Hören und Sprechen B1 Lektion 21 - 30
45: 14 – 49:46
Lektion dreißig (30)
Dreißigste (30.) Lektion
Abschied
1. Teil
Herr Kühn:
Auch wenn es schwerfällt, sich vorzustellen, dass wir übermorgen schon wieder in Brasilien sein werden,
so sind wir doch schon seit einer Woche mit Reisevorbereitungen beschäftigt.
Wer hätte gedacht, dass in den letzten Tagen noch so viel zu tun wäre!
Der Rückflug musste schon vor längerer Zeit gebucht werden, obwohl ich die Karten
erst heute früh habe abholen können.
Mit unserem Hauptwerk in Frankfurt hatte ich noch eine lange Korrespondenz sowie einige wichtige
Telefongespräche zu führen.
Wie Sie wissen, gelang es mir, die beiden gewünschten Techniker und Fräulein Stiegler als neue
Sekretärin zu bekommen, so dass sich unsere schwierige Lage in Rio verbessern dürfte.
Für Renate glauben wir eine passende Schule gefunden zu haben, in der sie sich hoffentlich wohl fühlen wird.
Sie hat inzwischen auch viele Freunde hier in München.
Trotzdem werden wir natürlich schweren Herzens voneinander Abschied nehmen.
2. Teil
Die letzten Stunden
Herr Kühn:
Sagt mir bloß, wie wir mit allem rechtzeitig fertig werden sollen, wenn ihr jetzt schon todmüde seid!
Frau Kühn:
Wovon sprichst du?
Wir sind doch schon längst fertig.
Herr Kühn:
Und wann werden die Koffer gepackt?
Renate Kühn:
Du wirst dich wundern, sie sind schon alle gepackt.
Frau Kühn:
Während du auf der Bank und im Reisebüro gewesen bist, haben wir außerdem Frau Riemers Wohnung sauber gemacht…
Renate Kühn:
… und unser Geschenk für sie auf den Tisch gelegt.
Herr Kühn:
Was ist es?
Frau Kühn:
Eine Tischdecke und ein bunt bemaltes Holztablett.
Herr Kühn:
Sehr schön!
Darüber wird sie sich bestimmt freuen!
Renate Kühn:
Franz rief vorhin an und sagte, dass er uns um 11 (elf) Uhr abholen würde,
damit wir noch zusammen bei ihnen zu Mittag essen könnten.
Frau Kühn:
Und anschließend wollen sie uns dann zum Flughafen bringen.
Herr Kühn:
Wenn man so liebe Freunde hat, muss einem der Abschied ja schwerfallen.
Frau Kühns letzte Ratschläge
Frau Kühn:
Du weißt gar nicht, Gerte, wie froh ich darüber bin, dass Renate bis Ostern bei euch bleiben kann.
Frau Pfaffinger:
Aber das ist doch ganz selbstverständlich, Lore.
Auch in ihren Ferien und an den freien Wochenenden ist sie uns immer Herzlich willkommen.
Frau Kühn:
Das ist wirklich nett von euch.
Lass ihr aber bitte nicht zu viel Freizeit!
Es schadet ihr nicht, wenn sie dir ein bisschen bei der Arbeit im Haushalt hilft.
Frau Pfaffinger:
Darauf kannst du dich verlassen.
Frau Kühn:
Leider muss ihr das immer wieder gesagt werden, weil sie es gern vergisst
und von selbst nichts tun würde.
Frau Pfaffinger:
Vielleicht liegt das daran, dass sie sich für so viele andere Dinge interessiert,
dass ihr wenig Zeit übrig bleibt.
Frau Kühn:
Manchmal wünschte ich, du wärest kein so seelenguter Mensch, Grete.
Frau Pfaffinger:
Hab keine Angst, Lore!
Es wird schon alles gut gehen.
Am Flughafen
Frau Pfaffinger:
Seht ihr, jetzt scheint zu eurem Abschied sogar die Sonne.
Herr Kühn:
Man sagt ja auch ganz richtig: wenn Engel reisen, lacht der Himmel, nicht wahr?
Frau Kühn:
Ja, jetzt wo der Frühling schon fast gekommen ist, wäre es besonders schön,
wenn wir noch ein paar Wochen bleiben könnten.
Herr Pfaffinger:
Das hättet ihr früher wissen müssen.
Jetzt lässt sich nichts mehr daran ändern.
Herr Kühn:
Da hast du recht, Max.
Kommt!
Lasst uns den Abschied so kurz wie möglich machen!
Habt für alles herzlichen Dank und schreibt uns viel und oft!
Renate Kühn:
Ihr seid zuerst mit dem Schreiben dran.
Von mir bekommt ihr nur jeden Sonntag einen Brief und erst dann,
wenn ich von euch gehört habe.
Frau Pfaffinger:
Wir gehen auf den Zuschauerbalkon hinauf und warten dort oben, bis euer Flugzeug abfliegt.
Herr Kühn:
Gut, dann sehen wir uns noch einmal.
Frau Kühn:
Bleibt alle gesund und vergesst uns nicht!
Und vielmals herzlichen Dank für alles!
Frau Pfaffinger:
Guten Flug!
Renate Kühn:
Gute Reise!
Herr Pfaffinger:
Ja, gute Reise!
Frau Pfaffinger:
Und recht bald ein frohes Wiedersehen!
Herr Kühn:
Ja, bestimmt!
Frau Kühn:
Danke und auf Wiedersehen!
3. Teil
Abschied am Telefon
Frau Pfaffinger:
Von Herbert und Eva habt ihr euch nicht verabschiedet?
Frau Kühn:
Doch natürlich!
Gestern Abend am Telefon.
Frau Pfaffinger:
Fiel es euch schwer?
Frau Kühn:
Nein.
Wenn man auf Wiedersehen sagt, ohne dass man den anderen sieht, ist es viel leichter.
Der letzte Blick
Frau Pfaffinger:
Von dem Balkon aus lässt sich das Flugzeug ganz genau sehen.
Renate Kühn:
Gleich werden sie einsteigen und abfliegen,
Frau Pfaffinger:
Jetzt sehen sie uns zum letzten Mal.
Renate Kühn:
Weg sind sie!
Auf Wiedersehen!
Bis bald!