wissen dies nicht genau, können aber rein statistisch aus der Kursbewegung im entsprechenden Zeitfenster Rückschlüsse auf die Größe der Positionen der entsprechenden Gruppen ziehen.
Frage: Handeln Sie systematisch? Gibt es diskretionäre Elemente?
Olsen: Unser Ansatz ist völlig systematisch. Pro Währung machen wir in etwa 40 Trades pro Tag (wir handeln 20 Wechselkurse). Dies ist nur mit einem systematischen Ansatz überhaupt machbar.
Frage: Wie lange dauerte es, bis Sie diesen Ansatz entwickelten?
Olsen: Ich arbeite schon 20 Jahre daran. Schließe ich mein Studium ein, wo ich gewisse Grundideen entwickelt habe, sind es bald 30 Jahre. Anders als bei anderen Managern handelt es sich bei mir um einen ganzheitlichen Ansatz und nicht um eine Anzahl von verschieden Tradingregeln, die nicht direkt miteinander in Beziehung stehen.
Frage: Weshalb arbeiten Sie mit Tick-Daten? Enthalten nicht gerade diese besonders viel └Noise⌠?
Olsen: Völlig im Gegenteil. Macht man die richtigen Vorbereitungsarbeiten ist der Noise in Tick-Daten viel geringer als in Tagesdaten. Dies ist eines unserer wichtigsten Erkenntnisse.
Frage: Ihr Verständnis der Märkte ist stark von einer naturwissenschaftlichen Perspektive geprägt. Worin unterscheiden sich die Finanzmärkte von den Naturwissenschaften? Wo sind Gemeinsamkeiten?
Olsen: Für mich ist es ein rein naturwissenschaftliches Phänomen. Ich muss aber eingestehen, dass mein Verständnis von Naturwissenschaften viel breiter als üblich ist. Problemstellungen wie Händlerpsyche, Fundamentals und politische Ereignisse sind Teil der Fragestellung.
Frage: Heißt das, Sie arbeiten an einer Marktformel, die all diese genannten Faktoren zu integrieren versucht?
Olsen: Ähnlich wie ein Gießer, der Duplikate herstellt und nicht direkt vom Original ein Duplikat machen kann, sondern zuerst ein Negativ erstellen muss. Wir lassen die Händlerpsyche, fundamentale Faktoren und politischen Ereignisse nicht direkt einfließen, sondern führen sie ein, indem wir zuerst ein Negativ oder einen Abdruck dieser Einflüsse machen. In unserem Fall dient als Gussform die sogenannte ┌Intrinsic Time▓. Aus unserem persönlichen Erleben können wir die Bedeutung des Zeitempfindens als Gradmesser für die Relevanz von Ereignissen gut nachempfinden. Geschehen wichtige Ereignisse, so empfinden wir diese Ereignisse als lang, während unwichtige Ereignisse kurz erscheinen. Ein Beispiel √ in einem Verkehrsunfall können Bruchteile einer Sekunde wie ein ganzes Leben erscheinen.
Frage: Erstellen Sie damit Charts, wobei die Intrinsic Time auf der Y-Achse steht oder wie muss man sich das vorstellen?
Olsen: Wir arbeiten nicht mit Charts √ es sind alles abstrakte Computerprogramme. Würde man unsere Algorithmen graphisch aufzeichnen, so wäre die Intrinsic Time auf der Y-Achse an denjenigen Stellen wo viel Zeit abläuft └gedehnt⌠. Beträgt die gesamte Kursänderung innerhalb von 24 Stunden 2,1 Prozent, so entspricht dies auf unserer Intrinsic-Time-Achse drei Tagen.
Frage: Muss man sich das in etwa so vorstellen wie das └Equivolume-Konzept⌠? Dabei wird bei einem Balken- oder Candlechart der Balken einfach entsprechend des Volumens in die Breite gezogen.
Olsen: Im Prinzip ja. Allerdings arbeiten wir wie gesagt nicht mit Charts. Charts haben auch keinen anderen Sinn und Zweck, als mathematischen Fakten graphisch darzustellen.
Frage: Wie lassen sich Phänomene wie die Händlerpsyche quantifizieren?
Olsen: Wiederum benutzen wir die Intrinsic Time um die Händlerpsyche einzufangen √ wir glauben, dass die starken Kursbeschleu-nigungen, die intraday stattfinden, zu einer Verzerrung der Wahrnehmung der Realität führen und für die Händlerpsyche verantwortlich sind. Die Intrinsic Time ist ein effizientes Hilfsmittel, um die Kursbeschleunigungen mathematisch zu erfassen und auf diese indirekte Art und Weise die Händlerpsyche ins Modell zu integrieren.
Frage: Seit 1996 gibt es den Forex-Broker OANDA. Was ist das Besondere daran? Worin unterscheidet sich die Datenversorgung von Konkurrenzprodukten?
Olsen: OANDA ist die erste vollautomatisierte Devisenhandelsplattform der Welt. OANDA▓s Transaktionskosten sind somit nur ein kleiner Bruchteil dessen, was die Verarbeitung von Transaktionen unserer Konkurrenz kostet. OANDA ist deshalb in der Lage, auch kleinste Beträge von zum Beispiel nur einem US-Dollar mit dem gleichen Geld- und Briefkurs zu handeln, wie Großtransaktionen von zehn Millionen US-Dollar. Will ein Kunde neue Strategien ausprobieren, ist dies ein großer Vorteil. OANDA zahlt im Sekundentakt Zins. Somit können Zinsdifferenzen auch innerhalb eines Tages genutzt werden. Die Handelsplattform ist sehr benutzerfreundlich. Ähnlich wie bei einem Auto √ mit guter Sicht und übersichtlichem Armaturenbrett lässt es sich erfolgreicher Traden. Schließlich unterhalten wir ein Forum, wo unsere Kunden sich über die Marktentwicklungen austauschen.
