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Risiko, Risiko, Risiko
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NEW 09.01.06 22:58
Последний раз изменено 09.01.06 23:07 (СерёгаФорекс)
Risiko, Risiko, Risiko
Traders` Mag - 20.10.2004
[Traders`Mag I Rudolf Wittmer] - Die teilweise dramatische Entwicklung an den internationalen Finanzmärkten der letzten drei Jahre hat dazu geführt, dass Anleger sich mehr und mehr für die Risiken ihrer finanziellen Investments interessieren. Es hat sich inzwischen die Erkenntnis durchgesetzt, dass nur über die Kontrolle der Risiken dauerhafte und solide Gewinne erzielt werden. Grund genug für uns, das Thema Risiko in mehreren Beiträgen näher zu beleuchten. Was ist Risiko? Wie kann man Risiken erkennen? Kann man Risiken berechnen? Welche Arten von Risiken gibt es? Wie kann man Risiken √ wenn schon nicht eliminieren √ zumindest teilweise reduzieren? Wie kann man Risiken kontrollieren? Wie viel Risiko muss ein Anleger eingehen, um eine adäquate Verzinsung seines Kapitals zu erreichen? Welches Risiko darf er auf keinen Fall überschreiten? Dies sind die Fragen, die von immer mehr Anlegern gestellt werden. Die akademische Finanzwelt kennt immerhin schon einige theoretische Antworten auf diese Fragen. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, Ihnen diese theoretischen Antworten in verständlicher Form näher zu bringen und Lösungen für die praktische Anwendung vorstellen.
Was ist Risiko?
Risiko wird ganz allgemein verstanden als die Möglichkeit des Abweichens von geplanten Größen. Dabei besteht eine Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung einer Finanzanlage. Als geplante Größe kann sich der Investor entweder an einer Benchmark √ z.B. DAX √ orientieren oder aber an absoluten Renditezielen. Gerade hierin unterscheiden sich die traditionellen Fondsprodukte, die sich an Benchmarks orientieren von Absolute Return Produkten, welche die Erzielung absoluter, positiver Renditen anstreben.
Im weiteren Sinne kann man Risiko somit auch als Unsicherheit bezeichnen. Diese Unsicherheit dokumentiert sich in der Unmöglichkeit, die Entwicklung an den Finanzmärkten über einen längeren Zeitraum vorherzusagen. Wer hätte z.B. im März des Jahres 2000 prognostizieren wollen, dass der DAX drei Jahre später über 70% seines Wertes eingebüßt hat?
Wer hätte die historisch niedrigen Zinsen prognostizieren wollen? Zugegeben √ es gab einige Gurus, die diese Entwicklungen vorhergesehen haben. Aus Rücksicht auf die Anleger haben sie aber ihre Prognosen erst drei Jahre später veröffentlicht!
Wie kann man Risiken erkennen? Kann man Risiken berechnen?
Das Erkennen von Risiken geht Hand in Hand mit der Berechnung dieser Risiken. Vor jedem Investment muss der Anleger festlegen, welches Risiko er bereit ist einzugehen und an welchem Punkt eines potenziell negativen Verlaufs er Verluste realisieren muss. Damit besteht die einfachste Form der Risikoerkennung und -berechnung in der Festlegung des Einstiegspreises und des potenziellen Ausstiegspreises bei ungünstigem Verlauf des Investments.
Für die Berechnung des Risikos eines Portfolios mit mehreren unterschiedlichen Assets gibt es statistisch quantitative Methoden wie z.B. Berechnung des maximalen Drawdowns oder des Value at Risk (VaR). Dieser Wert gibt an, welche Verlustobergrenze bei einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird. Eine detaillierte Beschreibung dieser Methode wird an anderer Stelle erfolgen.
Der Vollständigkeit halber sind in Bild 1 nochmals die gebräuchlichsten Risikobegriffe aufgeführt.
Anhand der Aufzählungen in Bild 1 wird deutlich, dass das Risiko eines Portfolios auf den Annahmen über die Verteilung der Daten des Underlyings basiert. Denn die gebräuchlichsten Risikokennziffern wie Standardabweichung, Volatilität oder Skewness haben als Basis jeweils eine bestimmte Verteilung √ in den meisten Fällen die Normalverteilung √ als Voraussetzung.
Bei jeder Berechnung und Darstellung des Risikos eines Portfolios muß man sich darüber im Klaren sein, dass diese Risikoberechnung ebenfalls risikobehaftet ist. Denn die Berechnungen aufgrund von Daten aus der Vergangenheit können für die Daten in der Zukunft niemals eine statistische Signifikanz von 100% aufweisen. In aller Regel wird mit einem Vertrauensintervall (Konfidenzintervall) in der Größenordnung von zwei Standardabweichungen gerechnet, was einer Signifikanz von 95% entspricht. Dies bedeutet letztendlich, dass das zukünftige Risiko im ungünstigen Falle das historische, berechnete Risiko deutlich übersteigt.
Auch bei der Analyse des maximalen historischen Drawdowns sollte man stets berücksichtigen, dass der größte Drawdown noch kommen wird.
Welche Arten von Risiken gibt es?
Es gibt zahlreiche Arten von Risiken: Marktrisiko, Liquiditätsrisiko, Kontrahentenrisiko, operationelles Risiko usw. Die für einen Anleger wichtigste Risikokategorie ist das Marktrisiko. Liquiditäts- und Kontrahentenrisiken sollten von vornherein durch einen entsprechende Auswahl hochliquider Investment- Titel bester Bonität vermieden werden. Dies bedeutet, dass Investments an regulierten Börsen mit entsprechend hohen Umsätzen ausgewählt werden sollten.
Kreditrisiko bedeutet, dass der Kontrahent einer Transaktion seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann √ daher stammt auch der alternative Begriff └Kontrahentenrisiko⌠. Diese Risikoart ist vor allem bei Geschäften an nicht regulierten Börsen und bei Unternehmensanleihen geringerer Bonität oder den Emerging Markets von Bedeutung.
Liquiditätsrisiko √ das Risiko, eine Position mangels Liquidität nicht schließen zu können √ ist auch an den regulierten Börsen ein Thema. Selbst bei so liquiden Assets wie deutschen Anleihen, die in den Bundfuture-Kontrakt geliefert werden können, gab es in der Vergangenheit schon Lieferengpässe, die zu massiven Marktbewegungen geführt haben. Dies führte zu hohen Schwankungen im Bund-Future. An der London Metal Exchange (LME) sind Liquiditätsrisiken in physischer Ware an der Tagesordnung. Aber auch bei Optionen oder kleineren Aktiengesellschaften kann es aufgrund zu geringen Umsatzes zu erheblichen Risiken bei der Liquidation bestehender Positionen kommen. Die Signifikanz des Liquiditätsrisikos wird auch dadurch bestimmt, wie leicht eine bestehende Position abgesichert (gehedgt) werden kann. Daher sollte man vor Positionseröffnung die Umsatzzahlen und bei derivaten Produkten die Anzahl der offenen Positionen (open interest) analysieren.
Für Engagements an den großen regulierten Börsen wird das Marktpreisrisiko die zentrale Rolle spielen. Als Marktpreisrisiko wird die quantifizierbare Unsicherheit eines Abweichens von geplanten Größen verstanden. Dabei wird Risiko √ entgegen dem täglichen Sprachgebrauch √ nicht nur als die Gefahr einer negativen, sondern oftmals auch einer positiven Abweichung von geplanten Größen, verstanden.
Aus der Sicht eines Traders wird das Marktpreisrisiko von zwei Variablen bestimmt: der Volatilität des Underlyings und der Differenz zwischen dem Preis des Positionseintritts und dem Preis des im Verlustfalle geplanten Marktaustritts.
Bei einer Shortposition im Dax-Future mit einem Einstiegskurs bei 3.600 Punkten kann ein Trader einen Ausstiegskurs im Verlustfalle bei 3.650 definieren. Wenn der Dax-Future jedoch aufgrund eines externen Effekts am nächsten Tag bei 3.680 eröffnet, wird der Verlust um 30 Punkte höher ausfallen, da die Marktvolatilität mit diesem Overnight-Gap drastisch gestiegen ist und deutlich von der ursprünglich kalkulierten Volatilität abweicht.
Wie kann man Risiken kontrollieren?
Die einzigen Variablen, die ein Anleger bei seinem Investment selbst bestimmen kann, sind die Auswahl der Titel, ggf. die Einstiegs- und Ausstiegspreise (ENTRY und EXIT), sowie die Höhe des Engagements (EXPOSURE). Die für die Risikokontrolle wichtigsten Variablen sind hierbei die Exposure und der Liquidationspreis des Investments. Die Teilgebiete, die sich mit diesen Aufgaben befassen, nennt man im Fachjargon Money Management und Risiko Management. Dabei geben die Money Management Methoden die Menge des Kapitals an, welches auf eine einzelne Investition gesetzt werden sollte. Risiko Management legt das Liquidationslimit bei ungünstigem Verlauf, aber unter Umständen auch das Gewinnmitnahmelimit bei positivem Verlauf des Investments an.
Wie viel Risiko muss ein Anleger eingehen, um eine adäquate Verzinsung zu erreichen?
No risk √ no fun! Ohne Risiko gibt es keinen Gewinn. Diese alte Lebensweisheit muss man sich immer wieder vor Augen führen. Die Kunst des erfolgreichen Investierens liegt nun gerade darin, eine ausgewogene Mischung zwischen Risiko und erwartetem Gewinn einzugehen. Der Investor muss daher vor Beginn eines jeden Investments eine Chance-/ Risiko-Analyse anfertigen und entscheiden, welches Risiko er bereit ist einzugehen, um eine bestimmte Rendite mit einem ausgewählten Investment zu erzielen.
Risiko Management Prozeß
Der Risiko Management Prozeß beschreibt, wie die Applikation eines Risikomoduls und die Risikoparameter die Portfolioperformance und das Chance-/Risiko-Verhältnis einer Tradingstrategie beeinflussen. Ziel ist es, durch Risikomessung und Risikobeobachtung ein Modell für eine Entscheidungsmatrix als zentralen Baustein einer Handelsstrategie zu entwickeln.
Die Implementation eines Risiko Management Systems vollzieht sich in drei Schritten:
1. Definition von Risiko und Risikomessung
2. Implementierung eines Risikobeobachtungs - Moduls (risk monitoring)
3. Aktive risikoinduzierte Tradingentscheidung.
Ein guter Trader wird, bewusst oder unbewusst, immer diese drei Schritte befolgen. Risikobeobachtung erfordert zunächst die Definition von Risiko und deren Messung. Das Resultat der Risikobeobachtung ist eine Entscheidung, die entweder die Portfolioallokation (Auswahl der im Porfolio enthaltenen Assets) oder den Investitionsgrad (risk exposure) betreffen.
Risiko und Tradingstrategie
Jeder Trade beginnt im Verlust. Der minimale Verlust bei Trade-Eröffnung ergibt sich aus der Summe von BID-ASKSpread und Transaktionskosten. Aus dieser Tatsache leitet sich das Hauptziel des Risiko-Managements ab: Erhalt des Tradingkapitals.
Dies impliziert, dass ein Trade zu schließen ist,
∙ ohne die unrealisierten Verluste └zu groß⌠ werden zu lassen oder
∙ ohne von den unrealisierten Gewinnen └zu viel⌠ wieder abgeben zu müssen.
Es geht hier also um das alte Prinzip └Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen⌠. Die Frage aber lautet: was ist └zu viel⌠ oder was ist └zu groß⌠ ? Genau diese Fragen sollen mit den verschiedenen Risiko-Management-Ansätzen beantwortet werden.
Die meisten Systementwickler und Trader konzentrieren sich bei ihrem Handelsansatz auf einen mehr oder weniger komplizierten Algorithmus zur Generierung von Einstiegssignalen (└ENTRY-Signale⌠). Der Anteil des Risiko-Managements beschränkt sich anschließend auf die Plazierung eines Initial-Risk- Stopps, der meist als fixer Prozentsatz des zur Verfügung stehenden Tradingkapitals definiert wird. Dieser Ansatz ist nicht sehr effizient und kann mit einfachen Methoden deutlich verbessert werden. Tests haben gezeigt, dass mit zufälligen Markteinstiegen und guten Stopptechniken Gewinne erzielt werden können.
Aus den bisherigen Aussagen lassen sich zwei Stopp-Kategorien ableiten:
1. Verlustbegrenzungs-Stopps und
2. Gewinnmitnahme-Stopps.
Die Verlustbegrenzungs-Stopps (Stopp-Loss) werden in der Fachsprache auch Money Management Stopp oder Initital Risk Stopp genannt. Berechnet wird dieser Stoppkurs aus der Differenz zwischen aktuellem Marktpreis und dem geplanten Worst Case-Ausstiegspreis. Gewinnmitnahme-Stopps nennt man Trailing Stopp.
Fazit
Ziel jeder Tradingstrategie ist das Erzielen höherer Renditen. Das Erreichen höherer Renditen ist aber nur bei gleichzeitiger Erhöhung der Risiken möglich. Fehlen in einer Tradingstrategie die Mechanismen zur Risikobestimmung und Risikokontrolle, dann sind Verluste vorprogrammiert. Die Frage lautet dann nicht ob, sondern wann und in welcher Höhe die Verluste auftreten. Hinzu kommt, dass die Beziehung zwischen Gewinnen und Verlusten nichtlinear ist.
Bei einem Verlust von 25% ist ein anschließender Gewinn von immerhin 33% notwendig, um diesen Verlust wieder auszugleichen. Die Opportunitätskosten in Form entgangener Zinsen für die Dauer der Verlust- und der Erholungsphase sind hierbei noch nicht einmal berücksichtigt. Bei einem Verlust von 50% wird zur Wiederherstellung der ursprünglichen Kontogröße ein stolzer Gewinn von 100% benötigt. Ein Verlust in Höhe von 50% ist bei kreditfinanzierten Aktienportfolios oder Portfolios, deren Investitionsschwerpunkt in Derivaten liegt, keine Seltenheit. Dagegen muß ein Gewinn von 100% erst einmal erwirtschaftet werden.
Diese kurze Rechnung zeigt bereits, dass der Einfluss des Risikos von essentieller Bedeutung für die Performanceentwicklung eines Portfolios und daher einer eingehenden Betrachtung durchaus würdig ist.
Mit diesem einführenden Beitrag wollten wir den interessierten Leser für die Thematik └Risiko bei Investmentanlagen und beim Trading⌠ sensibilisieren. In weiteren Beiträgen werden wir an konkreten, praktischen Beispielen die angesprochenen Aspekte vertiefen
Rudolf Wittmer
Rudolf Wittmer, 41, ist seit 1998 verantwortlich für die Entwicklung und praktische Umsetzung systematischer Handelsstrategien bei der PHOENIX Kapitaldienst GmbH. Als Maschinenbauingenieur ist er Seiteneinsteiger in den Finanzbereich. Seit 1995 hat sich Wittmer auf die Entwicklung und das Trading von mechanischen Handelssystemen spezialisiert. Zu diesem Thema hat Wittmer zahlreiche Artikel in mehreren Fachmagazinen veröffentlicht.
Traders` Mag - 20.10.2004
[Traders`Mag I Rudolf Wittmer] - Die teilweise dramatische Entwicklung an den internationalen Finanzmärkten der letzten drei Jahre hat dazu geführt, dass Anleger sich mehr und mehr für die Risiken ihrer finanziellen Investments interessieren. Es hat sich inzwischen die Erkenntnis durchgesetzt, dass nur über die Kontrolle der Risiken dauerhafte und solide Gewinne erzielt werden. Grund genug für uns, das Thema Risiko in mehreren Beiträgen näher zu beleuchten. Was ist Risiko? Wie kann man Risiken erkennen? Kann man Risiken berechnen? Welche Arten von Risiken gibt es? Wie kann man Risiken √ wenn schon nicht eliminieren √ zumindest teilweise reduzieren? Wie kann man Risiken kontrollieren? Wie viel Risiko muss ein Anleger eingehen, um eine adäquate Verzinsung seines Kapitals zu erreichen? Welches Risiko darf er auf keinen Fall überschreiten? Dies sind die Fragen, die von immer mehr Anlegern gestellt werden. Die akademische Finanzwelt kennt immerhin schon einige theoretische Antworten auf diese Fragen. Wir wollen unseren Teil dazu beitragen, Ihnen diese theoretischen Antworten in verständlicher Form näher zu bringen und Lösungen für die praktische Anwendung vorstellen.
Was ist Risiko?
Risiko wird ganz allgemein verstanden als die Möglichkeit des Abweichens von geplanten Größen. Dabei besteht eine Unsicherheit über die zukünftige Entwicklung einer Finanzanlage. Als geplante Größe kann sich der Investor entweder an einer Benchmark √ z.B. DAX √ orientieren oder aber an absoluten Renditezielen. Gerade hierin unterscheiden sich die traditionellen Fondsprodukte, die sich an Benchmarks orientieren von Absolute Return Produkten, welche die Erzielung absoluter, positiver Renditen anstreben.
Im weiteren Sinne kann man Risiko somit auch als Unsicherheit bezeichnen. Diese Unsicherheit dokumentiert sich in der Unmöglichkeit, die Entwicklung an den Finanzmärkten über einen längeren Zeitraum vorherzusagen. Wer hätte z.B. im März des Jahres 2000 prognostizieren wollen, dass der DAX drei Jahre später über 70% seines Wertes eingebüßt hat?
Wer hätte die historisch niedrigen Zinsen prognostizieren wollen? Zugegeben √ es gab einige Gurus, die diese Entwicklungen vorhergesehen haben. Aus Rücksicht auf die Anleger haben sie aber ihre Prognosen erst drei Jahre später veröffentlicht!
Wie kann man Risiken erkennen? Kann man Risiken berechnen?
Das Erkennen von Risiken geht Hand in Hand mit der Berechnung dieser Risiken. Vor jedem Investment muss der Anleger festlegen, welches Risiko er bereit ist einzugehen und an welchem Punkt eines potenziell negativen Verlaufs er Verluste realisieren muss. Damit besteht die einfachste Form der Risikoerkennung und -berechnung in der Festlegung des Einstiegspreises und des potenziellen Ausstiegspreises bei ungünstigem Verlauf des Investments.
Für die Berechnung des Risikos eines Portfolios mit mehreren unterschiedlichen Assets gibt es statistisch quantitative Methoden wie z.B. Berechnung des maximalen Drawdowns oder des Value at Risk (VaR). Dieser Wert gibt an, welche Verlustobergrenze bei einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit nicht überschritten wird. Eine detaillierte Beschreibung dieser Methode wird an anderer Stelle erfolgen.
Der Vollständigkeit halber sind in Bild 1 nochmals die gebräuchlichsten Risikobegriffe aufgeführt.
Anhand der Aufzählungen in Bild 1 wird deutlich, dass das Risiko eines Portfolios auf den Annahmen über die Verteilung der Daten des Underlyings basiert. Denn die gebräuchlichsten Risikokennziffern wie Standardabweichung, Volatilität oder Skewness haben als Basis jeweils eine bestimmte Verteilung √ in den meisten Fällen die Normalverteilung √ als Voraussetzung.
Bei jeder Berechnung und Darstellung des Risikos eines Portfolios muß man sich darüber im Klaren sein, dass diese Risikoberechnung ebenfalls risikobehaftet ist. Denn die Berechnungen aufgrund von Daten aus der Vergangenheit können für die Daten in der Zukunft niemals eine statistische Signifikanz von 100% aufweisen. In aller Regel wird mit einem Vertrauensintervall (Konfidenzintervall) in der Größenordnung von zwei Standardabweichungen gerechnet, was einer Signifikanz von 95% entspricht. Dies bedeutet letztendlich, dass das zukünftige Risiko im ungünstigen Falle das historische, berechnete Risiko deutlich übersteigt.
Auch bei der Analyse des maximalen historischen Drawdowns sollte man stets berücksichtigen, dass der größte Drawdown noch kommen wird.
Welche Arten von Risiken gibt es?
Es gibt zahlreiche Arten von Risiken: Marktrisiko, Liquiditätsrisiko, Kontrahentenrisiko, operationelles Risiko usw. Die für einen Anleger wichtigste Risikokategorie ist das Marktrisiko. Liquiditäts- und Kontrahentenrisiken sollten von vornherein durch einen entsprechende Auswahl hochliquider Investment- Titel bester Bonität vermieden werden. Dies bedeutet, dass Investments an regulierten Börsen mit entsprechend hohen Umsätzen ausgewählt werden sollten.
Kreditrisiko bedeutet, dass der Kontrahent einer Transaktion seinen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen kann √ daher stammt auch der alternative Begriff └Kontrahentenrisiko⌠. Diese Risikoart ist vor allem bei Geschäften an nicht regulierten Börsen und bei Unternehmensanleihen geringerer Bonität oder den Emerging Markets von Bedeutung.
Liquiditätsrisiko √ das Risiko, eine Position mangels Liquidität nicht schließen zu können √ ist auch an den regulierten Börsen ein Thema. Selbst bei so liquiden Assets wie deutschen Anleihen, die in den Bundfuture-Kontrakt geliefert werden können, gab es in der Vergangenheit schon Lieferengpässe, die zu massiven Marktbewegungen geführt haben. Dies führte zu hohen Schwankungen im Bund-Future. An der London Metal Exchange (LME) sind Liquiditätsrisiken in physischer Ware an der Tagesordnung. Aber auch bei Optionen oder kleineren Aktiengesellschaften kann es aufgrund zu geringen Umsatzes zu erheblichen Risiken bei der Liquidation bestehender Positionen kommen. Die Signifikanz des Liquiditätsrisikos wird auch dadurch bestimmt, wie leicht eine bestehende Position abgesichert (gehedgt) werden kann. Daher sollte man vor Positionseröffnung die Umsatzzahlen und bei derivaten Produkten die Anzahl der offenen Positionen (open interest) analysieren.
Für Engagements an den großen regulierten Börsen wird das Marktpreisrisiko die zentrale Rolle spielen. Als Marktpreisrisiko wird die quantifizierbare Unsicherheit eines Abweichens von geplanten Größen verstanden. Dabei wird Risiko √ entgegen dem täglichen Sprachgebrauch √ nicht nur als die Gefahr einer negativen, sondern oftmals auch einer positiven Abweichung von geplanten Größen, verstanden.
Aus der Sicht eines Traders wird das Marktpreisrisiko von zwei Variablen bestimmt: der Volatilität des Underlyings und der Differenz zwischen dem Preis des Positionseintritts und dem Preis des im Verlustfalle geplanten Marktaustritts.
Bei einer Shortposition im Dax-Future mit einem Einstiegskurs bei 3.600 Punkten kann ein Trader einen Ausstiegskurs im Verlustfalle bei 3.650 definieren. Wenn der Dax-Future jedoch aufgrund eines externen Effekts am nächsten Tag bei 3.680 eröffnet, wird der Verlust um 30 Punkte höher ausfallen, da die Marktvolatilität mit diesem Overnight-Gap drastisch gestiegen ist und deutlich von der ursprünglich kalkulierten Volatilität abweicht.
Wie kann man Risiken kontrollieren?
Die einzigen Variablen, die ein Anleger bei seinem Investment selbst bestimmen kann, sind die Auswahl der Titel, ggf. die Einstiegs- und Ausstiegspreise (ENTRY und EXIT), sowie die Höhe des Engagements (EXPOSURE). Die für die Risikokontrolle wichtigsten Variablen sind hierbei die Exposure und der Liquidationspreis des Investments. Die Teilgebiete, die sich mit diesen Aufgaben befassen, nennt man im Fachjargon Money Management und Risiko Management. Dabei geben die Money Management Methoden die Menge des Kapitals an, welches auf eine einzelne Investition gesetzt werden sollte. Risiko Management legt das Liquidationslimit bei ungünstigem Verlauf, aber unter Umständen auch das Gewinnmitnahmelimit bei positivem Verlauf des Investments an.
Wie viel Risiko muss ein Anleger eingehen, um eine adäquate Verzinsung zu erreichen?
No risk √ no fun! Ohne Risiko gibt es keinen Gewinn. Diese alte Lebensweisheit muss man sich immer wieder vor Augen führen. Die Kunst des erfolgreichen Investierens liegt nun gerade darin, eine ausgewogene Mischung zwischen Risiko und erwartetem Gewinn einzugehen. Der Investor muss daher vor Beginn eines jeden Investments eine Chance-/ Risiko-Analyse anfertigen und entscheiden, welches Risiko er bereit ist einzugehen, um eine bestimmte Rendite mit einem ausgewählten Investment zu erzielen.
Risiko Management Prozeß
Der Risiko Management Prozeß beschreibt, wie die Applikation eines Risikomoduls und die Risikoparameter die Portfolioperformance und das Chance-/Risiko-Verhältnis einer Tradingstrategie beeinflussen. Ziel ist es, durch Risikomessung und Risikobeobachtung ein Modell für eine Entscheidungsmatrix als zentralen Baustein einer Handelsstrategie zu entwickeln.
Die Implementation eines Risiko Management Systems vollzieht sich in drei Schritten:
1. Definition von Risiko und Risikomessung
2. Implementierung eines Risikobeobachtungs - Moduls (risk monitoring)
3. Aktive risikoinduzierte Tradingentscheidung.
Ein guter Trader wird, bewusst oder unbewusst, immer diese drei Schritte befolgen. Risikobeobachtung erfordert zunächst die Definition von Risiko und deren Messung. Das Resultat der Risikobeobachtung ist eine Entscheidung, die entweder die Portfolioallokation (Auswahl der im Porfolio enthaltenen Assets) oder den Investitionsgrad (risk exposure) betreffen.
Risiko und Tradingstrategie
Jeder Trade beginnt im Verlust. Der minimale Verlust bei Trade-Eröffnung ergibt sich aus der Summe von BID-ASKSpread und Transaktionskosten. Aus dieser Tatsache leitet sich das Hauptziel des Risiko-Managements ab: Erhalt des Tradingkapitals.
Dies impliziert, dass ein Trade zu schließen ist,
∙ ohne die unrealisierten Verluste └zu groß⌠ werden zu lassen oder
∙ ohne von den unrealisierten Gewinnen └zu viel⌠ wieder abgeben zu müssen.
Es geht hier also um das alte Prinzip └Gewinne laufen lassen und Verluste begrenzen⌠. Die Frage aber lautet: was ist └zu viel⌠ oder was ist └zu groß⌠ ? Genau diese Fragen sollen mit den verschiedenen Risiko-Management-Ansätzen beantwortet werden.
Die meisten Systementwickler und Trader konzentrieren sich bei ihrem Handelsansatz auf einen mehr oder weniger komplizierten Algorithmus zur Generierung von Einstiegssignalen (└ENTRY-Signale⌠). Der Anteil des Risiko-Managements beschränkt sich anschließend auf die Plazierung eines Initial-Risk- Stopps, der meist als fixer Prozentsatz des zur Verfügung stehenden Tradingkapitals definiert wird. Dieser Ansatz ist nicht sehr effizient und kann mit einfachen Methoden deutlich verbessert werden. Tests haben gezeigt, dass mit zufälligen Markteinstiegen und guten Stopptechniken Gewinne erzielt werden können.
Aus den bisherigen Aussagen lassen sich zwei Stopp-Kategorien ableiten:
1. Verlustbegrenzungs-Stopps und
2. Gewinnmitnahme-Stopps.
Die Verlustbegrenzungs-Stopps (Stopp-Loss) werden in der Fachsprache auch Money Management Stopp oder Initital Risk Stopp genannt. Berechnet wird dieser Stoppkurs aus der Differenz zwischen aktuellem Marktpreis und dem geplanten Worst Case-Ausstiegspreis. Gewinnmitnahme-Stopps nennt man Trailing Stopp.
Fazit
Ziel jeder Tradingstrategie ist das Erzielen höherer Renditen. Das Erreichen höherer Renditen ist aber nur bei gleichzeitiger Erhöhung der Risiken möglich. Fehlen in einer Tradingstrategie die Mechanismen zur Risikobestimmung und Risikokontrolle, dann sind Verluste vorprogrammiert. Die Frage lautet dann nicht ob, sondern wann und in welcher Höhe die Verluste auftreten. Hinzu kommt, dass die Beziehung zwischen Gewinnen und Verlusten nichtlinear ist.
Bei einem Verlust von 25% ist ein anschließender Gewinn von immerhin 33% notwendig, um diesen Verlust wieder auszugleichen. Die Opportunitätskosten in Form entgangener Zinsen für die Dauer der Verlust- und der Erholungsphase sind hierbei noch nicht einmal berücksichtigt. Bei einem Verlust von 50% wird zur Wiederherstellung der ursprünglichen Kontogröße ein stolzer Gewinn von 100% benötigt. Ein Verlust in Höhe von 50% ist bei kreditfinanzierten Aktienportfolios oder Portfolios, deren Investitionsschwerpunkt in Derivaten liegt, keine Seltenheit. Dagegen muß ein Gewinn von 100% erst einmal erwirtschaftet werden.
Diese kurze Rechnung zeigt bereits, dass der Einfluss des Risikos von essentieller Bedeutung für die Performanceentwicklung eines Portfolios und daher einer eingehenden Betrachtung durchaus würdig ist.
Mit diesem einführenden Beitrag wollten wir den interessierten Leser für die Thematik └Risiko bei Investmentanlagen und beim Trading⌠ sensibilisieren. In weiteren Beiträgen werden wir an konkreten, praktischen Beispielen die angesprochenen Aspekte vertiefen
Rudolf Wittmer
Rudolf Wittmer, 41, ist seit 1998 verantwortlich für die Entwicklung und praktische Umsetzung systematischer Handelsstrategien bei der PHOENIX Kapitaldienst GmbH. Als Maschinenbauingenieur ist er Seiteneinsteiger in den Finanzbereich. Seit 1995 hat sich Wittmer auf die Entwicklung und das Trading von mechanischen Handelssystemen spezialisiert. Zu diesem Thema hat Wittmer zahlreiche Artikel in mehreren Fachmagazinen veröffentlicht.
NEW 10.01.06 09:04
в ответ СерёгаФорекс 09.01.06 22:58
Höhere Gewinne mit eingebetteten Trades
Traders` Mag - 01.01.2006
[Traders' Mag - Bo Yoder - PDF Artikel-->>>http://www.eltee.de/img/traders/yoder_d.pdf] - Trading ist ein Geschäft, das sich zu gleichen Teilen aus Mathematik, Technologie, Forschung, Psychologie und Intuition zusammensetzt.
Auf diesen Komponenten baut ein erfolgreiches Trading-Programm auf, und wenn eine davon fehlt, wirkt sich das direkt auf die Profitabilität aus. Trotzdem liegt aber die Basis für Langzeiterfolg bei jeder spekulativen Unternehmung mehr im Herzen als im Kopf.
Bei Interviews mit erfolgreichen Tradern zeigen die Aussagen immer wieder, das Mut, Härte und Überzeugung eine Schlüsselrolle im psychologischen Gesamtbild der Trading-Elite spielen. Trader, die in der Lage sind, eine vorausschauende Haltung beim Einstieg einzunehmen, machen sich auf diese Weise einen großen Vorteil zunutze.
Dieser Stil ist jedoch psychologisch unbequem, und der Durchschnitts-Trader scheint gerne bereit, diesen Vorteil für den Komfort zu opfern, den └Bestätigung⌠ bietet. Der Unterschied zwischen diesen beiden Einstiegsphilosophien ist für das untrainierte Auge nicht ohne weiteres zu erkennen. Für den beginnenden Trader ist diese Lektion schwierig zu lernen, weil der Großteil der käuflichen Trading-Weisheiten Strategien beschreibt, die die Menge bereits verwendet. Wenn die Theorie richtig ist, dass die Menge immer verliert, verschwindet definitionsgemäß der Vorteil, sobald die Masse in eine Aktie einsteigt. Es ist dieses Verhalten, das viele Trader in einem Teufelskreis gefangen hält.
Sie laufen immer einem Vorteil nach, der anfangs bestanden hat, der nun aber geringer wird┘ Wenn sie zu handeln beginnen, ist der profitable Teil des Zyklus bereits beeinträchtigt. Der vorausschauende Trader stellt sich die Aufgabe, den Trade immer einen Schritt vor der Menge einzugehen. Es mag paradox klingen, aber eine solche Trading-Strategie, die sich gefährlich └anfühlt⌠, ist langfristig häufig die konservativere Herangehensweise.
Ein Beispiel
Hierzu nehmen wir als Beispiel ein klassisches technisches Chartmuster, das sich kürzlich bei der Aktie der Meritage Homes (NYSE:
MTH) ausbildete. Im Chart ist zu sehen, dass sich der Kurs von Meritage auf Tagesbasis im Rahmen eines starken Aufwärtstrends entwickelte (Bild 1). Nach dem Ausbruch über das Niveau bei $65 pro Aktie lief der Wert schnell zehn Punkte und verlor seinen Schwung in der Nähe des Widerstandes bei $75 pro Aktie. Im Laufe einiger Wochen verfiel der Kurs, und es entwickelte sich innerhalb des Kanals eine └Bullenflagge⌠ genannte Korrektur. Das traditionelle Einstiegssignal für eine Long-Position bei einer Bullenflagge entsteht, wenn die obere Trendlinie der Korrektur getestet wird. (1) Es ist zu sehen, dass dieser traditionelle Einstiegspunkt bei etwa $73 pro Aktie liegt. Wenn man auf diese traditionelle Weise in den Wert eingestiegen ist, muss eine Stopp-Order zum Schutz des Kapitals erteilt werden, falls das Muster
sich nicht wie vorgesehen entwickeln sollte. Traditionell würde man den Stopp bei einer Bullenflagge etwa knapp unter das vorherige
Swing-Tief legen. (2) Bei diesem Muster würde ein auf traditionelle Weise platzierter Stopp bei etwa $67 liegen, womit das Risiko auf ungefähr sechs Punkte pro Aktie fixiert ist.
Ein kurzer Blick auf die beiden letzten Rallies zeigt, dass der Wert stark dazu tendiert, sich bullisch in 10-Punkte-Wellen zu bewegen.
Anfang Januar (3) erholte sich die Aktie schwungvoll aus dem Unterstützungsbereich des 20er exponentiellen Gleitenden Durchschnitts in der Nähe von $55 in einen Widerstandsbereich um $65 pro Aktie. Im Februar führte der Ausbruch aus dem $65-Niveau zu einem Test der $75. (4) Wenn diese historische Tendenz Bestand hat, läge ein logisches Gewinnziel für die momentane bullische Gelegenheit um die $83 pro Aktie. Wenn dieses Muster $10 Gewinnpotenzial bei $6 Risiko anbietet, liegt das Chance-zu-Risiko-Verhältnis bei 1,66 zu 1. Wenn der Trade das Gewinnziel erreicht, kann man $166 Einnahmen je $100 Einsatz verbuchen. Ein Trader, der 500 Aktien zu $73 gekauft hätte, würde $3000 riskieren und dafür $5000 einstreichen. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist gut genug, um den Trade attraktiv zu machen, aber es ist nicht wirklich begeisternd! Das oben beschriebene Trade-Managementist konservativ und traditionell, und es fühlt sich └sicher⌠ an. Das Warten darauf, dass der Markt dreht und die Trendfortsetzung durch den Ausbruch durch die obere Trendlinie bestätigt, erhöht natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass der Trade die Kraft zum Erfolg hat. Diese Bestätigung geht jedoch sehr stark zu Lasten des Chance-Risiko- Verhältnisses des Kursmusters.
