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Sechser Topp

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gadacz патриот30.06.09 13:05
gadacz
NEW 30.06.09 13:05 
Последний раз изменено 10.09.12 08:40 (gadacz)
Zum Sechser Topp war früher eine kleine Gaststätte in den "Alpen" von Beelitz-Heilstätten

Bis vor ein paar Jahren verwendete den Namen "Zum Sechser Topp" eine Gaststätte im ehemaligen Pförtnerhaus der Abteilung A (Frauen-Lungenheilstätte). Jetzt heißt dieses Lokal "Zum Pförtnerhaus"
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#1 
gadacz патриот11.07.09 19:57
gadacz
11.07.09 19:57 
в ответ gadacz 30.06.09 13:05, Последний раз изменено 17.11.11 18:56 (gadacz)
Der ehemalige Standpunkt des "Zum Sechser Topp" in den "Alpen" lag etwa westlich der Kreuzung Landstraße/Eisenbahn kurz vor der Autobahn. Das zu kleinen Bergen aufgeschüttete Gelände ist noch erkennbar, jedoch sind von den Gebäuden kaum noch Spuren zu finden
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#2 
gadacz патриот15.06.10 14:50
gadacz
NEW 15.06.10 14:50 
в ответ gadacz 11.07.09 19:57, Последний раз изменено 07.05.11 08:10 (gadacz)
An der "Straße nach Fichtenwalde" hat die kleine Gaststätte mit dem gleichen Namen nur sporadisch geöffnet.
Das Angebot ist nicht überzeigend und entsprechend wenig Gäste besuchen das Haus.
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#3 
gadacz патриот07.05.11 08:11
gadacz
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в ответ gadacz 15.06.10 14:50
Inzwischen wurde die Gaststätte an der Straße umbenannt in "Zum Pförtnerhaus"
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#4 
gadacz патриот07.05.11 08:16
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Das andere Pförtnerhaus