Frage: Welches Klientel bedient OANDA? Eher Daytrader oder Positions-Trader?
Olsen: Das Spektrum unserer Kunden ist sehr breit √ vom Daytrader, Positions-Trader bis zum Profi mit seinem Hedgefund.
Frage: Was bieten Sie auf www.olseninvest.com an?
Olsen: Wir sind ein Currency Manager und verwalten für unsere Kunden Geld, sei dies im Rahmen von Currency Funds oder als Managed Currency Accounts.
Frage: Worin unterscheiden sich die verschiedenen Accounts?
Olsen: Alle Konten werden mit dem gleichen Modell gehandelt, d.h. die Kauf und Verkaufsignale sind überall die gleichen. Die einzige Unterscheidung ist das Risikoprofil, d.h. der Leverage oder anders ausgedrückt die Hebelwirkung.
Frage: Betrachtet man die Equity-Kurve, so fällt auf, dass diese zwar sehr stetig verläuft, aber von wenigen, dafür heftigen Drawdowns begleitet wird. Wie kommt es zu diesen Einbrüchen? Und warum werden diese in kürzester Zeit wieder ausgeglichen?
Olsen: Die Finanzmärkte werden immer wieder von, wie wir es nennen, Erdbeben geschüttelt. Es ist schwierig, das Abklingen dieser Beben richtig zu prognostizieren. So entstehen diese Einbrüche. Gerade in dieser Hinsicht haben wir in den letzten Monaten große Fortschritte erzielt und ich erwarte, dass die Einbrüche in Zukunft um einiges geringer ausfallen werden.
Frage: Welche Rolle spielt Money-Management, ganz allgemein und speziell bei Olseninvest?
Olsen: Money-Management ist immer ein zentrales Element einer jeden Trading-Strategie. Das Money-Management muss aber gut an den Trading-Ansatz angepasst sein. Selbstredend ist für uns das Money-Management von zentraler Bedeutung, so ist der Einsatz pro Trade klar limitiert und ebenfalls der maximale Verlust.
Frage: Ist der Forex-Markt Anfängern zu empfehlen oder prinzipiell etwas für erfahrene Händler?
Olsen: Der Devisenmarkt hat das größte Ertragspotenzial aller Finanzmärkte. Vergleicht man die Volatilität mit den Transaktionskosten, so ist das Gewinnpotenzial im Verhältnis zu den Transaktionskosten am größten. Ein Nachteil ist aber, dass die Kursbewegungen sehr schnell und auch über Nacht erfolgen können.
Frage: Ist der Forex-Markt speziell für Daytrader geeignet?
Olsen: Ich glaube, dass sich der Devisenmarkt für alle Arten von Trader eignet. Jeder hat die Möglichkeit mit seinem spezifischen Tradingstyle Geld zu verdienen.
Frage: Welchen Hebel würden Sie Beginnern empfehlen?
Olsen: Der Hebel kann nicht klein genug sein. Es ist sehr gefährlich, mit einem zu großen Hebel zu traden. Grundsätzlich empfehle ich Positionen mit ein Zehntel des Kapitals oder sogar weniger zu eröffnen.
Frage: Welchen Hebel benutzen Sie?
Olsen: Für unser Standardprogramm benutzen wir den Hebel 1.
Frage: Welche Währungspaare handeln Sie bevorzugt?
Olsen: Wir traden alle Wechselkurse, die bei OANDA FXTrade zur Verfügung stehen. Grundsätzlich habe ich keine Vorliebe, da die verschiedenen Wechselkurse helfen, das Risiko zu streuen.
Frage: Forex √ der Markt der Zukunft? Wie schätzen Sie die zukünftige Entwicklung ein?
Olsen: Ich glaube, dass das Volumenwachstum des Devisenmarktes sich beschleunigen wird und die Geld-Briefspanne immer enger und somit der Devisenhandel für den Trader noch profitabler werden wird.
Weitere Informationen finden Sie im Internet unter www. olseninvest.com oder per Email an support@olseninvest.com.
--- БИРЖА & ФОРЕКС ---
NEW 25.03.05 02:15
in Antwort LAD1 14.03.05 08:51
Брюс Бэбкок "Использование механического подхода в торговле"
Люди, которые начинают заниматься торговлей товарами, несомненно уже преуспели в какой-либо другой области. Без этого успеха они не смогли бы накопить необходимый для торговли капитал. Они предполагают использовать тот же рациональный подход к торговле, который привел их к предыдущему успеху. К несчастью, именно эта с виду разумная методология и приводит их к краху.
Рынки организованы так, что деньги забираются у многих участников, а распределяются среди нескольких. Иначе они не могут существовать. Исходя из этого, очевидно, то что взывает к здравому смыслу и кажется подходящим не работает. Иначе все стали бы богатыми.
Новичок полагает, что он может покорить рынки посредством очень хорошего анализа. Он тратит почти все свое время в поисках эффективных способов предсказания будущего направления движения рынка. Я торгую с 1975 года и сам потратил многие годы на это бесполезное занятие. Поверьте мне - рынки не предсказуемы - в смысле общего понимания этого слова. К счастью не обязательно предсказывать будущий рынок, чтобы делать деньги.