In jedem vorhersagbaren Kursmuster steckt ein enormes Marktpotenzial, das die Mehrheit der Trader nicht für sich erschließt. Trader scheinen immer nach Wegen zur Gewinnerhöhung zu suchen und interessieren sich wenig für die daraus entstehenden Nachteile für das Chance-zu-Risiko-Verhältnis. Es würde sich viel mehr auszahlen, wenn sie mit denselben Aufwand nach Wegen suchen würden, mehr Geld aus ihren vorhandenen Trades zu ziehen. Es gibt zum Beispiel eine Money Management-Strategie mit Namen └eingebetteter Trade⌠, die besonders für aggressivere Pullback-Trader Vorteile hat. Sie verbessert die Chance-zu-Risiko-Verhältnisse, indem sie es dem vorausschauenden Trader erlaubt, Positionen zu vergrößern, ohne ein erhöhtes Kapitalrisiko einzugehen. Um anschaulich zu machen, wie dramatisch der eingebettete Trade ein ansonsten traditionelles Kursmuster verbessern kann, werfen wir noch einmal einen Blick auf das schon angesprochene Muster von Meritage und analysieren das Management als eingebetteten Trade.
Der eingebettete Trade
Der vorausschauende Trader sieht wieder die beginnende Korrektur und weiß, dass es zwei bedeutsame Unterstützungsbereiche gibt, deren Test vermutlich zu einer Trendfortsetzung führen wird. Das erste und wahrscheinlichere Szenario ist, dass die Aktie die Unterstützung im Bereich ihres exponentiellen Gleitenden Durchschnitts 20 testet (1). Wenn diese Unterstützung tragfähig genug ist, um die Korrektur zu beenden, wäre das ein Zeichen für die Aggressivität der Bullen, und ein Ausbruch über $75 pro Aktie würde dann äußerst wahrscheinlich werden. Wenn der exponentiellen Gleitenden Durchschnitt 20 dagegen nicht halten sollte, wäre der nächste logische Test die Unterstützungszone um $65 pro Aktie im Chart. Wenn auch dieser Unterstützungsbereich nicht halten sollte, ist der Aufwärtstrend wahrscheinlich beendet, und in der Folge sollte sich ein Abwärtstrend im Tageschart herausbilden. Nachdem man diese beiden Unterstützungsbereiche definiert hat, wird der Versagenspunkt der Korrektur klar (2). Wenn der Wert durch die Chart-Unterstützung bricht, sind die Aussichten für eine Trendfortsetzung verflogen, und es ist an der Zeit, die Verluste klein zu halten und sich mit dem nächsten Trade zu befassen.
Wenn der Trading-Plan vorbereitet ist, ist der vorausschauende Trader in der Lage, └in das fallende Messer zu greifen⌠, sobald der exponentielle Gleitende Durchschnitt 20 getestet wird. Eine Limitorder für den Kauf von Aktien um $69 herum wäre beim Test des exponentiellen Gleitenden Durchschnitts 20 leicht ausgeführt worden (1). Zufällig liegt die bei knapp unter $65 pro Aktie gesetzte Stopp-Order ungefähr sechs Punkte vom ursprünglichen Einstiegspunkt entfernt.
Das erlaubt einen direkten Vergleich zwischen dem eingebetteten Trade und dem traditionellen Einstieg, der auf der Bestätigung durch den Ausbruch basiert.
Der zusätzliche Vorteil des eingebetteten Trades hat aber seinen Preis! Im Unterstützungsbereich eines Gleitenden Durchschnitts blind zu bieten kann stressig sein. Der Trader ist gezwungen, Risiko in hoffnungsvoller Erwartung kommender Unterstützung hinzunehmen. In vielen Fällen geht die Position sofort in den Verlust, weil die Aktie durch das negative Momentum kurzfristig durch das Unterstützungsniveau gedrückt wird. Die Bereitschaft, dieses Unbehagen zu ertragen, gibt dem vorausschauenden Trader seinen Vorteil. MTH verhielt sich ganz typisch, indem der Wert unter die Unterstützung sackte und die neu eingegangene Position einem Verlust von etwa $2 pro Aktie aussetzte, bevor er dann wieder drehte. Aber der Mut, die kurzzeitige └Hitze⌠ zu ertragen, wurde durch die darauf folgende Umkehr belohnt, die dynamisch und aggressiv ausfiel. Die Bestätigung der Umkehr setzte sich mit der Bildung einer Umkehrkerze und einem bullischen Trendtag an den nächsten beiden Tagen fort. Mit dieser sauberen Umkehr auf dem Tageschart erwies sich das Muster als ein erfolgreicher Einstieg nach einer Konsolidierung. Die Bestätigung der Umkehr gab dem Trader das nötige Vertrauen für das Nachziehen seiner Stopp-Loss-Order (denn ein erneuter Test der Tiefs um $67 pro Aktie hätte das Versagen des Musters bedeutet) (3). Wenn der vorausschauende Trader 500 Aktien zu $69 gekauft hätte, wäre das Anfangsrisiko für seinen Pullback-Trade $3000 gewesen (500x6). Das Nachziehen der Stopp-Loss-Order in die Gegend um $67 hätte └erspart⌠, $4 pro Aktie bzw. $2000 dem Risiko auszusetzen. Diese Art └Ersparnis⌠ führt dazu, dass der eingebettete Trade die Bestätigung einer erfolgreichen Umkehr in ein dramatisch verbessertes Chance-zu- Risiko-Verhältnis umsetzt.
In dem Moment, in dem das Stoppniveau angehoben wird, ist der Trade └eingebettet⌠; weitere Aktien werden gekauft, um die Ersparnisse des nachgezogenen Stopps zu hebeln. Lösen Sie die nachfolgende einfache Gleichung, um die angemessene Zahl an Aktien für die └eingebettete⌠ Position zu ermitteln.
(Erspartes Risiko in Dollar) / (aktueller Kurs √ nachgezogener Stoppkurs) = Anzahl zu kaufender Aktien.
In diesem Beispiel wurde dass offene Risiko durch die Änderung des Stopps um $2000 reduziert. Wäre der Kurs zu diesem Zeitpunkt $71 gewesen, hätte man 500 Aktien nachkaufen sollen.
(Erspartes Risiko in Dollar $2000) / (aktueller Preis $71 √ nachgezogener
Stoppkurs 67 =4) 2000/4=500.
Beachten Sie, wie der vorausschauende Trader bei dieser eingebetteten Lage profitiert, sobald Meritage sein Gewinnziel nahe $83 pro Aktie erreicht.
Der traditionelle Trader mit einer Position aus 500 nahe $73 gekauften Aktien wäre ein Risiko von $3000 eingegangen und hätte $5000 verdienen können (1,66 zu 1).
Der vorausschauende Trader wäre im Besitz der anfänglichen 500 Aktien zu $69 und ausserdem von weiteren 500 Aktien zu $71 pro Aktie. Die ersten 500 Aktien hätten einen Gewinn von $14 pro Aktie oder $7000 produziert. Die eingebettete Position von 500 Aktien hätte $12 pro Aktie oder weitere $6000 Gewinn ergeben. Das macht einen Gesamtgewinn von $13000 bei nur $3000 Anfangsrisiko aus dem Trade mit der eingebetteten Position aus. Durch den aggressiven Einstieg beim Test der Unterstützung und Nachziehen des Stopps sowie das Hebeln des verringerten Risikos in einen eingebetteten Trade, konnte der vorausschauende Trader bei dem exakt gleichen Kursmuster annähernd drei mal so viel Gewinn machen!
Das Konzept der eingebetteten Trades kann anfangs etwas schwierig zu verstehen sein. Um diese Management Strategie bei Konsolidierung weiter zu verdeutlichen, wollen wir uns ein weiteres Beispiel ansehen. Dieses Mal nehmen wir ein noch nicht aufgelöstes Kursmuster im Wochenchart von Charles Schwab (NYSE:SCH).
Die Begründung ist bei diesem Trade weitgehend die gleiche wie bei dem MTH-Beispiel. Ein Zurückgehen des Kurses in einen Unterstützungsbereich müsste ein verbessertes Chance-zu-Risiko Verhältnis für den vorausschauenden Trader bieten, wenn der Aufwärtstrend wieder aufgenommen wird. Der ursprüngliche Einstieg erfolgte um $
10,60 pro Aktie an der Unterstützung durch den exponentiellen auf 20 Wochen berechneten Gleitenden Durchschnitt (1). Bei $10 pro Aktie gab es eine starke Unterstützung im Chart, so dass es logisch war, die Stopp-Loss-Order zum Schutz der Position knapp unter das Unterstützungsniveau bei etwa $9,75 pro Aktie zu legen (2). Mit diesen Parametern war das anfängliche Risiko des Trades 85 Cents pro Aktie.
Für $1000 Risiko wurden 1200 Aktien gekauft. Zuerst sah es so aus, als ob der Kurse nicht abprallen würde. Er durchbrach seinen exponentiellen Gleitenden Durchschnitt 20 und schien es darauf abgesehen zu haben, durch den Widerstand um $10 zu brechen. Aber die
Bullen machten sich eben über $10 stark, und der Wert kehrte um.
Als die Aktie um $10,60 handelte, war es an der Zeit, die Stopp-Loss-Order auf knapp unter den Umkehrpunkt bei etwa $10,05 nachzuziehen (3). Dieser nachgezogene Stopp └sparte⌠ 30 Cents oder $360 auf die anfängliche Position von 1200 Aktien. Diese Ersparnis wurde in die Position zurück ⌠gebettet⌠, so dass
(erspartes Risiko in Dollar $360) / (aktueller Kurs $10,68 √nachgezogener Stoppkurs $10,65= 0,63) 360/0,63=476
Also wurden 476 Aktien zu je $10,68 nachgekauft und die Position bestand nun aus 1676 Aktien zu einem Durchschnittspreis von $10,62 pro Aktie.
Selbst wenn der Wert nicht mehr in der Lage sein sollte, den vorherigen Widerstand nahe $12 pro Aktie zu überwinden, (4) ist das Ergebnis immer noch besser als 2 zu 1; und wenn doch $15 pro Aktie erreicht werden sollten, wäre das Chance-zu-Risiko-Verhältnis größer als 7:1!
Fazit
Es ist wahr, dass der vorausschauende Trader ein höheres Maß an Selbstvertrauen und eine größere Risikoakzeptanz besitzen muss, als viele Trader jemals erreichen werden. Aber der dramatische Anstieg des Chance-zu-Risiko-Verhältnisses, das der eingebettete Trade bietet, gleicht eine Verringerung bei der Trading-Präzision oder der Gewinnrate mehr als aus. Es ist meist sehr schwer, neue Wege für eine wesentliche Verbesserung der eigenen Trading-Genauigkeit zu finden, und selbst wenn man damit erfolgreich ist, ist das Ergebnis gemessen am Aufwand höchstens mittelmäßig. Dagegen haben schon kleine Änderungen am Chance-zu-Risiko-Verhältnis sofortige und deutliche Auswirkungen auf den Gewinn. Fangen Sie mit Strategien wie dem eingebetteten Trade an, die darauf abzielen, mehr Gewinn aus bestehenden Trading-Methoden zu ziehen, und Sie werden Ihre Profitabilität steigen sehen!
Wenn ein Trader das Gefühl hat, dass ein bestimmter Unterstützungsbereich von Bedeutung ist, sollte er nicht zögern, die Gelegenheit zu ergreifen und einer der ersten Käufer sein. Der eingebettete Trade ist ein Werkzeug für den Trader, um den anfänglichen Einstieg
optimal zu nutzen, wenn sich seine Meinung als zutreffend herausstellt.
In der Welt des Tradens ist es wie im richtigen Leben: der frühe Vogel fängt den Wurm wirklich!
Bo Yoder ist professioneller Händler und Autor des Buches: Mastering Future Trading
(McGraw-Hill, 2004). Er schreibt häufig Beiträge in Fachzeitschriften, Webseiten
und Newslettern. Yoder ist zudem Vorsitzender der RealityTrader T/A und hält
Vorträge auf zahlreichen Trading Expos. Er hat als Trading Mentor und Money-
Management-Berater mit Hunderten von privaten und professionellen Händlern
gearbeitet. bo@realitytrader.com.
(c) 2005 Traders´ media GmbH, Beethoven Center, Beethovenstr. 1a, 97080 Würzburg
Homepage: www.traders-mag.com
Traders` Mag - 01.01.2006
[Traders' Mag - Bo Yoder - PDF Artikel-->>>http://www.eltee.de/img/traders/yoder_d.pdf] - Trading ist ein Geschäft, das sich zu gleichen Teilen aus Mathematik, Technologie, Forschung, Psychologie und Intuition zusammensetzt.
Auf diesen Komponenten baut ein erfolgreiches Trading-Programm auf, und wenn eine davon fehlt, wirkt sich das direkt auf die Profitabilität aus. Trotzdem liegt aber die Basis für Langzeiterfolg bei jeder spekulativen Unternehmung mehr im Herzen als im Kopf.
Bei Interviews mit erfolgreichen Tradern zeigen die Aussagen immer wieder, das Mut, Härte und Überzeugung eine Schlüsselrolle im psychologischen Gesamtbild der Trading-Elite spielen. Trader, die in der Lage sind, eine vorausschauende Haltung beim Einstieg einzunehmen, machen sich auf diese Weise einen großen Vorteil zunutze.
Dieser Stil ist jedoch psychologisch unbequem, und der Durchschnitts-Trader scheint gerne bereit, diesen Vorteil für den Komfort zu opfern, den └Bestätigung⌠ bietet. Der Unterschied zwischen diesen beiden Einstiegsphilosophien ist für das untrainierte Auge nicht ohne weiteres zu erkennen. Für den beginnenden Trader ist diese Lektion schwierig zu lernen, weil der Großteil der käuflichen Trading-Weisheiten Strategien beschreibt, die die Menge bereits verwendet. Wenn die Theorie richtig ist, dass die Menge immer verliert, verschwindet definitionsgemäß der Vorteil, sobald die Masse in eine Aktie einsteigt. Es ist dieses Verhalten, das viele Trader in einem Teufelskreis gefangen hält.
Sie laufen immer einem Vorteil nach, der anfangs bestanden hat, der nun aber geringer wird┘ Wenn sie zu handeln beginnen, ist der profitable Teil des Zyklus bereits beeinträchtigt. Der vorausschauende Trader stellt sich die Aufgabe, den Trade immer einen Schritt vor der Menge einzugehen. Es mag paradox klingen, aber eine solche Trading-Strategie, die sich gefährlich └anfühlt⌠, ist langfristig häufig die konservativere Herangehensweise.
Ein Beispiel
Hierzu nehmen wir als Beispiel ein klassisches technisches Chartmuster, das sich kürzlich bei der Aktie der Meritage Homes (NYSE:
MTH) ausbildete. Im Chart ist zu sehen, dass sich der Kurs von Meritage auf Tagesbasis im Rahmen eines starken Aufwärtstrends entwickelte (Bild 1). Nach dem Ausbruch über das Niveau bei $65 pro Aktie lief der Wert schnell zehn Punkte und verlor seinen Schwung in der Nähe des Widerstandes bei $75 pro Aktie. Im Laufe einiger Wochen verfiel der Kurs, und es entwickelte sich innerhalb des Kanals eine └Bullenflagge⌠ genannte Korrektur. Das traditionelle Einstiegssignal für eine Long-Position bei einer Bullenflagge entsteht, wenn die obere Trendlinie der Korrektur getestet wird. (1) Es ist zu sehen, dass dieser traditionelle Einstiegspunkt bei etwa $73 pro Aktie liegt. Wenn man auf diese traditionelle Weise in den Wert eingestiegen ist, muss eine Stopp-Order zum Schutz des Kapitals erteilt werden, falls das Muster
sich nicht wie vorgesehen entwickeln sollte. Traditionell würde man den Stopp bei einer Bullenflagge etwa knapp unter das vorherige
Swing-Tief legen. (2) Bei diesem Muster würde ein auf traditionelle Weise platzierter Stopp bei etwa $67 liegen, womit das Risiko auf ungefähr sechs Punkte pro Aktie fixiert ist.
Ein kurzer Blick auf die beiden letzten Rallies zeigt, dass der Wert stark dazu tendiert, sich bullisch in 10-Punkte-Wellen zu bewegen.
Anfang Januar (3) erholte sich die Aktie schwungvoll aus dem Unterstützungsbereich des 20er exponentiellen Gleitenden Durchschnitts in der Nähe von $55 in einen Widerstandsbereich um $65 pro Aktie. Im Februar führte der Ausbruch aus dem $65-Niveau zu einem Test der $75. (4) Wenn diese historische Tendenz Bestand hat, läge ein logisches Gewinnziel für die momentane bullische Gelegenheit um die $83 pro Aktie. Wenn dieses Muster $10 Gewinnpotenzial bei $6 Risiko anbietet, liegt das Chance-zu-Risiko-Verhältnis bei 1,66 zu 1. Wenn der Trade das Gewinnziel erreicht, kann man $166 Einnahmen je $100 Einsatz verbuchen. Ein Trader, der 500 Aktien zu $73 gekauft hätte, würde $3000 riskieren und dafür $5000 einstreichen. Das Chance-Risiko-Verhältnis ist gut genug, um den Trade attraktiv zu machen, aber es ist nicht wirklich begeisternd! Das oben beschriebene Trade-Managementist konservativ und traditionell, und es fühlt sich └sicher⌠ an. Das Warten darauf, dass der Markt dreht und die Trendfortsetzung durch den Ausbruch durch die obere Trendlinie bestätigt, erhöht natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass der Trade die Kraft zum Erfolg hat. Diese Bestätigung geht jedoch sehr stark zu Lasten des Chance-Risiko- Verhältnisses des Kursmusters.
In jedem vorhersagbaren Kursmuster steckt ein enormes Marktpotenzial, das die Mehrheit der Trader nicht für sich erschließt. Trader scheinen immer nach Wegen zur Gewinnerhöhung zu suchen und interessieren sich wenig für die daraus entstehenden Nachteile für das Chance-zu-Risiko-Verhältnis. Es würde sich viel mehr auszahlen, wenn sie mit denselben Aufwand nach Wegen suchen würden, mehr Geld aus ihren vorhandenen Trades zu ziehen. Es gibt zum Beispiel eine Money Management-Strategie mit Namen └eingebetteter Trade⌠, die besonders für aggressivere Pullback-Trader Vorteile hat. Sie verbessert die Chance-zu-Risiko-Verhältnisse, indem sie es dem vorausschauenden Trader erlaubt, Positionen zu vergrößern, ohne ein erhöhtes Kapitalrisiko einzugehen. Um anschaulich zu machen, wie dramatisch der eingebettete Trade ein ansonsten traditionelles Kursmuster verbessern kann, werfen wir noch einmal einen Blick auf das schon angesprochene Muster von Meritage und analysieren das Management als eingebetteten Trade.
Der eingebettete Trade
Der vorausschauende Trader sieht wieder die beginnende Korrektur und weiß, dass es zwei bedeutsame Unterstützungsbereiche gibt, deren Test vermutlich zu einer Trendfortsetzung führen wird. Das erste und wahrscheinlichere Szenario ist, dass die Aktie die Unterstützung im Bereich ihres exponentiellen Gleitenden Durchschnitts 20 testet (1). Wenn diese Unterstützung tragfähig genug ist, um die Korrektur zu beenden, wäre das ein Zeichen für die Aggressivität der Bullen, und ein Ausbruch über $75 pro Aktie würde dann äußerst wahrscheinlich werden. Wenn der exponentiellen Gleitenden Durchschnitt 20 dagegen nicht halten sollte, wäre der nächste logische Test die Unterstützungszone um $65 pro Aktie im Chart. Wenn auch dieser Unterstützungsbereich nicht halten sollte, ist der Aufwärtstrend wahrscheinlich beendet, und in der Folge sollte sich ein Abwärtstrend im Tageschart herausbilden. Nachdem man diese beiden Unterstützungsbereiche definiert hat, wird der Versagenspunkt der Korrektur klar (2). Wenn der Wert durch die Chart-Unterstützung bricht, sind die Aussichten für eine Trendfortsetzung verflogen, und es ist an der Zeit, die Verluste klein zu halten und sich mit dem nächsten Trade zu befassen.
Wenn der Trading-Plan vorbereitet ist, ist der vorausschauende Trader in der Lage, └in das fallende Messer zu greifen⌠, sobald der exponentielle Gleitende Durchschnitt 20 getestet wird. Eine Limitorder für den Kauf von Aktien um $69 herum wäre beim Test des exponentiellen Gleitenden Durchschnitts 20 leicht ausgeführt worden (1). Zufällig liegt die bei knapp unter $65 pro Aktie gesetzte Stopp-Order ungefähr sechs Punkte vom ursprünglichen Einstiegspunkt entfernt.
Das erlaubt einen direkten Vergleich zwischen dem eingebetteten Trade und dem traditionellen Einstieg, der auf der Bestätigung durch den Ausbruch basiert.
Der zusätzliche Vorteil des eingebetteten Trades hat aber seinen Preis! Im Unterstützungsbereich eines Gleitenden Durchschnitts blind zu bieten kann stressig sein. Der Trader ist gezwungen, Risiko in hoffnungsvoller Erwartung kommender Unterstützung hinzunehmen. In vielen Fällen geht die Position sofort in den Verlust, weil die Aktie durch das negative Momentum kurzfristig durch das Unterstützungsniveau gedrückt wird. Die Bereitschaft, dieses Unbehagen zu ertragen, gibt dem vorausschauenden Trader seinen Vorteil. MTH verhielt sich ganz typisch, indem der Wert unter die Unterstützung sackte und die neu eingegangene Position einem Verlust von etwa $2 pro Aktie aussetzte, bevor er dann wieder drehte. Aber der Mut, die kurzzeitige └Hitze⌠ zu ertragen, wurde durch die darauf folgende Umkehr belohnt, die dynamisch und aggressiv ausfiel. Die Bestätigung der Umkehr setzte sich mit der Bildung einer Umkehrkerze und einem bullischen Trendtag an den nächsten beiden Tagen fort. Mit dieser sauberen Umkehr auf dem Tageschart erwies sich das Muster als ein erfolgreicher Einstieg nach einer Konsolidierung. Die Bestätigung der Umkehr gab dem Trader das nötige Vertrauen für das Nachziehen seiner Stopp-Loss-Order (denn ein erneuter Test der Tiefs um $67 pro Aktie hätte das Versagen des Musters bedeutet) (3). Wenn der vorausschauende Trader 500 Aktien zu $69 gekauft hätte, wäre das Anfangsrisiko für seinen Pullback-Trade $3000 gewesen (500x6). Das Nachziehen der Stopp-Loss-Order in die Gegend um $67 hätte └erspart⌠, $4 pro Aktie bzw. $2000 dem Risiko auszusetzen. Diese Art └Ersparnis⌠ führt dazu, dass der eingebettete Trade die Bestätigung einer erfolgreichen Umkehr in ein dramatisch verbessertes Chance-zu- Risiko-Verhältnis umsetzt.
In dem Moment, in dem das Stoppniveau angehoben wird, ist der Trade └eingebettet⌠; weitere Aktien werden gekauft, um die Ersparnisse des nachgezogenen Stopps zu hebeln. Lösen Sie die nachfolgende einfache Gleichung, um die angemessene Zahl an Aktien für die └eingebettete⌠ Position zu ermitteln.
(Erspartes Risiko in Dollar) / (aktueller Kurs √ nachgezogener Stoppkurs) = Anzahl zu kaufender Aktien.
In diesem Beispiel wurde dass offene Risiko durch die Änderung des Stopps um $2000 reduziert. Wäre der Kurs zu diesem Zeitpunkt $71 gewesen, hätte man 500 Aktien nachkaufen sollen.
(Erspartes Risiko in Dollar $2000) / (aktueller Preis $71 √ nachgezogener
Stoppkurs 67 =4) 2000/4=500.
Beachten Sie, wie der vorausschauende Trader bei dieser eingebetteten Lage profitiert, sobald Meritage sein Gewinnziel nahe $83 pro Aktie erreicht.
Der traditionelle Trader mit einer Position aus 500 nahe $73 gekauften Aktien wäre ein Risiko von $3000 eingegangen und hätte $5000 verdienen können (1,66 zu 1).
Der vorausschauende Trader wäre im Besitz der anfänglichen 500 Aktien zu $69 und ausserdem von weiteren 500 Aktien zu $71 pro Aktie. Die ersten 500 Aktien hätten einen Gewinn von $14 pro Aktie oder $7000 produziert. Die eingebettete Position von 500 Aktien hätte $12 pro Aktie oder weitere $6000 Gewinn ergeben. Das macht einen Gesamtgewinn von $13000 bei nur $3000 Anfangsrisiko aus dem Trade mit der eingebetteten Position aus. Durch den aggressiven Einstieg beim Test der Unterstützung und Nachziehen des Stopps sowie das Hebeln des verringerten Risikos in einen eingebetteten Trade, konnte der vorausschauende Trader bei dem exakt gleichen Kursmuster annähernd drei mal so viel Gewinn machen!
Das Konzept der eingebetteten Trades kann anfangs etwas schwierig zu verstehen sein. Um diese Management Strategie bei Konsolidierung weiter zu verdeutlichen, wollen wir uns ein weiteres Beispiel ansehen. Dieses Mal nehmen wir ein noch nicht aufgelöstes Kursmuster im Wochenchart von Charles Schwab (NYSE:SCH).
Die Begründung ist bei diesem Trade weitgehend die gleiche wie bei dem MTH-Beispiel. Ein Zurückgehen des Kurses in einen Unterstützungsbereich müsste ein verbessertes Chance-zu-Risiko Verhältnis für den vorausschauenden Trader bieten, wenn der Aufwärtstrend wieder aufgenommen wird. Der ursprüngliche Einstieg erfolgte um $
10,60 pro Aktie an der Unterstützung durch den exponentiellen auf 20 Wochen berechneten Gleitenden Durchschnitt (1). Bei $10 pro Aktie gab es eine starke Unterstützung im Chart, so dass es logisch war, die Stopp-Loss-Order zum Schutz der Position knapp unter das Unterstützungsniveau bei etwa $9,75 pro Aktie zu legen (2). Mit diesen Parametern war das anfängliche Risiko des Trades 85 Cents pro Aktie.
Für $1000 Risiko wurden 1200 Aktien gekauft. Zuerst sah es so aus, als ob der Kurse nicht abprallen würde. Er durchbrach seinen exponentiellen Gleitenden Durchschnitt 20 und schien es darauf abgesehen zu haben, durch den Widerstand um $10 zu brechen. Aber die
Bullen machten sich eben über $10 stark, und der Wert kehrte um.
Als die Aktie um $10,60 handelte, war es an der Zeit, die Stopp-Loss-Order auf knapp unter den Umkehrpunkt bei etwa $10,05 nachzuziehen (3). Dieser nachgezogene Stopp └sparte⌠ 30 Cents oder $360 auf die anfängliche Position von 1200 Aktien. Diese Ersparnis wurde in die Position zurück ⌠gebettet⌠, so dass
(erspartes Risiko in Dollar $360) / (aktueller Kurs $10,68 √nachgezogener Stoppkurs $10,65= 0,63) 360/0,63=476
Also wurden 476 Aktien zu je $10,68 nachgekauft und die Position bestand nun aus 1676 Aktien zu einem Durchschnittspreis von $10,62 pro Aktie.
Selbst wenn der Wert nicht mehr in der Lage sein sollte, den vorherigen Widerstand nahe $12 pro Aktie zu überwinden, (4) ist das Ergebnis immer noch besser als 2 zu 1; und wenn doch $15 pro Aktie erreicht werden sollten, wäre das Chance-zu-Risiko-Verhältnis größer als 7:1!
Fazit
Es ist wahr, dass der vorausschauende Trader ein höheres Maß an Selbstvertrauen und eine größere Risikoakzeptanz besitzen muss, als viele Trader jemals erreichen werden. Aber der dramatische Anstieg des Chance-zu-Risiko-Verhältnisses, das der eingebettete Trade bietet, gleicht eine Verringerung bei der Trading-Präzision oder der Gewinnrate mehr als aus. Es ist meist sehr schwer, neue Wege für eine wesentliche Verbesserung der eigenen Trading-Genauigkeit zu finden, und selbst wenn man damit erfolgreich ist, ist das Ergebnis gemessen am Aufwand höchstens mittelmäßig. Dagegen haben schon kleine Änderungen am Chance-zu-Risiko-Verhältnis sofortige und deutliche Auswirkungen auf den Gewinn. Fangen Sie mit Strategien wie dem eingebetteten Trade an, die darauf abzielen, mehr Gewinn aus bestehenden Trading-Methoden zu ziehen, und Sie werden Ihre Profitabilität steigen sehen!
Wenn ein Trader das Gefühl hat, dass ein bestimmter Unterstützungsbereich von Bedeutung ist, sollte er nicht zögern, die Gelegenheit zu ergreifen und einer der ersten Käufer sein. Der eingebettete Trade ist ein Werkzeug für den Trader, um den anfänglichen Einstieg
optimal zu nutzen, wenn sich seine Meinung als zutreffend herausstellt.
In der Welt des Tradens ist es wie im richtigen Leben: der frühe Vogel fängt den Wurm wirklich!
Bo Yoder ist professioneller Händler und Autor des Buches: Mastering Future Trading
(McGraw-Hill, 2004). Er schreibt häufig Beiträge in Fachzeitschriften, Webseiten
und Newslettern. Yoder ist zudem Vorsitzender der RealityTrader T/A und hält
Vorträge auf zahlreichen Trading Expos. Er hat als Trading Mentor und Money-
Management-Berater mit Hunderten von privaten und professionellen Händlern
gearbeitet. bo@realitytrader.com.
(c) 2005 Traders´ media GmbH, Beethoven Center, Beethovenstr. 1a, 97080 Würzburg
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NEW 10.01.06 09:06
в ответ СерёгаФорекс 10.01.06 09:04
Die 90% Lösung
Traders` Mag - 10.01.2004
[Traders`Mag Januar 2003] - Wenn Sie jemanden fragen was einen Trader erfolgreich macht, dann wäre die Antwort vermutlich Wissen und Technologie. Nachdem ich tausende von professionellen und privaten Tradern gleichermaßen trainiert habe, um ihr Trading zu verbessern, kann ich Ihnen sagen dass Wissen und Technologie alleine sie nicht zu einem erfolgreichen Trader machen. Es gibt eine Vielzahl von Tradern, die einen extrem hohen Wissensstand haben, die es aber nicht schaffen, besser als die Märkte zu sein oder nur die Tradingergebnisse von Tradern zu erreichen, die wesentlich weniger Wissen besitzen als sie selbst.
Wissen ohne emotionale Kontrolle ist nahezu wertlos und stellt tatsächlich keinen Vorteil dar. Ähnlich ist es auch mit der Technologie, oft genutzt als Tool, in den meisten Fällen lediglich genutzt als psychologische Hilfe. Wenn ein Trade daneben geht, dann wird ein Trader oftmals die vorhandene Technik als Grund angeben, anstatt die Verantwortung bei sich selbst zu suchen. Diese Trader denken, dass sie erfolgreich wären, hätten sie nur mehr, größere oder bessere Technik. Aber Fakt ist, dass Technologie nur so gut sein kann, wie der Trader, der mit ihr handelt und das ohne emotionale Kontrolle der Wissensstand alleine nicht hilft, am Markt erfolgreich zu sein.
90% Ihres Erfolges in den Märkten hängt von der Kontrolle emotionaler Entscheidungen ab. Wenn Sie es erst einmal geschafft haben, die 90 Prozent Lösung erfolgreich anzuwenden, dann wird sich Ihre Performance deutlich verbessern und Sie werden es leichter haben, Verluste zu akzeptieren wenn ein Trade gegen Sie läuft und Ihre Risikomanagementregeln Sie aus dem Trade ausstoppen.
Die 16 Regeln des Trading
Sich um die eigenen Finanzen zu kümmern und sie richtig zu managen, gehört in der heutigen Zeit wohl zu den wichtigsten Themen, mit denen wir uns befassen müssen. Nachfolgende Checkliste soll helfen, sich nicht in emotional geprägten Entscheidungen zu verlieren oder dem Markt Hype zu erliegen. In den letzten 20 Jahren meiner eigenen Handelserfahrung haben sich die nachfolgenden Regeln als sehr wertvoll erwiesen, um mich auf den einzelnen Trade zu konzentrieren.
1. Handeln Sie mit einem Plan
Setzen Sie immer Ziele, bevor Sie handeln. Definieren Sie alle möglichen Ausgänge √ nicht nur wenn es gut läuft, sondern auch was Sie zu tun haben, wenn es gegen Sie läuft. Bestimmen Sie die Höhe des Kapitals, das Sie maximal verlieren können und bestimmen Sie, wann Sie Gewinne sichern. Darauf zu warten, dass Ihnen der Markt die Gewinne wieder abnimmt, nur weil Sie zu lange an einem Verlusttrade festhalten, ist keine gute Strategie. Schreiben Sie einen Tradingplan und folgen Sie diesem Plan. Verfallen Sie nicht in einen emotional kontrollierten Kaufund Verkaufsrhythmus, sondern handeln Sie nach einem Plan.
2. Die Auswahl der Trades
Um die richtigen Tradingvehikel zu finden, sollten Sie nach einer vorher definierten Methode vorgehen. Wählen Sie dafür eine Methode, die auf der Preisbewegung und dem vorherrschenden Trend basiert. Rätseln Sie nicht, was die Zukunft bringen wird, sondern handeln Sie die momentane Trendrichtung. Ihre Methoden müssen auf Ihrem individuellen Zeitraum und Ihrer Risikotoleranz beruhen. Beachten Sie bei der Auswahl von Aktien auch immer die Liquidität, die Sektor Rotation und technische Faktoren.
3. Überprüfen Sie immer den Chart
Kaufen Sie niemals eine Aktie, bevor Sie sich nicht den Chart angesehen haben. Stellen Sie anhand dieses Betrachtungen fest, wie der momentane Trend der Aktie ist und wo Sie sich in diesem Trend befinden. Handeln Sie nie gegen den Trend. Kaufen und Verkaufen sind Entscheidungen technischer Natur. Fundamentalisten bestimmen nie, wann eine Aktie gekauft oder verkauft werden soll. Schauen Sie sich auf jeden Fall immer den Chart an, um einen zeitlich günstigen Kauf- oder Verkaufspunkt zu bestimmen.
4. Gehen Sie mit dem Trend
Die Wahrscheinlichkeit, Erfolg zu haben ist sehr viel größer, wenn Sie in Richtung eines bestimmbaren Trends handeln. Statistisch gesehen erlaubt Ihnen ein solcher Trend größeres Profipotenzial bei einem geringeren Risiko. Als geeignete Faustregel hat sich ein gewichteter 50 Tage Gleitender Durchschnitt erwiesen. Dieser gleitende Durchschnitt stellt den mittelfristigen Trend der Aktie dar. Ein gewichteter 12 Tage Gleitender Durchschnitt stellt dagegen den kurzfristigen Trend dar. Mit Hilfe dieser beiden gleitenden Durchschnitte sollten Sie in der Lage sein, den Trend mitzugehen. Wenn Sie feststellen, dass sich der Trend zu ändern beginnt, handeln sie entsprechend, und sichern Sie Gewinne oder setzen Sie Stopps die Ihr Kapital und Ihre Gewinne absichern.
5. Nutzen Sie Money Management Techniken
Bestimmen Sie die wahrscheinlichen Verluste des laufenden Jahres anhand ihrer Kontomitteilungen basierend auf Ihrem Tradingplan oder Ihrer Art zu handeln. Bestimmen Sie dann Möglichkeiten, Kapital durch andere Quellen zu generieren. Ein hervorragendes Programm für Risikomanagement, Money Management und die Kontrolle Ihrer Trade Historie sowie Ihrer Performance ist das Analyseprogramm Trade Equation.
Einen Verlust möglichst schnell zu realisieren ist das beste Money Management, das Sie einsetzen können.
