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Reisefieber

12.03.18 18:22
Re: Reisefieber
 
regrem патриот
in Antwort regrem 12.03.18 15:24, Zuletzt geändert 12.03.18 19:33 (regrem)

Reisefieber 5. Teil

http://www.lawrenceglatz.com/germ2110/reisefieber5.mp3


Erzählerin: Erich und Erika Mustermann haben bei der Fernsehshow „Reisefieber” eine Reise durch Deutschland gewonnen. Die Reise ist für eine Familie mit Kindern, aber die Mustermanns haben ein kleines Problem: Sie haben keine Kinder. Deshalb haben sie ihre Nachbarn eingeladen, ein junges, frischverheiratetes Paar: Horst und Marianne Schultz. Sie müssen in einer Woche acht verschiedene Orte in Deutschland besuchen. Und sie müssen selbst herausfinden, wie die Reise weitergehen soll.
Wenn sie nach einer Woche alle Rätsel lösen und zur richtigen Zeit an der richtigen Stelle sind, gewinnen sie den Hauptpreis in der nächsten Sendung von „Reisefieber”. Ihre nächste Aufgabe ist: Besuchen Sie die älteste Brauerei der Welt, und trinken Sie ein Bier.
Außenakustik, Straße
Erika: Trinken Sie ein Bier in der ältesten Brauerei der Welt! Diese Aufgabe hat sich bestimmt ein Mann ausgedacht. Warum kann es denn nicht ein Weingut sein? Oder eine Likörfabrik? Oder wenigstens eine Konditorei?
Marianne: Oder eine Modeboutique? Oder eine Schönheitsfarm?
Erich: Schatz, vielleicht ist das ja unsere nächste Aufgabe. Aber jetzt ist erst mal das Bier dran.
Horst: Und wie finden wir die älteste Brauerei der Welt?
Marianne: Na, die muß auf jeden Fall in Deutschland sein!
Erich: Laßt mich nachdenken … wer weiß am meisten über Bier?
Erika: Jemand, der viel trinkt.
Erich: Klar! Ich hab's!
Marianne: Und? Wohin sollen wir gehen?
Erich: Na, ist doch logisch! In eine Kneipe!
Horst: Sie haben … du hast Recht, Vati! Los geht's in die Kneipe! Bier her, Bier her, oder ich fall' um …
Marianne: Mir ist schlecht.
Erika: Kind, es ist keine Lakritze mehr da. Wir müssen welche kaufen gehen.
Erich: Ich habe einen Vorschlag: Horst und ich gehen in die Kneipe, und Marianne und du gehen Lakritz kaufen. Oder eine Tasse Kaffee trinken.
Erika: Eine Tasse Kaffee trinken? Sonst schimpfst du immer, wenn ich Geld ausgebe!
Erich: Das ist etwas anderes. Jetzt bezahlt doch das Fernsehen alles! Wir treffen uns in einer Stunde hier. Bis dann!
Marianne: Tschüß!
Übergangsmusik. Innenakustik: in einer Kneipe
Wirt: Guten Tag, die Herren! Was darf's sein?
Horst: Zwei Bier.
Wirt: Zwei Bier … einen Moment …
Erich: Für mich auch.
Wirt: Wie bitte?
Erich: Für mich auch zwei Bier.
Das Bier wird serviert.
Wirt: Bitte sehr.
Erich: Danke. Prost, mein Sohn!
Die beiden stoßen an.
Horst: Prost, Vati! Sie trinken.
Wirt: Möchten Sie noch etwas trinken?
Erich: Ja, gern. Zwei Bier, bitte.
Horst: Für mich auch.
Erich: Prost, mein Sohn!
Die beiden stoßen an.
Horst: Prost, Vati!
Sie trinken.
Horst: Sag mal, Vati …
Erich: Ja, mein Sohn?
Horst: Wir wollten doch etwas fragen!
Erich: Stimmt! Also los, fragen wir! (räuspert sich, dann zum Wirt) Also, mein Name ist Mustermann. Erich Mustermann.
Horst: Und ich bin Horst Schul... äh, Horst Mustermann.
Wirt: Ja, und?
Erich: Wir haben ein Problem.
Horst: Ein großes Problem!
Erich: Wir suchen etwas.
Wirt: Aha! Und was suchen Sie?
Horst: Ja also, wir suchen … Was suchen wir denn, Vati?
Erich: Also, wir suchen … Jetzt fällt es mir gerade nicht ein.
Horst: Mir auch nicht.
Wirt: Möchten Sie vielleicht noch etwas trinken? Vielleicht hilft das Ihrem Gedächtnis?
Erich: Gute Idee! Zwei Bier, bitte.
Horst: Für mich auch.
Die beiden stoßen an. Übergangsmusik. Akustikwechsel: in einem Einkaufszentrum
Marianne: (hat den Mund voll Lakritze, die Tüte raschelt) Danke, Mutti! Jetzt geht's mir viel besser.
Erika: Sag mal, Kind …
Marianne: Ja, Mutti?
Erika: Ich … ich muß mit dir sprechen.
Marianne: Worüber?
Erika: Es geht mich ja eigentlich nichts an, aber …
Marianne: Ja?
Erika: Ich dachte nur, weil dir doch immer so schlecht ist und weil du soviel Lakritze ißt …
Marianne: Ja?
Erika: Jetzt sei mal ganz ehrlich, Kind. Bist du …