Профессионал достаточно опытен, чтобы понимать ограничения анализа. Хотя и существует повторяющееся сходство в поведении рынка, однако есть достаточная неопределенность, делающая предсказание будущего невозможной задачей. Профессионал знает важность последовательного подхода к рынку. У него есть конкретный план атаки. Он следует существующим трендам и не пытается предсказать будующие тренды.
Новички полагают, что профи знают, где наилучшие возможности. Однако на самом деле профессионалы постоянно отмечают, что они не знают наперед какая сделка сработает. Часто бывает так, что наименее обещающая сделкая приносит наибольшую прибыль.
У профессиональных трейдеров нет любимого временного интервала. Каждый находит перспективу, которая подходит к его индивидуальности. Некоторые редко держут позицию больше нескольких минут. Другие трейдеры могут предпочитать дневные, средне-срочные и долго-срочные интервалы. Каждый склонен обычно придерживаться только одного временного интервала, того, который для него работает лучше всего.
У каждого профессионала есть свой уникальный способ определять потенциальную сделку. Он входит в рынок, когда это диктует его торговый план. Он следует направлению движения рынка в своем временном интервале вместо того, чтобы предугадывать изменения тренда.
Все профи безжалостны при избавлении от проигрывающих позиций. Вы мало чего теряете и много приобретаете выходя насколько можно быстро из проигрывающей позиции. Проблема в том, что данный подход выливается в большое колличество мелких потерь. Новичок хочет, чтобы потерь было как можно меньше, поскольку они для него символизируют поражение.
Профессионал умеет справляться с неизбежностью потерь. Он знает, что ему не удастся их избежать. Он не обращает никакого внимания на потери, пока они не становятся больше, чем допустимо по его торговому плану.
Подход любого трейдера к торговле либо от 0% до 100% механический, либо от 0% до 100% субьективный. Тому, кто торгует на 100% механически не нужно принимать торговые решения. У него есть план, который точно ему говорит, что делать в любой ситуации. Все что от него требуется - это следить за рынком, определять, какие действия диктует торговый план и передавать ордера брокеру. Чаще всего такие торговые планы компьютеризированы. Трейдер вводит рыночные данные, а торговая система говорит ему что делать.
С другой стороны тот, кто торгует не механически не имеет каких-либо фиксированных правил. Он принимает торговые решения, когда его подталкивает текущий момент, он не имеет никакой путеводной нити, кроме своего представления о том, что будет работать хорошо. Хотя он пытается учиться на предыдущих ошибках - это не помогает, потому что корректные решения не всегда заканчиваются прибылью, а некорректные решения не всегда заканчиваются потерями.
Эмоциональная сторона торговли может быть правильно оценена теми, кто попробовал ее на собственном опыте. Эффект от страха и жадности просто замечателен. Природа человека такова, что под действием этих чувств он неизбежно принимает ошибочное решение на спекулятивной арене. Одна из главных отличительных черт профессиональных спекулянтов в том, что они научились контролировать свои страх и жадность. Они делают это с помощью самодисциплины, которая подразумевает, что процесс принятия решений имеет определенную структуру.
Я убежден, что все успешные трейдеры применяют относительно механический подход, быть может сами того не подозревая. Напротив, большинство любителей более склонны использовать субъективный подход. Многие профессиональные финансовые менеджеры обладают системой, которая на 100% механическая. Те, кто не действует 100% механически, обычно позволяют себе лишь крошечное количество собственного мнения, выходящего за рамки их системы.
Обычный человек имеет наилучшие шансы стать успешным трейдером, если он или она на 100% примет механический подход. Если ваша цель - получение прибыли, а не самолюбование и не щекотание нервов, то я рекомендую вам найти одну или несколько механических систем и торговать с их помощью на диверсифицированной группе рынков. Еще вам потребуется достаточный капитал и смелость противостоять неизбежным падениям, которые случаются независимо от торгового подхода.
Вот что я понимаю под полностью механическим подходом. У вас будет определенная группа рынков с которыми вы будете работать. У вас будут математические формулы, которые на основании предыдущих цен будут вам говорить, когда покупать и когда продавать. Будут правила входа, правила выхода для проигрывающих позиций и правила выхода для выигрывающих позиций. Будут правила, когда начинать торговлю и когда заканчивать для каждой из систем. Ваша единственная задача будет первоначально выбрать системы и рынки, затем приложить системные правила к рыночным ценам и решить как тратить полученную прибыль. (...:),примечание переводчика...).
Если ваша система компьютеризирована, вам будет нужно заложить данные в компьютер, запустить программу с вашей системой и делать то, что она диктует. Это не займет много вашего времени. Вы можете нанять кого-нибудь делать это за вас, если пожелаете. У моего брокера стоит моя копьютеризированная система и он ставит ордера для меня по ней. Я запускаю систему каждый день, чтобы знать что происходит. Однако я не несу ответственность за размещение ордеров. Я могу путешествовать или отдыхать, не волнуясь что что-то пропущу.
Я уверен, что не добился бы большего успеха, если бы действовал больше основываясь на своем суждении. Если вы торгуете, чтобы делать деньги, а не развлекаетесь, то уделите моему 100% механическому подходу некоторое внимание.
В одной из предидущих статей я утверждал, что "Средний человек имеет лучшие шансы стать успешным трейдером в том случае, если он или она используют 100-процентно механистический подход". Это единственный надежный способо уменьшить эмоциональные перегрузки, которые рано или поздно разрушают любого трейдера. Я знаю, что в моем случае, чем более механистически я действую - тем лучше мои результаты.