Es passiert leider viel zu häufig, dass ein Investor oder Trader sich in eine Aktie verliebt und diese auch dann noch hält, wenn sie schon zu fallen beginnt. Nutzen Sie in einem solchen Fall niemals eine Sicherungsstrategie mit Optionen.
6. Kaufen und verkaufen Sie nur, wenn Sie Ihrer Entscheidung vertrauen.
Es wird häufig vorkommen, dass Sie sich nicht ganz sicher sind bei einer Kaufoder Verkaufsentscheidung. Wenn Sie ihre Researcharbeit abgeschlossen und bis dahin keine Regel gebrochen haben, Sie sich aber dennoch nicht ganz sicher sind, machen Sie auf keinen Fall den Trade. Zu häufig versuchen Trader, Ihre Entscheidungen zu rationalisieren. Versuchen Sie nicht, einen guten Grund für eine schlechte Entscheidung zu finden. Sie müssen Ihrer Entscheidung vertrauen können.
7. Kaufen Sie nur liquide Aktien und Märkte
Bewegen sie sich auf den großen Märkten und handeln sie mit Aktien, von denen mehrere Millionen Stück an den Börsen gehandelt werden. Stellen Sie sicher, dass das durchschnittliche Trading Volumen so hoch ist, dass Sie Ihre gesamte Position an jedem Handelstag komplett glattstellen können. Durch diese Regel ist für Sie sichergestellt, dass Sie eine einigermaßen vernünftige Ausführung ihrer Trades bekommen. Handeln Sie nicht mit Aktien am unteren Ende der Preisskala. Professionelle Trader vermeiden diese Aktien und Sie sollten das auch tun. Mit anderen Worten: Kaufen Sie Aktien, die ein bestimmbares Trendverhalten und ein gewisses Vorhersagepotenzial besitzen.
8. Kaufen und verkaufen Sie nicht auf Grund heißer Tipps
Auf Grund heißer Tipps ist schon mehr Geld verloren worden, als die Notenbank als Reserve hält. Zwar ist das etwas überspitzt ausgedrückt, aber es stellt den Punkt klar. Wenn Ihnen jemand ein Investment oder einen Trade vorschlägt, dann überprüfen Sie diese Empfehlung, bevor Sie Ihr Geld einsetzen. Die meisten neuen Investoren und Trader werden täglich Opfer solcher Tipps. Geben Sie solchen Geschichten nicht gleich nach, egal wie gut sie sich anhören. Nutzen Sie die technische Analyse, um Ihre Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu treffen und kaufen oder verkaufen Sie nur auf Grund von Fakten.
9. Verbilligen Sie nicht Ihren Einstiegspreis
Wenn ihr Einstiegszeitpunkt bei einer sich aggressiv bewegenden Aktie falsch lag, machen Sie das Problem nicht noch schlimmer, indem Sie versuchen, eine fallende Aktie weiter zu kaufen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit vergrößern Sie damit lediglich Ihre Verluste. Ich nenne das Desasterverbilligung. Kaufen Sie keine Aktien, bevor Sie den Trend nicht ausmachen können. Den Durchschnittspreis zu verbilligen ist gut für Ihren Broker, wenn Sie dies allerdings anhaltend machen, werden Sie immer mehr Geld verlieren. Liegen Sie auf der falschen Seite, stellen Sie die Position einfach glatt.
10. Niemand gewinnt in 100 Prozent der Fälle
Viele Menschen konzentrieren sich nur auf Gewinne wenn Sie ihre Börsenkarriere starten. Sie denken nicht über Verluste nach. Wenn Sie auch nur für eine Minute glauben, Sie könnten in 100 Prozent der Fälle gewinnen, dann liegen Sie falsch. Verluste sind nur ein Teil der Kosten des Tradinggeschäftes. Ihr Ziel ist es, sicherzustellen, dass Sie das Risiko kontrollieren und Ihr Geld nicht blind einem Risiko aussetzen, wie es Langzeitinvestoren tun.
Ihnen muss klar werden, dass Sie nicht lernen wie Sie gewinnen können, wenn Sie nicht vorher gelernt haben, wie man verliert. Wie Sie Ihre Verluste unter dem psychologischen Aspekt behandeln, ist der Unterschied zwischen einem Amateur und einem professionellen Trader.
Professionelle Trader reagieren auf Verluste nicht auf die gleiche Art und Weise, wie es Amateurtrader tun. Wenn ein professioneller Trader verliert, geht er simpel und einfach zum nächsten Trade über. Diese Trader nehmen Verluste nicht persönlich.
11. Setzen Sie immer Stopps
Der richtige Einsatz von Stopps sichert Ihre Gewinne und limitiert Ihre Verluste. Betrachten Sie Stopps als eine Art Gewinn- und Verlustversicherung. Wenn Sie einen Trade eingehen, dann setzen Sie einen Stopp für den Fall, dass der Trade gegen Sie geht. Wenn der Trade in der Folge in den Gewinn läuft, nutzen Sie die Stopps, um diesen Gewinn zu sichern. Jemand, der argumentiert, Risiko Management und das Nutzen von Stopps sei nicht sinnvoll, handelt wirklich unklug, um nicht das Wort └Dumm" zu benutzen. Er schlägt Ihnen vor, dass Sie Ihr Kapital einem unlimitierten Risiko aussetzen sollten.
Das jedenfalls tun Langzeitinvestoren ständig. Viele Investoren nutzen keine Stopps, weil sie fürchten, dann auch wirklich ausgestoppt zu werden. Tatsächlich handelt es sich dabei um das psychologisches Problem, zugeben zu müssen, falsch gelegen oder bei einem Trade verloren zu haben. Es basiert zumindest nicht auf Logik oder einer vernünftigen Strategie. Vergessen Sie auf gar keinen Fall, immer dann Stopps zu nutzen, wenn Sie einen Trade über Nacht halten.
12. Ich habe keine Zeit
Nehmen Sie sich die Zeit oder leben Sie mit den Konsequenzen. Wenn Sie keine Zeit haben, Ihr Kapital richtig zu verwalten, dann haben Sie vermutlich wirklich keine Zeit dazu.
Schauen Sie sich ihr Depot genau an. Stellen Sie dabei fest, dass Sie die Hälfte Ihres Kapitals verloren haben und es nicht einmal richtig mitbekommen haben, dann haben Sie tatsächlich keine Zeit gehabt und Sie können sich dafür beglückwünschen.
War es das wert? Wahrscheinlich nicht. Es macht vermutlich wenig Sinn hart zu arbeiten ohne dabei wirklich etwas herauszubekommen. Sie müssen sich schon die Zeit nehmen, sich das nötige Wissen anzueignen, und ihre Zukunft selbst zu kontrollieren.
13. Haben Sie Geduld und nutzen Sie Zeit als Freund
Vermögen aufzubauen braucht definitiv Zeit. Wer das erzwingen will, gerät nur in Schwierigkeiten. Denken Sie daran, dass nicht jeder Tag ein Handelstag sein muss. Traden Sie nur dann, wenn der Markt, der Sektor und die darin befindlichen Aktien übereinstimmend einen Trend zeigen. Nur weil Sie traden wollen, muss das nicht bedeuten, dass Sie das auch tun.
Traden Sie nur dann, wenn die Wahrscheinlichkeiten auf Ihrer Seite liegen und lassen Sie den Markt zu sich kommen. Der Markt ist ohnehin unabhängig und es ist völlig irrelevant, was Sie wollen. Zwingen Sie sich nicht dazu, etwas zu tun. Sie sind ein profitabler Trader, der nach hohen Wahrscheinlichkeiten sucht. Profite werden dabei traditionell gemacht, indem Sie einen Trade nach dem anderen machen. Üben Sie sich dabei in Geduld und nutzen Sie die Zeit als Freund nicht als Feind.
14. Lernen Sie aus Ihren Fehlern
Die erfolgreichsten Trader und Investoren lernen aus ihren Fehlern. Einige gehen sogar so weit, dass sie aufschreiben was falsch lief und die Probleme dann analysieren. Da Fehler bares Geld kosten können, sollten Sie vermeiden, den gleichen Fehler zweimal zu machen und stattdessen aus Ihren Fehlern lernen. Leider machen eine Vielzahl von Menschen die gleichen Fehler immer und immer wieder. Diese Vorgehensweise ist gewöhnlich ein Zeichen emotioneller Reaktionen auf Preisbewegungen und das Fehlen einer gut durchdachten Strategie.
Mein Vater hat mir einmal erzählt, die beste Erziehung sei es, aus den Fehlern anderer zu lernen. Die meisten Menschen schaffen es nicht, am Markt erfolgreich zu sein, weil sie emotional reagieren und weder von ihren eigenen, noch von den Fehlern anderer lernen und nicht weil die von ihnen genutzte Technologie nicht gut genug ist oder sie nicht genügend Informationen besitzen.
15. Lernen Sie das Leerverkaufen von Aktien
Die Märkte bewegen sich nicht ständig nach oben, eine schmerzliche Situation, die viele Menschen in den letzten drei Jahren gelernt haben. Wir haben es, angefangen im Jahre 2000, bis heute mit einem der schlimmsten Bärenmärkte zu tun, die wir in den letzten 70 Jahren gesehen haben.
Aber bedeutet das, dass man in einem solchen Bärenmarkt kein Geld verdienen kann? Natürlich nicht. Wie hat sich der Trend der letzten drei Jahre dargestellt? Offensichtlich doch wohl nach unten. Der gesunde Menschenverstand sagt einem, dem Trend zu folgen. Wenn also dieser Trend nach unten zeigte, warum haben Sie dann nicht auf fallende Kurse gesetzt? Traurigerweise sind die Gründe dafür Angst und Ignoranz, und das ist erschreckend.
Besonders, wenn Sie sich überlegen, das Aktienmärkte zwischen 67 und 80 Prozent schneller fallen, als sie steigen. Mit anderen Worten, es lässt sich mit dem Shorten von Aktien sehr viel schneller Geld verdienen, als mit dem Kauf einer Aktie und der Spekulation auf steigende Kurse. Nebenbei bemerkt, wovor sollte man Angst haben, wenn man sowohl in fallenden Märkten als auch an steigenden Märkten Geld verdienen kann? Professionelle Trader haben in den letzten drei Jahren Millionen verdient. Wenn Sie in den heutigen Märkten erfolgreich sein wollen, dann kommen Sie nicht umhin, zu lernen wie man Aktien leerverkauft.
Internationale Exchange Traded Funds (ETFs) sowie andere Instrumente wie Single / Universal Stock Futures, CFDs, Optionsscheine oder Zertifikate geben Ihnen die Möglichkeit auch dort Aktien leer zu verkaufen, wo das normalerweise nicht möglich ist.
Sie können solche Leerverkäufe beispielsweise an den US Märkten durchführen. An diesen Märkten gibt es Tausende von Aktien, die sich leerverkaufen lassen. Auf der anderen Seite brauchen sie aber auch keine Angst davor haben, andere Länder für ihre Shortstrategien zu nutzen. Gelegenheiten dazu gibt es weltweit. Sie müssen ihre Angst und Ignoranz überwinden und lernen wie man Aktien leerverkauft.
16. Folgen Sie den Regeln
Einige Menschen machen die gleichen Fehler immer und immer wieder. Wenn Sie jedoch diesen 16 Tradingregeln folgen, die auf der Erfahrung von 20 Jahren basieren, dann sollten Sie in der Lage sein, viele allgemein gültige Fehler nicht mehr zu machen. Wenn Sie den Regeln folgen, sind ihre Chancen auf Erfolg sehr viel höher, als bei jemandem, der diese Regeln nicht beherzigt.
Vergessen Sie dabei aber nicht, dass es keine Garantie für Erfolg gibt. Wenn Sie jedoch eine solide Ausbildung haben und eine vernünftige emotionale Kontrolle entwickeln, dann haben Sie große Vorteile. Folgen Sie nicht der großen Masse, den heißen Tipps, mehr und besserer Technologie bei gleichzeitig weniger Wissen.
Sie müssen sich um Ihr eigenes Schicksal kümmern und ihre Finanzsituation auch in Zukunft kontrollieren. Denken Sie daran, folgen Sie den Regeln und halten Sie sich an die 90 Prozent Lösung.
(c) 2005 Traders´ media GmbH, Beethoven Center, Beethovenstr. 1a, 97080 Würzburg
Homepage: eee.traders-mag.com
Traders` Mag - 10.01.2004
[Traders`Mag Januar 2003] - Wenn Sie jemanden fragen was einen Trader erfolgreich macht, dann wäre die Antwort vermutlich Wissen und Technologie. Nachdem ich tausende von professionellen und privaten Tradern gleichermaßen trainiert habe, um ihr Trading zu verbessern, kann ich Ihnen sagen dass Wissen und Technologie alleine sie nicht zu einem erfolgreichen Trader machen. Es gibt eine Vielzahl von Tradern, die einen extrem hohen Wissensstand haben, die es aber nicht schaffen, besser als die Märkte zu sein oder nur die Tradingergebnisse von Tradern zu erreichen, die wesentlich weniger Wissen besitzen als sie selbst.
Wissen ohne emotionale Kontrolle ist nahezu wertlos und stellt tatsächlich keinen Vorteil dar. Ähnlich ist es auch mit der Technologie, oft genutzt als Tool, in den meisten Fällen lediglich genutzt als psychologische Hilfe. Wenn ein Trade daneben geht, dann wird ein Trader oftmals die vorhandene Technik als Grund angeben, anstatt die Verantwortung bei sich selbst zu suchen. Diese Trader denken, dass sie erfolgreich wären, hätten sie nur mehr, größere oder bessere Technik. Aber Fakt ist, dass Technologie nur so gut sein kann, wie der Trader, der mit ihr handelt und das ohne emotionale Kontrolle der Wissensstand alleine nicht hilft, am Markt erfolgreich zu sein.
90% Ihres Erfolges in den Märkten hängt von der Kontrolle emotionaler Entscheidungen ab. Wenn Sie es erst einmal geschafft haben, die 90 Prozent Lösung erfolgreich anzuwenden, dann wird sich Ihre Performance deutlich verbessern und Sie werden es leichter haben, Verluste zu akzeptieren wenn ein Trade gegen Sie läuft und Ihre Risikomanagementregeln Sie aus dem Trade ausstoppen.
Die 16 Regeln des Trading
Sich um die eigenen Finanzen zu kümmern und sie richtig zu managen, gehört in der heutigen Zeit wohl zu den wichtigsten Themen, mit denen wir uns befassen müssen. Nachfolgende Checkliste soll helfen, sich nicht in emotional geprägten Entscheidungen zu verlieren oder dem Markt Hype zu erliegen. In den letzten 20 Jahren meiner eigenen Handelserfahrung haben sich die nachfolgenden Regeln als sehr wertvoll erwiesen, um mich auf den einzelnen Trade zu konzentrieren.
1. Handeln Sie mit einem Plan
Setzen Sie immer Ziele, bevor Sie handeln. Definieren Sie alle möglichen Ausgänge √ nicht nur wenn es gut läuft, sondern auch was Sie zu tun haben, wenn es gegen Sie läuft. Bestimmen Sie die Höhe des Kapitals, das Sie maximal verlieren können und bestimmen Sie, wann Sie Gewinne sichern. Darauf zu warten, dass Ihnen der Markt die Gewinne wieder abnimmt, nur weil Sie zu lange an einem Verlusttrade festhalten, ist keine gute Strategie. Schreiben Sie einen Tradingplan und folgen Sie diesem Plan. Verfallen Sie nicht in einen emotional kontrollierten Kaufund Verkaufsrhythmus, sondern handeln Sie nach einem Plan.
2. Die Auswahl der Trades
Um die richtigen Tradingvehikel zu finden, sollten Sie nach einer vorher definierten Methode vorgehen. Wählen Sie dafür eine Methode, die auf der Preisbewegung und dem vorherrschenden Trend basiert. Rätseln Sie nicht, was die Zukunft bringen wird, sondern handeln Sie die momentane Trendrichtung. Ihre Methoden müssen auf Ihrem individuellen Zeitraum und Ihrer Risikotoleranz beruhen. Beachten Sie bei der Auswahl von Aktien auch immer die Liquidität, die Sektor Rotation und technische Faktoren.
3. Überprüfen Sie immer den Chart
Kaufen Sie niemals eine Aktie, bevor Sie sich nicht den Chart angesehen haben. Stellen Sie anhand dieses Betrachtungen fest, wie der momentane Trend der Aktie ist und wo Sie sich in diesem Trend befinden. Handeln Sie nie gegen den Trend. Kaufen und Verkaufen sind Entscheidungen technischer Natur. Fundamentalisten bestimmen nie, wann eine Aktie gekauft oder verkauft werden soll. Schauen Sie sich auf jeden Fall immer den Chart an, um einen zeitlich günstigen Kauf- oder Verkaufspunkt zu bestimmen.
4. Gehen Sie mit dem Trend
Die Wahrscheinlichkeit, Erfolg zu haben ist sehr viel größer, wenn Sie in Richtung eines bestimmbaren Trends handeln. Statistisch gesehen erlaubt Ihnen ein solcher Trend größeres Profipotenzial bei einem geringeren Risiko. Als geeignete Faustregel hat sich ein gewichteter 50 Tage Gleitender Durchschnitt erwiesen. Dieser gleitende Durchschnitt stellt den mittelfristigen Trend der Aktie dar. Ein gewichteter 12 Tage Gleitender Durchschnitt stellt dagegen den kurzfristigen Trend dar. Mit Hilfe dieser beiden gleitenden Durchschnitte sollten Sie in der Lage sein, den Trend mitzugehen. Wenn Sie feststellen, dass sich der Trend zu ändern beginnt, handeln sie entsprechend, und sichern Sie Gewinne oder setzen Sie Stopps die Ihr Kapital und Ihre Gewinne absichern.
5. Nutzen Sie Money Management Techniken
Bestimmen Sie die wahrscheinlichen Verluste des laufenden Jahres anhand ihrer Kontomitteilungen basierend auf Ihrem Tradingplan oder Ihrer Art zu handeln. Bestimmen Sie dann Möglichkeiten, Kapital durch andere Quellen zu generieren. Ein hervorragendes Programm für Risikomanagement, Money Management und die Kontrolle Ihrer Trade Historie sowie Ihrer Performance ist das Analyseprogramm Trade Equation.
Einen Verlust möglichst schnell zu realisieren ist das beste Money Management, das Sie einsetzen können.
Es passiert leider viel zu häufig, dass ein Investor oder Trader sich in eine Aktie verliebt und diese auch dann noch hält, wenn sie schon zu fallen beginnt. Nutzen Sie in einem solchen Fall niemals eine Sicherungsstrategie mit Optionen.
6. Kaufen und verkaufen Sie nur, wenn Sie Ihrer Entscheidung vertrauen.
Es wird häufig vorkommen, dass Sie sich nicht ganz sicher sind bei einer Kaufoder Verkaufsentscheidung. Wenn Sie ihre Researcharbeit abgeschlossen und bis dahin keine Regel gebrochen haben, Sie sich aber dennoch nicht ganz sicher sind, machen Sie auf keinen Fall den Trade. Zu häufig versuchen Trader, Ihre Entscheidungen zu rationalisieren. Versuchen Sie nicht, einen guten Grund für eine schlechte Entscheidung zu finden. Sie müssen Ihrer Entscheidung vertrauen können.
7. Kaufen Sie nur liquide Aktien und Märkte
Bewegen sie sich auf den großen Märkten und handeln sie mit Aktien, von denen mehrere Millionen Stück an den Börsen gehandelt werden. Stellen Sie sicher, dass das durchschnittliche Trading Volumen so hoch ist, dass Sie Ihre gesamte Position an jedem Handelstag komplett glattstellen können. Durch diese Regel ist für Sie sichergestellt, dass Sie eine einigermaßen vernünftige Ausführung ihrer Trades bekommen. Handeln Sie nicht mit Aktien am unteren Ende der Preisskala. Professionelle Trader vermeiden diese Aktien und Sie sollten das auch tun. Mit anderen Worten: Kaufen Sie Aktien, die ein bestimmbares Trendverhalten und ein gewisses Vorhersagepotenzial besitzen.
8. Kaufen und verkaufen Sie nicht auf Grund heißer Tipps
Auf Grund heißer Tipps ist schon mehr Geld verloren worden, als die Notenbank als Reserve hält. Zwar ist das etwas überspitzt ausgedrückt, aber es stellt den Punkt klar. Wenn Ihnen jemand ein Investment oder einen Trade vorschlägt, dann überprüfen Sie diese Empfehlung, bevor Sie Ihr Geld einsetzen. Die meisten neuen Investoren und Trader werden täglich Opfer solcher Tipps. Geben Sie solchen Geschichten nicht gleich nach, egal wie gut sie sich anhören. Nutzen Sie die technische Analyse, um Ihre Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu treffen und kaufen oder verkaufen Sie nur auf Grund von Fakten.
9. Verbilligen Sie nicht Ihren Einstiegspreis
Wenn ihr Einstiegszeitpunkt bei einer sich aggressiv bewegenden Aktie falsch lag, machen Sie das Problem nicht noch schlimmer, indem Sie versuchen, eine fallende Aktie weiter zu kaufen. Mit hoher Wahrscheinlichkeit vergrößern Sie damit lediglich Ihre Verluste. Ich nenne das Desasterverbilligung. Kaufen Sie keine Aktien, bevor Sie den Trend nicht ausmachen können. Den Durchschnittspreis zu verbilligen ist gut für Ihren Broker, wenn Sie dies allerdings anhaltend machen, werden Sie immer mehr Geld verlieren. Liegen Sie auf der falschen Seite, stellen Sie die Position einfach glatt.
10. Niemand gewinnt in 100 Prozent der Fälle
Viele Menschen konzentrieren sich nur auf Gewinne wenn Sie ihre Börsenkarriere starten. Sie denken nicht über Verluste nach. Wenn Sie auch nur für eine Minute glauben, Sie könnten in 100 Prozent der Fälle gewinnen, dann liegen Sie falsch. Verluste sind nur ein Teil der Kosten des Tradinggeschäftes. Ihr Ziel ist es, sicherzustellen, dass Sie das Risiko kontrollieren und Ihr Geld nicht blind einem Risiko aussetzen, wie es Langzeitinvestoren tun.
Ihnen muss klar werden, dass Sie nicht lernen wie Sie gewinnen können, wenn Sie nicht vorher gelernt haben, wie man verliert. Wie Sie Ihre Verluste unter dem psychologischen Aspekt behandeln, ist der Unterschied zwischen einem Amateur und einem professionellen Trader.
Professionelle Trader reagieren auf Verluste nicht auf die gleiche Art und Weise, wie es Amateurtrader tun. Wenn ein professioneller Trader verliert, geht er simpel und einfach zum nächsten Trade über. Diese Trader nehmen Verluste nicht persönlich.
11. Setzen Sie immer Stopps
Der richtige Einsatz von Stopps sichert Ihre Gewinne und limitiert Ihre Verluste. Betrachten Sie Stopps als eine Art Gewinn- und Verlustversicherung. Wenn Sie einen Trade eingehen, dann setzen Sie einen Stopp für den Fall, dass der Trade gegen Sie geht. Wenn der Trade in der Folge in den Gewinn läuft, nutzen Sie die Stopps, um diesen Gewinn zu sichern. Jemand, der argumentiert, Risiko Management und das Nutzen von Stopps sei nicht sinnvoll, handelt wirklich unklug, um nicht das Wort └Dumm" zu benutzen. Er schlägt Ihnen vor, dass Sie Ihr Kapital einem unlimitierten Risiko aussetzen sollten.
Das jedenfalls tun Langzeitinvestoren ständig. Viele Investoren nutzen keine Stopps, weil sie fürchten, dann auch wirklich ausgestoppt zu werden. Tatsächlich handelt es sich dabei um das psychologisches Problem, zugeben zu müssen, falsch gelegen oder bei einem Trade verloren zu haben. Es basiert zumindest nicht auf Logik oder einer vernünftigen Strategie. Vergessen Sie auf gar keinen Fall, immer dann Stopps zu nutzen, wenn Sie einen Trade über Nacht halten.
12. Ich habe keine Zeit
Nehmen Sie sich die Zeit oder leben Sie mit den Konsequenzen. Wenn Sie keine Zeit haben, Ihr Kapital richtig zu verwalten, dann haben Sie vermutlich wirklich keine Zeit dazu.
Schauen Sie sich ihr Depot genau an. Stellen Sie dabei fest, dass Sie die Hälfte Ihres Kapitals verloren haben und es nicht einmal richtig mitbekommen haben, dann haben Sie tatsächlich keine Zeit gehabt und Sie können sich dafür beglückwünschen.
War es das wert? Wahrscheinlich nicht. Es macht vermutlich wenig Sinn hart zu arbeiten ohne dabei wirklich etwas herauszubekommen. Sie müssen sich schon die Zeit nehmen, sich das nötige Wissen anzueignen, und ihre Zukunft selbst zu kontrollieren.
13. Haben Sie Geduld und nutzen Sie Zeit als Freund
Vermögen aufzubauen braucht definitiv Zeit. Wer das erzwingen will, gerät nur in Schwierigkeiten. Denken Sie daran, dass nicht jeder Tag ein Handelstag sein muss. Traden Sie nur dann, wenn der Markt, der Sektor und die darin befindlichen Aktien übereinstimmend einen Trend zeigen. Nur weil Sie traden wollen, muss das nicht bedeuten, dass Sie das auch tun.
Traden Sie nur dann, wenn die Wahrscheinlichkeiten auf Ihrer Seite liegen und lassen Sie den Markt zu sich kommen. Der Markt ist ohnehin unabhängig und es ist völlig irrelevant, was Sie wollen. Zwingen Sie sich nicht dazu, etwas zu tun. Sie sind ein profitabler Trader, der nach hohen Wahrscheinlichkeiten sucht. Profite werden dabei traditionell gemacht, indem Sie einen Trade nach dem anderen machen. Üben Sie sich dabei in Geduld und nutzen Sie die Zeit als Freund nicht als Feind.
14. Lernen Sie aus Ihren Fehlern
Die erfolgreichsten Trader und Investoren lernen aus ihren Fehlern. Einige gehen sogar so weit, dass sie aufschreiben was falsch lief und die Probleme dann analysieren. Da Fehler bares Geld kosten können, sollten Sie vermeiden, den gleichen Fehler zweimal zu machen und stattdessen aus Ihren Fehlern lernen. Leider machen eine Vielzahl von Menschen die gleichen Fehler immer und immer wieder. Diese Vorgehensweise ist gewöhnlich ein Zeichen emotioneller Reaktionen auf Preisbewegungen und das Fehlen einer gut durchdachten Strategie.
Mein Vater hat mir einmal erzählt, die beste Erziehung sei es, aus den Fehlern anderer zu lernen. Die meisten Menschen schaffen es nicht, am Markt erfolgreich zu sein, weil sie emotional reagieren und weder von ihren eigenen, noch von den Fehlern anderer lernen und nicht weil die von ihnen genutzte Technologie nicht gut genug ist oder sie nicht genügend Informationen besitzen.
15. Lernen Sie das Leerverkaufen von Aktien
Die Märkte bewegen sich nicht ständig nach oben, eine schmerzliche Situation, die viele Menschen in den letzten drei Jahren gelernt haben. Wir haben es, angefangen im Jahre 2000, bis heute mit einem der schlimmsten Bärenmärkte zu tun, die wir in den letzten 70 Jahren gesehen haben.
Aber bedeutet das, dass man in einem solchen Bärenmarkt kein Geld verdienen kann? Natürlich nicht. Wie hat sich der Trend der letzten drei Jahre dargestellt? Offensichtlich doch wohl nach unten. Der gesunde Menschenverstand sagt einem, dem Trend zu folgen. Wenn also dieser Trend nach unten zeigte, warum haben Sie dann nicht auf fallende Kurse gesetzt? Traurigerweise sind die Gründe dafür Angst und Ignoranz, und das ist erschreckend.
Besonders, wenn Sie sich überlegen, das Aktienmärkte zwischen 67 und 80 Prozent schneller fallen, als sie steigen. Mit anderen Worten, es lässt sich mit dem Shorten von Aktien sehr viel schneller Geld verdienen, als mit dem Kauf einer Aktie und der Spekulation auf steigende Kurse. Nebenbei bemerkt, wovor sollte man Angst haben, wenn man sowohl in fallenden Märkten als auch an steigenden Märkten Geld verdienen kann? Professionelle Trader haben in den letzten drei Jahren Millionen verdient. Wenn Sie in den heutigen Märkten erfolgreich sein wollen, dann kommen Sie nicht umhin, zu lernen wie man Aktien leerverkauft.
Internationale Exchange Traded Funds (ETFs) sowie andere Instrumente wie Single / Universal Stock Futures, CFDs, Optionsscheine oder Zertifikate geben Ihnen die Möglichkeit auch dort Aktien leer zu verkaufen, wo das normalerweise nicht möglich ist.
Sie können solche Leerverkäufe beispielsweise an den US Märkten durchführen. An diesen Märkten gibt es Tausende von Aktien, die sich leerverkaufen lassen. Auf der anderen Seite brauchen sie aber auch keine Angst davor haben, andere Länder für ihre Shortstrategien zu nutzen. Gelegenheiten dazu gibt es weltweit. Sie müssen ihre Angst und Ignoranz überwinden und lernen wie man Aktien leerverkauft.
16. Folgen Sie den Regeln
Einige Menschen machen die gleichen Fehler immer und immer wieder. Wenn Sie jedoch diesen 16 Tradingregeln folgen, die auf der Erfahrung von 20 Jahren basieren, dann sollten Sie in der Lage sein, viele allgemein gültige Fehler nicht mehr zu machen. Wenn Sie den Regeln folgen, sind ihre Chancen auf Erfolg sehr viel höher, als bei jemandem, der diese Regeln nicht beherzigt.
Vergessen Sie dabei aber nicht, dass es keine Garantie für Erfolg gibt. Wenn Sie jedoch eine solide Ausbildung haben und eine vernünftige emotionale Kontrolle entwickeln, dann haben Sie große Vorteile. Folgen Sie nicht der großen Masse, den heißen Tipps, mehr und besserer Technologie bei gleichzeitig weniger Wissen.
Sie müssen sich um Ihr eigenes Schicksal kümmern und ihre Finanzsituation auch in Zukunft kontrollieren. Denken Sie daran, folgen Sie den Regeln und halten Sie sich an die 90 Prozent Lösung.
(c) 2005 Traders´ media GmbH, Beethoven Center, Beethovenstr. 1a, 97080 Würzburg
Homepage: eee.traders-mag.com
NEW 10.01.06 09:08
в ответ СерёгаФорекс 09.01.06 22:58
Interview: Volumen Spread Trading in Aktien
Traders` Mag - 15.06.2004
[Traders`Mag] - Es gibt verschiedene Berufe, die dafür bekannt sind, dass sie diejenigen anziehen, die auf der Suche nach Abenteuern sind, das Risiko lieben oder gerne sorglos reich werden wollen. Auf der Liste der begehrtesten Berufe stehen Rockstar, Topmodel und... erfolgreicher Trader. Nun, der Weg zum Erfolg in diesen Berufen ist steinig, voller Umwege zumeist und nicht ungefährlich. Nur die wirklich hartnäckigen und entschlossenen überqueren dieses raue Terrain und erreichen √ wenngleich mitunter ein wenig zerkratzt und mitgenommen √ das angestrebte Ziel. Was würden Sie machen, wenn Sie eine erfolgreiche Trading- Strategie erarbeitet hätten? Natürlich auf alle Fälle mit dem Trading weitermachen, vielleicht auch ein paar Seminare geben, um andere Trader von ihrem Wissen profitieren zu lassen und dann können Sie eventuell freie Zeit in Ihrem Ferienhaus am Mittelmeer oder in Australien verbringen √ segeln und die Sonne genießen. Wenn sich das mit Ihren Visionen und Vorstellungen deckt, dann sollten Sie Nigel Hawkes kennenlernen. Traders´ hat in einem Gespräch versucht, die └Geheimnisse seines Erfolgs⌠ zu ergründen.
Interview Nigel Hawks
TRADERS´: Erzählen Sie uns kurz von Ihrem Beruf √ was haben Sie gemacht, bevor Sie anfingen zu handeln?
HAWKES: Ich bin jetzt 54 √ mein Gott, das ist eigentlich sehr alt für einen Baby-Boomer wie mich. Ich komme ursprünglich aus dem Verlagswesen und habe für die Sunday Times und The Times Newspaper in London gearbeitet. Im Alter von 29 Jahren habe ich meinen eigenen Verlag gegründet, in den 80er Jahren wieder verkauft und bin dann segeln gegangen; durch Zufall geriet ich in das britische Team für den America▓s Cup in Australien.
Wie sind Sie erstmals mit den Märkten in Berührung gekommen?
Nachdem ich meine Firma verkauft hatte, gab ich einem Broker 300.000 Pfund, der damit während meiner Abwesenheit handeln sollte √ naja, ich kam zurück und erfuhr, dass er quasi während des Mittagessens alles verloren hatte.
Und warum haben sie nach einer so grausligen Erfahrung dann schließlich angefangen, die Märkte selbst zu handeln?
Ich sammelte mir die Unterlagen meines Tradingkontos zusammen und begann damit, die Trades meines Brokers zurückzuverfolgen, um zu sehen, was genau er gemacht hatte √ und so wurde ich süchtig. Das Anziehende für mich war, dass ich hier mein eigener Herr war, ohne den Stress einer großen Firma und ohne für viele Mitarbeiter verantwortlich zu sein. Seitdem bin ich Trader √ und ich habe überlebt! Die schlechte Nachricht dabei ist jedoch, dass es genau wie zum Heiligen Gral auch, keinen klar definierten Weg zum erfolgreichen Trader gibt.
Sind Sie inzwischen Fulltime-Trader?
Ja. Ich handle 20 Aktien in England und 60 der wichtigsten US Aktien, bei denen ich die Volume Spread Analyse (basierend auf dem Wycoff Prinzip) sowie auf der Standardabweichung basierende Momentum-Indikatoren anwende. Zudem handle ich auch noch 15 Futures √ hauptsächlich Währungen und Bonds. Ich bevorzuge allerdings Aktien, da diese ein weitaus besser definiertes Trendverhalten aufweisen, wohingegen Futures ein größeres Volatilitätsprofil besitzen, das sich aber auf drei- bis fünftägige Trends beschränkt.
Was finden Sie im Zusammenhang mit Trading am besten?
Die Möglichkeit herumzureisen. Ich verbringe ungefähr vier Monate im Jahr in Australien, zwei in Spanien und den Rest des Jahres in England √ aber ich trade die ganze Zeit.
Trader werden häufig klischeehaft dargestellt, wie sie in einer Art NASA Kontrollstation sitzen, umgeben von 20 Monitoren. Wie verbinden Sie Ihr Globetrotter-Dasein mit dem Fulltime-Trading √ was ist Ihr Setup?
Meine Systeme sind einfach. Ich habe einen Laptop und eine TradeStation 2000. Ich benutze meine eigenen Indikatoren, die ich in der Programmiersprache der TradeStation √ Easy Language √ programmiert habe. Dieses basieren auf der Volume Spread Analyse und dem Momentum. Ich habe CSI Unfair Advantage als Daten-Provider. Mit meinem Online-Broker E*Trade handle ich CFDs, was meine bevorzugten Instrumente für die Umsetzung meiner Strategien im Aktienhandel sind.
Wie haben Sie Ihr Wissen erworben? Mit Büchern, Seminaren oder einem Mentor?