Marianne: Schau mal, Frau Mu… äh, Mutti! Das Guinness-Buch der Rekorde! Das neue! Das will ich haben.
Erika: Bitte, Marianne, hör mir doch mal zu!
Marianne: Und nur DM 19,95! Das kaufe ich mir! Das Fernsehen bezahlt ja!
Man hört, wie Marianne in dem Buch blättert. Erika seufzt tief und gibt ihre Befragung auf.
Marianne: Mutti! Mutti! Schau mal!!
Erika: Was ist denn?
Marianne: Hier! Die älteste Brauerei der Welt! Ich hab' sie gefunden!
Erika: (ungläubig) Wo?
Marianne: Hier, im Buch der Rekorde!
Erika: Tatsächlich!
Marianne: Schnell! Wir müssen die Männer holen!
Übergangsmusik. Fadeover von Einkaufszentrum zu Außenakustik, Straße
Marianne: Weihenstephan.
Horst: Wie heißt das?
Marianne: Weihenstephan.
Erich: Na und?
Erika: Schatz! Weihenstephan ist die älteste Brauerei der Welt!
Erich: Die älteste Brauerei … Mensch, Horst! Jetzt weiß ich wieder, was wir suchen!
Erika: Es ist ein Kloster!
Marianne: Hier steht: „Im Kloster Weihenstephan braut man seit mehr als 1.000 Jahren Bier.”
Erich: Und wo ist dieses Weihenstephan?
Erika: Das ist das Beste! Es ist gar nicht weit. Wir können mit dem Bus fahren!
Übergangsmusik. Fadeover zu sehr klerikaler Akustik, viel Hall, gregorianische Gesänge
Erika: (flüstert) Das sieht aber nicht aus wie eine Brauerei!
Marianne: Das ist die Klosterkirche. Die Brauerei ist da drüben. Kommt!
Fadeout gregorianischer Gesang. Schritte in einer Halle des Klosters.
Vater Spiritus: Ah! Herzlich willkommen in der Klosterbrauerei Weihenstephan! Gott mit euch, meine Kinder!
Erich: Danke, äh …
Vater Spiritus: Vater Spiritus.
Erich: Wir sind die Mustermanns.
Vater Spiritus: Die Mustermanns! Natürlich! Ich habe Sie schon erwartet. Bitte kommen Sie, hier ist das Refektorium.
Marianne: Das was?
Vater Spiritus: Das Refektorium. Der Speisesaal des Klosters. Hier essen wir. Und hier gibt es auch etwas zu trinken. Sie sind doch sicher durstig, oder?
Horst: Bier her, Bier her …
Marianne: (scharf) Horst!
Vater Spiritus: Was darf's sein? Ein dunkles oder ein helles? oder möchten Sie ein Weizenbier?
Erich: Also, äh … ja. Gern.
Vater Spiritus: Setzen Sie sich!
Horst: Danke, Vater.
Erich: Bitte.
Horst: Nicht Sie, äh, nicht du, Vati! Ich meine Vater Spiritus! Man hört, wie Vater Spiritus den Besuchern Bier einschenkt.
Vater Spiritus: Prost, meine Kinder!
Horst: Prost, Vater!
Erich: Prost, mein Sohn!
Vater Spiritus: Prost, meine Töchter!
Erich: Moment! Das ist meine Tochter! Und das ist meine Frau!
Vater Spiritus: Entschuldige, mein Sohn.
Erika: Prost, Vater!
Vater Spiritus: Prost, Brüder und Schwestern!
Horst: Auch noch Brüder und Schwestern? Jetzt versteh' ich aber nicht ganz …
Erich: (flüstert) Horst! Halt den Mund und trink!
Man hört, wie unsere Helden mit großem Genuß trinken.
Vater Spiritus: Wir machen hier Bier seit dem Jahr 768. Das sind mehr als 1.200 Jahre!
Erich: Das Beizenwier, äh, das Weizenbier ist wirklich gut!
Horst: Also, ich finde das dunkle besser.
Erika: Also, ich finde, hick, ich finde, also, mir schmecken sie alle!
Vater Spiritus: Bie witte? Äh, ich meine: Wie bitte?
Erika: Mir schmecken alle! Gibt's noch mehr?
Marianne: Ihr solltet jetzt aufhören.
Horst: Aufhören? Womit?
Marianne: Ihr solltet nichts mehr trinken. Vater Spiritus, bitte geben Sie uns jetzt unsere nächste Aufgabe.
Vater Spiritus: Aufgabe? Ach so, ja die Aufgabe! Moment, wo hab' ich sie denn …
Papier raschelt.
Vater Spiritus: (liest) Beten Sie zehn „Vaterunser” und zehn „Ave Maria”. Moment … nein, das ist der falsche Zettel. Hier ist er!
Marianne: Und? Was müssen wir als nächstes tun?
Vater Spiritus: Besuchen Sie Lönig Kudwig, äh, König Ludwig auf seinem Märchenschloß.
Erika: Hick! Ludwig?
Erich: König Ludwig?
Horst: Märchenschloß?
Vater Spiritus: Genau. Und noch ein Tip: Im Namen des Schlosses ist ein Tier versteckt. Gott mit euch, meine Kinder!
Marianne: Gott mit Ihnen, Vater. Los jetzt, kommt schon!
Studioakustik
Erzählerin: Die nächste Aufgabe für die Mustermanns ist also: Besuchen Sie König Ludwig in seinem Märchenschloß. Im Namen des Schlosses ist ein Tier versteckt.
Schlußmusik

 

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