Предположим, вы решили опробовать 100-процентно механистический подход, с чего в таком случае следует начать? Вы можете решить, что наиболее важным будет нахождение торговой системы. Однако, как ни странно, нахождение системы это только незначительная часть задачи. Для начала, вы должны отбросить идею найти когда-либо "идеальную систему". Идеальная система этого месыца будет убыточной в следующем. Она будет обязательно иметь много сложных периодов. Система может использовать в любой момент только одно временное окно. Не существует индикатора, способного предсказать тип рынка в будущем, и такой индикатор никогда не будет найден. Вы никогда не сможете узнать, какое временное окно будет оптимальным в ближайшее время. Лучшее, что может сделать индикатор - это сказать, какой тип рынка сейчас.
Вы должны выбрать систему, которая дает хорошие результаты при тестировании на длительных исторических данных. Тогда вы можете надеяться и ожидать от нее приблизительно такой же доходности в будушем в случае, если вы будете торговать эту систему достаточное время.
Одним из ключей к успеху является максимально возможная для вашего капитала диверсификация по рынкам и, возможно, по временным окнам. При наличии капитала менее $50,000 оптимально выбрать относительно долгосрочные системы и диверсифицироваться только по рынкам. Одной системы должно быть достаточно, однако нет ничего плохого в торговле нескольких систем на разных рынках. Если у вас более $50,000 вы можете начать обдумывать вопрос о добавлении систем, диверсифицирующих ваш капитал и в более короткие временные рамки.
Долгосрочная торговля более эффективна. При долгосрочной торговле вы держите выигрывающие позиции дольше и поэтому ваша средняя прибыль на одну сделку обязательно будет выше, чем при краткосрочной торговле. Чем короче ваше временное окно, тем тем меньше вы держите позицию и тем меньше становится ваша прибыль в расчете на одну сделку. В то же время стоимость торговли (проскальзывание рынка, комиссия и спрэд) остается то жй самой. Таким образом ваша система имеет меньше права на ошибку.
Целью диверсификации в краткосрочную торговлю является получение дополнительной прибыли в те периоды, когда рынок движется вбок в вашем долгосрочном окне. Краткосрочная торговля хороша также в тех случаях, когда ваша система может переходить с одного рынка на другой в поисках лучших условий.
В зависимости от особенностей вашего личного трейдинга вы можете предпочитать использовать дополнительный капитал для диверсификации в долгосрочные системы или просто открывая дополнительные позиции на рынках, которые вы уже торгуете. Я верю, что этот подход дает наибольшую прибыльность в долгосрочной перспективе и наибольшую отдачу от имеющегося капитала. Основой для извлечения прибыли из имеющегося долгосрочного статистического преимущества системы является торговляя на хорошо отобранных диверсифицированных рынках и дисциплина вместе с храбростью в следовании своей системе в течение длительного времени.
Почти все трейдеры не могут в полной мере извлекать статистическое преимущество от следования трендам. Они не торгую свои системы с религиозной убежденностью, они выбирают плохие группы рынков или слищком рискуют своим капиталом и вынуждены покидать рынок слишком рано.
Важным моментом является предотвращение торговли по переподогнанной системе (curve-fitting). Почти каждая система страдает этим в большей или меньшей степени. В ту минуту, когда после тестирования своей идеи вы ее несколько видоизменяете для получения лучших результатов - вы впадаете в грех подгонки. Чем более вы работаете над своей системой для получения лучших результатов при обратном тестировании, тем менее вероятно, что ваша система будет давать прибыль в будущем. Неопытным трейдерам это очень тяжело понять и принять. Они ожидают, что метод, хорошо работавший в прошлом, будет так же хорошо работать в будущем. Прибыльность в прошлом не подогнанной под исторические данные торгововой системы только приблизительно соответствует (я подчеркиваю это - только приблизительно) прибыльности в будущем. Наилучшим способом эффективно противостоять подгонке системы под исторические данные - это убедиться, что ваша система работает на многих рынках с одними и теми же параметрами. Успешные системные трейдеры используют одни и те же параметры систем на разных рынках не взирая на то, что это кажется противоестественным.
Чем большее число рынков и чем набольшем историческом материале может ваша система торговать с прибылью, тем более она устойчива. Но не ожидайте от ващей системы, что она будет торговать с прибылью все рынки и все временные окна. Этого не случится. Я торгую свою систему на 14 рынках, используя одни и те же параметры. Далее, если система дает хорошие результаты на большом количестве рынков, совсем не обязательно чтобы вы торговали ее на всех этих рынках для диверсификации. Вы можете иметь десять торговых систем, каждая из которых была прибыльной на 15 рынках в течение последних шести лет, и использовать каждую из них для торговли только на одном рынке. Это позволит вам торговать 10 диверсифицированных рынков используя на каждом из них систему без подгонки. Теоретически это приемлемо не менее, чем торговля одной из этих систем на всех 10 рынках.
Что касается меня, то я не озабочен поисками совершенной системы. Я хочу торговать хорошую систему, адекватную систему, что означает не подогнанную систему. Имя такую систему, я отдаю много времени подбору хорошего набора рынков для торговли.
Одно из наибольших заблуждений, в которое вводят вас продавцы программного обеспечения, методов и советов - это то, что вы можете стать успешным трейдером с минимальным капиталом. Для того, чтобы продать свои торговые курсы, они заявляют, что вы можете сделать капитал, начиная с любого доступного вам колличества денег. Большинство здравомыслящих экспертов согласны в том, что существует минимум, ниже которого успех определяется удачей. Я считаю что этот минимум равен десяти тысячам долларов. Ниже этого практически невозможно использовать грамотные принципы управление риском. Изучение этого вопроса показало, что успех прямо пропорционален капиталу, который у вас есть. Чтобы увеличить ваши шансы на успех, лучше всего иметь по крайней мере семьдесят пять тысяч долларов. Моя лучшая механическая система для малых счетов требует как минимум пятнадцати тысяч долларов для консервативного подхода с портфелем из пяти рынков. Без небольшой удачи, торговля с помощью этой системы может потребовать необыкновенного терпения дождаться, чтобы статистическое превосходство системы дало о себе знать.