Am Anfang habe ich viele Seminare besucht. Die einzigen beiden, die mir was gebracht haben waren von Charles Drummonds Geometry of the Market (P&L) und kürzlich eines bei einem Herren namens Murrey Maths. Drummond ist der Autor, von dem ich glaube, dass er eines der besten Bücher über das Traden geschrieben hat; es heißt How to Make Money in Futures and Lots of it. Wenn Sie sich sonst nichts kaufen, dann kaufen Sie wenigstens das √ Sie werden es nicht bereuen. Ich benutze Murrey Maths▓ Ansätze, um zu entscheiden, ob ich bestehende Trades schließe oder weiter laufen lasse. Auch The Candlestick Forecaster von Brad Mathney möchte ich nicht unerwähnt lassen. Ein gutes Programm, das Candlestick-Muster und viele Erläuterungen beinhaltet. Ich nehme diese Software vor allem für längerfristige Geschichten. Weiterhin findet man unter www.tradersrecord.com täglich brauchbare Kommentare zu Aktien.
Würden Sie bitte Ihre Methode beschreiben?
Am wichtigsten ist es, in einem Chart Ausschau nach Situationen zu halten, in denen die Kauf- und Verkaufsvolumina mit einer bestimmten Art von Kursbewegung zusammentreffen. Das Ausmaß dieser Kursbewegung lege ich jeweils über die Standardabweichung fest. Wenn ich auf diese Weise Preismomentum und positives Volumen herausgefunden habe, gehe ich zum nächst höheren Zeitrahmen, beispielsweise täglich √ wöchentlich oder wenn ich intraday handle, 30 bis 60 Minuten, um zu sehen, ob ich in diesem übergordneten Zeitrahmen Schwäche identifizieren kann. Wenn ich in dem höheren Zeitrahmen kein Anzeichen für Schwäche sehe, steige ich nicht in einen neuen Trade ein, sondern warte, bis ich Anzeichen von Schwäche ausmachen kann. Dies muss allerdings innerhalb von fünf Zeitperioden der untergeordneten Zeitperiode erfolgen, sonst betrachte ich den Trade als erledigt √ und warte auf die nächste Gelegenheit. Wichtig bei meiner Art von Handel ist also, dass meine Signale in einem Zeitrahmen von einem übergeordneten Zeitrahmen bestätigt werden. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg sehr.
Waren Sie mit Ihrem Tradingstil von Anfang an erfolgreich?
Ich hatte viele von diesen Depri-Tagen, an denen ich dachte, ich schaffe das nie; ich hatte Angst, Tausende Dollars an irgendwelche Scharlatane zu vertun, die versprechen, tolle Systeme zu verkaufen. Ich verbrachte Hunderte Stunden damit, die Geheimnisse eines Gann, eines Elliott und Anderen zu ergründen √ alles sinnlos. Die schienen mir im Nachhinein betrachtet zwar jeweils alle super zu sein, funktionierten für mich aber nicht, wenn es darum ging, sie im tatsächlichen Marktgeschehen einzusetzen. Meine Marktanalyse war derart Fehler behaftet, dass ich sogar in Erwägung gezogen habe, völlig entgegengesetzte Trades zu machen √ ich lag mit Sicherheit weitaus konsequenter falsch als richtig.
Es scheint, als ob jeder Trader seine persönliche Horror-Story hat. Was war Ihre schlimmste Erfahrung, mal abgesehen von der Geschichte mit dem Broker, der mehr Eifer als Talent besaß?
Ein Fehler von einem Broker (der inzwischen verstorben ist), der meine Verkaufsorder als Kauforder auffasste und so in eine ohnehin schon schwächelnde Position eine nicht unerhebliche Summe investierte. Obwohl die Tonbandmitschnitte bewiesen, dass ich Recht hatte, konnte sich der Broker aus der Sache herauswinden, indem er sich auf die Konditionen der Firma im Kleingedruckten berief.
Gab es irgendetwas (mal abgesehen von dem Verlangen, Ihr Geld wieder zurück zu bekommen), das Sie immer wieder dazu brachte, trotz harter Zeiten und Rückschläge, weiter zu handeln?
Nein, wie viel andere auch bin auch ich einfach nur ein kleiner Bastard, der eben Breakeven erreichen möchte √ genauso wie Mr. Partridge in dem Buch Reminiscenses of a Stock Operator.
Und ab wann liefen die Geschäfte dann besser?
Erst nachdem ich mich mit der Volume Spread Analyse befasst hatte, konnte ich so langsam Gewinne verbuchen. Erinnern Sie sich noch daran: Das Volumen war lange Zeit die einzige Information, die die Börsen erst mit Verzögerung veröffentlichten. Damit konnten sie für eine Zeit lang den Vorteil der Trader auf dem Parkett aufrecht erhalten. Aber jetzt mit den elektronischen Anzeigen ist das Volumen sofort verfügbar. Trotzdem, das einzige Problem mit jeder allein stehenden Analyse, die nur auf einem einzigen Parameter basiert, ist, dass man leider sehr viele falsche Ausbrüche bekommt und in Seitwärtsbewegungen relativ hilflos ist.
Und wie vermeiden Sie das dann?
Wenn man Momentum-Indikatoren mit der Volume Spread Analyse kombiniert, wird das Handeln plötzlich extrem profitabel.
Sie behaupten, dass die meisten Trader nur deswegen Geld verlieren würden, weil sie sowohl bei der Gewinnmitnahme als auch beim Schließen einer Verlustposition die gleiche Anzahl von Kontrakten benutzen. Können Sie Ihre Money Management Strategie etwas näher erläutern?
Es war Anfang der neunziger Jahr als ich in Las Vegas an einem Kartenspieltisch saß √ da fand ich schließlich das letzte Puzzlestück. Ich hatte einige Zeit an einem Tisch gespielt, an dem die Einsätze relativ hoch waren; nach etwa 45 Minuten lehnte sich der Spieler, der rechts von mir saß, zu mir rüber und sagte: └Sie sind wirklich ein guter Spieler, aber Sie werden nie viel Geld gewinnen, denn die Money Management Strategie, die Sie benutzen, ist nicht richtig!⌠ Das endete darin, dass ich die meiste Zeit des Abends im Gespräch mit meinem neuen Freund zubrachte, der mir einimpfte, wie wichtig es sei, seinen Einsatz zu erhöhen, wenn alles zu seinen Gunsten verläuft, man sich also in einer Gewinnserie befindet. Ich habe diese Philosophie genommen, getestet und mittlerweile zu einem festen Bestandteil meines Tradingsystems gemacht. Da Verluste Teil des Geschäfts sind, habe ich ein Money Management System entwickelt, das Verluste begrenzt und die Gewinne optimiert, wenn das System sich in einer Serie von Gewinnen befindet. Wenn man erst einmal einen Trade identifiziert hat, und dann in einen wirklich guten Trend hineinläuft, dann kann man √ wenn man seine Positionen mit zunehmenden Gewinnen entsprechend vergrößert √ ein System, das nur eine Trefferquote von 50% aufweist, enorm verbessern. Nach vielen Stunden harter Arbeit denke ich, dass ein Pyramidensystem wirklich gute Dienste leisten kann: 1,2,3,4 √ bis man schließlich mit sieben Kontrakten vollbeladen ist (oder wie viele Kontrakte Sie auch immer in diesen Trend hineinpacken möchten). Die Position wird geschlossen, wenn Sie die ursprüngliche Situation schließen würden. Sie sehen schon, dass das ursprüngliche Risiko mit nur einem Kontrakt gering ist, die Chance aber mit dem sich entwickelnden Trend und zunehmender Kontraktanzahl immer größer wird. Wenn Ihr Einstieg falsch war, dann haben Sie mit nur einem Kontrakt keine großen Verluste. Ich vergrößere meine Positionen immer dann, wenn ich einen Anstieg in der Standardabweichung registriere. Wenn diese drei Tage lang seitwärts ging und dann plötzlich ansteigt, dann vergrößere ich meine Position durch den Kauf weiterer Kontrakte.
Haben Sie ein paar Weisheiten bezüglich der fünf Buchstaben └Stopp⌠ auf Lager?
Stopps sind die Herausforderung im Leben eines jeden Traders. Uns wurde allen bereits in der Frühphase des Handelns immer wieder erklärt, dass wir Stopps setzen müssen, um uns zu schützen. Gleichzeitig können sich Stopps aber auch zu unseren größten Feinden entwickeln. Auch hier lege ich die Standardabweichung zugrunde: was immer ihr Wert über die letzten zehn Tage auch sein mag, ich nehme das Doppelte als Stopp. Wenn ich aber auf Grund meiner Volume Spread Analyse Schwächen im Markt auftauchen sehe, ziehe ich meine Stopps nach. Dann vermindere ich den Stoppwert auf eine Standardabweichung der letzten zehn Tage. Wenn ich sehe, dass die Schwäche dauerhaft ist, dann setzte ich den Stopp auf 75% einer Standardabweichung über zehn Tage. Den besten Tipp, den ich Ihnen geben kann ist, den größten Stopp, den Sie sich innerhalb der Grenzen Ihres Gesamtsystems leisten können, zu benutzen. Sie müssen dem Markt den Raum für seine natürlichen Schwingungen lassen.
Welche Ratschläge können Sie unseren Lesern geben, die gerne Fulltime-Trader werden möchten?
Ich habe bereits angedeutet, dass ich viel Zeit und viel Geld in Seminare, Software und Newsletter investiert habe. Tut mir leid, aber für diesen Weg gibt es keine Abkürzung! Jeder muss für sich den Tradingstil entwickeln, mit dem er glücklich werden kann und wenn das erreicht ist, dann muss er sich konsequent daran halten, und niemals eine Meinung haben √ denn so sicher wie der Tag auf die Nacht folgt, wird diese Einschätzung falsch sein. Gehen Sie einfach nur nach dem, was Sie auf Ihren Charts sehen und behandeln Sie diese Informationen so, wie ein Pianist seine Noten behandelt. Nur wenige von uns werden die Möglichkeit haben, Konzertpianist zu werden. Aber die meisten sollten in der Lage sein, eine gute Melodie zu spielen. Wenn ich noch einen weisen Satz hinzufügen darf: Es ist die Beständigkeit, die Erfolg bringt; sobald Sie anfangen, nur die Rosinen herauspicken zu wollen, sind Sie verloren!
Die meisten erfolgreichen Trader behaupten, dass Beständigkeit und striktes Einhalten der Regeln die Schlüssel zum Erfolg sind. Dann wiederum räumen sie ein, dass es Zeiten oder Marktbedingungen gibt, in denen man sich über sein System hinwegsetzen muss √ in anderen Worten √ diskretionäres Handeln. Was lässt Sie von Ihrem System abweichen?
Ich weiche von meinem Konzept nur ab, wenn beispielsweise die Veröffentlichung von Fundamentaldaten angekündigt wird oder, wie erst jüngst, ein Krieg ausbricht. Wenn ich allerdings schon in einer Position drin bin, dann ignoriere ich diese Berichte.
Mal davon abgesehen, wie soll ein Trader wissen, wann die Abweichung von seinem System berechtigt ist und wann nicht? Wie kann er wissen oder herausfinden, ob sein Gefühl einfach nicht berechtigt ist?
Es dauert ungefähr acht Jahre, bis ein Arzt praktizieren darf. Ich denke, es dauert mindestens ebenso lang, wenn nicht länger, bis ein Trader die Intuition besitzt, den Markt richtig einzuschätzen. Viele Analytiker versuchen deshalb, die menschliche Natur aus dem Lernprozess herauszunehmen und Trading auf ein Programm zu reduzieren, das jeweils mit dem aktuellen Marktgeschehen konform geht. Das mag eine schlechte Nachricht für Ihre Leser sein, aber sie müssen Ihr Geschäft lernen √ und nochmal: Es gibt keine Abkürzung auf dem Weg.
Sie geben auch Trading-Seminare. Warum haben Sie beschlossen, auch zu lehren?
Nachdem ich 18 Jahre lang gehandelt hatte, befiel mich vor einigen Jahren das Gefühl, schrecklich abgeschottet zu sein. Daher beschloss ich von da an, nicht mehr nur zu handeln, sondern mir das Vergnügen zu gönnen, anderen durch meine Seminare zu helfen und meinen Ansatz im TradeStation-Format aufzubereiten. Das beansprucht mich aber keineswegs so, wie wenn man Trader zwar ausbildet, aber nicht selbst handelt. Ich habe inzwischen einen beneidenswerten Lebensstil indem ich Seminare in Europa, den Staaten und in Australien halte (weitere Informationen unter www.tradeitenergy.com).
Sie haben Ihr Lehrgeld bezahlt und führen jetzt ein Leben, von dem viele Trader träumen. Wie nutzen Sie Ihre Zeit, wenn Sie gerade mal nicht traden oder in einem Flugzeug sitzen?
Essen, schlafen, segeln, fischen und √ wenn es mir gut geht...
(c) 2005 Traders´ media GmbH, Beethoven Center, Beethovenstr. 1a, 97080 Würzburg
Homepage: eee.traders-mag.com
Traders` Mag - 15.06.2004
[Traders`Mag] - Es gibt verschiedene Berufe, die dafür bekannt sind, dass sie diejenigen anziehen, die auf der Suche nach Abenteuern sind, das Risiko lieben oder gerne sorglos reich werden wollen. Auf der Liste der begehrtesten Berufe stehen Rockstar, Topmodel und... erfolgreicher Trader. Nun, der Weg zum Erfolg in diesen Berufen ist steinig, voller Umwege zumeist und nicht ungefährlich. Nur die wirklich hartnäckigen und entschlossenen überqueren dieses raue Terrain und erreichen √ wenngleich mitunter ein wenig zerkratzt und mitgenommen √ das angestrebte Ziel. Was würden Sie machen, wenn Sie eine erfolgreiche Trading- Strategie erarbeitet hätten? Natürlich auf alle Fälle mit dem Trading weitermachen, vielleicht auch ein paar Seminare geben, um andere Trader von ihrem Wissen profitieren zu lassen und dann können Sie eventuell freie Zeit in Ihrem Ferienhaus am Mittelmeer oder in Australien verbringen √ segeln und die Sonne genießen. Wenn sich das mit Ihren Visionen und Vorstellungen deckt, dann sollten Sie Nigel Hawkes kennenlernen. Traders´ hat in einem Gespräch versucht, die └Geheimnisse seines Erfolgs⌠ zu ergründen.
Interview Nigel Hawks
TRADERS´: Erzählen Sie uns kurz von Ihrem Beruf √ was haben Sie gemacht, bevor Sie anfingen zu handeln?
HAWKES: Ich bin jetzt 54 √ mein Gott, das ist eigentlich sehr alt für einen Baby-Boomer wie mich. Ich komme ursprünglich aus dem Verlagswesen und habe für die Sunday Times und The Times Newspaper in London gearbeitet. Im Alter von 29 Jahren habe ich meinen eigenen Verlag gegründet, in den 80er Jahren wieder verkauft und bin dann segeln gegangen; durch Zufall geriet ich in das britische Team für den America▓s Cup in Australien.
Wie sind Sie erstmals mit den Märkten in Berührung gekommen?
Nachdem ich meine Firma verkauft hatte, gab ich einem Broker 300.000 Pfund, der damit während meiner Abwesenheit handeln sollte √ naja, ich kam zurück und erfuhr, dass er quasi während des Mittagessens alles verloren hatte.
Und warum haben sie nach einer so grausligen Erfahrung dann schließlich angefangen, die Märkte selbst zu handeln?
Ich sammelte mir die Unterlagen meines Tradingkontos zusammen und begann damit, die Trades meines Brokers zurückzuverfolgen, um zu sehen, was genau er gemacht hatte √ und so wurde ich süchtig. Das Anziehende für mich war, dass ich hier mein eigener Herr war, ohne den Stress einer großen Firma und ohne für viele Mitarbeiter verantwortlich zu sein. Seitdem bin ich Trader √ und ich habe überlebt! Die schlechte Nachricht dabei ist jedoch, dass es genau wie zum Heiligen Gral auch, keinen klar definierten Weg zum erfolgreichen Trader gibt.
Sind Sie inzwischen Fulltime-Trader?
Ja. Ich handle 20 Aktien in England und 60 der wichtigsten US Aktien, bei denen ich die Volume Spread Analyse (basierend auf dem Wycoff Prinzip) sowie auf der Standardabweichung basierende Momentum-Indikatoren anwende. Zudem handle ich auch noch 15 Futures √ hauptsächlich Währungen und Bonds. Ich bevorzuge allerdings Aktien, da diese ein weitaus besser definiertes Trendverhalten aufweisen, wohingegen Futures ein größeres Volatilitätsprofil besitzen, das sich aber auf drei- bis fünftägige Trends beschränkt.
Was finden Sie im Zusammenhang mit Trading am besten?
Die Möglichkeit herumzureisen. Ich verbringe ungefähr vier Monate im Jahr in Australien, zwei in Spanien und den Rest des Jahres in England √ aber ich trade die ganze Zeit.
Trader werden häufig klischeehaft dargestellt, wie sie in einer Art NASA Kontrollstation sitzen, umgeben von 20 Monitoren. Wie verbinden Sie Ihr Globetrotter-Dasein mit dem Fulltime-Trading √ was ist Ihr Setup?
Meine Systeme sind einfach. Ich habe einen Laptop und eine TradeStation 2000. Ich benutze meine eigenen Indikatoren, die ich in der Programmiersprache der TradeStation √ Easy Language √ programmiert habe. Dieses basieren auf der Volume Spread Analyse und dem Momentum. Ich habe CSI Unfair Advantage als Daten-Provider. Mit meinem Online-Broker E*Trade handle ich CFDs, was meine bevorzugten Instrumente für die Umsetzung meiner Strategien im Aktienhandel sind.
Wie haben Sie Ihr Wissen erworben? Mit Büchern, Seminaren oder einem Mentor?
Am Anfang habe ich viele Seminare besucht. Die einzigen beiden, die mir was gebracht haben waren von Charles Drummonds Geometry of the Market (P&L) und kürzlich eines bei einem Herren namens Murrey Maths. Drummond ist der Autor, von dem ich glaube, dass er eines der besten Bücher über das Traden geschrieben hat; es heißt How to Make Money in Futures and Lots of it. Wenn Sie sich sonst nichts kaufen, dann kaufen Sie wenigstens das √ Sie werden es nicht bereuen. Ich benutze Murrey Maths▓ Ansätze, um zu entscheiden, ob ich bestehende Trades schließe oder weiter laufen lasse. Auch The Candlestick Forecaster von Brad Mathney möchte ich nicht unerwähnt lassen. Ein gutes Programm, das Candlestick-Muster und viele Erläuterungen beinhaltet. Ich nehme diese Software vor allem für längerfristige Geschichten. Weiterhin findet man unter www.tradersrecord.com täglich brauchbare Kommentare zu Aktien.
Würden Sie bitte Ihre Methode beschreiben?
Am wichtigsten ist es, in einem Chart Ausschau nach Situationen zu halten, in denen die Kauf- und Verkaufsvolumina mit einer bestimmten Art von Kursbewegung zusammentreffen. Das Ausmaß dieser Kursbewegung lege ich jeweils über die Standardabweichung fest. Wenn ich auf diese Weise Preismomentum und positives Volumen herausgefunden habe, gehe ich zum nächst höheren Zeitrahmen, beispielsweise täglich √ wöchentlich oder wenn ich intraday handle, 30 bis 60 Minuten, um zu sehen, ob ich in diesem übergordneten Zeitrahmen Schwäche identifizieren kann. Wenn ich in dem höheren Zeitrahmen kein Anzeichen für Schwäche sehe, steige ich nicht in einen neuen Trade ein, sondern warte, bis ich Anzeichen von Schwäche ausmachen kann. Dies muss allerdings innerhalb von fünf Zeitperioden der untergeordneten Zeitperiode erfolgen, sonst betrachte ich den Trade als erledigt √ und warte auf die nächste Gelegenheit. Wichtig bei meiner Art von Handel ist also, dass meine Signale in einem Zeitrahmen von einem übergeordneten Zeitrahmen bestätigt werden. Dies erhöht die Wahrscheinlichkeit auf Erfolg sehr.
Waren Sie mit Ihrem Tradingstil von Anfang an erfolgreich?
Ich hatte viele von diesen Depri-Tagen, an denen ich dachte, ich schaffe das nie; ich hatte Angst, Tausende Dollars an irgendwelche Scharlatane zu vertun, die versprechen, tolle Systeme zu verkaufen. Ich verbrachte Hunderte Stunden damit, die Geheimnisse eines Gann, eines Elliott und Anderen zu ergründen √ alles sinnlos. Die schienen mir im Nachhinein betrachtet zwar jeweils alle super zu sein, funktionierten für mich aber nicht, wenn es darum ging, sie im tatsächlichen Marktgeschehen einzusetzen. Meine Marktanalyse war derart Fehler behaftet, dass ich sogar in Erwägung gezogen habe, völlig entgegengesetzte Trades zu machen √ ich lag mit Sicherheit weitaus konsequenter falsch als richtig.
Es scheint, als ob jeder Trader seine persönliche Horror-Story hat. Was war Ihre schlimmste Erfahrung, mal abgesehen von der Geschichte mit dem Broker, der mehr Eifer als Talent besaß?
Ein Fehler von einem Broker (der inzwischen verstorben ist), der meine Verkaufsorder als Kauforder auffasste und so in eine ohnehin schon schwächelnde Position eine nicht unerhebliche Summe investierte. Obwohl die Tonbandmitschnitte bewiesen, dass ich Recht hatte, konnte sich der Broker aus der Sache herauswinden, indem er sich auf die Konditionen der Firma im Kleingedruckten berief.
Gab es irgendetwas (mal abgesehen von dem Verlangen, Ihr Geld wieder zurück zu bekommen), das Sie immer wieder dazu brachte, trotz harter Zeiten und Rückschläge, weiter zu handeln?
Nein, wie viel andere auch bin auch ich einfach nur ein kleiner Bastard, der eben Breakeven erreichen möchte √ genauso wie Mr. Partridge in dem Buch Reminiscenses of a Stock Operator.
Und ab wann liefen die Geschäfte dann besser?
Erst nachdem ich mich mit der Volume Spread Analyse befasst hatte, konnte ich so langsam Gewinne verbuchen. Erinnern Sie sich noch daran: Das Volumen war lange Zeit die einzige Information, die die Börsen erst mit Verzögerung veröffentlichten. Damit konnten sie für eine Zeit lang den Vorteil der Trader auf dem Parkett aufrecht erhalten. Aber jetzt mit den elektronischen Anzeigen ist das Volumen sofort verfügbar. Trotzdem, das einzige Problem mit jeder allein stehenden Analyse, die nur auf einem einzigen Parameter basiert, ist, dass man leider sehr viele falsche Ausbrüche bekommt und in Seitwärtsbewegungen relativ hilflos ist.
Und wie vermeiden Sie das dann?
Wenn man Momentum-Indikatoren mit der Volume Spread Analyse kombiniert, wird das Handeln plötzlich extrem profitabel.
Sie behaupten, dass die meisten Trader nur deswegen Geld verlieren würden, weil sie sowohl bei der Gewinnmitnahme als auch beim Schließen einer Verlustposition die gleiche Anzahl von Kontrakten benutzen. Können Sie Ihre Money Management Strategie etwas näher erläutern?
Es war Anfang der neunziger Jahr als ich in Las Vegas an einem Kartenspieltisch saß √ da fand ich schließlich das letzte Puzzlestück. Ich hatte einige Zeit an einem Tisch gespielt, an dem die Einsätze relativ hoch waren; nach etwa 45 Minuten lehnte sich der Spieler, der rechts von mir saß, zu mir rüber und sagte: └Sie sind wirklich ein guter Spieler, aber Sie werden nie viel Geld gewinnen, denn die Money Management Strategie, die Sie benutzen, ist nicht richtig!⌠ Das endete darin, dass ich die meiste Zeit des Abends im Gespräch mit meinem neuen Freund zubrachte, der mir einimpfte, wie wichtig es sei, seinen Einsatz zu erhöhen, wenn alles zu seinen Gunsten verläuft, man sich also in einer Gewinnserie befindet. Ich habe diese Philosophie genommen, getestet und mittlerweile zu einem festen Bestandteil meines Tradingsystems gemacht. Da Verluste Teil des Geschäfts sind, habe ich ein Money Management System entwickelt, das Verluste begrenzt und die Gewinne optimiert, wenn das System sich in einer Serie von Gewinnen befindet. Wenn man erst einmal einen Trade identifiziert hat, und dann in einen wirklich guten Trend hineinläuft, dann kann man √ wenn man seine Positionen mit zunehmenden Gewinnen entsprechend vergrößert √ ein System, das nur eine Trefferquote von 50% aufweist, enorm verbessern. Nach vielen Stunden harter Arbeit denke ich, dass ein Pyramidensystem wirklich gute Dienste leisten kann: 1,2,3,4 √ bis man schließlich mit sieben Kontrakten vollbeladen ist (oder wie viele Kontrakte Sie auch immer in diesen Trend hineinpacken möchten). Die Position wird geschlossen, wenn Sie die ursprüngliche Situation schließen würden. Sie sehen schon, dass das ursprüngliche Risiko mit nur einem Kontrakt gering ist, die Chance aber mit dem sich entwickelnden Trend und zunehmender Kontraktanzahl immer größer wird. Wenn Ihr Einstieg falsch war, dann haben Sie mit nur einem Kontrakt keine großen Verluste. Ich vergrößere meine Positionen immer dann, wenn ich einen Anstieg in der Standardabweichung registriere. Wenn diese drei Tage lang seitwärts ging und dann plötzlich ansteigt, dann vergrößere ich meine Position durch den Kauf weiterer Kontrakte.
Haben Sie ein paar Weisheiten bezüglich der fünf Buchstaben └Stopp⌠ auf Lager?
Stopps sind die Herausforderung im Leben eines jeden Traders. Uns wurde allen bereits in der Frühphase des Handelns immer wieder erklärt, dass wir Stopps setzen müssen, um uns zu schützen. Gleichzeitig können sich Stopps aber auch zu unseren größten Feinden entwickeln. Auch hier lege ich die Standardabweichung zugrunde: was immer ihr Wert über die letzten zehn Tage auch sein mag, ich nehme das Doppelte als Stopp. Wenn ich aber auf Grund meiner Volume Spread Analyse Schwächen im Markt auftauchen sehe, ziehe ich meine Stopps nach. Dann vermindere ich den Stoppwert auf eine Standardabweichung der letzten zehn Tage. Wenn ich sehe, dass die Schwäche dauerhaft ist, dann setzte ich den Stopp auf 75% einer Standardabweichung über zehn Tage. Den besten Tipp, den ich Ihnen geben kann ist, den größten Stopp, den Sie sich innerhalb der Grenzen Ihres Gesamtsystems leisten können, zu benutzen. Sie müssen dem Markt den Raum für seine natürlichen Schwingungen lassen.
Welche Ratschläge können Sie unseren Lesern geben, die gerne Fulltime-Trader werden möchten?
Ich habe bereits angedeutet, dass ich viel Zeit und viel Geld in Seminare, Software und Newsletter investiert habe. Tut mir leid, aber für diesen Weg gibt es keine Abkürzung! Jeder muss für sich den Tradingstil entwickeln, mit dem er glücklich werden kann und wenn das erreicht ist, dann muss er sich konsequent daran halten, und niemals eine Meinung haben √ denn so sicher wie der Tag auf die Nacht folgt, wird diese Einschätzung falsch sein. Gehen Sie einfach nur nach dem, was Sie auf Ihren Charts sehen und behandeln Sie diese Informationen so, wie ein Pianist seine Noten behandelt. Nur wenige von uns werden die Möglichkeit haben, Konzertpianist zu werden. Aber die meisten sollten in der Lage sein, eine gute Melodie zu spielen. Wenn ich noch einen weisen Satz hinzufügen darf: Es ist die Beständigkeit, die Erfolg bringt; sobald Sie anfangen, nur die Rosinen herauspicken zu wollen, sind Sie verloren!
Die meisten erfolgreichen Trader behaupten, dass Beständigkeit und striktes Einhalten der Regeln die Schlüssel zum Erfolg sind. Dann wiederum räumen sie ein, dass es Zeiten oder Marktbedingungen gibt, in denen man sich über sein System hinwegsetzen muss √ in anderen Worten √ diskretionäres Handeln. Was lässt Sie von Ihrem System abweichen?
Ich weiche von meinem Konzept nur ab, wenn beispielsweise die Veröffentlichung von Fundamentaldaten angekündigt wird oder, wie erst jüngst, ein Krieg ausbricht. Wenn ich allerdings schon in einer Position drin bin, dann ignoriere ich diese Berichte.
Mal davon abgesehen, wie soll ein Trader wissen, wann die Abweichung von seinem System berechtigt ist und wann nicht? Wie kann er wissen oder herausfinden, ob sein Gefühl einfach nicht berechtigt ist?
Es dauert ungefähr acht Jahre, bis ein Arzt praktizieren darf. Ich denke, es dauert mindestens ebenso lang, wenn nicht länger, bis ein Trader die Intuition besitzt, den Markt richtig einzuschätzen. Viele Analytiker versuchen deshalb, die menschliche Natur aus dem Lernprozess herauszunehmen und Trading auf ein Programm zu reduzieren, das jeweils mit dem aktuellen Marktgeschehen konform geht. Das mag eine schlechte Nachricht für Ihre Leser sein, aber sie müssen Ihr Geschäft lernen √ und nochmal: Es gibt keine Abkürzung auf dem Weg.
Sie geben auch Trading-Seminare. Warum haben Sie beschlossen, auch zu lehren?
Nachdem ich 18 Jahre lang gehandelt hatte, befiel mich vor einigen Jahren das Gefühl, schrecklich abgeschottet zu sein. Daher beschloss ich von da an, nicht mehr nur zu handeln, sondern mir das Vergnügen zu gönnen, anderen durch meine Seminare zu helfen und meinen Ansatz im TradeStation-Format aufzubereiten. Das beansprucht mich aber keineswegs so, wie wenn man Trader zwar ausbildet, aber nicht selbst handelt. Ich habe inzwischen einen beneidenswerten Lebensstil indem ich Seminare in Europa, den Staaten und in Australien halte (weitere Informationen unter www.tradeitenergy.com).
Sie haben Ihr Lehrgeld bezahlt und führen jetzt ein Leben, von dem viele Trader träumen. Wie nutzen Sie Ihre Zeit, wenn Sie gerade mal nicht traden oder in einem Flugzeug sitzen?
Essen, schlafen, segeln, fischen und √ wenn es mir gut geht...
(c) 2005 Traders´ media GmbH, Beethoven Center, Beethovenstr. 1a, 97080 Würzburg
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NEW 10.01.06 09:10
в ответ СерёгаФорекс 09.01.06 22:58
Orderbuchscalping
Traders` Mag - 15.05.2005
[Traders' Mag] - Die Weisheiten von Andre Kostolany, sich Aktien für einen längeren Zeitraum ins Portfolio zu legen, funktionieren heute nur noch bedingt. Die Zeiten haben sich gewandelt, auch ein erfolgreiches Engagement an den Börsen unterliegt heute anderen Gesetzmäßigkeiten, als noch vor zehn Jahren. Die Zeit ist schnelllebiger geworden und Informationen haben eine wesentlich geringere └Halbwertzeit⌠.
Daneben erlauben das Internet und die zunehmende Vernetzung auch privater Haushalte eine enorme Informations-Vervielfachung.
Der französische Ökonom George Anderla hat schon 1974 wissenschaftliche
Untersuchungen über die Veränderungen des Informationsflusses angestellt und ist dabei zu interessanten Ergebnissen gekommen. Mit Beginn der Zeitrechnung dauerte es 1500 Jahre, bis die vorhandene Menge an Information verdoppelt werden konnte. Nach diesen ersten 1500 Jahren benötigte die nächste Verdoppelung nur noch wenige Jahrhunderte und mit Einführung des Computerzeitalters schrumpfte dieser Zeitraum auf etwa fünf Jahre.
Im heutigen multimedialen Zeitalter errechnen Wissenschaftler nur noch einen Zeitraum von einem Jahr für die Verdoppelung des gesamten weltweit verfügbaren Informationspotenzials.
Naturgemäß bedeutet dieser Zuwachs auch, dass sich Kurse an den Börsen schneller bewegen. Schnelle, flächendeckende Verbreitung von Nachrichten, Daten und Fakten sorgen für relativ kurze Zeitspannen, die ein Kurs heute noch auf einem Preislevel verharren kann. In Anbetracht dieser Situation wird auch klar, warum das Beherrschen des Orderbuch-Tradings, des Tradings nach Level II Daten also, heute
für jeden Trader eine immer größer werdende Bedeutung bekommt.
Grundlagen
In den USA werden Orderbuchinformationen in drei Ebenen angeboten: Level I, Level II und Level III. Je nach verwendeter Software lassen sich die einzelnen Ebenen in ihrer Transparenz erheblich erweitern oder verringern, sie bieten also mehr oder weniger Informationen für den Einzelnen. Die Bestandteile eines modernen Level II Fensters sind in Bild 1 anhand des eSignal Level II Angebots dargestellt.
Level I stellt die oberste Ebene der Orderbuchinformation dar und bietet dem Nutzer Informationen über den zuletzt gehandelten Kurs, die Zeit und das gehandelte Wertpapier. Die Kursinformation beruht dabei auf dem zuletzt zustande gekommenen Trade, oder wenn kein Handelsgeschäft zustande kam, auf dem letzten Briefkurs. Dieser Briefkurs
kann von jedem Handelsteilnehmer gestellt sein. Bild 2 zeigt Level I Daten der Tradestation gleich unterhalb der Titelzeile. Dabei ist der Informationsgehalt des eSignal Fensters ausführlicher und lässt sich überdies auch per Programmierung komplett neu einstellen.
Level II stellt die nächste Ebene dar und ermöglicht dem Nutzer eine hohe Transparenz der verfügbaren Marktdaten. Diese Ebene findet ihre Anwendung hauptsächlich im semi-professionellen Bereich.
Neben dem Kurs, der Zeit und dem gehandelten Wertpapier werden in dieser Ebene auch der Emittent der Order, die Positionsgröße, die Akkumulation gleichwertiger Order und andere Informationen bereitgestellt.
Der Informationsvielfalt sind hier nur durch den Softwarehersteller Grenzen gesetzt. In besseren Angeboten finden sich beispielsweise noch grafische Hinweise auf die Veränderungen, die durch den jeweiligen Market Maker vorgenommen werden.
Level III besteht aus den gleichen Teilen wie ein Level II, stellt darüber hinaus aber noch Ordereingabemasken für Broker oder Market Maker bereit. Als Endkunde hat man keinen Zugriff auf ein Level III Angebot, es ist Profis vorbehalten. Gerade für den Anfänger kann ein voll freigeschaltetes Level II Orderbuch sehr verwirrend sein, weshalb es unbedingt anzuraten ist, sich in einigen Trockenübungen oder mit einem guten Lehrer mit der Materie zunächst vertraut zu machen,
bevor man mit realem Geldeinsatz nach Level II Daten handelt.
Level II Bestandteile
Neben den von der Börse gelieferten Daten kann bei entsprechender Programmierung eine Vielzahl von Informationen dargestellt werden, die je nach Ausbildungsstand des jeweiligen Traders eine sinnvolle Erweiterung darstellen kann. Die in Bild 1 dargestellten Informationen beschreiben ein eSignal Level II Fenster.
Level I Daten
Die oberste Zeile des Fensters gibt die sogenannten Level I Daten wieder. Das sind die Daten, die auch über frei verfügbare Kanäle im Internet zugänglich sind, also beispielsweise über Yahoo oder ähnliche Webseiten. Hier werden Daten wie der momentane Kurs, das gehandelte Volumen sowie der letzte abgerechnete Kurs angegeben.