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#5 
gadacz патриот17.11.11 18:55
gadacz
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в ответ gadacz 07.05.11 08:11
Auch das Schild "Zum Pförtnerhaus" ist inzwischen umgerissen worden, die Gaststätte ist geschlossen.
Nachdem das Gelände für Besucher und demolierende Chaoten gesperrt wurde und die Bewachung gut funktioniert, ist es kaum noch ein attraktives Ausflugsziel.
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#6 
gadacz патриот17.11.11 19:08
gadacz
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в ответ gadacz 30.06.09 13:05
Denkmal: Die Un-Heilstätten
Morde, Einsiedler und düstere Prominenz: Der Klinikkomplex bei Beelitz fasziniert Spuk-Touristen
BEELITZ-HEILSTÄTTEN - Ruinentouristen stromerten an einem der letzten Samstage wieder zwischen den verfallenden Jugendstilbauten in Beelitz-Heilstätten herum. Die einen mit Bierchen im Rucksack, Waden-Tattoo und Muskelshirt, die anderen mit Leica und Stativ. Sie zogen aus, ungestraft ein paar Scheiben zu zerschmeißen, Mädchen zum Kreischen zu bringen oder ein paar Fotos zu schießen vom Verfall. Frei nach dem Grimm’schen Motto: „Oh, wenn es mir nur gruselte!“ Das Fürchten gelernt haben in der Tat zwei Herumtreiber. In der alten Wäscherei baumelte ein Erhängter von der Decke.
Die Heilstätten sind seither um eine Legende reicher, denn der Tote ist jener Mann, der acht Jahre lang in einem Erdloch im nahen Wald hauste (MAZ berichtete). Den Wildschweinen, die zu seinem Loch an der Bahnstrecke kamen, gab Joachim B. Namen, Fledermäuse neckten den Aussteiger, der im Winter sein Versteck mit dutzenden Teelichtern heizte und Eistee aus Tetra-Paks nuckelte. Konsequenter als der 59-Jährige kann man in einem vom Meldewesen, Volkszählung, Kennzeichen- und I-Phone-Ortung geprägten Land nicht untertauchen. Überleben konnte der ehemalige Fernfahrer der Sowjetarmee nur, weil ihm die Stammgäste des nahen Lokals im ehemaligen Pförtnerhäuschen regelmäßig Verpflegung zusteckten.
Es ist dies nur die jüngste Merkwürdigkeit auf dem Gelände des größten Flächendenkmal Deutschlands – und Joachim B. war sicher eine der angenehmsten Erscheinungen. In den gut hundert Jahren als Sanatorium, Kriegslazarett, Sowjet-Krankenhaus und Pleiteobjekt haben sich mehr unheimliche Geschichten in Heilstätten angesammelt als irgendwo sonst in Brandenburg: Nicht wenige Spiritisten, Geisterjäger und Gruftis sind davon überzeugt, dass es spukt in den rund 60 Gebäuden und den 200 Hektar Park.
Zwar ist das Gelände seit dem tödlichen Absturz eines 25-Jährigen beim Ruinenkraxeln vor einem Jahr offiziell abgesperrt – der Mann hatte nachts im vierten Stock einer Ruine ein Laken aufhängen wollen. Doch die Szene lässt sich von Warnschildern, Wachdienst und Anzeigen wenig stören. Das Verbot beflügelt ihre Phantasie.
Man muss nicht zur Gothic-Szene gehören, um das Grausen zu kriegen in Heilstätten. Als langjähriger Kneipenwirt des Heilstättener „Sechser Topp“ und SPD-Lokalpolitiker neigt Hans-Jürgen Villwock eigentlich nicht zu Übersinnlichem. Als er aber vor Jahren mit seiner Frau nach getaner Arbeit durch den Park der Lungenkliniken spazierte, hatte er eine Begegnung der dritten Art. Es dämmerte. Seine beiden Hunde, die für gewöhnlich stramm bei Fuß laufen, wichen vor dem Gebäude der alten Chirurgie plötzlich aus, „als wollten sie jemandem Platz machen“, erzählt der Wirt. „Meine Frau sagte, jemand in schwarzer Kleidung sei gerade durch sie hindurch gegangen.“ Der Komplex habe „etwas Mystisches“, sagt Villwock. Weil regelmäßig dunkle Gestalten bei ihm einkehrten, legte er in seiner Kneipe schwarze Papierservietten aus. „Kam sehr gut an“, beglückwünscht sich Villwock.
Geisterjäger zeichnen mit Hilfe von Tonbandgeräten Stimmen aus dem Jenseits auf. Die Bänder aus der alten Chirurgie sollen neben dem üblichen Rauschen angeblich Schreie von Patienten enthalten. Aufgenommen sind sie an jenem Ort, wo während des Zweiten Weltkriegs Verwundete wegen Medikamentenmangels praktisch unbetäubt operiert wurden. Das zumindest berichtete eine ehemalige Krankenschwester dem Gastwirt Villwock.
In einem anderen Pförtnerhaus, wo im Sommer 2008 der Hobbyfotograf und promovierte Saurierforscher Michael F. eine 20 Jahre alte Speditionskauffrau, die ihm Modell gestanden hatte, ermordete, zeichneten die Mysteriensucher ein helle Stimme auf. Sie klagte angeblich: „Mir ist so kalt.“
Der schlimmste Brandenburger Verbrecher der vergangenen 25 Jahre hat in Heilstätten ebenfalls seine Spuren hinterlassen. Der Unterwäschefetischist Wolfgang Schmid alias „der rosa Riese“ tötete im Wald von Heilstätten eine russische Offiziersgattin und erschlug ihren Säugling – vier weitere Frauen hat er auf dem Gewissen. Heute sitzt er in einem anderen Klinikkomplex: Im Maßregelvollzug der Nervenklinik auf dem Görden in Brandenburg/Havel, wo die Nazis den tausendfachen Krankenmord erprobten.
Spuktouristen führen elektronische Tagebücher über ihre Besuche in den Ruinen der Sanatorien. Auf der Internetseite „Geister.Net“. berichtet ein Ausflügler aus der Chirurgie, in der er einen Stimmenrecorder aufgestellt hatte: „Es war, als wenn jemand hinter uns lief und uns leise was nachgerufen hat“. Auch Kneipier Villwock glaubt, dass sich „die Geister irgendwann rächen“.
Zweifelhafte Prominentenbesuche beflügeln die Phan-tasien von Abergläubigen zusätzlich. Erich Honecker flüchtete sich im April 1990 ins Sowjethospital – auf Tele-Aufnahmen sieht man den Leberkrebs-Kranken mit Pelzmütze zwischen Bäumen flanieren. Dann ging er ins Exil. Adolf Hitler soll 1916 einen Oberschenkeldurchschuss in Heilstätten kuriert haben. Grund genug für Okkultisten, eine üble Aura zu vermuten. „Könnte es nicht sein, dass gerade SEIN (Hitlers – die Red.) Geist diesen Komplex beherrscht und sich ins Unterbewusstsein der Menschen, die dort leben, und in das der Mörder hineinversetzt?“, fragt sich ein gewisser Tilo in einem Internetforum für „Spuk- und Jenseitskontakte“. Ein Mitdiskutant beruhigt ihn: „Namen haben auf Erden einen Klang, dort drüben (in der Totenwelt, die Red.) sind sie tonlos.“ Spukentscheidend sei nicht Prominenz – eher die Häufung von Todesfällen an einem Ort.
Gefährlich ist ein illegaler Besuch des Komplexes auf jeden Fall, weil viele Treppen oder Balkongeländer durchgerostet sind. Altmetalldiebe haben die Kanaldeckel mitgenommen, welche die Luken zum rund elf Kilometer langen unterirdischen Gangsystem bedeckten. 2010 stürzte ein 32-Jähriger in einen Heizungsschacht und wurde schwer verletzt.
Wer die Heilstätten virtuell besuchen möchte, kann auf das Computerspiel „Forgotten Asylum“ zurückgreifen. Die hinterlegten Fotos zeigen viel von der Schönheit und Morbidität der Klinikarchitektur. Im Labyrinth der Gänge müssen die Spieler Kristalle sammeln, rätselhafte Uhren deuten und der Frage auf den Grund gehen, was der verschwundenen Krankenschwester Shelly J. Marser im „Whispering Oaks Sanatorium“ (Flüsternde-Eichen-Sanatorium) zugestoßen ist – so haben die Spielemacher die Heilstätten umgetauft. Ab und zu huscht eine Geisterwolke durchs Bild, Fußabdrücke tapsen aus dem Bad, Laub wirbelt auf.
Umgetauft wurde – im real existierenden Heilstätten – auch das „Sechser Topp“ . Die Kneipe heißt nun „Zum Pförtnerhaus“, hat einen neuen Wirt und legt keine Grufti-Servietten mehr aus. Dafür ist der Espresso jetzt schön schwarz. (Von Ulrich Wangemann)
Quelle: http://www.maerkischeallgemeine.de/cms/beitrag/12099919/62249/
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