Если бы мне пришлось торговать с начальным капиталом менее пятнадцати тысяч долларов, как бы я поступил, чтобы увеличить свое статистическое превосходство?
Мое предположение следующее: нужно подобрать несколько классических фигур и специализироваться на торговле с их помощью. Вы должны обладать дисциплиной и терпением, чтобы дождаться корректного развития этих фигур, используя только рынки, подходящие для маленьких счетов. В дополнениии вы должны использовать жесткое управление риском и обладать огромным упорством, чтобы дать прибыли вырасти на хорошей торговле. Мини-контракты на бирже Mid America подходящая альтернатива для маленьких счетов и рекомендуется особо. Полноразмерные контракты можно использовать на таких рынках как золото, хлопок, соевые бобы, соевое масло и овес. Самая лучшая книга по торговле с помощью фигур - это книга Питера Бранда "Торговля товарными фьючерсами с помощью классических фигур". Питер зарабатывает с помощью этого способа уже свыше двадцати пяти лет. Его подход заключается в том, чтобы обнаруживать ясно определенные фигуры, описанные классиками Эдвардом и Маги в книге "Технический анализ трендов фондового рынка", с предполагаемым движением, представляющим потенциал прибыли по крайней мере две тысячи долларов на контракт и отношения прибыли к риску по крайней мере три к одному. Есть еще некоторые требования, описанные в его книге.
Другой успешный эксперт, который использует фигуры для входа это Стив Бриз - издатель "бычьего обзора". Это отличный обзор. Персональный подход Стива к торговле заключается в концентрации только на двух видах фигур. Далее он описывает свой метод в эксклюзивном интервью:
"Я продолжаю верить, что использование стандартных фигур это очень прибыльный способ торговли. Я исследовал какие фигуры работают и попытался свести все виды фигур к нескольким. Первое, это "неудавшийся размах", который может быть двойной вершиной или дном или последней частью фигуры "голова и плечи" или тройная вершина или дно. Это фигуры разворотного типа. Другой тип фигур включает в себя все типы треугольников, которые представляют из себя консолидации. Обычно это фигуры продолжения, но они могут быть разворотными фигурами. Проблема с этими фигурами в том, что при торговле на прорыве размещение стопа с другой стороны фигуры обычно дает больший риск, чем я хочу, и чем могут позволить себе многие трейдеры исходя из размеров своего счета. Типичный выход из этой ситуации - торговля на прорыве, когда он произошел, а размещение стопа на расстоянии, зависимом от вашего допустимого риска.
У меня противоположный подход. Сначала я определяю на фигуре где следовало бы поставить стоп-лосс. Я хочу ставить свой стоп в точку, где фигура уже нарушается. Затем я определяю скольким я хочу рисковать. Мой риск обычно не более $500 на контракт. Я не торгую S&P, где это правило трудно выполнить. После того, как я установил стоп, я знаю заранее, где будет выход из торговли. Теперь я должен найти точку входа, которая удовлетворяет моему критерию риска. Это обычно точка внутри фигуры, до прорыва. Я использую (Сommitments of Traders data) чтобы определять направление пробития. "
Самая большая проблема при торговле маленьким капиталом - это чтобы точки стопа были осмысленные и вместе с тем согласовывались с размером вашего капитала. Посколько ряд последовательных потерь возможен независимо от вашего подхода, вы должны управлять риском, чтобы не разориться. Эксперты сходятся во мнении, что для надлежащего управления риском вы должны его ограничить 1% от вашего капитала. Это просто невозможно с маленьким счетом.
Стив Бриз добился успеха со стопами до $500. У Питера Бранда этот показатель до $400. Вы должны терпеливо ждать входов, которые удовлетворяют вашим правилам, то есть ставить грамотный стоп с риском не превышающим $400-500. Если текущая подвижность рынка не позволяет этого сделать вы не должны торговать.
В то время пока новички тратят все свое время в поисках входов, умудренные трейдеры знают, что действительно трудные решения приходится принимать при выходе из выигрывающей позиции. Дать прибыли вырасти в хорошей торговле - абсолютно необходимый фактор для долгосрочного успеха. Я уверен, что объективны скользящий стоп - лучший способ дать прибыли вырасти. Стив Бриз использует сочетание скользящего стопа и волатильности. Питер Бранд предпочитает выходить, когда движение из фигуры достигнет своей цели.
Поскольку успешная торговля с ограниченным капиталом представляет сложнейшую задачу в торговле, вы добьетесь этого, если осознаете стоящие проблемы и сконструируете торговый план соответствующий реалиям.
БИРЖА & ФОРЕКС
Люди, которые начинают заниматься торговлей товарами, несомненно уже преуспели в какой-либо другой области. Без этого успеха они не смогли бы накопить необходимый для торговли капитал. Они предполагают использовать тот же рациональный подход к торговле, который привел их к предыдущему успеху. К несчастью, именно эта с виду разумная методология и приводит их к краху.
Рынки организованы так, что деньги забираются у многих участников, а распределяются среди нескольких. Иначе они не могут существовать. Исходя из этого, очевидно, то что взывает к здравому смыслу и кажется подходящим не работает. Иначе все стали бы богатыми.