Akkumulation der Positionsgrößen
Die Akkumulation fasst die gehandelten Stückzahlen und die verschiedenen Preislevel grafisch in einer einzigen Zeile zusammen. Auf der linken Seite befinden sich die Käufer, auf der rechten Seite die Verkäufer.
Der gelbe Bereich stellt dabei den sogenannten Inside Bid und Inside Ask dar, also die höchsten Kaufkurse bzw. die niedrigsten Verkaufskurse, die angeboten werden. Hier ist der gelbe Bereich sehr klein, es gibt weder eine Vielzahl von Käufern noch von Verkäufern.
In dem Beispiel zeigt sich ein Übergewicht auf der Verkaufsseite im grünen Farbbereich. Das wird visuell unterhalb der Titelzeile in dem Farbbalken dargestellt. Hier ist der grüne Bereich deshalb so groß, weil die Verkäufer auf diesem Preislevel sehr hohe Stückzahlen anbieten.
Da sich Level II Daten dynamisch ändern, ändern sich auch die Akkumulationen ständig und somit bekommt der Trader einen
guten Überblick über die jeweilige Situation am Markt. Grafisch dargestellt ist, auf welcher Marktseite der größere Druck herrscht.
Level II Daten
Das Herzstück des Orderbuches findet sich im Hauptfenster. Hier sind links alle Käufer und rechts alle Verkäufer dargestellt. Die Detailvielfalt kann je nach verwendeter Software stark variieren, grundsätzlich sind aber Name, Kurs, Positionsgröße und Zeit immer dargestellt. Das Beispiel im Kasten zeigt auch noch, ob das jeweilige Angebot des Marktteilnehmers gerade erhöht oder verringert wurde, zu sehen an dem kleinen grünen oder roten Dreieck, das sich im Preisfenster befindet.
Als Anfänger wird man solche Informationen zunächst nicht benötigen, mit etwas Erfahrung lernt man dann aber die Vorzüge solcher Programminformationen zu schätzen.
Time & Sales
Die rechte Seite zeigt alle Trades, die in dem Wert während des Handelstages durchgeführt werden. Auch hier lässt sich die Detailtiefe verändern, wichtig ist aber der letzte zustande gekommene Kurs, der sich hier ablesen lässt. Im Beispiel sind außerdem noch die einzelnen Bids der Market Maker dargestellt, die dem erfahrenen Trader ein gutes Gesamtbild über die Bewegung einzelner Market Maker geben. Die grünen und roten Einträge sind die jeweiligen Trades. Bild 3 zeigt ein Time & Sales Modul aus der Tradestation. Hier werden keine Market Maker Daten angezeigt, es laufen jedoch alle Trades durch.
Erfahrung
Erfolgreiches Orderbuchscalping stellt die höchste Entwicklungsstufe eines Traders dar und muss sorgfältig erlernt werden. Es ist unabdingbar, sich hierfür mit einem guten Lehrer die erforderlichen Qualifikationen anzueignen. Nicht nur ist der Handel in dieser Form sehr konzentrationsbedürftig, er ist auch sehr schnell und der Trader muss die richtigen Entscheidungen in Sekundenschnelle treffen. Daraus geht auch hervor, dass der Trader die eingesetzte Software perfekt
beherrschen muss. In normalen Level II Fenstern, wie sie im Kasten dargestellt sind, ist die Bedienung mit der Maus viel zu umständlich und langsam. Hier wird mit Hot Keys oder Makros gearbeitet. Die jeweiligen Kauf- und Verkaufsmodalitäten sind auf einzelne Tasten gelegt und es kann sehr schnell gehandelt werden. Dabei werden auch feinste Nuancen in der Änderung einer Order auf einzelne Tasten gelegt, so dass beispielsweise eine Änderung um einen Cent und damit die komplette Neueingabe einer Order über die Tastatur gesteuert wird. Es ist schnell ersichtlich, dass bei dieser Vorgehensweise nahezu die gesamte Tastatur des Computers belegt ist und der Trader sich bei der Eingabe nicht vertun darf, da die Orders ohne Bestätigung sofort an den Markt durchgeleitet werden.
In den frühen Tagen des Kurzfristhandels Mitte der neunziger Jahre war mit dem Level II, also dem Orderbuch einer Börse, insbesondere an den amerikanischen Märkten, sehr viel Geld zu verdienen.
Die hohen Spreads zwischen Angebot und Nachfrage und die geringe Verbreitung der geeigneten Softwareprodukte ermöglichten dem Nutzer erfolgreiche Strategien. Mit der Umstellung der amerikanischen Börsen auf die Dezimaldarstellung wurden aber auch hier die Möglichkeiten eingeschränkt. Heute kann eine Vielzahl von Tradern auf das Orderbuchtrading zurückgreifen, weil viele Softwarepakete die entsprechende Technologie aufweisen. Noch immer sind die Verdienstmöglichkeiten sehr gut, allerdings ist der notwendige Erfahrungsstand sehr viel höher, als er es noch vor ein
paar Jahren war. Der Orderbuchscalper ist vergleichbar mit einem Händler auf dem Parkett.
(c) 2005 Traders´ media GmbH, Beethoven Center, Beethovenstr. 1a, 97080 Würzburg
Homepage: www.traders-mag.com
Traders` Mag - 15.05.2005
[Traders' Mag] - Die Weisheiten von Andre Kostolany, sich Aktien für einen längeren Zeitraum ins Portfolio zu legen, funktionieren heute nur noch bedingt. Die Zeiten haben sich gewandelt, auch ein erfolgreiches Engagement an den Börsen unterliegt heute anderen Gesetzmäßigkeiten, als noch vor zehn Jahren. Die Zeit ist schnelllebiger geworden und Informationen haben eine wesentlich geringere └Halbwertzeit⌠.
Daneben erlauben das Internet und die zunehmende Vernetzung auch privater Haushalte eine enorme Informations-Vervielfachung.
Der französische Ökonom George Anderla hat schon 1974 wissenschaftliche
Untersuchungen über die Veränderungen des Informationsflusses angestellt und ist dabei zu interessanten Ergebnissen gekommen. Mit Beginn der Zeitrechnung dauerte es 1500 Jahre, bis die vorhandene Menge an Information verdoppelt werden konnte. Nach diesen ersten 1500 Jahren benötigte die nächste Verdoppelung nur noch wenige Jahrhunderte und mit Einführung des Computerzeitalters schrumpfte dieser Zeitraum auf etwa fünf Jahre.
Im heutigen multimedialen Zeitalter errechnen Wissenschaftler nur noch einen Zeitraum von einem Jahr für die Verdoppelung des gesamten weltweit verfügbaren Informationspotenzials.
Naturgemäß bedeutet dieser Zuwachs auch, dass sich Kurse an den Börsen schneller bewegen. Schnelle, flächendeckende Verbreitung von Nachrichten, Daten und Fakten sorgen für relativ kurze Zeitspannen, die ein Kurs heute noch auf einem Preislevel verharren kann. In Anbetracht dieser Situation wird auch klar, warum das Beherrschen des Orderbuch-Tradings, des Tradings nach Level II Daten also, heute
für jeden Trader eine immer größer werdende Bedeutung bekommt.
Grundlagen
In den USA werden Orderbuchinformationen in drei Ebenen angeboten: Level I, Level II und Level III. Je nach verwendeter Software lassen sich die einzelnen Ebenen in ihrer Transparenz erheblich erweitern oder verringern, sie bieten also mehr oder weniger Informationen für den Einzelnen. Die Bestandteile eines modernen Level II Fensters sind in Bild 1 anhand des eSignal Level II Angebots dargestellt.
Level I stellt die oberste Ebene der Orderbuchinformation dar und bietet dem Nutzer Informationen über den zuletzt gehandelten Kurs, die Zeit und das gehandelte Wertpapier. Die Kursinformation beruht dabei auf dem zuletzt zustande gekommenen Trade, oder wenn kein Handelsgeschäft zustande kam, auf dem letzten Briefkurs. Dieser Briefkurs
kann von jedem Handelsteilnehmer gestellt sein. Bild 2 zeigt Level I Daten der Tradestation gleich unterhalb der Titelzeile. Dabei ist der Informationsgehalt des eSignal Fensters ausführlicher und lässt sich überdies auch per Programmierung komplett neu einstellen.
Level II stellt die nächste Ebene dar und ermöglicht dem Nutzer eine hohe Transparenz der verfügbaren Marktdaten. Diese Ebene findet ihre Anwendung hauptsächlich im semi-professionellen Bereich.
Neben dem Kurs, der Zeit und dem gehandelten Wertpapier werden in dieser Ebene auch der Emittent der Order, die Positionsgröße, die Akkumulation gleichwertiger Order und andere Informationen bereitgestellt.
Der Informationsvielfalt sind hier nur durch den Softwarehersteller Grenzen gesetzt. In besseren Angeboten finden sich beispielsweise noch grafische Hinweise auf die Veränderungen, die durch den jeweiligen Market Maker vorgenommen werden.
Level III besteht aus den gleichen Teilen wie ein Level II, stellt darüber hinaus aber noch Ordereingabemasken für Broker oder Market Maker bereit. Als Endkunde hat man keinen Zugriff auf ein Level III Angebot, es ist Profis vorbehalten. Gerade für den Anfänger kann ein voll freigeschaltetes Level II Orderbuch sehr verwirrend sein, weshalb es unbedingt anzuraten ist, sich in einigen Trockenübungen oder mit einem guten Lehrer mit der Materie zunächst vertraut zu machen,
bevor man mit realem Geldeinsatz nach Level II Daten handelt.
Level II Bestandteile
Neben den von der Börse gelieferten Daten kann bei entsprechender Programmierung eine Vielzahl von Informationen dargestellt werden, die je nach Ausbildungsstand des jeweiligen Traders eine sinnvolle Erweiterung darstellen kann. Die in Bild 1 dargestellten Informationen beschreiben ein eSignal Level II Fenster.
Level I Daten
Die oberste Zeile des Fensters gibt die sogenannten Level I Daten wieder. Das sind die Daten, die auch über frei verfügbare Kanäle im Internet zugänglich sind, also beispielsweise über Yahoo oder ähnliche Webseiten. Hier werden Daten wie der momentane Kurs, das gehandelte Volumen sowie der letzte abgerechnete Kurs angegeben.
Akkumulation der Positionsgrößen
Die Akkumulation fasst die gehandelten Stückzahlen und die verschiedenen Preislevel grafisch in einer einzigen Zeile zusammen. Auf der linken Seite befinden sich die Käufer, auf der rechten Seite die Verkäufer.
Der gelbe Bereich stellt dabei den sogenannten Inside Bid und Inside Ask dar, also die höchsten Kaufkurse bzw. die niedrigsten Verkaufskurse, die angeboten werden. Hier ist der gelbe Bereich sehr klein, es gibt weder eine Vielzahl von Käufern noch von Verkäufern.
In dem Beispiel zeigt sich ein Übergewicht auf der Verkaufsseite im grünen Farbbereich. Das wird visuell unterhalb der Titelzeile in dem Farbbalken dargestellt. Hier ist der grüne Bereich deshalb so groß, weil die Verkäufer auf diesem Preislevel sehr hohe Stückzahlen anbieten.
Da sich Level II Daten dynamisch ändern, ändern sich auch die Akkumulationen ständig und somit bekommt der Trader einen
guten Überblick über die jeweilige Situation am Markt. Grafisch dargestellt ist, auf welcher Marktseite der größere Druck herrscht.
Level II Daten
Das Herzstück des Orderbuches findet sich im Hauptfenster. Hier sind links alle Käufer und rechts alle Verkäufer dargestellt. Die Detailvielfalt kann je nach verwendeter Software stark variieren, grundsätzlich sind aber Name, Kurs, Positionsgröße und Zeit immer dargestellt. Das Beispiel im Kasten zeigt auch noch, ob das jeweilige Angebot des Marktteilnehmers gerade erhöht oder verringert wurde, zu sehen an dem kleinen grünen oder roten Dreieck, das sich im Preisfenster befindet.
Als Anfänger wird man solche Informationen zunächst nicht benötigen, mit etwas Erfahrung lernt man dann aber die Vorzüge solcher Programminformationen zu schätzen.
Time & Sales
Die rechte Seite zeigt alle Trades, die in dem Wert während des Handelstages durchgeführt werden. Auch hier lässt sich die Detailtiefe verändern, wichtig ist aber der letzte zustande gekommene Kurs, der sich hier ablesen lässt. Im Beispiel sind außerdem noch die einzelnen Bids der Market Maker dargestellt, die dem erfahrenen Trader ein gutes Gesamtbild über die Bewegung einzelner Market Maker geben. Die grünen und roten Einträge sind die jeweiligen Trades. Bild 3 zeigt ein Time & Sales Modul aus der Tradestation. Hier werden keine Market Maker Daten angezeigt, es laufen jedoch alle Trades durch.
Erfahrung
Erfolgreiches Orderbuchscalping stellt die höchste Entwicklungsstufe eines Traders dar und muss sorgfältig erlernt werden. Es ist unabdingbar, sich hierfür mit einem guten Lehrer die erforderlichen Qualifikationen anzueignen. Nicht nur ist der Handel in dieser Form sehr konzentrationsbedürftig, er ist auch sehr schnell und der Trader muss die richtigen Entscheidungen in Sekundenschnelle treffen. Daraus geht auch hervor, dass der Trader die eingesetzte Software perfekt
beherrschen muss. In normalen Level II Fenstern, wie sie im Kasten dargestellt sind, ist die Bedienung mit der Maus viel zu umständlich und langsam. Hier wird mit Hot Keys oder Makros gearbeitet. Die jeweiligen Kauf- und Verkaufsmodalitäten sind auf einzelne Tasten gelegt und es kann sehr schnell gehandelt werden. Dabei werden auch feinste Nuancen in der Änderung einer Order auf einzelne Tasten gelegt, so dass beispielsweise eine Änderung um einen Cent und damit die komplette Neueingabe einer Order über die Tastatur gesteuert wird. Es ist schnell ersichtlich, dass bei dieser Vorgehensweise nahezu die gesamte Tastatur des Computers belegt ist und der Trader sich bei der Eingabe nicht vertun darf, da die Orders ohne Bestätigung sofort an den Markt durchgeleitet werden.
In den frühen Tagen des Kurzfristhandels Mitte der neunziger Jahre war mit dem Level II, also dem Orderbuch einer Börse, insbesondere an den amerikanischen Märkten, sehr viel Geld zu verdienen.
Die hohen Spreads zwischen Angebot und Nachfrage und die geringe Verbreitung der geeigneten Softwareprodukte ermöglichten dem Nutzer erfolgreiche Strategien. Mit der Umstellung der amerikanischen Börsen auf die Dezimaldarstellung wurden aber auch hier die Möglichkeiten eingeschränkt. Heute kann eine Vielzahl von Tradern auf das Orderbuchtrading zurückgreifen, weil viele Softwarepakete die entsprechende Technologie aufweisen. Noch immer sind die Verdienstmöglichkeiten sehr gut, allerdings ist der notwendige Erfahrungsstand sehr viel höher, als er es noch vor ein
paar Jahren war. Der Orderbuchscalper ist vergleichbar mit einem Händler auf dem Parkett.
(c) 2005 Traders´ media GmbH, Beethoven Center, Beethovenstr. 1a, 97080 Würzburg
Homepage: www.traders-mag.com
Traders` Mag - 15.05.2005
[Traders' Mag] - Die Weisheiten von Andre Kostolany, sich Aktien für einen längeren Zeitraum ins Portfolio zu legen, funktionieren heute nur noch bedingt. Die Zeiten haben sich gewandelt, auch ein erfolgreiches Engagement an den Börsen unterliegt heute anderen Gesetzmäßigkeiten, als noch vor zehn Jahren. Die Zeit ist schnelllebiger geworden und Informationen haben eine wesentlich geringere └Halbwertzeit⌠.
Daneben erlauben das Internet und die zunehmende Vernetzung auch privater Haushalte eine enorme Informations-Vervielfachung.
Der französische Ökonom George Anderla hat schon 1974 wissenschaftliche
Untersuchungen über die Veränderungen des Informationsflusses angestellt und ist dabei zu interessanten Ergebnissen gekommen. Mit Beginn der Zeitrechnung dauerte es 1500 Jahre, bis die vorhandene Menge an Information verdoppelt werden konnte. Nach diesen ersten 1500 Jahren benötigte die nächste Verdoppelung nur noch wenige Jahrhunderte und mit Einführung des Computerzeitalters schrumpfte dieser Zeitraum auf etwa fünf Jahre.
Im heutigen multimedialen Zeitalter errechnen Wissenschaftler nur noch einen Zeitraum von einem Jahr für die Verdoppelung des gesamten weltweit verfügbaren Informationspotenzials.
Naturgemäß bedeutet dieser Zuwachs auch, dass sich Kurse an den Börsen schneller bewegen. Schnelle, flächendeckende Verbreitung von Nachrichten, Daten und Fakten sorgen für relativ kurze Zeitspannen, die ein Kurs heute noch auf einem Preislevel verharren kann. In Anbetracht dieser Situation wird auch klar, warum das Beherrschen des Orderbuch-Tradings, des Tradings nach Level II Daten also, heute
für jeden Trader eine immer größer werdende Bedeutung bekommt.
Grundlagen
In den USA werden Orderbuchinformationen in drei Ebenen angeboten: Level I, Level II und Level III. Je nach verwendeter Software lassen sich die einzelnen Ebenen in ihrer Transparenz erheblich erweitern oder verringern, sie bieten also mehr oder weniger Informationen für den Einzelnen. Die Bestandteile eines modernen Level II Fensters sind in Bild 1 anhand des eSignal Level II Angebots dargestellt.
Level I stellt die oberste Ebene der Orderbuchinformation dar und bietet dem Nutzer Informationen über den zuletzt gehandelten Kurs, die Zeit und das gehandelte Wertpapier. Die Kursinformation beruht dabei auf dem zuletzt zustande gekommenen Trade, oder wenn kein Handelsgeschäft zustande kam, auf dem letzten Briefkurs. Dieser Briefkurs
kann von jedem Handelsteilnehmer gestellt sein. Bild 2 zeigt Level I Daten der Tradestation gleich unterhalb der Titelzeile. Dabei ist der Informationsgehalt des eSignal Fensters ausführlicher und lässt sich überdies auch per Programmierung komplett neu einstellen.
Level II stellt die nächste Ebene dar und ermöglicht dem Nutzer eine hohe Transparenz der verfügbaren Marktdaten. Diese Ebene findet ihre Anwendung hauptsächlich im semi-professionellen Bereich.
Neben dem Kurs, der Zeit und dem gehandelten Wertpapier werden in dieser Ebene auch der Emittent der Order, die Positionsgröße, die Akkumulation gleichwertiger Order und andere Informationen bereitgestellt.
Der Informationsvielfalt sind hier nur durch den Softwarehersteller Grenzen gesetzt. In besseren Angeboten finden sich beispielsweise noch grafische Hinweise auf die Veränderungen, die durch den jeweiligen Market Maker vorgenommen werden.
Level III besteht aus den gleichen Teilen wie ein Level II, stellt darüber hinaus aber noch Ordereingabemasken für Broker oder Market Maker bereit. Als Endkunde hat man keinen Zugriff auf ein Level III Angebot, es ist Profis vorbehalten. Gerade für den Anfänger kann ein voll freigeschaltetes Level II Orderbuch sehr verwirrend sein, weshalb es unbedingt anzuraten ist, sich in einigen Trockenübungen oder mit einem guten Lehrer mit der Materie zunächst vertraut zu machen,
bevor man mit realem Geldeinsatz nach Level II Daten handelt.
Level II Bestandteile
Neben den von der Börse gelieferten Daten kann bei entsprechender Programmierung eine Vielzahl von Informationen dargestellt werden, die je nach Ausbildungsstand des jeweiligen Traders eine sinnvolle Erweiterung darstellen kann. Die in Bild 1 dargestellten Informationen beschreiben ein eSignal Level II Fenster.
Level I Daten
Die oberste Zeile des Fensters gibt die sogenannten Level I Daten wieder. Das sind die Daten, die auch über frei verfügbare Kanäle im Internet zugänglich sind, also beispielsweise über Yahoo oder ähnliche Webseiten. Hier werden Daten wie der momentane Kurs, das gehandelte Volumen sowie der letzte abgerechnete Kurs angegeben.
Akkumulation der Positionsgrößen
Die Akkumulation fasst die gehandelten Stückzahlen und die verschiedenen Preislevel grafisch in einer einzigen Zeile zusammen. Auf der linken Seite befinden sich die Käufer, auf der rechten Seite die Verkäufer.
Der gelbe Bereich stellt dabei den sogenannten Inside Bid und Inside Ask dar, also die höchsten Kaufkurse bzw. die niedrigsten Verkaufskurse, die angeboten werden. Hier ist der gelbe Bereich sehr klein, es gibt weder eine Vielzahl von Käufern noch von Verkäufern.
In dem Beispiel zeigt sich ein Übergewicht auf der Verkaufsseite im grünen Farbbereich. Das wird visuell unterhalb der Titelzeile in dem Farbbalken dargestellt. Hier ist der grüne Bereich deshalb so groß, weil die Verkäufer auf diesem Preislevel sehr hohe Stückzahlen anbieten.
Da sich Level II Daten dynamisch ändern, ändern sich auch die Akkumulationen ständig und somit bekommt der Trader einen
guten Überblick über die jeweilige Situation am Markt. Grafisch dargestellt ist, auf welcher Marktseite der größere Druck herrscht.
Level II Daten
Das Herzstück des Orderbuches findet sich im Hauptfenster. Hier sind links alle Käufer und rechts alle Verkäufer dargestellt. Die Detailvielfalt kann je nach verwendeter Software stark variieren, grundsätzlich sind aber Name, Kurs, Positionsgröße und Zeit immer dargestellt. Das Beispiel im Kasten zeigt auch noch, ob das jeweilige Angebot des Marktteilnehmers gerade erhöht oder verringert wurde, zu sehen an dem kleinen grünen oder roten Dreieck, das sich im Preisfenster befindet.
Als Anfänger wird man solche Informationen zunächst nicht benötigen, mit etwas Erfahrung lernt man dann aber die Vorzüge solcher Programminformationen zu schätzen.
Time & Sales
Die rechte Seite zeigt alle Trades, die in dem Wert während des Handelstages durchgeführt werden. Auch hier lässt sich die Detailtiefe verändern, wichtig ist aber der letzte zustande gekommene Kurs, der sich hier ablesen lässt. Im Beispiel sind außerdem noch die einzelnen Bids der Market Maker dargestellt, die dem erfahrenen Trader ein gutes Gesamtbild über die Bewegung einzelner Market Maker geben. Die grünen und roten Einträge sind die jeweiligen Trades. Bild 3 zeigt ein Time & Sales Modul aus der Tradestation. Hier werden keine Market Maker Daten angezeigt, es laufen jedoch alle Trades durch.
Erfahrung
Erfolgreiches Orderbuchscalping stellt die höchste Entwicklungsstufe eines Traders dar und muss sorgfältig erlernt werden. Es ist unabdingbar, sich hierfür mit einem guten Lehrer die erforderlichen Qualifikationen anzueignen. Nicht nur ist der Handel in dieser Form sehr konzentrationsbedürftig, er ist auch sehr schnell und der Trader muss die richtigen Entscheidungen in Sekundenschnelle treffen. Daraus geht auch hervor, dass der Trader die eingesetzte Software perfekt
beherrschen muss. In normalen Level II Fenstern, wie sie im Kasten dargestellt sind, ist die Bedienung mit der Maus viel zu umständlich und langsam. Hier wird mit Hot Keys oder Makros gearbeitet. Die jeweiligen Kauf- und Verkaufsmodalitäten sind auf einzelne Tasten gelegt und es kann sehr schnell gehandelt werden. Dabei werden auch feinste Nuancen in der Änderung einer Order auf einzelne Tasten gelegt, so dass beispielsweise eine Änderung um einen Cent und damit die komplette Neueingabe einer Order über die Tastatur gesteuert wird. Es ist schnell ersichtlich, dass bei dieser Vorgehensweise nahezu die gesamte Tastatur des Computers belegt ist und der Trader sich bei der Eingabe nicht vertun darf, da die Orders ohne Bestätigung sofort an den Markt durchgeleitet werden.
In den frühen Tagen des Kurzfristhandels Mitte der neunziger Jahre war mit dem Level II, also dem Orderbuch einer Börse, insbesondere an den amerikanischen Märkten, sehr viel Geld zu verdienen.
Die hohen Spreads zwischen Angebot und Nachfrage und die geringe Verbreitung der geeigneten Softwareprodukte ermöglichten dem Nutzer erfolgreiche Strategien. Mit der Umstellung der amerikanischen Börsen auf die Dezimaldarstellung wurden aber auch hier die Möglichkeiten eingeschränkt. Heute kann eine Vielzahl von Tradern auf das Orderbuchtrading zurückgreifen, weil viele Softwarepakete die entsprechende Technologie aufweisen. Noch immer sind die Verdienstmöglichkeiten sehr gut, allerdings ist der notwendige Erfahrungsstand sehr viel höher, als er es noch vor ein
paar Jahren war. Der Orderbuchscalper ist vergleichbar mit einem Händler auf dem Parkett.
(c) 2005 Traders´ media GmbH, Beethoven Center, Beethovenstr. 1a, 97080 Würzburg
Homepage: www.traders-mag.com
Traders` Mag - 15.05.2005
[Traders' Mag] - Die Weisheiten von Andre Kostolany, sich Aktien für einen längeren Zeitraum ins Portfolio zu legen, funktionieren heute nur noch bedingt. Die Zeiten haben sich gewandelt, auch ein erfolgreiches Engagement an den Börsen unterliegt heute anderen Gesetzmäßigkeiten, als noch vor zehn Jahren. Die Zeit ist schnelllebiger geworden und Informationen haben eine wesentlich geringere └Halbwertzeit⌠.
Daneben erlauben das Internet und die zunehmende Vernetzung auch privater Haushalte eine enorme Informations-Vervielfachung.
Der französische Ökonom George Anderla hat schon 1974 wissenschaftliche
Untersuchungen über die Veränderungen des Informationsflusses angestellt und ist dabei zu interessanten Ergebnissen gekommen. Mit Beginn der Zeitrechnung dauerte es 1500 Jahre, bis die vorhandene Menge an Information verdoppelt werden konnte. Nach diesen ersten 1500 Jahren benötigte die nächste Verdoppelung nur noch wenige Jahrhunderte und mit Einführung des Computerzeitalters schrumpfte dieser Zeitraum auf etwa fünf Jahre.
Im heutigen multimedialen Zeitalter errechnen Wissenschaftler nur noch einen Zeitraum von einem Jahr für die Verdoppelung des gesamten weltweit verfügbaren Informationspotenzials.
Naturgemäß bedeutet dieser Zuwachs auch, dass sich Kurse an den Börsen schneller bewegen. Schnelle, flächendeckende Verbreitung von Nachrichten, Daten und Fakten sorgen für relativ kurze Zeitspannen, die ein Kurs heute noch auf einem Preislevel verharren kann. In Anbetracht dieser Situation wird auch klar, warum das Beherrschen des Orderbuch-Tradings, des Tradings nach Level II Daten also, heute
für jeden Trader eine immer größer werdende Bedeutung bekommt.
Grundlagen
In den USA werden Orderbuchinformationen in drei Ebenen angeboten: Level I, Level II und Level III. Je nach verwendeter Software lassen sich die einzelnen Ebenen in ihrer Transparenz erheblich erweitern oder verringern, sie bieten also mehr oder weniger Informationen für den Einzelnen. Die Bestandteile eines modernen Level II Fensters sind in Bild 1 anhand des eSignal Level II Angebots dargestellt.
Level I stellt die oberste Ebene der Orderbuchinformation dar und bietet dem Nutzer Informationen über den zuletzt gehandelten Kurs, die Zeit und das gehandelte Wertpapier. Die Kursinformation beruht dabei auf dem zuletzt zustande gekommenen Trade, oder wenn kein Handelsgeschäft zustande kam, auf dem letzten Briefkurs. Dieser Briefkurs
kann von jedem Handelsteilnehmer gestellt sein. Bild 2 zeigt Level I Daten der Tradestation gleich unterhalb der Titelzeile. Dabei ist der Informationsgehalt des eSignal Fensters ausführlicher und lässt sich überdies auch per Programmierung komplett neu einstellen.
Level II stellt die nächste Ebene dar und ermöglicht dem Nutzer eine hohe Transparenz der verfügbaren Marktdaten. Diese Ebene findet ihre Anwendung hauptsächlich im semi-professionellen Bereich.
Neben dem Kurs, der Zeit und dem gehandelten Wertpapier werden in dieser Ebene auch der Emittent der Order, die Positionsgröße, die Akkumulation gleichwertiger Order und andere Informationen bereitgestellt.
Der Informationsvielfalt sind hier nur durch den Softwarehersteller Grenzen gesetzt. In besseren Angeboten finden sich beispielsweise noch grafische Hinweise auf die Veränderungen, die durch den jeweiligen Market Maker vorgenommen werden.
Level III besteht aus den gleichen Teilen wie ein Level II, stellt darüber hinaus aber noch Ordereingabemasken für Broker oder Market Maker bereit. Als Endkunde hat man keinen Zugriff auf ein Level III Angebot, es ist Profis vorbehalten. Gerade für den Anfänger kann ein voll freigeschaltetes Level II Orderbuch sehr verwirrend sein, weshalb es unbedingt anzuraten ist, sich in einigen Trockenübungen oder mit einem guten Lehrer mit der Materie zunächst vertraut zu machen,
bevor man mit realem Geldeinsatz nach Level II Daten handelt.
Level II Bestandteile
Neben den von der Börse gelieferten Daten kann bei entsprechender Programmierung eine Vielzahl von Informationen dargestellt werden, die je nach Ausbildungsstand des jeweiligen Traders eine sinnvolle Erweiterung darstellen kann. Die in Bild 1 dargestellten Informationen beschreiben ein eSignal Level II Fenster.
Level I Daten
Die oberste Zeile des Fensters gibt die sogenannten Level I Daten wieder. Das sind die Daten, die auch über frei verfügbare Kanäle im Internet zugänglich sind, also beispielsweise über Yahoo oder ähnliche Webseiten. Hier werden Daten wie der momentane Kurs, das gehandelte Volumen sowie der letzte abgerechnete Kurs angegeben.
Akkumulation der Positionsgrößen
Die Akkumulation fasst die gehandelten Stückzahlen und die verschiedenen Preislevel grafisch in einer einzigen Zeile zusammen. Auf der linken Seite befinden sich die Käufer, auf der rechten Seite die Verkäufer.
Der gelbe Bereich stellt dabei den sogenannten Inside Bid und Inside Ask dar, also die höchsten Kaufkurse bzw. die niedrigsten Verkaufskurse, die angeboten werden. Hier ist der gelbe Bereich sehr klein, es gibt weder eine Vielzahl von Käufern noch von Verkäufern.
In dem Beispiel zeigt sich ein Übergewicht auf der Verkaufsseite im grünen Farbbereich. Das wird visuell unterhalb der Titelzeile in dem Farbbalken dargestellt. Hier ist der grüne Bereich deshalb so groß, weil die Verkäufer auf diesem Preislevel sehr hohe Stückzahlen anbieten.
Da sich Level II Daten dynamisch ändern, ändern sich auch die Akkumulationen ständig und somit bekommt der Trader einen
guten Überblick über die jeweilige Situation am Markt. Grafisch dargestellt ist, auf welcher Marktseite der größere Druck herrscht.
Level II Daten
Das Herzstück des Orderbuches findet sich im Hauptfenster. Hier sind links alle Käufer und rechts alle Verkäufer dargestellt. Die Detailvielfalt kann je nach verwendeter Software stark variieren, grundsätzlich sind aber Name, Kurs, Positionsgröße und Zeit immer dargestellt. Das Beispiel im Kasten zeigt auch noch, ob das jeweilige Angebot des Marktteilnehmers gerade erhöht oder verringert wurde, zu sehen an dem kleinen grünen oder roten Dreieck, das sich im Preisfenster befindet.
Als Anfänger wird man solche Informationen zunächst nicht benötigen, mit etwas Erfahrung lernt man dann aber die Vorzüge solcher Programminformationen zu schätzen.
Time & Sales
Die rechte Seite zeigt alle Trades, die in dem Wert während des Handelstages durchgeführt werden. Auch hier lässt sich die Detailtiefe verändern, wichtig ist aber der letzte zustande gekommene Kurs, der sich hier ablesen lässt. Im Beispiel sind außerdem noch die einzelnen Bids der Market Maker dargestellt, die dem erfahrenen Trader ein gutes Gesamtbild über die Bewegung einzelner Market Maker geben. Die grünen und roten Einträge sind die jeweiligen Trades. Bild 3 zeigt ein Time & Sales Modul aus der Tradestation. Hier werden keine Market Maker Daten angezeigt, es laufen jedoch alle Trades durch.
Erfahrung
Erfolgreiches Orderbuchscalping stellt die höchste Entwicklungsstufe eines Traders dar und muss sorgfältig erlernt werden. Es ist unabdingbar, sich hierfür mit einem guten Lehrer die erforderlichen Qualifikationen anzueignen. Nicht nur ist der Handel in dieser Form sehr konzentrationsbedürftig, er ist auch sehr schnell und der Trader muss die richtigen Entscheidungen in Sekundenschnelle treffen. Daraus geht auch hervor, dass der Trader die eingesetzte Software perfekt
beherrschen muss. In normalen Level II Fenstern, wie sie im Kasten dargestellt sind, ist die Bedienung mit der Maus viel zu umständlich und langsam. Hier wird mit Hot Keys oder Makros gearbeitet. Die jeweiligen Kauf- und Verkaufsmodalitäten sind auf einzelne Tasten gelegt und es kann sehr schnell gehandelt werden. Dabei werden auch feinste Nuancen in der Änderung einer Order auf einzelne Tasten gelegt, so dass beispielsweise eine Änderung um einen Cent und damit die komplette Neueingabe einer Order über die Tastatur gesteuert wird. Es ist schnell ersichtlich, dass bei dieser Vorgehensweise nahezu die gesamte Tastatur des Computers belegt ist und der Trader sich bei der Eingabe nicht vertun darf, da die Orders ohne Bestätigung sofort an den Markt durchgeleitet werden.
In den frühen Tagen des Kurzfristhandels Mitte der neunziger Jahre war mit dem Level II, also dem Orderbuch einer Börse, insbesondere an den amerikanischen Märkten, sehr viel Geld zu verdienen.
Die hohen Spreads zwischen Angebot und Nachfrage und die geringe Verbreitung der geeigneten Softwareprodukte ermöglichten dem Nutzer erfolgreiche Strategien. Mit der Umstellung der amerikanischen Börsen auf die Dezimaldarstellung wurden aber auch hier die Möglichkeiten eingeschränkt. Heute kann eine Vielzahl von Tradern auf das Orderbuchtrading zurückgreifen, weil viele Softwarepakete die entsprechende Technologie aufweisen. Noch immer sind die Verdienstmöglichkeiten sehr gut, allerdings ist der notwendige Erfahrungsstand sehr viel höher, als er es noch vor ein
paar Jahren war. Der Orderbuchscalper ist vergleichbar mit einem Händler auf dem Parkett.
