Hören und Sprechen A2 Lektion 11 - 20
0:10 - 5:12
Lektion elf (11)
Elfte(11.) Lektion
In der Pension „Grunewald“
1. Teil
Frau Raffke:
Ich bin Frida Raffke, die Inhaberin der Pension „Grunewald“.
Frühe, vor dem Krieg, war ich in einem Krankenhaus tätig.
Damals war ich noch mit dem langen Otto verheiratet.
Er hatte zwar ein hässliches Gesicht, abstehende Ohren
und eine krumme Nase, war aber sonst ein seelenguter Mensch.
Seit er tot ist, lebe ich allein.
Mein Neffe, Ewald, der Taxifahrer, und seine Freunde versorgen mich seither mit den nötigen Gästen.
Darum ist mein Haus niemals leer, und es fehlt mir an nichts.
2. Teil
Vorm Frühstück
Frau Raffke:
Sie können jetzt frühstücken, Fräulein Green.
Ich habe drinnen im Esszimmer den Tisch gedeckt:
Brötchen mit Butter und Marmelade und ein gekochtes Ei.
Dazu habe ich einen großen Topf Kaffee gekocht.
Trinken Sie so viel, wie Sie wollen!
Anne Green:
Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus, Frau Raffke.
Aber ich habe eigentlich eine Scheibe Toast gewollt.
Frau Raffke:
Dann müssen Sie sich noch einen Moment gedulden.
Ich habe schon einen Toaster bei meiner Nachbarin geholt, weil mein alter nicht mehr richtig geht.
Anne Green:
Ich habe Ihnen noch nicht für die heiße Schokolade gedankt.
Sie hat herrlich geschmeckt.
Und das Zimmer haben Sie schön warm geheizt.
Frau Raffke:
Schon gut.
Jetzt gehen Sie mal zum Frühstück!
Drinnen sitzen übrigens noch andere Gäste, auch aus München wie Sie.
Bei Tisch
Anne Green:
Guten Morgen!
Kann ich mich zu Ihnen setzen?
Ich bin Anne Green.
Frau Kühn:
Natürlich!
Setzen Sie sich zu uns an den Tisch!
Wir sind Familie Kühn aus Brasilien.
Anne Green:
Aus Brasilien?
Frau Raffke hat mir eben gesagt, dass Sie aus München kommen.
Renate Kühn:
Ja, vorige Woche haben wir auch in München gewohnt…
Frau Kühn:
… zu Besuch bei meinem Schwager und meiner Schwägerin,
der Schwester meines Mannes.
Sie sind Münchner.
Renate Kühn:
Mein Vetter Franz und Onkel Max sprechen so bayerisch,
dass ich zuerst kein Wort verstehen konnte.
Anne Green:
Deshalb hat sich auch die Busreise hierher für mich gelohnt.
Ich habe zum ersten Mal viele verschiedene Dialekte gehört.
Herr Kühn:
Für uns hat sie sich aus einem anderen Grund gelohnt.
Sie hat nicht lange gedauert …
Frau Kühn:
… hat nicht viel gekostet…
Renate Kühn:
… aber außer einer Tasse schwarzen Kaffee hat man nichts gekriegt.
Unerwartetes Wiedersehen
Eva Schultze:
Guten Morgen, Frau Kühn!
Guten Morgen, Herr Kühn!
Und auch dir, Renate, wünsche ich einen guten Morgen.
Herbert Kühn:
Guten Morgen!
Wir wollen euch zum Museum abholen.
Nanu!
Da sitzt ja Anne, Anne Green aus England.
Anne Green:
Herbert, was für eine Überraschung!
Eva Schultze:
Woher kennt ihr euch denn?
Herbert Kühn:
Du weiß doch, Eva: Anne hat mir damals während meines Aufenthalts viel von England gezeigt.
Anne Green:
Ich habe vor zwei Jahren als Sprachlehrerin in Bournemouth gearbeitet.
Eva Schultze:
Wenn Herbert etwas dabei gelernt hat, soll es mir recht sein.
Ich glaube, wir verabschieden uns jetzt lieber.
Herbert Kühn:
Ja, wir müssen leider weg.
Sobald ich kann, müssen wir uns alle irgendwo treffen und uns richtig unterhalten.
3. Teil
Genaue Uhrzeit
Ute Meyer:
Geht deine Uhr richtig?
Christian Riemer:
Nein, sie geht zwei Minuten vor.
Ute Meyer:
Fräulein Stieglers Uhr geht anderthalb Minuten nach, und meine geht überhaupt nicht mehr.
Christian Riemer:
Du brauchst eine neue Uhr.
Alle Zeiten
Brigitte Lenz:
Seit ich in Berlin bin, geht es mir besser.
Ewald Raffke:
Früher habe ich Berlin auch geliebt.
Brigitte Lenz:
Wie war es damals?
Ewald Raffke:
Damals war ich noch ein kleines Kind.
Seither sieht alles anders aus.
Der Grund
Herr Martens:
Was war der Grund Ihrer Reise hierher?
Fräulein Stiegler:
Ich wollte Berlin kennenlernen.
Herr Martens:
Warum gehen Sie allein durch die Straßen?
Fräulein Stiegler:
Weil ich allein sein möchte.
Herr Martens:
Machen Sie deshalb ein so unfreundliches Gesicht?