Новичок полагает, что он может покорить рынки посредством очень хорошего анализа. Он тратит почти все свое время в поисках эффективных способов предсказания будущего направления движения рынка. Я торгую с 1975 года и сам потратил многие годы на это бесполезное занятие. Поверьте мне - рынки не предсказуемы - в смысле общего понимания этого слова. К счастью не обязательно предсказывать будущий рынок, чтобы делать деньги.
Профессионал достаточно опытен, чтобы понимать ограничения анализа. Хотя и существует повторяющееся сходство в поведении рынка, однако есть достаточная неопределенность, делающая предсказание будущего невозможной задачей. Профессионал знает важность последовательного подхода к рынку. У него есть конкретный план атаки. Он следует существующим трендам и не пытается предсказать будующие тренды.
Новички полагают, что профи знают, где наилучшие возможности. Однако на самом деле профессионалы постоянно отмечают, что они не знают наперед какая сделка сработает. Часто бывает так, что наименее обещающая сделкая приносит наибольшую прибыль.
У профессиональных трейдеров нет любимого временного интервала. Каждый находит перспективу, которая подходит к его индивидуальности. Некоторые редко держут позицию больше нескольких минут. Другие трейдеры могут предпочитать дневные, средне-срочные и долго-срочные интервалы. Каждый склонен обычно придерживаться только одного временного интервала, того, который для него работает лучше всего.
У каждого профессионала есть свой уникальный способ определять потенциальную сделку. Он входит в рынок, когда это диктует его торговый план. Он следует направлению движения рынка в своем временном интервале вместо того, чтобы предугадывать изменения тренда.
Все профи безжалостны при избавлении от проигрывающих позиций. Вы мало чего теряете и много приобретаете выходя насколько можно быстро из проигрывающей позиции. Проблема в том, что данный подход выливается в большое колличество мелких потерь. Новичок хочет, чтобы потерь было как можно меньше, поскольку они для него символизируют поражение.
Профессионал умеет справляться с неизбежностью потерь. Он знает, что ему не удастся их избежать. Он не обращает никакого внимания на потери, пока они не становятся больше, чем допустимо по его торговому плану.
Подход любого трейдера к торговле либо от 0% до 100% механический, либо от 0% до 100% субьективный. Тому, кто торгует на 100% механически не нужно принимать торговые решения. У него есть план, который точно ему говорит, что делать в любой ситуации. Все что от него требуется - это следить за рынком, определять, какие действия диктует торговый план и передавать ордера брокеру. Чаще всего такие торговые планы компьютеризированы. Трейдер вводит рыночные данные, а торговая система говорит ему что делать.
С другой стороны тот, кто торгует не механически не имеет каких-либо фиксированных правил. Он принимает торговые решения, когда его подталкивает текущий момент, он не имеет никакой путеводной нити, кроме своего представления о том, что будет работать хорошо. Хотя он пытается учиться на предыдущих ошибках - это не помогает, потому что корректные решения не всегда заканчиваются прибылью, а некорректные решения не всегда заканчиваются потерями.
Эмоциональная сторона торговли может быть правильно оценена теми, кто попробовал ее на собственном опыте. Эффект от страха и жадности просто замечателен. Природа человека такова, что под действием этих чувств он неизбежно принимает ошибочное решение на спекулятивной арене. Одна из главных отличительных черт профессиональных спекулянтов в том, что они научились контролировать свои страх и жадность. Они делают это с помощью самодисциплины, которая подразумевает, что процесс принятия решений имеет определенную структуру.
Я убежден, что все успешные трейдеры применяют относительно механический подход, быть может сами того не подозревая. Напротив, большинство любителей более склонны использовать субъективный подход. Многие профессиональные финансовые менеджеры обладают системой, которая на 100% механическая. Те, кто не действует 100% механически, обычно позволяют себе лишь крошечное количество собственного мнения, выходящего за рамки их системы.
Обычный человек имеет наилучшие шансы стать успешным трейдером, если он или она на 100% примет механический подход. Если ваша цель - получение прибыли, а не самолюбование и не щекотание нервов, то я рекомендую вам найти одну или несколько механических систем и торговать с их помощью на диверсифицированной группе рынков. Еще вам потребуется достаточный капитал и смелость противостоять неизбежным падениям, которые случаются независимо от торгового подхода.
Вот что я понимаю под полностью механическим подходом. У вас будет определенная группа рынков с которыми вы будете работать. У вас будут математические формулы, которые на основании предыдущих цен будут вам говорить, когда покупать и когда продавать. Будут правила входа, правила выхода для проигрывающих позиций и правила выхода для выигрывающих позиций. Будут правила, когда начинать торговлю и когда заканчивать для каждой из систем. Ваша единственная задача будет первоначально выбрать системы и рынки, затем приложить системные правила к рыночным ценам и решить как тратить полученную прибыль. (...:),примечание переводчика...).
Если ваша система компьютеризирована, вам будет нужно заложить данные в компьютер, запустить программу с вашей системой и делать то, что она диктует. Это не займет много вашего времени. Вы можете нанять кого-нибудь делать это за вас, если пожелаете. У моего брокера стоит моя копьютеризированная система и он ставит ордера для меня по ней. Я запускаю систему каждый день, чтобы знать что происходит. Однако я не несу ответственность за размещение ордеров. Я могу путешествовать или отдыхать, не волнуясь что что-то пропущу.
Я уверен, что не добился бы большего успеха, если бы действовал больше основываясь на своем суждении. Если вы торгуете, чтобы делать деньги, а не развлекаетесь, то уделите моему 100% механическому подходу некоторое внимание.