(c) 2005 Traders´ media GmbH, Beethoven Center, Beethovenstr. 1a, 97080 Würzburg
Homepage: www.traders-mag.com
NEW 11.01.06 00:37
в ответ СерёгаФорекс 09.01.06 22:58
Interview: Erfolgreich mit Charts und positivem Denken
Traders` Mag - 15.12.2004
[Traders`Mag] -Christopher Terry ist der lebende Beweis dafür, dass man außer im Börsenhandel auch in anderen Unternehmungen eine Million gewinnen und wieder verlieren kann. Zuerst versuchte er, als Bau-Unternehmer für Wolkenkratzer in New York ein großes Rad zu drehen. Danach beschloss Chris, den Zucker-Markt unter seine Kontrolle zu bringen, nachdem ein └berühmter Guru⌠ verlauten ließ, dass dieser steigen würde. Einige Jahre später dachte er sich, dass es vielleicht ein besserer Weg wäre, Trading-Workshops zu besuchen und sich ernsthaft mit den Märkten zu beschäftigen. Er nahm an einem Kurs von Lina Bradford-Raschke (bekannt aus Jack Schwager´s berühmten Buch The New Market Wizards) teil. Als Chris diesen Workshop in den Folgejahren wieder und wieder besuchte, war Linda von seiner Ernsthaftigkeit überzeugt (vielleicht lag es auch an den unzähligen Charts, die Chris bis vier Uhr morgens per E-Mail zu schicken pflegte) und nahm ihn unter ihre Fittiche. Er war ein emsiger Schüler und ist nun Partner von Raschke▓s LBR Gruppe in Florida.
Neben seiner Vollzeit-Tätigkeit für die LBR Gruppe handelt Chris mit einem Partner auch ein $20 Millionen-Konto für eine große US Broker-Firma. Bevor Chris seine Trading- Karriere begann, hielt er zahlreiche Motivations-Seminare über Einstellung, Zielsetzung und Erfolgsprinzipien in den USA und in Europa. Chris co-moderiert den LBR Stock Beat-Handelsraum von seinem Büro in New York aus, indem er Möchtegern-Market- Wizards aus der ganzen Welt betreut. Traders▓ traf ihn und fand noch mehr heraus...
TRADERS▓: Wann und wie begannen Sie mit dem Trading?
TERRY: Ich begann irgendwann im Jahr 1995 und zwar mit Commodity Futures. Ein Freund von mir hatte gerade angefangen damit zu handeln und er lud mich ein, mit ihm zu lernen. Später, Ende 1996 fing ich an S&P Futures zu handeln und 1999 schließlich Aktien.
TRADERS▓: Waren Sie von Anfang an erfolgreich?
TERRY: Nein. Am Anfang schien es, als ob ich jedes mal Geld verlieren würde, sobald ich den Computer anschaltete. Die ersten ein oder zwei Jahre waren wirklich nicht einfach für mich. Es dauerte ein paar Jahre, bis ich schließlich lernte, Geld zu machen. Linda Bradford Raschke
brachte mir das bei. Sie ist eine sehr bekannte Traderin, die auch in dem Buch The New Market Wizards porträtiert wurde. Kurz gesagt, ich kontaktierte sie und sie war prompt einverstanden mein persönlicher Mentor zu werden. Das war 1997.
Mittlerweile arbeiten wir seit sechs Jahren zusammen. Ich denke, dass ich ohne diese Anleitung das Trading wahrscheinlich früher oder später aufgegeben hätte. Das Ganze ist ein ziemlich hartes Geschäft und es ist sehr vorteilhaft für Anfänger, einen erfahrenen und erfolgreichen Lehrer zu finden. Das gilt für alle Bereiche des Lebens, nicht nur für Trading.
TRADERS▓: Wie lange halten Sie Ihre Positionen im Schnitt?
TERRY: Das ist unterschiedlich. Grundsätzlich möchte ich aber mein Engagement auf einem Minimum halten. Deswegen führe ich meine Trades in dem kleinst möglichen Zeitrahmen aus. Wenn ich S&P Futures handle, haben die Trades eine Haltedauer von 15 bis 30 Minuten. Was Equities betrifft, so trade ich sowohl kurzfristige Scalps von 15 bis 30 Minuten, als auch größere Bewegungen in längerfristigen Zeitrahmen (Stunden- und Tagescharts) mit einer Haltedauer von bis zu fünf Tagen.
TRADERS▓: Vermischen Sie die verschiedene Zeithorizonte?
TERRY: Ja, und zwar ständig. Mein Hauptziel beim Handeln ist es, mit dem übergeordneten Trend zu gehen. Das bedeutet, dass ich kleinere Timeframes für den Einstieg benutze. Das verringert das Risiko und bringt einen trotzdem in die Richtung des Trends.
TRADERS▓: Wie sehen Ihre grundlegenden Trading-Konzepte und Ideen für den Handel aus?
TERRY: Ich mag Fortsetzungsmuster wie Bullen- und Bärenflaggen. Auch Divergenz-Einstiege liegen mir. Wenn wir einen Index finden, beispielsweise den Dow, der ein neues Hoch markiert, und dies vom Nasdaq und vom S&P nicht bestätigt wird, entsteht eine Verkaufs-Divergenz. Ein anderes Beispiel wäre, wenn ein beobachteter Indikator niedrigere Hochs markiert, der zugrunde liegende Wert aber höhere Hochs. Das zeigt einen Verlust an Momentum.
TRADERS▓:Wie würden Sie Ihren Handelsansatz ganz allgemein zusammenfassen?
TERRY: Normalerweise schaue ich mir die Eröffnung genau an, wobei ich hauptsächlich den S&P, den Dow und den Nasdaq beobachte, um einen Überblick zu bekommen. Dann achte ich darauf, ob nun, nachdem der Markt ein paar Tage konsolidiert hat, er in Ausbruchstimmung ist oder ob nach einigen trendstarken Tagen eine Konsolidierung ansteht. Jeden Tag beginne ich mit einer Art Spielplan: Ich habe eine Liste bestimmter Aktien, die ich beobachte und ich schaue mir die Chartanalysen der vorigen Nacht an. Ich betrachte die Indizes √ befinden sie sich in einer Ausbruchssituation? Oder sieht es eher nach einer Konsolidierung aus? Daneben betrachte ich eine ganze Reihe andere Dinge: Gleitende Durchschnitte, Fibonacci-Levels, Pivot-Punkte, Swing-Highs und -Lows. Grundsätzlich suche ich nach dem nächsten anstehenden Swing.
TRADERS▓: Arbeiten Sie mehr mit Indikatoren oder mehr mit Chart-Mustern?
TERRY: Mit beiden. Aber ich liebe Chart-Muster. Ich bin der Meinung, dass die Basis erfolgreichen Handelns in der Erkennung von Mustern besteht. Ich versuche also immer, ein Pattern ausfindig zu machen. Zum Beispiel halte ich dort, wo ein Trend vorhanden ist und sich nun ein Retracement in der Nähe befindet, nach einer Bullenflagge Ausschau. Zuerst identifiziere ich das Muster. Dann werfe ich einen Blick auf meine Indikatoren: Zeigt der ADX einen Trend? Rechtfertigt unser Oszillator nach der Korrektur einen Long-Einstieg? Befinden wir uns in der Nähe eines Fibonacci- oder Pivot-Levels? Liegt unter dem Retracement ein älteres Zwischenhoch, das als Unterstützung dienen könnte? All diese Fragen stelle ich mir genauso, wenn ich einen Chart betrachte. Ich benutze aber Indikatoren nicht alleine. Zuerst muss ich das Muster sehen und dann betrachte ich den Rest.
TRADERS▓: Spielt das Volumen eine Rolle in Ihrem Ansatz?
TERRY: Nicht unbedingt. Normalerweise sagt mir der Preis alles, was ich wissen muss. Angenommen die Märkte befinden sich in einem Trend und es ist klar, dass es ein ziemlich starker Trend ist. Es ist nur logisch, dass nun bei einer Korrektur das Volumen abnimmt. Die Dow-Theorie in Edwards und Magee▓s Buch Technical Analysis of Stock Trends beschäftigt sich ausgiebig mit diesem Konzept. Auf unser Webseite befindet sich auch ein Artikel, der sich detailliert damit auseinandersetzt, wie Volumen mit dem Trend läuft.
TRADERS▓: Wie testen Sie Ihre Handelsideen?
TERRY: Ich benutze grundlegende Konzepte der Technischen Analyse, die seit Jahrezehnten im Umlauf sind und daneben natürlich die Methoden von Linda Bradford Raschke. Auch habe ich meine eigenen Ideen aus Büchern und Seminaren usw. Ich habe keinerlei Ambitionen, das Rad neu zu erfinden und unzählige Testläufe durchzuführen. Ich habe herausgefunden, was funktioniert und damit arbeite ich. Sicherlich, zu Anfang hat es mich ziemlich viel gekostet, bis ich etwas entdeckte was funktioniert. Aber nach einer gewissen Zeit fand ich meinen persönlichen Stil.
TRADERS▓: Suchen Sie weiter nach neuen Setups?
TERRY: Jede Minute, jede Stunde, jeden Tag... ständig, immer!
TRADERS▓: Wie gehen Sie mit Risiko um?
TERRY: Ich werfe einen Blick auf den Chart und bestimme, wie weit der Markt gehen sollte und wie weit nicht. Davon ausgehend entscheide ich, was für ein finanzielles Risiko ich eingehe. Wenn ich bei einem kurzfristigen Trade einen halben Punkt riskieren muss, und bei einem Swing-Trade mehr als zwei Punkte, passe ich eben die Positionsgröße daran an.
TRADERS▓: Wann und wie merkt man, dass ein Trade falsch war?
TERRY: Wenn das Pattern nicht aufgeht, weiss ich, dass ich falsch liege. Linda sagt immer: └Ein Muster, das nicht aufgeht, entwickelt sich noch stärker in die entgegengesetzte Richtung.⌠ Das heißt, wenn ich falsch liege, bin ich schneller als der Blitz und schließe die Position. Ich sitze weder rum und warte, noch überlege ich lange hin und her, ob ich richtig liege oder nicht. Ich gehe sofort raus.
TRADERS▓: Ist Money-Management ein wichtiges Thema?
TERRY: Ja, auf jeden Fall. Aber das kann ich nicht in ein paar Sätzen darstellen.
TRADERS▓: Wie viel Prozent Ihres Gesamtkapitals riskieren Sie pro Trade?
TERRY: So gehe ich die Sache nicht an. Ich betrachte das Chart- Pattern und entscheide dann, wie viel ich für den Trade riskiere. Aber ich kann das nicht anhand irgendwelcher Prozente festlegen. Wenn ein Trade ein bis drei Punkte Spielraum benötigt, dann passe ich eben die Größe der Position an das Risiko an. Im Prinzip beruht das alles darauf, wohin sich der Markt entwickeln könnte und wohin er besser nicht gehen sollte.
TRADERS▓: Wie gehen Sie mit Ihren offenen Trades um?
TERRY: Das hängt davon ab, ob ich eine oder mehrere offene Positionen habe. Manchmal habe ich fünf offene Positionen. Zwei davon sind kurzfristige Intraday Trades, zwei basieren auf dem Stundenchart und eine ist eine längerfristige Position. Ich behandle kurzfristige Aktien-Trades gerne wie einen Korb von S&P Futures. Meistens, wenn der S&P stark ist und wir Long-Positionen in den stärkeren Aktien des Index haben, schließe ich die S&P Positionen auch nach einer bestimmten Zeit.
TRADERS▓: Arbeiten Sie mit Trailing-Stops und Kurszielen?
TERRY: Bevor ich in einen Trade einsteige, habe ich bereits mein Risiko/Chance-Verhältnis bestimmt. Nachdem wir in einen Trade eingestiegen sind, suche ich nach wichtigen Punkten in einem kurzfristigen Zeit-Horizont, um aus Teilen der Position auszusteigen. So verringere ich das Risiko und sichere Gewinne ab. Ich setze also ein Kursziel fest und passe den Stopp an. Wird das Ziel aber nicht wie geplant erreicht, bin ich sofort raus. Das gilt für alle Zeit-Horizonte. Wenn etwas nicht so läuft wie geplant, sollte man auf der Stelle aussteigen. Klappt es dagegen, heißt es dranbleiben.
TRADERS▓: Mit wie vielen verschiedenen Setups arbeiten Sie?
TERRY: Mit einer Handvoll. Ich versuche es nicht zu kompliziert werden zu lassen.
TRADERS▓: Ist der Ausstieg aus Ihren Trades ein subjektiver Prozess oder geschieht das mechanisch?
TERRY: Subjektiv. Ich mag mechanisches Handeln nicht.
TRADERS▓: In welchem Verhältnis stehen bei Ihnen die Gewinn- zu den Verlust-Trades?
TERRY: Ich versuche 70% meiner Trades mit Gewinn zu schließen. Das ist oft ein wenig unterschiedlich, aber generell ist das der Durchschnitt. Ich denke, das rührt daher, dass ich meist keine Stopps benutze. Anstatt drei Punkte bei einem Stopp zu riskieren, sehe ich manchmal schon nach 50 Cent Minus, dass ich falsch liege und steige aus. Das verringert die Verluste enorm. Im Schnitt verliere ich bei negativen Trades einen Punkt und gewinne drei bei positiven.
TRADERS▓: Wie ist das durchschnittliche Verhältnis zwischen Gewinn und Verlust?
TERRY: 70% Win/Loss.
TRADERS▓: Was war Ihr schlimmster Drawdown?
TERRY: Gott sei Dank hatte ich nie einen wirklich schlimmen Drawdown. Allerdings war ich schon in einigen Märkten long, die nach unten gapten. Das muss man hinnehmen und weitermachen. Die Zinssenkung der FED 1998 erwischte mich voll. Ich war short im S&P, als der Index innerhalb weniger Minuten um 70 Punkte stieg. Das traf mich hart. In den meisten anderen Fällen, konnte ich solchen Ärger aber vermeiden. Wenn ich merke, dass ich kein gutes Gefühl habe, verringere ich mein Engagement oder bleibe für ein paar Tage dem Markt ganz fern.
TRADERS▓: An welcher Stelle kommt die Psychologie ins Spiel?
TERRY: Jeder einzelne Trade und jeder einzelne Tag ist Kopfsache. Ich bin ein großer Fan von Büchern über Positives Denken. Ich versuche immer mein Gehirn davor zu schützen, Opfer von den Stimmungen des Marktes zu werden. Auf unserer Seite gibt es eine ganze Menge kostenloser Informationen über Bücher dieser Art. Ich bin der Meinung, dass jeder Neuling sich intensiv mit dieser Seite des Tradings beschäftigen sollte.
TRADERS▓: Welche Rolle spielt die Disziplin?
TERRY: Eine sehr, sehr große! Dafür benutze ich auch gerne den Ausdruck └Joe Freaken Lightening⌠ (bei diesem Ausdruck handelt es sich um einen englischen Begriff, der etwa └superschnell⌠ bedeutet). Denn genau das beinhaltet Disziplin. Wenn ich einen Punkt zum Long-Einstieg sehe, dann bin ich so schnell wie JFL, kaufe und handle meinen Plan. Wenn ich falsch liege, dann handle ich ebenso nach Plan und bin sofort wieder draußen. Der Schlachtruf eines Traders besteht aus drei Wörtern: Disziplin, Disziplin, Disziplin!
TRADERS▓: Etwas über Angst, Gier und Selbstvertrauen?
TERRY: Viele Händler haben eine Serie von Gewinnen, die sie selbstzufrieden machen. Sie werden lockerer und gierig. Dadurch verlieren sie ihr gesamtes Gefühl für den Markt und verlieren. So kommt es zu den heftigen Ausschlägen so vieler Karrieren. Ich halte es für eine der größten Herausforderungen beim Traden, die emotionale Seite strikt vom Handel zu trennen. Die Resultate verbessern sich dadurch enorm. Genauso verhält es sich mit dem Selbstvertrauen. Nach einer Reihe von Verlust-Trades halten sich viele für den größten Verlierer aller Zeiten. Dabei macht jeder mal Verluste und mal Gewinne. Auf meiner Seite habe ich einmal ein Seminar über die vier Emotionen gegeben: Hoffnung, Gier, Angst und Verzweiflung. Und ich kann Ihnen sagen, dass ich über dieses Thema alleine ein ganzes Buch schreiben könnte. Unzählige Faktoren sind darauf zurückzuführen. Letztendlich ist es essentiell PMA- (Positive Mental Attitude) Bücher zu lesen, um die eigenen Emotionen in den Griff zu kriegen.
TRADERS▓: Worin, denken Sie, ist der Unterschied zwischen Ihnen und so vielen anderen Tradern, die nicht erfolgreich sind?
TERRY: Ich handle immer nach meinem Plan. Ich versuche nicht einen dreitägigen Swing-Trade zu scalpen und ich lasse keinen Scalp-Trade ins Minus laufen, weil ich aus ihm einen Positions-Trade machen will. Wenn ich falsch liege, bin ich der erste, der es zugibt. Aber wenn ich richtig liege, bin ich auch der erste, der aus dem Trade alles rausholt. Natürlich spüre ich ganz genauso die oben genannten vier Emotionen in mir, aber ich gleiche sie mit mentaler und technischer Disziplin aus. Trading ist ein hartes Geschäft. Man muss sich davor hüten Fehler zu machen. Deshalb benötigt ein erfolgreicher Händler eine gute Mischung aus all diesen Dingen. Ohne einen Plan und Disziplin kann man genauso wenig handeln, wie wenn man vor lauter Angst ganz gelähmt ist. Man muss eben die Balance halten können. Daran arbeite ich Tag für Tag.
(c) 2005 Traders´ media GmbH, Beethoven Center, Beethovenstr. 1a, 97080 Würzburg
Homepage: www.traders-mag.com
Traders` Mag - 15.12.2004
[Traders`Mag] -Christopher Terry ist der lebende Beweis dafür, dass man außer im Börsenhandel auch in anderen Unternehmungen eine Million gewinnen und wieder verlieren kann. Zuerst versuchte er, als Bau-Unternehmer für Wolkenkratzer in New York ein großes Rad zu drehen. Danach beschloss Chris, den Zucker-Markt unter seine Kontrolle zu bringen, nachdem ein └berühmter Guru⌠ verlauten ließ, dass dieser steigen würde. Einige Jahre später dachte er sich, dass es vielleicht ein besserer Weg wäre, Trading-Workshops zu besuchen und sich ernsthaft mit den Märkten zu beschäftigen. Er nahm an einem Kurs von Lina Bradford-Raschke (bekannt aus Jack Schwager´s berühmten Buch The New Market Wizards) teil. Als Chris diesen Workshop in den Folgejahren wieder und wieder besuchte, war Linda von seiner Ernsthaftigkeit überzeugt (vielleicht lag es auch an den unzähligen Charts, die Chris bis vier Uhr morgens per E-Mail zu schicken pflegte) und nahm ihn unter ihre Fittiche. Er war ein emsiger Schüler und ist nun Partner von Raschke▓s LBR Gruppe in Florida.
Neben seiner Vollzeit-Tätigkeit für die LBR Gruppe handelt Chris mit einem Partner auch ein $20 Millionen-Konto für eine große US Broker-Firma. Bevor Chris seine Trading- Karriere begann, hielt er zahlreiche Motivations-Seminare über Einstellung, Zielsetzung und Erfolgsprinzipien in den USA und in Europa. Chris co-moderiert den LBR Stock Beat-Handelsraum von seinem Büro in New York aus, indem er Möchtegern-Market- Wizards aus der ganzen Welt betreut. Traders▓ traf ihn und fand noch mehr heraus...
TRADERS▓: Wann und wie begannen Sie mit dem Trading?
TERRY: Ich begann irgendwann im Jahr 1995 und zwar mit Commodity Futures. Ein Freund von mir hatte gerade angefangen damit zu handeln und er lud mich ein, mit ihm zu lernen. Später, Ende 1996 fing ich an S&P Futures zu handeln und 1999 schließlich Aktien.
TRADERS▓: Waren Sie von Anfang an erfolgreich?
TERRY: Nein. Am Anfang schien es, als ob ich jedes mal Geld verlieren würde, sobald ich den Computer anschaltete. Die ersten ein oder zwei Jahre waren wirklich nicht einfach für mich. Es dauerte ein paar Jahre, bis ich schließlich lernte, Geld zu machen. Linda Bradford Raschke
brachte mir das bei. Sie ist eine sehr bekannte Traderin, die auch in dem Buch The New Market Wizards porträtiert wurde. Kurz gesagt, ich kontaktierte sie und sie war prompt einverstanden mein persönlicher Mentor zu werden. Das war 1997.
Mittlerweile arbeiten wir seit sechs Jahren zusammen. Ich denke, dass ich ohne diese Anleitung das Trading wahrscheinlich früher oder später aufgegeben hätte. Das Ganze ist ein ziemlich hartes Geschäft und es ist sehr vorteilhaft für Anfänger, einen erfahrenen und erfolgreichen Lehrer zu finden. Das gilt für alle Bereiche des Lebens, nicht nur für Trading.
TRADERS▓: Wie lange halten Sie Ihre Positionen im Schnitt?
TERRY: Das ist unterschiedlich. Grundsätzlich möchte ich aber mein Engagement auf einem Minimum halten. Deswegen führe ich meine Trades in dem kleinst möglichen Zeitrahmen aus. Wenn ich S&P Futures handle, haben die Trades eine Haltedauer von 15 bis 30 Minuten. Was Equities betrifft, so trade ich sowohl kurzfristige Scalps von 15 bis 30 Minuten, als auch größere Bewegungen in längerfristigen Zeitrahmen (Stunden- und Tagescharts) mit einer Haltedauer von bis zu fünf Tagen.
TRADERS▓: Vermischen Sie die verschiedene Zeithorizonte?
TERRY: Ja, und zwar ständig. Mein Hauptziel beim Handeln ist es, mit dem übergeordneten Trend zu gehen. Das bedeutet, dass ich kleinere Timeframes für den Einstieg benutze. Das verringert das Risiko und bringt einen trotzdem in die Richtung des Trends.
TRADERS▓: Wie sehen Ihre grundlegenden Trading-Konzepte und Ideen für den Handel aus?
TERRY: Ich mag Fortsetzungsmuster wie Bullen- und Bärenflaggen. Auch Divergenz-Einstiege liegen mir. Wenn wir einen Index finden, beispielsweise den Dow, der ein neues Hoch markiert, und dies vom Nasdaq und vom S&P nicht bestätigt wird, entsteht eine Verkaufs-Divergenz. Ein anderes Beispiel wäre, wenn ein beobachteter Indikator niedrigere Hochs markiert, der zugrunde liegende Wert aber höhere Hochs. Das zeigt einen Verlust an Momentum.
TRADERS▓:Wie würden Sie Ihren Handelsansatz ganz allgemein zusammenfassen?
TERRY: Normalerweise schaue ich mir die Eröffnung genau an, wobei ich hauptsächlich den S&P, den Dow und den Nasdaq beobachte, um einen Überblick zu bekommen. Dann achte ich darauf, ob nun, nachdem der Markt ein paar Tage konsolidiert hat, er in Ausbruchstimmung ist oder ob nach einigen trendstarken Tagen eine Konsolidierung ansteht. Jeden Tag beginne ich mit einer Art Spielplan: Ich habe eine Liste bestimmter Aktien, die ich beobachte und ich schaue mir die Chartanalysen der vorigen Nacht an. Ich betrachte die Indizes √ befinden sie sich in einer Ausbruchssituation? Oder sieht es eher nach einer Konsolidierung aus? Daneben betrachte ich eine ganze Reihe andere Dinge: Gleitende Durchschnitte, Fibonacci-Levels, Pivot-Punkte, Swing-Highs und -Lows. Grundsätzlich suche ich nach dem nächsten anstehenden Swing.
TRADERS▓: Arbeiten Sie mehr mit Indikatoren oder mehr mit Chart-Mustern?
TERRY: Mit beiden. Aber ich liebe Chart-Muster. Ich bin der Meinung, dass die Basis erfolgreichen Handelns in der Erkennung von Mustern besteht. Ich versuche also immer, ein Pattern ausfindig zu machen. Zum Beispiel halte ich dort, wo ein Trend vorhanden ist und sich nun ein Retracement in der Nähe befindet, nach einer Bullenflagge Ausschau. Zuerst identifiziere ich das Muster. Dann werfe ich einen Blick auf meine Indikatoren: Zeigt der ADX einen Trend? Rechtfertigt unser Oszillator nach der Korrektur einen Long-Einstieg? Befinden wir uns in der Nähe eines Fibonacci- oder Pivot-Levels? Liegt unter dem Retracement ein älteres Zwischenhoch, das als Unterstützung dienen könnte? All diese Fragen stelle ich mir genauso, wenn ich einen Chart betrachte. Ich benutze aber Indikatoren nicht alleine. Zuerst muss ich das Muster sehen und dann betrachte ich den Rest.
TRADERS▓: Spielt das Volumen eine Rolle in Ihrem Ansatz?
TERRY: Nicht unbedingt. Normalerweise sagt mir der Preis alles, was ich wissen muss. Angenommen die Märkte befinden sich in einem Trend und es ist klar, dass es ein ziemlich starker Trend ist. Es ist nur logisch, dass nun bei einer Korrektur das Volumen abnimmt. Die Dow-Theorie in Edwards und Magee▓s Buch Technical Analysis of Stock Trends beschäftigt sich ausgiebig mit diesem Konzept. Auf unser Webseite befindet sich auch ein Artikel, der sich detailliert damit auseinandersetzt, wie Volumen mit dem Trend läuft.
TRADERS▓: Wie testen Sie Ihre Handelsideen?
TERRY: Ich benutze grundlegende Konzepte der Technischen Analyse, die seit Jahrezehnten im Umlauf sind und daneben natürlich die Methoden von Linda Bradford Raschke. Auch habe ich meine eigenen Ideen aus Büchern und Seminaren usw. Ich habe keinerlei Ambitionen, das Rad neu zu erfinden und unzählige Testläufe durchzuführen. Ich habe herausgefunden, was funktioniert und damit arbeite ich. Sicherlich, zu Anfang hat es mich ziemlich viel gekostet, bis ich etwas entdeckte was funktioniert. Aber nach einer gewissen Zeit fand ich meinen persönlichen Stil.
TRADERS▓: Suchen Sie weiter nach neuen Setups?
TERRY: Jede Minute, jede Stunde, jeden Tag... ständig, immer!
TRADERS▓: Wie gehen Sie mit Risiko um?
TERRY: Ich werfe einen Blick auf den Chart und bestimme, wie weit der Markt gehen sollte und wie weit nicht. Davon ausgehend entscheide ich, was für ein finanzielles Risiko ich eingehe. Wenn ich bei einem kurzfristigen Trade einen halben Punkt riskieren muss, und bei einem Swing-Trade mehr als zwei Punkte, passe ich eben die Positionsgröße daran an.
TRADERS▓: Wann und wie merkt man, dass ein Trade falsch war?
TERRY: Wenn das Pattern nicht aufgeht, weiss ich, dass ich falsch liege. Linda sagt immer: └Ein Muster, das nicht aufgeht, entwickelt sich noch stärker in die entgegengesetzte Richtung.⌠ Das heißt, wenn ich falsch liege, bin ich schneller als der Blitz und schließe die Position. Ich sitze weder rum und warte, noch überlege ich lange hin und her, ob ich richtig liege oder nicht. Ich gehe sofort raus.
TRADERS▓: Ist Money-Management ein wichtiges Thema?
TERRY: Ja, auf jeden Fall. Aber das kann ich nicht in ein paar Sätzen darstellen.
TRADERS▓: Wie viel Prozent Ihres Gesamtkapitals riskieren Sie pro Trade?
TERRY: So gehe ich die Sache nicht an. Ich betrachte das Chart- Pattern und entscheide dann, wie viel ich für den Trade riskiere. Aber ich kann das nicht anhand irgendwelcher Prozente festlegen. Wenn ein Trade ein bis drei Punkte Spielraum benötigt, dann passe ich eben die Größe der Position an das Risiko an. Im Prinzip beruht das alles darauf, wohin sich der Markt entwickeln könnte und wohin er besser nicht gehen sollte.
TRADERS▓: Wie gehen Sie mit Ihren offenen Trades um?
TERRY: Das hängt davon ab, ob ich eine oder mehrere offene Positionen habe. Manchmal habe ich fünf offene Positionen. Zwei davon sind kurzfristige Intraday Trades, zwei basieren auf dem Stundenchart und eine ist eine längerfristige Position. Ich behandle kurzfristige Aktien-Trades gerne wie einen Korb von S&P Futures. Meistens, wenn der S&P stark ist und wir Long-Positionen in den stärkeren Aktien des Index haben, schließe ich die S&P Positionen auch nach einer bestimmten Zeit.
TRADERS▓: Arbeiten Sie mit Trailing-Stops und Kurszielen?
TERRY: Bevor ich in einen Trade einsteige, habe ich bereits mein Risiko/Chance-Verhältnis bestimmt. Nachdem wir in einen Trade eingestiegen sind, suche ich nach wichtigen Punkten in einem kurzfristigen Zeit-Horizont, um aus Teilen der Position auszusteigen. So verringere ich das Risiko und sichere Gewinne ab. Ich setze also ein Kursziel fest und passe den Stopp an. Wird das Ziel aber nicht wie geplant erreicht, bin ich sofort raus. Das gilt für alle Zeit-Horizonte. Wenn etwas nicht so läuft wie geplant, sollte man auf der Stelle aussteigen. Klappt es dagegen, heißt es dranbleiben.
TRADERS▓: Mit wie vielen verschiedenen Setups arbeiten Sie?
TERRY: Mit einer Handvoll. Ich versuche es nicht zu kompliziert werden zu lassen.
TRADERS▓: Ist der Ausstieg aus Ihren Trades ein subjektiver Prozess oder geschieht das mechanisch?
TERRY: Subjektiv. Ich mag mechanisches Handeln nicht.
TRADERS▓: In welchem Verhältnis stehen bei Ihnen die Gewinn- zu den Verlust-Trades?
TERRY: Ich versuche 70% meiner Trades mit Gewinn zu schließen. Das ist oft ein wenig unterschiedlich, aber generell ist das der Durchschnitt. Ich denke, das rührt daher, dass ich meist keine Stopps benutze. Anstatt drei Punkte bei einem Stopp zu riskieren, sehe ich manchmal schon nach 50 Cent Minus, dass ich falsch liege und steige aus. Das verringert die Verluste enorm. Im Schnitt verliere ich bei negativen Trades einen Punkt und gewinne drei bei positiven.
TRADERS▓: Wie ist das durchschnittliche Verhältnis zwischen Gewinn und Verlust?
TERRY: 70% Win/Loss.
TRADERS▓: Was war Ihr schlimmster Drawdown?
TERRY: Gott sei Dank hatte ich nie einen wirklich schlimmen Drawdown. Allerdings war ich schon in einigen Märkten long, die nach unten gapten. Das muss man hinnehmen und weitermachen. Die Zinssenkung der FED 1998 erwischte mich voll. Ich war short im S&P, als der Index innerhalb weniger Minuten um 70 Punkte stieg. Das traf mich hart. In den meisten anderen Fällen, konnte ich solchen Ärger aber vermeiden. Wenn ich merke, dass ich kein gutes Gefühl habe, verringere ich mein Engagement oder bleibe für ein paar Tage dem Markt ganz fern.
TRADERS▓: An welcher Stelle kommt die Psychologie ins Spiel?
TERRY: Jeder einzelne Trade und jeder einzelne Tag ist Kopfsache. Ich bin ein großer Fan von Büchern über Positives Denken. Ich versuche immer mein Gehirn davor zu schützen, Opfer von den Stimmungen des Marktes zu werden. Auf unserer Seite gibt es eine ganze Menge kostenloser Informationen über Bücher dieser Art. Ich bin der Meinung, dass jeder Neuling sich intensiv mit dieser Seite des Tradings beschäftigen sollte.
TRADERS▓: Welche Rolle spielt die Disziplin?
TERRY: Eine sehr, sehr große! Dafür benutze ich auch gerne den Ausdruck └Joe Freaken Lightening⌠ (bei diesem Ausdruck handelt es sich um einen englischen Begriff, der etwa └superschnell⌠ bedeutet). Denn genau das beinhaltet Disziplin. Wenn ich einen Punkt zum Long-Einstieg sehe, dann bin ich so schnell wie JFL, kaufe und handle meinen Plan. Wenn ich falsch liege, dann handle ich ebenso nach Plan und bin sofort wieder draußen. Der Schlachtruf eines Traders besteht aus drei Wörtern: Disziplin, Disziplin, Disziplin!
TRADERS▓: Etwas über Angst, Gier und Selbstvertrauen?
TERRY: Viele Händler haben eine Serie von Gewinnen, die sie selbstzufrieden machen. Sie werden lockerer und gierig. Dadurch verlieren sie ihr gesamtes Gefühl für den Markt und verlieren. So kommt es zu den heftigen Ausschlägen so vieler Karrieren. Ich halte es für eine der größten Herausforderungen beim Traden, die emotionale Seite strikt vom Handel zu trennen. Die Resultate verbessern sich dadurch enorm. Genauso verhält es sich mit dem Selbstvertrauen. Nach einer Reihe von Verlust-Trades halten sich viele für den größten Verlierer aller Zeiten. Dabei macht jeder mal Verluste und mal Gewinne. Auf meiner Seite habe ich einmal ein Seminar über die vier Emotionen gegeben: Hoffnung, Gier, Angst und Verzweiflung. Und ich kann Ihnen sagen, dass ich über dieses Thema alleine ein ganzes Buch schreiben könnte. Unzählige Faktoren sind darauf zurückzuführen. Letztendlich ist es essentiell PMA- (Positive Mental Attitude) Bücher zu lesen, um die eigenen Emotionen in den Griff zu kriegen.
TRADERS▓: Worin, denken Sie, ist der Unterschied zwischen Ihnen und so vielen anderen Tradern, die nicht erfolgreich sind?
TERRY: Ich handle immer nach meinem Plan. Ich versuche nicht einen dreitägigen Swing-Trade zu scalpen und ich lasse keinen Scalp-Trade ins Minus laufen, weil ich aus ihm einen Positions-Trade machen will. Wenn ich falsch liege, bin ich der erste, der es zugibt. Aber wenn ich richtig liege, bin ich auch der erste, der aus dem Trade alles rausholt. Natürlich spüre ich ganz genauso die oben genannten vier Emotionen in mir, aber ich gleiche sie mit mentaler und technischer Disziplin aus. Trading ist ein hartes Geschäft. Man muss sich davor hüten Fehler zu machen. Deshalb benötigt ein erfolgreicher Händler eine gute Mischung aus all diesen Dingen. Ohne einen Plan und Disziplin kann man genauso wenig handeln, wie wenn man vor lauter Angst ganz gelähmt ist. Man muss eben die Balance halten können. Daran arbeite ich Tag für Tag.
(c) 2005 Traders´ media GmbH, Beethoven Center, Beethovenstr. 1a, 97080 Würzburg
Homepage: www.traders-mag.com
NEW 12.01.06 00:14
в ответ wowa4ka 11.01.06 23:09
Привет!
Нет СД нету к сожалению, вот наткнулся недавно на архивчик один старенький.
Смотрю тут Парни делятся информацией между собой , вот тоже решил подвесить.
Чего мне скрывать от когото , может интересно кому будет,
Я тут глубоко в группе не копался, но вроди этого не встречал.
Можешь сам глянуть , а могу и я сам потихоньку сюда перенести, если это не возбраняется.
Вот ссылка :- http://www.eltee.de/kolumne_id.php?author=Traders`%20Mag
Нет СД нету к сожалению, вот наткнулся недавно на архивчик один старенький.
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Чего мне скрывать от когото , может интересно кому будет,
Я тут глубоко в группе не копался, но вроди этого не встречал.
Можешь сам глянуть , а могу и я сам потихоньку сюда перенести, если это не возбраняется.
Вот ссылка :- http://www.eltee.de/kolumne_id.php?author=Traders`%20Mag
NEW 14.01.06 14:51
что-то молчат все , может тут нельза такое делать.
