COVID-19: патогенез
Reitschuster - Angst ist der zweitwichtigste Faktor für Todesfälle durch Corona
Eine Studie der US-Gesundheitsbehörde Centers for Disease Control und Prevention (CDC) vom 1. Juli 2021 bringt schwere Corona-Erkrankungen bei Erwachsenen mit medizinischen Grunderkrankungen in Verbindung und identifiziert deren zurechenbares Risiko für eine schwere Covid-19-Erkrankung. Das Ergebnis: Die stärksten Risikofaktoren für den Corona-Tod waren Adipositas sowie Angst- und angstbezogene Störungen.
Stress und Angst gehen mit epigenetischen Veränderungen einher, die nicht nur das Gehirn, sondern auch das Immunsystem beeinflussen. Das berichten Forscher des Helmholtz Zentrums München und des Max-Planck-Instituts für Psychiatrie im September 2017. Bei Personen, die unter Angstsymptomen litten, stellten die Wissenschaftler eine Zunahme der DNA-Methylierung des Gens ASB1 um fast 50 Prozent fest. Das ASB1-Gen kann die Bildung von Zellen in verschiedenen Geweben, einschließlich Blut und Gehirn, anstoßen. Dies bedeutet, dass dieses Gen nicht nur im Nervensystem, sondern auch im Immunsystem eine wichtige Rolle spielt. Ein geschwächtes Immunsystem wiederum macht anfällig für Infektionen.
Noch schwerwiegender sind die psychologischen und sozialen Auswirkungen der Coronakrise. „Sie sind allgegenwärtig, und es besteht das Potenzial für einen lang anhaltenden Einfluss auf die psychische Gesundheit“, heißt es in einem Ende Juni dieses Jahres bei Wiley erschienen wissenschaftlichen Fachbeitrag. In einer repräsentativen Stichprobe suchten die drei Autoren während des dritten Lockdowns in Großbritannien im Februar dieses Jahres weitere Belege für die Validierung des Covid-19-Angstsyndroms.