В одной из предидущих статей я утверждал, что "Средний человек имеет лучшие шансы стать успешным трейдером в том случае, если он или она используют 100-процентно механистический подход". Это единственный надежный способо уменьшить эмоциональные перегрузки, которые рано или поздно разрушают любого трейдера. Я знаю, что в моем случае, чем более механистически я действую - тем лучше мои результаты.
Предположим, вы решили опробовать 100-процентно механистический подход, с чего в таком случае следует начать? Вы можете решить, что наиболее важным будет нахождение торговой системы. Однако, как ни странно, нахождение системы это только незначительная часть задачи. Для начала, вы должны отбросить идею найти когда-либо "идеальную систему". Идеальная система этого месыца будет убыточной в следующем. Она будет обязательно иметь много сложных периодов. Система может использовать в любой момент только одно временное окно. Не существует индикатора, способного предсказать тип рынка в будущем, и такой индикатор никогда не будет найден. Вы никогда не сможете узнать, какое временное окно будет оптимальным в ближайшее время. Лучшее, что может сделать индикатор - это сказать, какой тип рынка сейчас.
Вы должны выбрать систему, которая дает хорошие результаты при тестировании на длительных исторических данных. Тогда вы можете надеяться и ожидать от нее приблизительно такой же доходности в будушем в случае, если вы будете торговать эту систему достаточное время.
Одним из ключей к успеху является максимально возможная для вашего капитала диверсификация по рынкам и, возможно, по временным окнам. При наличии капитала менее $50,000 оптимально выбрать относительно долгосрочные системы и диверсифицироваться только по рынкам. Одной системы должно быть достаточно, однако нет ничего плохого в торговле нескольких систем на разных рынках. Если у вас более $50,000 вы можете начать обдумывать вопрос о добавлении систем, диверсифицирующих ваш капитал и в более короткие временные рамки.
Долгосрочная торговля более эффективна. При долгосрочной торговле вы держите выигрывающие позиции дольше и поэтому ваша средняя прибыль на одну сделку обязательно будет выше, чем при краткосрочной торговле. Чем короче ваше временное окно, тем тем меньше вы держите позицию и тем меньше становится ваша прибыль в расчете на одну сделку. В то же время стоимость торговли (проскальзывание рынка, комиссия и спрэд) остается то жй самой. Таким образом ваша система имеет меньше права на ошибку.
Целью диверсификации в краткосрочную торговлю является получение дополнительной прибыли в те периоды, когда рынок движется вбок в вашем долгосрочном окне. Краткосрочная торговля хороша также в тех случаях, когда ваша система может переходить с одного рынка на другой в поисках лучших условий.
В зависимости от особенностей вашего личного трейдинга вы можете предпочитать использовать дополнительный капитал для диверсификации в долгосрочные системы или просто открывая дополнительные позиции на рынках, которые вы уже торгуете. Я верю, что этот подход дает наибольшую прибыльность в долгосрочной перспективе и наибольшую отдачу от имеющегося капитала. Основой для извлечения прибыли из имеющегося долгосрочного статистического преимущества системы является торговляя на хорошо отобранных диверсифицированных рынках и дисциплина вместе с храбростью в следовании своей системе в течение длительного времени.
Почти все трейдеры не могут в полной мере извлекать статистическое преимущество от следования трендам. Они не торгую свои системы с религиозной убежденностью, они выбирают плохие группы рынков или слищком рискуют своим капиталом и вынуждены покидать рынок слишком рано.
Важным моментом является предотвращение торговли по переподогнанной системе (curve-fitting). Почти каждая система страдает этим в большей или меньшей степени. В ту минуту, когда после тестирования своей идеи вы ее несколько видоизменяете для получения лучших результатов - вы впадаете в грех подгонки. Чем более вы работаете над своей системой для получения лучших результатов при обратном тестировании, тем менее вероятно, что ваша система будет давать прибыль в будущем. Неопытным трейдерам это очень тяжело понять и принять. Они ожидают, что метод, хорошо работавший в прошлом, будет так же хорошо работать в будущем. Прибыльность в прошлом не подогнанной под исторические данные торгововой системы только приблизительно соответствует (я подчеркиваю это - только приблизительно) прибыльности в будущем. Наилучшим способом эффективно противостоять подгонке системы под исторические данные - это убедиться, что ваша система работает на многих рынках с одними и теми же параметрами. Успешные системные трейдеры используют одни и те же параметры систем на разных рынках не взирая на то, что это кажется противоестественным.
Чем большее число рынков и чем набольшем историческом материале может ваша система торговать с прибылью, тем более она устойчива. Но не ожидайте от ващей системы, что она будет торговать с прибылью все рынки и все временные окна. Этого не случится. Я торгую свою систему на 14 рынках, используя одни и те же параметры. Далее, если система дает хорошие результаты на большом количестве рынков, совсем не обязательно чтобы вы торговали ее на всех этих рынках для диверсификации. Вы можете иметь десять торговых систем, каждая из которых была прибыльной на 15 рынках в течение последних шести лет, и использовать каждую из них для торговли только на одном рынке. Это позволит вам торговать 10 диверсифицированных рынков используя на каждом из них систему без подгонки. Теоретически это приемлемо не менее, чем торговля одной из этих систем на всех 10 рынках.
Что касается меня, то я не озабочен поисками совершенной системы. Я хочу торговать хорошую систему, адекватную систему, что означает не подогнанную систему. Имя такую систему, я отдаю много времени подбору хорошего набора рынков для торговли.