подвешу тогда ещё одно
подвешу тогда ещё одно
NEW 14.01.06 15:51
Wieviel Money Management in der Praxis?
Traders` Mag - 15.04.2003
Wichtigster Bestandteil der Performance erfolgreicher Trader oder Handelssysteme ist ein solides Money Management. Während man auf der Suche nach Handelsansätzen oder technischen Indikatoren auf ein täglich wachsendes Angebot trifft, wird man auf der Suche nach erfolgversprechenden Money Management-Ansätzen kaum fündig. Warum sollte ein erfolgreicher Trader auch das Kernstück seines Erfolgsgeheimnisses preisgeben? Trotzdem gibt es einige Grundregeln des Money Managements, denen man bei der Analyse erfolgreicher Trader immer wieder begegnet.
Die meisten Trader beschäftigen sich intensiv mit der Frage: Wann in welchem Markt eine Kauf- oder Verkaufsposition eröffnen? Aufgrund eines prognostizierten Kurspotentials √ oder, viel schlimmer: einer vorgefertigten Meinung √ werden dann die vermeintlichen Gewinne bereits vor Positionseröffnung mental auf dem Konto gutgeschrieben. Für Profis dagegen fängt alles mit dem Risiko an. Profis stellen sich als erste Frage: Welches Risiko bin ich bereit einzugehen? Anschließend werden die potenziellen Verluste bereits vor Eröffnung der Position kalkulatorisch vom zur Verfügung stehenden Trading Kapital abgezogen. Dahinter steht die Erkenntnis, dass man beim Trading in aller Regel wenig Einfluss auf die Marktentwicklung nehmen kann. Die einzigen Variablen, auf die der Trader aktiven Einfluss ausüben kann ist die Größe seiner Position, sowie die Ein- und Ausstiege. Damit aber wird implizit das eingegangene Risiko definiert.
Kontrolle
Das Augenmerk professioneller Trader liegt somit weniger in der Entwicklung des Marktes als auf der Bewertung und Steuerung der eingegangenen Risiken.
Money Management beschreibt somit die Strategie, wie das vorhandene Spekulations- bzw. Investmentkapital eingesetzt werden soll und gibt eine Antwort auf die folgenden Fragen:
1. Wieviel Prozent des verfügbaren Kapitals soll eingesetzt werden?
2. Wieviel Prozent des verfügbaren Kapitals dürfen in einem einzelnen Trade riskiert werden? Wichtigster Bestandteil der Performance erfolgreicher Trader oder Handelssysteme ist ein solides Money Management. Während man auf der Suche nach Handelsansätzen oder technischen Indikatoren auf ein täglich wachsendes Angebot trifft, wird man auf der Suche nach erfolgversprechenden Money Management-Ansätzen kaum fündig. Warum sollte ein erfolgreicher Trader auch das Kernstück seines Erfolgsgeheimnisses preisgeben? Trotzdem gibt es einige Grundregeln des Money Managements, denen man bei der Analyse erfolgreicher Trader immer wieder begegnet.
3. Welcher Hebel (Leverage, Exposure) wird gewählt? Mit geeigneten Money Management Methoden soll das vorhandene Kapital nicht nur erhalten, sondern optimal vermehrt werden. Der Erfolg der Kapitalanlage ist im Grunde genommen eine Sache des richtigen Money Managements.
Nicht der große Kapitaleinsatz einer einzelnen Spekulation führt auf Dauer zum Erfolg, sondern die richtige Allokation des Kapitals auf die einzelnen Trades. Bei klugem Money Management wird der mögliche Verlust bei jeder einzelnen Spekulation so eingegrenzt, dass nach etwaigem Fehlgehen der Spekulation genügend Spekulationskapital verbleibt, um noch mehrere gleichwertige Versuche durchführen zu können.
Aus dieser Beschreibung ergibt sich ein enger Zusammenhang zwischen Money- und Risiko Management. Dieser Unterschied ist im Bild oben dargestellt. Es wird deutlich, dass das Ziel des Money Managements die Maximierung des Profits ist. Demgegenüber hat das Risiko Management die Minimierung der Verluste zum Ziel. Diese Optimierungsaufgabe der beiden konträren Zielsetzungen hat einen fließenden Übergangsbereich, da sich die Anwendungen des Money- und Risiko Managements gegenseitig beeinflussen.
Höhere Volatilität
Das Resultat einer guten Money Management-Strategie wird mit Sicherheit eine höhere Volatilität in der Gesamt Equity sein. Betrachtet man aber Performance zweidimensional als Ertrags-/ Risiko-Verhältnis, dann erhält man eine bessere Charakteristik als bei vergleichbaren Systemen ohne Money Management. Bei guten Tradern liegt der durchschnittliche Gewinn der Trades um etwa 50% über den durchschnittlichen Gewinnen vergleichbarer Ansätze ohne Money Management, der durchschnittliche Verlust um etwa 20% höher. Das Resultat ist ein um circa 25% höheres Verhältnis von Gewinnen zu Verlusten.
Trading Kapital
Die verschiedenen Money Management-Methoden, die im Folgenden beschrieben werden, beziehen sich alle auf das zur Verfügung stehende Trading Kapital √ dieses soll schließlich in optimaler Weise vermehrt werden.
Unabhängig davon, wie kurz- oder langfristig der Trading Ansatz gewählt wird, sollte als Trading Kapital nur der Teil des Vermögens eingesetzt werden, der auf Sicht von mindestens fünf Jahren nicht benötigt wird und dessen totaler Verlust ohne existenzielle Risiken verkraftet werden kann.
Weiterhin stellt sich die Frage, was alles unter dem Trading Kapital subsummiert wird? Diese Frage ist vor allem im Derivatehandel mit der üblichen └Mark-to-Market"-Bewertung und dem Margin-System von großer Bedeutung und hat entscheidenden Einfluß auf die Bestimmung des Risikos und der relativen Gewinne (Returns).
Es gibt drei Arten, das Trading-Kapital zu definieren:
1. Core Equity (Kernkapital- oder Nettokapital- Methode)
Bei dieser Betrachtungsweise wird jeder neu eröffneten Position ein Betrag zugewiesen, der vom Gesamtkapital abgezogen wird. Angenommen, es steht ein Startkapital in Höhe von 100.000 Euro zur Eröffnung einer neuen Position im Bund-Future zur Verfügung. Das Money Management-System schreibt vor, dass dieser Position ein Betrag von 5.000 Euro zugewiesen werden muss. Dies bedeutet, dass anschließend für weitere neue Positionen nur noch 95.000 Euro zur Verfügung stehen. Soll beispielsweise noch eine weitere Position im Euro-Future eingegangen werden, bei der eine Money Management-Kapitalzuweisung von 3.000 Euro erfolgt, so muss dieser Betrag vom zur Verfügung stehenden Spekulationskapital von 95.000 Euro abgezogen werden. Am Ende der beiden Transaktionen steht noch ein Spekulationskapital in Höhe von 92.000 Euro zur Verfügung.
2. Total Equity (Gesamtkapital-Methode)
Bei dieser Methode wird das gesamte auf dem Spekulationskonto verfügbare Kapital zum Spekulationskapital gerechnet √ einschließlich der bereits angefallenen Gewinne bzw. Verluste.
Bei einem Startkapital von 100.000 Euro und einer Bund- Future-Position die mit 2.500 Euro im Gewinn ist, beträgt das nun zur Verfügung stehende Spekulationskapital insgesamt 102.500 Euro. Notiert der Bund-Future einen Tag später genau auf dem Einstandskurs, dann beträgt das Spekulationskapital 100.000 Euro. Dies sind immerhin 5.000 Euro mehr als bei der Core Equity Method.
3. Adaptive Core Equity (Angepasste Nettokapital-Methode)
Diese Methode kombiniert die beiden bereits besprochenen Methoden. Bei jeder neuen Position erfolgt eine Money Management- Kapitalzuweisung wie bei der Core Equity Method. Anschließend wird jedoch diese Zuweisung entsprechend einem sich erhöhenden oder vermindernden Risiko angepasst.
Bei einem 100.000 Euro-Konto und einer Bund-Future Position mit einer Money Management-Kapitalzuweisung von 5.000 Euro beträgt das weiterhin zur Verfügung stehende Spekulationskapital 95.000 Euro. Bewegt sich nun der Bund-Future in Richtung der Trading Position, dann reduziert sich gleichzeitig das Risiko bezogen auf den Einstandskurs.
Wird beispielsweise auf dem Einstandskurs ein Trailing Stopp plaziert, d.h., unter Vernachlässigung des Overnight-Risikos und der Spesen kann in dieser Position kein Verlust mehr entstehen, dann erhöht sich das Spekulationskapital von 95.000 Euro auf die ursprünglichen 100.000 Euro.
Die drei beschriebenen Modelle zur Definition des Trading Kapitals verdeutlichen, dass die unterschiedlichen Ansätze auch zu einer unterschiedlichen Kalkulation der Positionsgröße führen können. Denn es ist schon ein Unterschied, wenn bei der gleichen Anzahl von Positionen das Restkapital 95.000 Euro oder aber 100.000 Euro beträgt. Werden gleichzeitig mehrere Positionen gehalten, dann vergrößert sich dieser Abstand immer weiter. Dies hat zur Folge, dass sich bei der Berechnung der für eine neue Position erforderlichen Kontraktanzahl unterschiedliche Werte ergeben.
Money Management Modelle
Die Money Management-Modelle, die in dieser Beitragsreihe vorgestellt werden, basieren hauptsächlich auf der └Total Equity Method". Abweichungen werden im Text ausdrücklich erwähnt.
Money Martingale- und Antimartingale Strategien
Diese beiden Strategien werden vor allem von professionellen Spielern an den Spieltischen in Las Vegas angewandt und beinhalten in abgewandelter Form das Grundprinzip der meisten im Trading eingesetzten Money Management-Strategien. Bei der Martingale Strategie wird nach jedem Verlusttrade der Einsatz √ in diesem Falle die Kontraktanzahl √ verdoppelt. Das Risiko steigt demzufolge nach jedem Verlusttrade.
Bei der Antimartingale Strategie wird die Kontraktanzahl nach jedem Gewinntrade verdoppelt. Mit steigendem Gewinn wird somit auch das Risiko erhöht. Beide Ansätze gehen von der falschen Annahme aus, dass sich die Chance für einen Gewinn nach einem Verlust (Martingale) bzw. für einen Gewinn nach einem Gewinn (Antimartingale) erhöht. Richtig ist, dass die Chancen für einen Gewinntrade bei Tradeeröffnung immer gleich groß sind und 50 Prozent betragen. Dies gilt unabhängig von der Höhe des Erwartungswertes des gewählten Ansatzes.
Auf ein Grundprinzip, das bei der Antimartingale Strategie bereits angesprochen wurde, muss nochmals ausdrücklich hingewiesen werden, da es für die Anwendung erfolgreicher Money Management-Methoden essentielle Bedeutung hat: erhöhe das Risiko nur bei Gewinn, nie bei Verlust. Dies bedeutet konkret, dass Kontrakte nur dann nachgekauft werden, wenn die bereits bestehenden Kontrakte im Gewinn sind. Das └Verbilligen" √ Nachkaufen von Verlustpositionen √ ist einer der größten Fehler, den man beim Trading machen kann.
Auf das Antimartingale-Grundprinzip lassen sich die Kernelemente aller erfolgreichen Money Management- Ansätze zurückführen.
Money Management-Ansätze
Die bekanntesten und wichtigsten Ansätze lassen sich in folgenden Gruppen zusammenfassen:
1. Gewinner- und Verlierer- Serien Nach einer Reihe von Gewinntrades oder Verlusttrades wird der Einsatz erhöht oder vermindert. Ebenfalls eine von den Spieltischen entlehnte Methode. In der einfachsten Form entsprechen diese Ansätze der Martingale- bzw. Antimartingale-Strategie.
2. Kontrakt pro Fixum Es wird für jeden Trade ein fixer Betrag eingesetzt.
3. Fixed Fractional Es wird ein fester Prozentsatz des zur Verfügung stehenden Kapitals investiert.
4. Fixed Ratio Es wird ein fester Prozentsatz der aufgelaufenen Gewinne reinvestiert.
5. Optimal f und Secure f Von dem Mathematiker Ralph Vince entwickelte und von RINA-Systems (eine in Trading-Kreisen bekannte Software Firma) weiterentwickelte Methode, die den Kapitaleinsatz des nächsten Trades am maximalen historischen Drawdown orientiert.
6. Crossing Equity Curve Trades werden nur dann befolgt, wenn die Equity eine ansteigende Tendenz hat. Diese ansteigende Tendenz kann mit Hilfe der Instrumente aus der technischen Analyse bestimmt werden.
7. Volatilitäts- und Risiko bezogene Methoden In Abhängigkeit der Marktvolatilität bzw. des Marktrisikos wird die Höhe des Einsatzes festgelegt.
Die Fülle der aufgelisteten Methoden zeigt, dass die Auswahl der geeigneten Money Management Methode keine einfache Aufgabe ist. Es ist notwendig, dass der Anwender die Vorund Nachteile der verschiedenen Ansätze genau kennt, um die für seine Zwecke und für seine Risikotoleranz richtigen Ansätze einsetzen zu können.
Die Beispiel aus der Praxis
Ein kleines Beispiel aus der Praxis wird die Vorteile von Money Management verdeutlichen. Betrachtet werden zwei Trader: Trader 1 wendet die └Pi-mal-Daumen"-Methode bei der Bestimmung der Kontraktanzahl an. Dies bedeutet, dass die Anzahl der zu handelnden Kontrakte pro Markt rein nach Gefühl bestimmt wird.
Trader 2 bestimmt die Kontraktanzahl so, dass er im ungünstigsten Fall 2,5 % seines Trading Kapitals verlieren kann. Diese Money Management-Strategie ist unter dem Begriff └Fixed Fractional" bekannt.
In Tabelle 1 sind die Parameter für beide Trader dargestellt. Beide halten identische Positionen in ihren Portfolios. Ebenfalls identisch sind die Stoppkurse für die Positionen. Für den DAX liegt der Stopkurs (Wert: 2.500) ca. 16,67 % unter dem Einstiegskurs bei einem Wert von 3.000 Punkten. Als Kapitaleinsatz wird die zu hinterlegende Margin eingesetzt. Hieraus ergibt sich auch der prozentuale Kapitaleinsatz.
Einziger Unterschied sind die Anzahl der Kontrakte pro Position. Hieraus lässt sich in Verbindung mit dem Stoppkurs direkt das Risiko pro Position errechnen. Bei Trader 1 sind dies für den Fall der DAX-Position 62.500 Euro oder 31.25% des gesamten Trading Kapitals. Diesen Betrag würde Trader 1 verlieren, wenn seine Position zum Stoppkurs bei 2.500 Punkten ausgestoppt würde. Insgesamt ergibt sich für Trader 1 ein Risiko von 108.75 % für den Fall, dass alle Positionen auf dem Stoppkurs ausgestoppt werden. Dies bedeutet, dass Trader 1 im ungünstigsten Fall mehr als sein gesamtes Trading Kapital verlieren kann.
Bei Trader 2 sieht die Risikoseite ganz anders aus. Hier wird die Kontraktanzahl in der Weise bestimmt, dass bei negativem Verlauf und Erreichen des Stopkurses maximal 2,5% des gesamten Trading Kapitals verloren gehen. Dies führt dazu, dass eine Position im DAX-Future nicht eingegangen werden kann. In den anderen Futuresmärkten kann jeweils nur ein Kontrakt in der jeweiligen Position gehandelt werden. Dies führt dazu, dass das gesamte Risiko lediglich 9% der Gesamt Equity beträgt.
Die verringerte Kontraktanzahl hat ebenfalls Auswirkungen auf die Höhe der zu hinterlegenden Margin. Diese beträgt bei Trader 2 lediglich 8.75% gegenüber 87.50% bei Trader 1.
In Tabelle 2 ist ein mögliches Ergebnis der Trading Positionen dargestellt. Dabei wurde angenommen, dass die Positionen im S&P, DAX und Crude Oil mit Verlust auf dem Stoppkurs ausgestoppt wurden, während die Positionen im Bund-Future und T-Bond jeweils einen Gewinn von fünf Big Points ausweisen. Das Ergebnis für Trader 1 wäre für diesen Fall mit √ 18.75% deutlich negativ, während Trader 2 mit einem ausgeglichenen Ergebnis zumindest sein Kapital erhalten hat.
An diesem Beispiel wird deutlich, dass die von Trader 2 gewählte Money Management Strategie nicht besonders spektakulär ist. Aber sie vermindert deutlich die Volatilität des Trading Accounts, erzielt eine stabilere Equity und ist auf der Risikoseite um ein Vielfaches sicherer als das └Pi-Mal-Daumen"-Konzept.
Fazit
Die Beispiele haben gezeigt, dass Money Management √ die Frage nach dem └wie viel?" √ nicht besonders aufregend und spannend ist. Im Gegenteil √ es kann sogar sein, dass aufgrund des gewählten Money Management Ansatzes vereinzelte Trades nicht durchgeführt werden können, da das Risiko zu hoch ist. Weiterhin wurde deutlich, dass bei fehlendem Money Management (Beispiel Trader 1) unter Umständen nur wenige Positionen gehalten werden können, da das Risiko der einzelnen Positionen so hoch gewählt wird, dass bereits bei wenigen Positionen die Margin Obergrenze erreicht wird. Wird das Risiko einer jeden Position jedoch als Prozentsatz des gesamten Trading Kapitals definiert, dann ist es auch möglich, mehrere Positionen in das Portfolio aufzunehmen. Dabei sollte der prozentuale Risikoanteil pro Position einen Wert von 3% nicht übersteigen. Ideal sind Werte zwischen 1% und 2%. Hierdurch wird eine breitere Diversifikation und somit ebenfalls eine weitere Risikoreduktion erzielt, ohne unbedingt auf eine gute Performance verzichten zu müssen.
(c) 2005 Traders´ media GmbH, Beethoven Center, Beethovenstr. 1a, 97080 Würzburg
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Traders` Mag - 15.04.2003
Wichtigster Bestandteil der Performance erfolgreicher Trader oder Handelssysteme ist ein solides Money Management. Während man auf der Suche nach Handelsansätzen oder technischen Indikatoren auf ein täglich wachsendes Angebot trifft, wird man auf der Suche nach erfolgversprechenden Money Management-Ansätzen kaum fündig. Warum sollte ein erfolgreicher Trader auch das Kernstück seines Erfolgsgeheimnisses preisgeben? Trotzdem gibt es einige Grundregeln des Money Managements, denen man bei der Analyse erfolgreicher Trader immer wieder begegnet.
Die meisten Trader beschäftigen sich intensiv mit der Frage: Wann in welchem Markt eine Kauf- oder Verkaufsposition eröffnen? Aufgrund eines prognostizierten Kurspotentials √ oder, viel schlimmer: einer vorgefertigten Meinung √ werden dann die vermeintlichen Gewinne bereits vor Positionseröffnung mental auf dem Konto gutgeschrieben. Für Profis dagegen fängt alles mit dem Risiko an. Profis stellen sich als erste Frage: Welches Risiko bin ich bereit einzugehen? Anschließend werden die potenziellen Verluste bereits vor Eröffnung der Position kalkulatorisch vom zur Verfügung stehenden Trading Kapital abgezogen. Dahinter steht die Erkenntnis, dass man beim Trading in aller Regel wenig Einfluss auf die Marktentwicklung nehmen kann. Die einzigen Variablen, auf die der Trader aktiven Einfluss ausüben kann ist die Größe seiner Position, sowie die Ein- und Ausstiege. Damit aber wird implizit das eingegangene Risiko definiert.
Kontrolle
Das Augenmerk professioneller Trader liegt somit weniger in der Entwicklung des Marktes als auf der Bewertung und Steuerung der eingegangenen Risiken.
Money Management beschreibt somit die Strategie, wie das vorhandene Spekulations- bzw. Investmentkapital eingesetzt werden soll und gibt eine Antwort auf die folgenden Fragen:
1. Wieviel Prozent des verfügbaren Kapitals soll eingesetzt werden?
2. Wieviel Prozent des verfügbaren Kapitals dürfen in einem einzelnen Trade riskiert werden? Wichtigster Bestandteil der Performance erfolgreicher Trader oder Handelssysteme ist ein solides Money Management. Während man auf der Suche nach Handelsansätzen oder technischen Indikatoren auf ein täglich wachsendes Angebot trifft, wird man auf der Suche nach erfolgversprechenden Money Management-Ansätzen kaum fündig. Warum sollte ein erfolgreicher Trader auch das Kernstück seines Erfolgsgeheimnisses preisgeben? Trotzdem gibt es einige Grundregeln des Money Managements, denen man bei der Analyse erfolgreicher Trader immer wieder begegnet.
3. Welcher Hebel (Leverage, Exposure) wird gewählt? Mit geeigneten Money Management Methoden soll das vorhandene Kapital nicht nur erhalten, sondern optimal vermehrt werden. Der Erfolg der Kapitalanlage ist im Grunde genommen eine Sache des richtigen Money Managements.
Nicht der große Kapitaleinsatz einer einzelnen Spekulation führt auf Dauer zum Erfolg, sondern die richtige Allokation des Kapitals auf die einzelnen Trades. Bei klugem Money Management wird der mögliche Verlust bei jeder einzelnen Spekulation so eingegrenzt, dass nach etwaigem Fehlgehen der Spekulation genügend Spekulationskapital verbleibt, um noch mehrere gleichwertige Versuche durchführen zu können.
Aus dieser Beschreibung ergibt sich ein enger Zusammenhang zwischen Money- und Risiko Management. Dieser Unterschied ist im Bild oben dargestellt. Es wird deutlich, dass das Ziel des Money Managements die Maximierung des Profits ist. Demgegenüber hat das Risiko Management die Minimierung der Verluste zum Ziel. Diese Optimierungsaufgabe der beiden konträren Zielsetzungen hat einen fließenden Übergangsbereich, da sich die Anwendungen des Money- und Risiko Managements gegenseitig beeinflussen.
Höhere Volatilität
Das Resultat einer guten Money Management-Strategie wird mit Sicherheit eine höhere Volatilität in der Gesamt Equity sein. Betrachtet man aber Performance zweidimensional als Ertrags-/ Risiko-Verhältnis, dann erhält man eine bessere Charakteristik als bei vergleichbaren Systemen ohne Money Management. Bei guten Tradern liegt der durchschnittliche Gewinn der Trades um etwa 50% über den durchschnittlichen Gewinnen vergleichbarer Ansätze ohne Money Management, der durchschnittliche Verlust um etwa 20% höher. Das Resultat ist ein um circa 25% höheres Verhältnis von Gewinnen zu Verlusten.
Trading Kapital
Die verschiedenen Money Management-Methoden, die im Folgenden beschrieben werden, beziehen sich alle auf das zur Verfügung stehende Trading Kapital √ dieses soll schließlich in optimaler Weise vermehrt werden.
Unabhängig davon, wie kurz- oder langfristig der Trading Ansatz gewählt wird, sollte als Trading Kapital nur der Teil des Vermögens eingesetzt werden, der auf Sicht von mindestens fünf Jahren nicht benötigt wird und dessen totaler Verlust ohne existenzielle Risiken verkraftet werden kann.
Weiterhin stellt sich die Frage, was alles unter dem Trading Kapital subsummiert wird? Diese Frage ist vor allem im Derivatehandel mit der üblichen └Mark-to-Market"-Bewertung und dem Margin-System von großer Bedeutung und hat entscheidenden Einfluß auf die Bestimmung des Risikos und der relativen Gewinne (Returns).
Es gibt drei Arten, das Trading-Kapital zu definieren:
1. Core Equity (Kernkapital- oder Nettokapital- Methode)
Bei dieser Betrachtungsweise wird jeder neu eröffneten Position ein Betrag zugewiesen, der vom Gesamtkapital abgezogen wird. Angenommen, es steht ein Startkapital in Höhe von 100.000 Euro zur Eröffnung einer neuen Position im Bund-Future zur Verfügung. Das Money Management-System schreibt vor, dass dieser Position ein Betrag von 5.000 Euro zugewiesen werden muss. Dies bedeutet, dass anschließend für weitere neue Positionen nur noch 95.000 Euro zur Verfügung stehen. Soll beispielsweise noch eine weitere Position im Euro-Future eingegangen werden, bei der eine Money Management-Kapitalzuweisung von 3.000 Euro erfolgt, so muss dieser Betrag vom zur Verfügung stehenden Spekulationskapital von 95.000 Euro abgezogen werden. Am Ende der beiden Transaktionen steht noch ein Spekulationskapital in Höhe von 92.000 Euro zur Verfügung.
2. Total Equity (Gesamtkapital-Methode)
Bei dieser Methode wird das gesamte auf dem Spekulationskonto verfügbare Kapital zum Spekulationskapital gerechnet √ einschließlich der bereits angefallenen Gewinne bzw. Verluste.
Bei einem Startkapital von 100.000 Euro und einer Bund- Future-Position die mit 2.500 Euro im Gewinn ist, beträgt das nun zur Verfügung stehende Spekulationskapital insgesamt 102.500 Euro. Notiert der Bund-Future einen Tag später genau auf dem Einstandskurs, dann beträgt das Spekulationskapital 100.000 Euro. Dies sind immerhin 5.000 Euro mehr als bei der Core Equity Method.
3. Adaptive Core Equity (Angepasste Nettokapital-Methode)
Diese Methode kombiniert die beiden bereits besprochenen Methoden. Bei jeder neuen Position erfolgt eine Money Management- Kapitalzuweisung wie bei der Core Equity Method. Anschließend wird jedoch diese Zuweisung entsprechend einem sich erhöhenden oder vermindernden Risiko angepasst.
Bei einem 100.000 Euro-Konto und einer Bund-Future Position mit einer Money Management-Kapitalzuweisung von 5.000 Euro beträgt das weiterhin zur Verfügung stehende Spekulationskapital 95.000 Euro. Bewegt sich nun der Bund-Future in Richtung der Trading Position, dann reduziert sich gleichzeitig das Risiko bezogen auf den Einstandskurs.
Wird beispielsweise auf dem Einstandskurs ein Trailing Stopp plaziert, d.h., unter Vernachlässigung des Overnight-Risikos und der Spesen kann in dieser Position kein Verlust mehr entstehen, dann erhöht sich das Spekulationskapital von 95.000 Euro auf die ursprünglichen 100.000 Euro.
Die drei beschriebenen Modelle zur Definition des Trading Kapitals verdeutlichen, dass die unterschiedlichen Ansätze auch zu einer unterschiedlichen Kalkulation der Positionsgröße führen können. Denn es ist schon ein Unterschied, wenn bei der gleichen Anzahl von Positionen das Restkapital 95.000 Euro oder aber 100.000 Euro beträgt. Werden gleichzeitig mehrere Positionen gehalten, dann vergrößert sich dieser Abstand immer weiter. Dies hat zur Folge, dass sich bei der Berechnung der für eine neue Position erforderlichen Kontraktanzahl unterschiedliche Werte ergeben.
Money Management Modelle
Die Money Management-Modelle, die in dieser Beitragsreihe vorgestellt werden, basieren hauptsächlich auf der └Total Equity Method". Abweichungen werden im Text ausdrücklich erwähnt.
Money Martingale- und Antimartingale Strategien
Diese beiden Strategien werden vor allem von professionellen Spielern an den Spieltischen in Las Vegas angewandt und beinhalten in abgewandelter Form das Grundprinzip der meisten im Trading eingesetzten Money Management-Strategien. Bei der Martingale Strategie wird nach jedem Verlusttrade der Einsatz √ in diesem Falle die Kontraktanzahl √ verdoppelt. Das Risiko steigt demzufolge nach jedem Verlusttrade.
Bei der Antimartingale Strategie wird die Kontraktanzahl nach jedem Gewinntrade verdoppelt. Mit steigendem Gewinn wird somit auch das Risiko erhöht. Beide Ansätze gehen von der falschen Annahme aus, dass sich die Chance für einen Gewinn nach einem Verlust (Martingale) bzw. für einen Gewinn nach einem Gewinn (Antimartingale) erhöht. Richtig ist, dass die Chancen für einen Gewinntrade bei Tradeeröffnung immer gleich groß sind und 50 Prozent betragen. Dies gilt unabhängig von der Höhe des Erwartungswertes des gewählten Ansatzes.
Auf ein Grundprinzip, das bei der Antimartingale Strategie bereits angesprochen wurde, muss nochmals ausdrücklich hingewiesen werden, da es für die Anwendung erfolgreicher Money Management-Methoden essentielle Bedeutung hat: erhöhe das Risiko nur bei Gewinn, nie bei Verlust. Dies bedeutet konkret, dass Kontrakte nur dann nachgekauft werden, wenn die bereits bestehenden Kontrakte im Gewinn sind. Das └Verbilligen" √ Nachkaufen von Verlustpositionen √ ist einer der größten Fehler, den man beim Trading machen kann.
Auf das Antimartingale-Grundprinzip lassen sich die Kernelemente aller erfolgreichen Money Management- Ansätze zurückführen.
Money Management-Ansätze
Die bekanntesten und wichtigsten Ansätze lassen sich in folgenden Gruppen zusammenfassen:
1. Gewinner- und Verlierer- Serien Nach einer Reihe von Gewinntrades oder Verlusttrades wird der Einsatz erhöht oder vermindert. Ebenfalls eine von den Spieltischen entlehnte Methode. In der einfachsten Form entsprechen diese Ansätze der Martingale- bzw. Antimartingale-Strategie.
2. Kontrakt pro Fixum Es wird für jeden Trade ein fixer Betrag eingesetzt.
3. Fixed Fractional Es wird ein fester Prozentsatz des zur Verfügung stehenden Kapitals investiert.
4. Fixed Ratio Es wird ein fester Prozentsatz der aufgelaufenen Gewinne reinvestiert.
5. Optimal f und Secure f Von dem Mathematiker Ralph Vince entwickelte und von RINA-Systems (eine in Trading-Kreisen bekannte Software Firma) weiterentwickelte Methode, die den Kapitaleinsatz des nächsten Trades am maximalen historischen Drawdown orientiert.
6. Crossing Equity Curve Trades werden nur dann befolgt, wenn die Equity eine ansteigende Tendenz hat. Diese ansteigende Tendenz kann mit Hilfe der Instrumente aus der technischen Analyse bestimmt werden.
7. Volatilitäts- und Risiko bezogene Methoden In Abhängigkeit der Marktvolatilität bzw. des Marktrisikos wird die Höhe des Einsatzes festgelegt.
Die Fülle der aufgelisteten Methoden zeigt, dass die Auswahl der geeigneten Money Management Methode keine einfache Aufgabe ist. Es ist notwendig, dass der Anwender die Vorund Nachteile der verschiedenen Ansätze genau kennt, um die für seine Zwecke und für seine Risikotoleranz richtigen Ansätze einsetzen zu können.
Die Beispiel aus der Praxis
Ein kleines Beispiel aus der Praxis wird die Vorteile von Money Management verdeutlichen. Betrachtet werden zwei Trader: Trader 1 wendet die └Pi-mal-Daumen"-Methode bei der Bestimmung der Kontraktanzahl an. Dies bedeutet, dass die Anzahl der zu handelnden Kontrakte pro Markt rein nach Gefühl bestimmt wird.
Trader 2 bestimmt die Kontraktanzahl so, dass er im ungünstigsten Fall 2,5 % seines Trading Kapitals verlieren kann. Diese Money Management-Strategie ist unter dem Begriff └Fixed Fractional" bekannt.
In Tabelle 1 sind die Parameter für beide Trader dargestellt. Beide halten identische Positionen in ihren Portfolios. Ebenfalls identisch sind die Stoppkurse für die Positionen. Für den DAX liegt der Stopkurs (Wert: 2.500) ca. 16,67 % unter dem Einstiegskurs bei einem Wert von 3.000 Punkten. Als Kapitaleinsatz wird die zu hinterlegende Margin eingesetzt. Hieraus ergibt sich auch der prozentuale Kapitaleinsatz.
Einziger Unterschied sind die Anzahl der Kontrakte pro Position. Hieraus lässt sich in Verbindung mit dem Stoppkurs direkt das Risiko pro Position errechnen. Bei Trader 1 sind dies für den Fall der DAX-Position 62.500 Euro oder 31.25% des gesamten Trading Kapitals. Diesen Betrag würde Trader 1 verlieren, wenn seine Position zum Stoppkurs bei 2.500 Punkten ausgestoppt würde. Insgesamt ergibt sich für Trader 1 ein Risiko von 108.75 % für den Fall, dass alle Positionen auf dem Stoppkurs ausgestoppt werden. Dies bedeutet, dass Trader 1 im ungünstigsten Fall mehr als sein gesamtes Trading Kapital verlieren kann.
Bei Trader 2 sieht die Risikoseite ganz anders aus. Hier wird die Kontraktanzahl in der Weise bestimmt, dass bei negativem Verlauf und Erreichen des Stopkurses maximal 2,5% des gesamten Trading Kapitals verloren gehen. Dies führt dazu, dass eine Position im DAX-Future nicht eingegangen werden kann. In den anderen Futuresmärkten kann jeweils nur ein Kontrakt in der jeweiligen Position gehandelt werden. Dies führt dazu, dass das gesamte Risiko lediglich 9% der Gesamt Equity beträgt.
Die verringerte Kontraktanzahl hat ebenfalls Auswirkungen auf die Höhe der zu hinterlegenden Margin. Diese beträgt bei Trader 2 lediglich 8.75% gegenüber 87.50% bei Trader 1.
In Tabelle 2 ist ein mögliches Ergebnis der Trading Positionen dargestellt. Dabei wurde angenommen, dass die Positionen im S&P, DAX und Crude Oil mit Verlust auf dem Stoppkurs ausgestoppt wurden, während die Positionen im Bund-Future und T-Bond jeweils einen Gewinn von fünf Big Points ausweisen. Das Ergebnis für Trader 1 wäre für diesen Fall mit √ 18.75% deutlich negativ, während Trader 2 mit einem ausgeglichenen Ergebnis zumindest sein Kapital erhalten hat.
An diesem Beispiel wird deutlich, dass die von Trader 2 gewählte Money Management Strategie nicht besonders spektakulär ist. Aber sie vermindert deutlich die Volatilität des Trading Accounts, erzielt eine stabilere Equity und ist auf der Risikoseite um ein Vielfaches sicherer als das └Pi-Mal-Daumen"-Konzept.
Fazit
Die Beispiele haben gezeigt, dass Money Management √ die Frage nach dem └wie viel?" √ nicht besonders aufregend und spannend ist. Im Gegenteil √ es kann sogar sein, dass aufgrund des gewählten Money Management Ansatzes vereinzelte Trades nicht durchgeführt werden können, da das Risiko zu hoch ist. Weiterhin wurde deutlich, dass bei fehlendem Money Management (Beispiel Trader 1) unter Umständen nur wenige Positionen gehalten werden können, da das Risiko der einzelnen Positionen so hoch gewählt wird, dass bereits bei wenigen Positionen die Margin Obergrenze erreicht wird. Wird das Risiko einer jeden Position jedoch als Prozentsatz des gesamten Trading Kapitals definiert, dann ist es auch möglich, mehrere Positionen in das Portfolio aufzunehmen. Dabei sollte der prozentuale Risikoanteil pro Position einen Wert von 3% nicht übersteigen. Ideal sind Werte zwischen 1% und 2%. Hierdurch wird eine breitere Diversifikation und somit ebenfalls eine weitere Risikoreduktion erzielt, ohne unbedingt auf eine gute Performance verzichten zu müssen.
(c) 2005 Traders´ media GmbH, Beethoven Center, Beethovenstr. 1a, 97080 Würzburg
Homepage: eee.traders-mag.com
NEW 14.01.06 22:53
в ответ otto diesel 14.01.06 22:43
Неужели ты думаещь что инфа эта бесполезна
ну тогда я и не буду пролдолжать
мнето много и не надо
просто пообщатся хотел
Да и думать мне некогда , работать надо
ну тогда я и не буду пролдолжать
мнето много и не надо
просто пообщатся хотел
Да и думать мне некогда , работать надо
NEW 01.05.06 03:02
в ответ otto diesel 14.01.06 23:16
Да не так чтобы много пока
Ну скоро пару лет будет
Держусь пока
А систем я тут пока никаких не описываю
это просто интересные для меня моменты
Или Вы хотите под(тут твердый знак)ябнуть меня
В ваших постах я пока тоже большой информации не наблюдал.
Или тут так принято друг перед другом грудь колесом "загибать"
вот тебе тоже прямой вопрос - что не так ????
Я уважаю лично всех кто этим Делом занимается .
Скажи что не так и вс╦
Ну скоро пару лет будет
Держусь пока
А систем я тут пока никаких не описываю
это просто интересные для меня моменты
Или Вы хотите под(тут твердый знак)ябнуть меня
В ваших постах я пока тоже большой информации не наблюдал.
Или тут так принято друг перед другом грудь колесом "загибать"
вот тебе тоже прямой вопрос - что не так ????
Я уважаю лично всех кто этим Делом занимается .
Скажи что не так и вс╦
NEW 03.05.06 23:48
Broker on the Run
Traders` Mag - 29.01.2006
[Traders' Mag] - Es ist hart, Broker im Einzelgeschäft zu sein. Vergangen sind die Tage des Einsammelns leichten Geldes weitgehend nur für das Weitergeben eines Stück des Kuchens von einer Seite an die andere, wobei die Krümel in Form fetter Provisionen und Gebühren auf dem Tisch liegen blieben. Broker geraten durch niedrige Margen unter Druck, weil die Kunden dauernd billigere Roundturns und bessere Technologie fordern. Diese Dynamik zwingt Broker zur Schaffung neuer Geschäftsmodelle und Dienstleistungen, um konkurrenzfähig zu bleiben, und so verändert sich das Gesicht des Brokergeschäfts und öffnet Kunden neue Wege zur Teilnahme an den Finanzmärkten; neue Wege, von denen noch vor wenigen Jahren nichts zu hören war. Dieser Artikel wirft einen kurzen Blick auf einige dieser Entwicklungen.
Immer niedrigere Roundturns
Es ist kein Geheimnis, dass die Transaktionskosten ein wichtiger Erfolgsfaktor im Handel sind, besonders für solche Marktteilnehmer, die viel handeln oder große Orders platzieren. Weil der Umfang der täglichen Bewegungen im Aktienmarkt weiterhin rückläufig ist, stellen niedrige Transaktionskosten für Trader eine der wenigen Möglichkeiten dar, einen Vorteil zu behalten. Wenn man Provisionen und Gebühren nicht mit einem Tick oder einer kleinen Kursbewegung in einer Aktie abdecken kann, sind die Karten gegen einen gemischt.
Der Trend zu weiter zurückgehenden Kosten ist eine gute Nachricht für Kunden. Aber Broker, die sich durch billige Roundturns unterscheiden wollen, kämpfen einen verlorenen Kampf, weil immer weiter fallende Gebühren ihre Gewinnmarge noch weiter schmälern. Praktisch der einzige Weg für sie, diesen Trend zu bekämpfen, ist den Kunden Zugang zu innovativer Technologie zu bieten. Ein weiterer und noch wichtigerer Weg ist das Angebot individueller Dienstleistungen.
Life is Live
Falls Sie jemals die Gelegenheit hatten, den Handelsraum einer großen Investment-Bank oder das Parkett einer Präsenzhandels-Börse zu betreten, werden Sie dieses Erlebnis vermutlich nie wieder vergessen. Es ist eine elektrisierende Umgebung, vollgepackt mit Energie und dem unvermeidlichen Gefühl, im Herzen dessen zu sein, was immer gerade da passiert. Wenn Banken verkleinern oder Börsen das Parkett zu Gunsten des elektronischen Handels aufgeben, entscheiden sich viele Trader und frühere Saalhändler dafür, selbstständig weiter zu handeln. Sie finden sich jedoch häufig allein und isoliert zu Hause wieder, starren auf ihre Bildschirme und wundern sich, was ihnen fehlt. Irgendwann merken sie, dass es die Kameradschaft, das geschäftige Treiben und Vorteile vom Börsenparkett oder aus dem Handelsraum sind, die sie richtig vermissen.
Das Erlebnis des Handelsraums wieder entstehen lassen
Betreten Sie die so genannten Trading-Arkaden, Handelsbüros und Prop Shops. Dies sind Begriffe für ein Broker-Modell, das in den letzten zwei Jahren sehr populär geworden ist. Ihr Ziel ist die Vermittlung einer Handelsraum-Umgebung für Kunden, die Interaktion mit anderen Fachleuten und eine lebhaftere Arbeitsatmosphäre suchen.
Im Allgemeinen handelt es sich dabei um Brokerorganisationen, die einen Schreibtisch, IT-Anbindung, Software, Netzwerkzugang und Bankdienste sowie Training und Seminare für private Trader anbieten.
Die Idee ist, ein für alle nützliches Umfeld zu schaffen. Händler erhalten modernste Technologie, schnellen Marktzugang, niedrige Provisionen, Zugang zu Knowhow wie auch Kontakt zu anderen Händlern, Mentoren und sogar Research-Spezialisten. Wenn es dem Broker gelingt, ein positives Umfeld für seine Kunden zu schaffen, bekommt er einen Raum voller Kunden, die für diese Dienstleistungen bezahlen. Viele von ihnen rekrutieren auch talentierte junge Händler, um die Eigengelder des Unternehmens zu managen, und schaffen dadurch eigene Handelsabteilungen innerhalb des kommerziellen Handelsraums.
Der Beginn einer Bewegung
Die Saat für die Erfolgsstory der Trading-Büros wurde 1997 in London ausgebracht, als eine Händlergruppe eine Firma namens Mac Futures gründete. Das Unternehmen wollte Spezialisten eine hochwertige Umgebung bieten, die bei Personalreduzierungen in Banken und Börsen entlassen worden waren, um zusammen mit Gleichgesinnten ihrer Arbeit nachgehen zu können. Magnus Greaves, Mitgründer von Mac Futures, erinnert sich, dass man einen guten Start hatte. └Es gab zu der Zeit eine Menge institutioneller Händler, die nach einem zentralen Platz für die Ausübung ihres Berufes suchten. Wir boten einfach die nötige Infrastruktur an und entwickelten dabei verschiedene Einnahmequellen für unser Unternehmen, wir berechneten den Arbeitsplatz und Technologie sowie Gebühren für Transaktionen. Außerdem erlaubten wir bestimmten Händlern, die Gelder des Unternehmens zu verwalten und schafften dadurch eine zusätzliche Einnahmequelle."
Trader Garden
Aber Greaves sagt, dass Mac Futures erst dann richtig abhob, als das Unternehmen ein Trainingsprogramm für neue Trader einführte. └Wir haben früh beschlossen, Trainingsprogramme aufzulegen, weil wir merkten, dass viele frühere Parketthändler Schwierigkeiten damit hatten, sich auf Bildschirmhandel einzustellen. Wir wollten junge Leute, die wir von Anfang an trainieren konnten, bevor sie schlechte Angewohnheiten entwickelten." Teilnehmer brauchten für den Kursus nicht zu bezahlen, aber wenn sie bestanden, konnten sie mit großer Wahrscheinlichkeit gute Trader werden. Die Entscheidung für das Trainingsprogramm läutete für Mac Futures und einige seiner auf eigene Rechnung handelnden Trader eine Ära nicht gedachter Erfolge ein. Im weiteren Verlauf richtete das Unternehmen Büros in ganz Europa, zum Beispiel in Gibraltar und Paris sowie an Plätzen wie New York, Montreal und Sydney, ein. Greaves erklärt, dass Zweigbüros es erleichterten, eine komplette Life Style-Lösung für Kunden anzubieten, die die Freiheit haben wollten, ihre Konten an erstrebenswerten Orten in der ganzen Welt zu handeln.
Die Früchte des Erfolgs
Eine eindrucksvolle Erfolgsstory, die ihren Ursprung in der Brutstätte von Mac Futures hatte, betrifft den britischen Händler Andy Priston. Priston war Anfang Zwanzig, als er als erster das Mac Futures Trainingsprogramm für Eigenhändler absolvierte. Wegen seines mutigen Handelsstils wurde er └Braveheart" genannt, und wird heute als einer der erfolgreichsten Futures-Trader der Branche bezeichnet. Pristons Handelsaktivitäten sollen an die acht Prozent des monatlichen Umsatzes in Eurodollar-Futures-Kontrakten an der Chicago Mercantile Exchange ausmachen. Es wird berichtet, dass der 28jährige um die fünfzehn Millionen Dollar pro Jahr verdienen soll und kürzlich in der jährlich veröffentlichten Sunday Times-Liste der reichsten Engländer auftauchte. Er war bei Refco Trading Services damit befasst, eine Niederlassung in Montreal, Kanada, aufzubauen, als Refco nach einem Finanzskandal um seinen Vorsitzenden pleite ging (siehe Artikel dazu in diesem Heft). Man Financial kaufte das Unternehmen und bot Priston einen Arbeitsplatz an, aber der Händler lehnte ab, um lieber zusammen mit einigen ehemaligen Refco-Händlern einen neuen Prop Trading-Shop in Montreal zu starten.
Der Werdegang dieses Ausnahme-Traders hat zahllose Andere inspiriert zu versuchen, es Priston nachzutun. Sie gehen in die Trainingsprogramme ihres örtlichen Prop Shops in der Hoffnung, eine Chance zu bekommen, sich in der ersten Reihe einer Eigenhandelsabteilung zu beweisen. Greaves sagt, dass die Aussichten für junge Leute, mit dem Handel zu beginnen, dank des Prop Shop-Models nie besser waren.
Thinking Man▓s Game
Trading Rooms sind zwar das Richtige für viele Trader, aber sie sind nicht für jedermann geeignet. Mancher bevorzugt die Privatsphäre der eigenen Räume zu Hause oder ein kleines ruhiges Büro. Solche Trader müssen aber nicht ohne die Vorteile von Gruppendynamik arbeiten. Eine Organisation, die sich um Kunden kümmert, die beste Online-Marktbeteiligung suchen, ist thinkorswim.com.
Thinkorswim ist die Organisation Chicagoer Optionshändler, die eine in der Branche völlig einmalige Online-Trainings-Erfahrung anbieten. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse, Ausführung und Management komplexer Optionsstrategien. Kunden profitieren nicht nur vom Angebot modernen Kontenservices einschließlich automatisierter Handelsausführung √ sie dürfen auch echten Pros zusehen und mit ihnen interagieren, wenn sie den laufenden Markt analysieren und kommentieren, potenzielle Trades auswählen und bewerten und schließlich die ausgewählten Strategien ausführen und managen. Kunden können an jedem Trade teilnehmen, indem sie einfach die automatisierte Trade-Zuordnungsverbindung in ihrem Broker-Konto aktivieren. Tom Preston von Thinkorswim sagt, dass der Online-Unterricht aufgrund der bestehenden Nachfrage nach Live-Online-Seminaren eingerichtet wurde; er wird von richtigen Händlern erteilt, die die Beteiligung an der realtime-Entwicklung komplexer Trades erlauben. └Kunden können von überall auf der Welt mittels unserer Übertragung in Echtzeit an den Live-Trading-Sitzungen teilnehmen. Unter Benutzung der Audio-Verbindung können sie zuhören, wenn wir über Märkte und Trades diskutieren, die wir in Erwägung ziehen. Es gibt eine Chat-Verbindung, über die wir uns direkt mit den Kunden austauschen können."
Die Trades werden zugeschickt, so dass für die Teilnehmer genau zu sehen ist, wie sie aufgebaut sind. Alle Kunden werden über den Stand und die Performance jeder Position durch regelmäßige Benachrichtigung auf dem Laufenden gehalten. Das Thinkorswim-Team ist auf komplexe Optionsstrategien wie Kalender-Spreads, Doppelte Diagonalen, Unbalanced Butterflies und Iron Condors spezialisiert, um nur einige zu nennen. Die Betonung liegt darauf, wie der einzelne Trader sich die praktische Erfahrung professioneller Optionshändler zunutze machen kann hinsichtlich des definierten Risikos bei Positionen ohne Richtung, so dass ein Portfolio geschaffen wird, in dem vordefiniert wird, in welchem Umfang man dem Marktrisiko ausgesetzt ist.
Hands Off Trading
Ein weiterer Broker-Service, der hauptsächlich in den Vereinigten Staaten an Popularität gewinnt, ist etwas, das als └system assist" bezeichnet wird. Es wendet sich an Händler, die nach einer vollkommen automatisierten Herangehensweise an das Trading suchen, die nicht unbedingt ihre Anwesenheit erfordert. Die Vereinbarung sieht wie folgt aus. Der Kunde wählt ein System aus, das er gehandelt haben möchte. Dann sucht er sich einen Broker, der auf └system assisted trading" spezialisiert ist und über die Technologie und die Kontenverwaltung verfügt, die für automatisiertes Trading erforderlich sind. Einfach ausgedrückt, wird das System dann └eingeschaltet" und die von ihm ausgeführten Trades werden dem Konto des Kunden zugeordnet.
Neu in Europa
└System assist" ist in Europa recht neu. Michael Schricker von CTS Brokerage in Plauen sagt, dass die Kunden das für den Handel ausgewählte System besonders gründlich durchchecken müssen. Er sagt, dass es keinerlei Gewähr dafür gibt, dass ein System sich so verhält, wie sein Entwickler angibt. Nicht einmal auf die Ergebnisse unabhängiger Systemtester könne man sich vollständig verlassen. Laut Stricker müssen Anwender Walk-forward-Testing durchführen, bevor sie das System im echten Handel einsetzen. Er betont auch, dass der Broker nichts mit dem Verkauf des Handelssystems zu tun haben darf. Eine seriöse Vereinbarung darf keine Klauseln über Verkaufs- oder Gewinnbeteiligung zwischen dem Entwickler und dem Broker enthalten. Der Kunde mietet oder kauft das System vom Entwickler, und der Broker leistet Ausführung und Kontenmanagement. Alles andere bedeutet Interessenkonflikt.
System Portfolio
Auch die Strategien zur Einrichtung automatisierter Systeme unterscheiden sich. Die Benutzer können das System in Echtzeit überwachen oder es einfach einschalten, sich anderen Dingen widmen und sich die Ergebnisse abends ansehen. Eine andere Strategie besteht darin, mehrere Systeme zu nehmen und Vorteil aus unterschiedlichen Marktbedingungen zu ziehen; ein Versuch, damit die Kapitalkurve des Kontos zu glätten.
Es gibt viele Systementwickler, die entweder so genannte Black Box-Systeme oder solche mit offen gelegtem Code anbieten. Dabei bleibt die Arbeitsweise der Black Box-Systeme die persönliche Domäne des Entwicklers, und es wird verhindert, dass der Kunde Einzelheiten erfährt. Bei Open Source ist der Programm-Code für jedermann einsehbar. Für die Auswahl eines Systems gibt es Hilfe bei FuturesTruth.com, einem Magazin mit Website, das sich der Bewertung vieler derzeit auf dem Markt befindlicher Handelssysteme widmet.
Innovative Handelsprodukte: CFDs und Spread Betting
Ein noch anderer Weg, den Broker in dem Bestreben gegangen sind, sich neue Geschäftsfelder zu eröffnen, ist die Spezialisierung auf innovative Produkte für den Handel. In England gab es eine explosive Ausweitung in zwei neuen Trading-Bereichen, und zwar CFDs und Spread Betting, die ganz neue Broker hervorgebracht hat. Ein Certificate for Difference (CFD) ist ein bar abgerechnetes Handelsinstrument, das einen spezifischen zugrunde liegenden Markt spiegelt. CFDs gibt es für fast jeden Markt, von Aktienindex-Futures und Aktienmärkten zu Märkten für Schatzbriefe, Metalle, Energie und Getreide. CFDs wurden aufgelegt, als britische institutionelle Händler nach leicht long oder short zu handelnden Produkten verlangten, die schnelle und effiziente Teilnahme am Markt zu niedrigen Kosten bieten sollten. Der Trend erreichte schnell den Bereich der Einzelkunden, wo sich Kleininvestoren den Vorteil des niedrigen Einschusses und der geringen Kontraktgröße zu Nutze machten. Kleine Trader können die Positionsgröße passend zu ihrem Konto mit CFDs leicht einschätzen und gleichzeitig eins zu eins am Markt teilhaben. Eine Verbesserung für den CFD-Markt war kürzlich die Einführung gelisteter CFDs, die dem Einzelkunden mehr Sicherheit bieten. Schätzungen zufolge gibt es in UK mehr als 100 000 CFD-Händler, und der Umsatz in den Instrumenten liegt bei über 80 Milliarden Euro pro Jahr. Der Broker CMC Markets ist mit seinem Angebot von um die 1 000 Kontrakte auf verschiedenste Werte in 18 internationalen Märkten einer der größten Anbieter von CFDs.
Worauf wetten Sie?
Ein weiterer UK-Favorit besonders bei Kleininvestoren ist der neue Markt des Spread Bettings auf Finanzinstrumente. Hier können Kunden mit nur wenigen hundert Euro den Dax-Future, Gold-Future oder Rohöl-Futures └handeln", um nur einige der verfügbaren Märkte zu nennen. Für diese neuen Produkte sind spezialisierte Broker die Market Maker, und das Geschäft boomt. Selbst etablierte Händler betrachten Spread Betting als einen möglicherweise effizienteren Weg, zur Teilnahme an bestimmten Märkten. Es gibt dabei keine Trading- oder Börsengebühren, die Spreads sind eng und die Ausführung der Trades geht schnell. Darüber hinaus sind Gewinne aus Spread Betting für British Residents steuerfrei. Zwei der Broker in diesem aufstrebenden und kommenden Markt sind Finspreads.com und easy2spreadbet.com.
Zum Schluss
Dies ist nur ein Beispiel für den augenblicklichen innovativen Trend in der Broker-Industrie. Händler und Anleger werden weiterhin von fallenden Kosten, neuen Technologien, neuen Handelsinstrumenten und wertvollen Dienstleistungen profitieren, die ihnen dabei helfen, ihre Ziele in den Märkten jetzt und in Zukunft zu erreichen.
(c) 2005 Traders´ media GmbH, Beethoven Center, Beethovenstr. 1a, 97080 Würzburg
Homepage: www.traders-mag.com
Traders` Mag - 29.01.2006
[Traders' Mag] - Es ist hart, Broker im Einzelgeschäft zu sein. Vergangen sind die Tage des Einsammelns leichten Geldes weitgehend nur für das Weitergeben eines Stück des Kuchens von einer Seite an die andere, wobei die Krümel in Form fetter Provisionen und Gebühren auf dem Tisch liegen blieben. Broker geraten durch niedrige Margen unter Druck, weil die Kunden dauernd billigere Roundturns und bessere Technologie fordern. Diese Dynamik zwingt Broker zur Schaffung neuer Geschäftsmodelle und Dienstleistungen, um konkurrenzfähig zu bleiben, und so verändert sich das Gesicht des Brokergeschäfts und öffnet Kunden neue Wege zur Teilnahme an den Finanzmärkten; neue Wege, von denen noch vor wenigen Jahren nichts zu hören war. Dieser Artikel wirft einen kurzen Blick auf einige dieser Entwicklungen.
Immer niedrigere Roundturns
Es ist kein Geheimnis, dass die Transaktionskosten ein wichtiger Erfolgsfaktor im Handel sind, besonders für solche Marktteilnehmer, die viel handeln oder große Orders platzieren. Weil der Umfang der täglichen Bewegungen im Aktienmarkt weiterhin rückläufig ist, stellen niedrige Transaktionskosten für Trader eine der wenigen Möglichkeiten dar, einen Vorteil zu behalten. Wenn man Provisionen und Gebühren nicht mit einem Tick oder einer kleinen Kursbewegung in einer Aktie abdecken kann, sind die Karten gegen einen gemischt.
Der Trend zu weiter zurückgehenden Kosten ist eine gute Nachricht für Kunden. Aber Broker, die sich durch billige Roundturns unterscheiden wollen, kämpfen einen verlorenen Kampf, weil immer weiter fallende Gebühren ihre Gewinnmarge noch weiter schmälern. Praktisch der einzige Weg für sie, diesen Trend zu bekämpfen, ist den Kunden Zugang zu innovativer Technologie zu bieten. Ein weiterer und noch wichtigerer Weg ist das Angebot individueller Dienstleistungen.
Life is Live
Falls Sie jemals die Gelegenheit hatten, den Handelsraum einer großen Investment-Bank oder das Parkett einer Präsenzhandels-Börse zu betreten, werden Sie dieses Erlebnis vermutlich nie wieder vergessen. Es ist eine elektrisierende Umgebung, vollgepackt mit Energie und dem unvermeidlichen Gefühl, im Herzen dessen zu sein, was immer gerade da passiert. Wenn Banken verkleinern oder Börsen das Parkett zu Gunsten des elektronischen Handels aufgeben, entscheiden sich viele Trader und frühere Saalhändler dafür, selbstständig weiter zu handeln. Sie finden sich jedoch häufig allein und isoliert zu Hause wieder, starren auf ihre Bildschirme und wundern sich, was ihnen fehlt. Irgendwann merken sie, dass es die Kameradschaft, das geschäftige Treiben und Vorteile vom Börsenparkett oder aus dem Handelsraum sind, die sie richtig vermissen.
Das Erlebnis des Handelsraums wieder entstehen lassen
Betreten Sie die so genannten Trading-Arkaden, Handelsbüros und Prop Shops. Dies sind Begriffe für ein Broker-Modell, das in den letzten zwei Jahren sehr populär geworden ist. Ihr Ziel ist die Vermittlung einer Handelsraum-Umgebung für Kunden, die Interaktion mit anderen Fachleuten und eine lebhaftere Arbeitsatmosphäre suchen.
Im Allgemeinen handelt es sich dabei um Brokerorganisationen, die einen Schreibtisch, IT-Anbindung, Software, Netzwerkzugang und Bankdienste sowie Training und Seminare für private Trader anbieten.
Die Idee ist, ein für alle nützliches Umfeld zu schaffen. Händler erhalten modernste Technologie, schnellen Marktzugang, niedrige Provisionen, Zugang zu Knowhow wie auch Kontakt zu anderen Händlern, Mentoren und sogar Research-Spezialisten. Wenn es dem Broker gelingt, ein positives Umfeld für seine Kunden zu schaffen, bekommt er einen Raum voller Kunden, die für diese Dienstleistungen bezahlen. Viele von ihnen rekrutieren auch talentierte junge Händler, um die Eigengelder des Unternehmens zu managen, und schaffen dadurch eigene Handelsabteilungen innerhalb des kommerziellen Handelsraums.
Der Beginn einer Bewegung
Die Saat für die Erfolgsstory der Trading-Büros wurde 1997 in London ausgebracht, als eine Händlergruppe eine Firma namens Mac Futures gründete. Das Unternehmen wollte Spezialisten eine hochwertige Umgebung bieten, die bei Personalreduzierungen in Banken und Börsen entlassen worden waren, um zusammen mit Gleichgesinnten ihrer Arbeit nachgehen zu können. Magnus Greaves, Mitgründer von Mac Futures, erinnert sich, dass man einen guten Start hatte. └Es gab zu der Zeit eine Menge institutioneller Händler, die nach einem zentralen Platz für die Ausübung ihres Berufes suchten. Wir boten einfach die nötige Infrastruktur an und entwickelten dabei verschiedene Einnahmequellen für unser Unternehmen, wir berechneten den Arbeitsplatz und Technologie sowie Gebühren für Transaktionen. Außerdem erlaubten wir bestimmten Händlern, die Gelder des Unternehmens zu verwalten und schafften dadurch eine zusätzliche Einnahmequelle."
Trader Garden
Aber Greaves sagt, dass Mac Futures erst dann richtig abhob, als das Unternehmen ein Trainingsprogramm für neue Trader einführte. └Wir haben früh beschlossen, Trainingsprogramme aufzulegen, weil wir merkten, dass viele frühere Parketthändler Schwierigkeiten damit hatten, sich auf Bildschirmhandel einzustellen. Wir wollten junge Leute, die wir von Anfang an trainieren konnten, bevor sie schlechte Angewohnheiten entwickelten." Teilnehmer brauchten für den Kursus nicht zu bezahlen, aber wenn sie bestanden, konnten sie mit großer Wahrscheinlichkeit gute Trader werden. Die Entscheidung für das Trainingsprogramm läutete für Mac Futures und einige seiner auf eigene Rechnung handelnden Trader eine Ära nicht gedachter Erfolge ein. Im weiteren Verlauf richtete das Unternehmen Büros in ganz Europa, zum Beispiel in Gibraltar und Paris sowie an Plätzen wie New York, Montreal und Sydney, ein. Greaves erklärt, dass Zweigbüros es erleichterten, eine komplette Life Style-Lösung für Kunden anzubieten, die die Freiheit haben wollten, ihre Konten an erstrebenswerten Orten in der ganzen Welt zu handeln.
Die Früchte des Erfolgs
Eine eindrucksvolle Erfolgsstory, die ihren Ursprung in der Brutstätte von Mac Futures hatte, betrifft den britischen Händler Andy Priston. Priston war Anfang Zwanzig, als er als erster das Mac Futures Trainingsprogramm für Eigenhändler absolvierte. Wegen seines mutigen Handelsstils wurde er └Braveheart" genannt, und wird heute als einer der erfolgreichsten Futures-Trader der Branche bezeichnet. Pristons Handelsaktivitäten sollen an die acht Prozent des monatlichen Umsatzes in Eurodollar-Futures-Kontrakten an der Chicago Mercantile Exchange ausmachen. Es wird berichtet, dass der 28jährige um die fünfzehn Millionen Dollar pro Jahr verdienen soll und kürzlich in der jährlich veröffentlichten Sunday Times-Liste der reichsten Engländer auftauchte. Er war bei Refco Trading Services damit befasst, eine Niederlassung in Montreal, Kanada, aufzubauen, als Refco nach einem Finanzskandal um seinen Vorsitzenden pleite ging (siehe Artikel dazu in diesem Heft). Man Financial kaufte das Unternehmen und bot Priston einen Arbeitsplatz an, aber der Händler lehnte ab, um lieber zusammen mit einigen ehemaligen Refco-Händlern einen neuen Prop Trading-Shop in Montreal zu starten.
Der Werdegang dieses Ausnahme-Traders hat zahllose Andere inspiriert zu versuchen, es Priston nachzutun. Sie gehen in die Trainingsprogramme ihres örtlichen Prop Shops in der Hoffnung, eine Chance zu bekommen, sich in der ersten Reihe einer Eigenhandelsabteilung zu beweisen. Greaves sagt, dass die Aussichten für junge Leute, mit dem Handel zu beginnen, dank des Prop Shop-Models nie besser waren.
Thinking Man▓s Game
Trading Rooms sind zwar das Richtige für viele Trader, aber sie sind nicht für jedermann geeignet. Mancher bevorzugt die Privatsphäre der eigenen Räume zu Hause oder ein kleines ruhiges Büro. Solche Trader müssen aber nicht ohne die Vorteile von Gruppendynamik arbeiten. Eine Organisation, die sich um Kunden kümmert, die beste Online-Marktbeteiligung suchen, ist thinkorswim.com.
Thinkorswim ist die Organisation Chicagoer Optionshändler, die eine in der Branche völlig einmalige Online-Trainings-Erfahrung anbieten. Der Fokus liegt dabei auf der Analyse, Ausführung und Management komplexer Optionsstrategien. Kunden profitieren nicht nur vom Angebot modernen Kontenservices einschließlich automatisierter Handelsausführung √ sie dürfen auch echten Pros zusehen und mit ihnen interagieren, wenn sie den laufenden Markt analysieren und kommentieren, potenzielle Trades auswählen und bewerten und schließlich die ausgewählten Strategien ausführen und managen. Kunden können an jedem Trade teilnehmen, indem sie einfach die automatisierte Trade-Zuordnungsverbindung in ihrem Broker-Konto aktivieren. Tom Preston von Thinkorswim sagt, dass der Online-Unterricht aufgrund der bestehenden Nachfrage nach Live-Online-Seminaren eingerichtet wurde; er wird von richtigen Händlern erteilt, die die Beteiligung an der realtime-Entwicklung komplexer Trades erlauben. └Kunden können von überall auf der Welt mittels unserer Übertragung in Echtzeit an den Live-Trading-Sitzungen teilnehmen. Unter Benutzung der Audio-Verbindung können sie zuhören, wenn wir über Märkte und Trades diskutieren, die wir in Erwägung ziehen. Es gibt eine Chat-Verbindung, über die wir uns direkt mit den Kunden austauschen können."
Die Trades werden zugeschickt, so dass für die Teilnehmer genau zu sehen ist, wie sie aufgebaut sind. Alle Kunden werden über den Stand und die Performance jeder Position durch regelmäßige Benachrichtigung auf dem Laufenden gehalten. Das Thinkorswim-Team ist auf komplexe Optionsstrategien wie Kalender-Spreads, Doppelte Diagonalen, Unbalanced Butterflies und Iron Condors spezialisiert, um nur einige zu nennen. Die Betonung liegt darauf, wie der einzelne Trader sich die praktische Erfahrung professioneller Optionshändler zunutze machen kann hinsichtlich des definierten Risikos bei Positionen ohne Richtung, so dass ein Portfolio geschaffen wird, in dem vordefiniert wird, in welchem Umfang man dem Marktrisiko ausgesetzt ist.
Hands Off Trading
Ein weiterer Broker-Service, der hauptsächlich in den Vereinigten Staaten an Popularität gewinnt, ist etwas, das als └system assist" bezeichnet wird. Es wendet sich an Händler, die nach einer vollkommen automatisierten Herangehensweise an das Trading suchen, die nicht unbedingt ihre Anwesenheit erfordert. Die Vereinbarung sieht wie folgt aus. Der Kunde wählt ein System aus, das er gehandelt haben möchte. Dann sucht er sich einen Broker, der auf └system assisted trading" spezialisiert ist und über die Technologie und die Kontenverwaltung verfügt, die für automatisiertes Trading erforderlich sind. Einfach ausgedrückt, wird das System dann └eingeschaltet" und die von ihm ausgeführten Trades werden dem Konto des Kunden zugeordnet.
Neu in Europa
└System assist" ist in Europa recht neu. Michael Schricker von CTS Brokerage in Plauen sagt, dass die Kunden das für den Handel ausgewählte System besonders gründlich durchchecken müssen. Er sagt, dass es keinerlei Gewähr dafür gibt, dass ein System sich so verhält, wie sein Entwickler angibt. Nicht einmal auf die Ergebnisse unabhängiger Systemtester könne man sich vollständig verlassen. Laut Stricker müssen Anwender Walk-forward-Testing durchführen, bevor sie das System im echten Handel einsetzen. Er betont auch, dass der Broker nichts mit dem Verkauf des Handelssystems zu tun haben darf. Eine seriöse Vereinbarung darf keine Klauseln über Verkaufs- oder Gewinnbeteiligung zwischen dem Entwickler und dem Broker enthalten. Der Kunde mietet oder kauft das System vom Entwickler, und der Broker leistet Ausführung und Kontenmanagement. Alles andere bedeutet Interessenkonflikt.
System Portfolio
Auch die Strategien zur Einrichtung automatisierter Systeme unterscheiden sich. Die Benutzer können das System in Echtzeit überwachen oder es einfach einschalten, sich anderen Dingen widmen und sich die Ergebnisse abends ansehen. Eine andere Strategie besteht darin, mehrere Systeme zu nehmen und Vorteil aus unterschiedlichen Marktbedingungen zu ziehen; ein Versuch, damit die Kapitalkurve des Kontos zu glätten.
Es gibt viele Systementwickler, die entweder so genannte Black Box-Systeme oder solche mit offen gelegtem Code anbieten. Dabei bleibt die Arbeitsweise der Black Box-Systeme die persönliche Domäne des Entwicklers, und es wird verhindert, dass der Kunde Einzelheiten erfährt. Bei Open Source ist der Programm-Code für jedermann einsehbar. Für die Auswahl eines Systems gibt es Hilfe bei FuturesTruth.com, einem Magazin mit Website, das sich der Bewertung vieler derzeit auf dem Markt befindlicher Handelssysteme widmet.
Innovative Handelsprodukte: CFDs und Spread Betting
Ein noch anderer Weg, den Broker in dem Bestreben gegangen sind, sich neue Geschäftsfelder zu eröffnen, ist die Spezialisierung auf innovative Produkte für den Handel. In England gab es eine explosive Ausweitung in zwei neuen Trading-Bereichen, und zwar CFDs und Spread Betting, die ganz neue Broker hervorgebracht hat. Ein Certificate for Difference (CFD) ist ein bar abgerechnetes Handelsinstrument, das einen spezifischen zugrunde liegenden Markt spiegelt. CFDs gibt es für fast jeden Markt, von Aktienindex-Futures und Aktienmärkten zu Märkten für Schatzbriefe, Metalle, Energie und Getreide. CFDs wurden aufgelegt, als britische institutionelle Händler nach leicht long oder short zu handelnden Produkten verlangten, die schnelle und effiziente Teilnahme am Markt zu niedrigen Kosten bieten sollten. Der Trend erreichte schnell den Bereich der Einzelkunden, wo sich Kleininvestoren den Vorteil des niedrigen Einschusses und der geringen Kontraktgröße zu Nutze machten. Kleine Trader können die Positionsgröße passend zu ihrem Konto mit CFDs leicht einschätzen und gleichzeitig eins zu eins am Markt teilhaben. Eine Verbesserung für den CFD-Markt war kürzlich die Einführung gelisteter CFDs, die dem Einzelkunden mehr Sicherheit bieten. Schätzungen zufolge gibt es in UK mehr als 100 000 CFD-Händler, und der Umsatz in den Instrumenten liegt bei über 80 Milliarden Euro pro Jahr. Der Broker CMC Markets ist mit seinem Angebot von um die 1 000 Kontrakte auf verschiedenste Werte in 18 internationalen Märkten einer der größten Anbieter von CFDs.
Worauf wetten Sie?
Ein weiterer UK-Favorit besonders bei Kleininvestoren ist der neue Markt des Spread Bettings auf Finanzinstrumente. Hier können Kunden mit nur wenigen hundert Euro den Dax-Future, Gold-Future oder Rohöl-Futures └handeln", um nur einige der verfügbaren Märkte zu nennen. Für diese neuen Produkte sind spezialisierte Broker die Market Maker, und das Geschäft boomt. Selbst etablierte Händler betrachten Spread Betting als einen möglicherweise effizienteren Weg, zur Teilnahme an bestimmten Märkten. Es gibt dabei keine Trading- oder Börsengebühren, die Spreads sind eng und die Ausführung der Trades geht schnell. Darüber hinaus sind Gewinne aus Spread Betting für British Residents steuerfrei. Zwei der Broker in diesem aufstrebenden und kommenden Markt sind Finspreads.com und easy2spreadbet.com.
Zum Schluss
Dies ist nur ein Beispiel für den augenblicklichen innovativen Trend in der Broker-Industrie. Händler und Anleger werden weiterhin von fallenden Kosten, neuen Technologien, neuen Handelsinstrumenten und wertvollen Dienstleistungen profitieren, die ihnen dabei helfen, ihre Ziele in den Märkten jetzt und in Zukunft zu erreichen.
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