Одно из наибольших заблуждений, в которое вводят вас продавцы программного обеспечения, методов и советов - это то, что вы можете стать успешным трейдером с минимальным капиталом. Для того, чтобы продать свои торговые курсы, они заявляют, что вы можете сделать капитал, начиная с любого доступного вам колличества денег. Большинство здравомыслящих экспертов согласны в том, что существует минимум, ниже которого успех определяется удачей. Я считаю что этот минимум равен десяти тысячам долларов. Ниже этого практически невозможно использовать грамотные принципы управление риском. Изучение этого вопроса показало, что успех прямо пропорционален капиталу, который у вас есть. Чтобы увеличить ваши шансы на успех, лучше всего иметь по крайней мере семьдесят пять тысяч долларов. Моя лучшая механическая система для малых счетов требует как минимум пятнадцати тысяч долларов для консервативного подхода с портфелем из пяти рынков. Без небольшой удачи, торговля с помощью этой системы может потребовать необыкновенного терпения дождаться, чтобы статистическое превосходство системы дало о себе знать.
Если бы мне пришлось торговать с начальным капиталом менее пятнадцати тысяч долларов, как бы я поступил, чтобы увеличить свое статистическое превосходство?
Мое предположение следующее: нужно подобрать несколько классических фигур и специализироваться на торговле с их помощью. Вы должны обладать дисциплиной и терпением, чтобы дождаться корректного развития этих фигур, используя только рынки, подходящие для маленьких счетов. В дополнениии вы должны использовать жесткое управление риском и обладать огромным упорством, чтобы дать прибыли вырасти на хорошей торговле. Мини-контракты на бирже Mid America подходящая альтернатива для маленьких счетов и рекомендуется особо. Полноразмерные контракты можно использовать на таких рынках как золото, хлопок, соевые бобы, соевое масло и овес. Самая лучшая книга по торговле с помощью фигур - это книга Питера Бранда "Торговля товарными фьючерсами с помощью классических фигур". Питер зарабатывает с помощью этого способа уже свыше двадцати пяти лет. Его подход заключается в том, чтобы обнаруживать ясно определенные фигуры, описанные классиками Эдвардом и Маги в книге "Технический анализ трендов фондового рынка", с предполагаемым движением, представляющим потенциал прибыли по крайней мере две тысячи долларов на контракт и отношения прибыли к риску по крайней мере три к одному. Есть еще некоторые требования, описанные в его книге.
Другой успешный эксперт, который использует фигуры для входа это Стив Бриз - издатель "бычьего обзора". Это отличный обзор. Персональный подход Стива к торговле заключается в концентрации только на двух видах фигур. Далее он описывает свой метод в эксклюзивном интервью:
"Я продолжаю верить, что использование стандартных фигур это очень прибыльный способ торговли. Я исследовал какие фигуры работают и попытался свести все виды фигур к нескольким. Первое, это "неудавшийся размах", который может быть двойной вершиной или дном или последней частью фигуры "голова и плечи" или тройная вершина или дно. Это фигуры разворотного типа. Другой тип фигур включает в себя все типы треугольников, которые представляют из себя консолидации. Обычно это фигуры продолжения, но они могут быть разворотными фигурами. Проблема с этими фигурами в том, что при торговле на прорыве размещение стопа с другой стороны фигуры обычно дает больший риск, чем я хочу, и чем могут позволить себе многие трейдеры исходя из размеров своего счета. Типичный выход из этой ситуации - торговля на прорыве, когда он произошел, а размещение стопа на расстоянии, зависимом от вашего допустимого риска.
У меня противоположный подход. Сначала я определяю на фигуре где следовало бы поставить стоп-лосс. Я хочу ставить свой стоп в точку, где фигура уже нарушается. Затем я определяю скольким я хочу рисковать. Мой риск обычно не более $500 на контракт. Я не торгую S&P, где это правило трудно выполнить. После того, как я установил стоп, я знаю заранее, где будет выход из торговли. Теперь я должен найти точку входа, которая удовлетворяет моему критерию риска. Это обычно точка внутри фигуры, до прорыва. Я использую (Сommitments of Traders data) чтобы определять направление пробития. "
Самая большая проблема при торговле маленьким капиталом - это чтобы точки стопа были осмысленные и вместе с тем согласовывались с размером вашего капитала. Посколько ряд последовательных потерь возможен независимо от вашего подхода, вы должны управлять риском, чтобы не разориться. Эксперты сходятся во мнении, что для надлежащего управления риском вы должны его ограничить 1% от вашего капитала. Это просто невозможно с маленьким счетом.
Стив Бриз добился успеха со стопами до $500. У Питера Бранда этот показатель до $400. Вы должны терпеливо ждать входов, которые удовлетворяют вашим правилам, то есть ставить грамотный стоп с риском не превышающим $400-500. Если текущая подвижность рынка не позволяет этого сделать вы не должны торговать.
В то время пока новички тратят все свое время в поисках входов, умудренные трейдеры знают, что действительно трудные решения приходится принимать при выходе из выигрывающей позиции. Дать прибыли вырасти в хорошей торговле - абсолютно необходимый фактор для долгосрочного успеха. Я уверен, что объективны скользящий стоп - лучший способ дать прибыли вырасти. Стив Бриз использует сочетание скользящего стопа и волатильности. Питер Бранд предпочитает выходить, когда движение из фигуры достигнет своей цели.
Поскольку успешная торговля с ограниченным капиталом представляет сложнейшую задачу в торговле, вы добьетесь этого, если осознаете стоящие проблемы и сконструируете торговый план соответствующий реалиям.
БИРЖА & ФОРЕКС