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Lesen Die geistlichen Briefe

03.08.18 18:46
Re: Lesen Die geistlichen Briefe
 
regrem патриот
в ответ regrem 03.08.18 18:45, Последний раз изменено 03.08.18 19:27 (regrem)

Ein Wort des Autors

Die Entstehung dieser Briefe nahm ihren Lauf, lange bevor ich sie niederschrieb. Es war 1983. Als ich von einer Reise nach Japan und China zurückkehrte, bekam ich plötzlich ernste Herzbeschwerden. Während des 13-stündigen Fluges nach San Francisco war Barbara, die Leiterin unserer Reisegruppe, für mich wie ein Schutzengel. Die ganze Zeit über wich sie nicht von meiner Seite. Ich konnte spüren, wie Gott durch sie über mich wachte. Und ich frag­te mich: Woher hatte diese Frau ihr mitfühlendes, herzliches Wesen? Wer waren ihre Eltern? Dieser Flug legte den Grundstein für dieses Buch. Zwölf Jahre später schrieb ich die Briefe an Barbaras Mutter Bonnie.


In San Francisco wurde ich in eine Klinik gebracht, in der ich eine Woche lang zur Untersuchung blieb. Der Krankenhaus-Seelsorger, der mich besuchte, legte seinen Finger auf meine Stirn und sagte: „Herb, konzentrieren Sie sich auf diesen Punkt (er verstärkte sacht den Druck), wenn man Sie in die medizinische Mangel nimmt." Er riet mir, angesichts der bevorstehenden Tortur meinen Blick bewusst auf das Wesentliche - auf meine Mitte - zu richten. Noch heute fühle ich den Druck seines Fingers auf meiner Stirn - dort, wo mich seinerzeit der Finger des Pastors bei meiner Taufe berührte. Diese Berührung erinner­te mich an die Gegenwart Gottes. Es war genau das, was ich brauchte: Ich hatte meinen „Mittelpunkt" gefunden.


Nach den Untersuchungen wurde ich in meiner Heimatstadt am Herzen operiert. In der Zeit vor und nach meiner Operation waren Freunde und Verwandte für mich wie ein Sakrament der Gnade. Der Hausarzt unserer Familie erzählte mir von der Kraft der Enzyme, die durch Freude und Lachen freigesetzt werden. Er beschrieb meine Heilung in Bildern und erklärte mir die einzelnen Schritte meiner Genesung. Er hielt den Schutzengel in mir am Leben. Meine Familie legte weiterhin einen Finger an meine Stirn und erinnerte mich daran, dass meine Heilung zu einem großen Teil hier stattfand - in der Kraft, die Gott mir gegeben hatte, mich eins mit ihm und meinem Körper zu fühlen.


Vor drei Jahren musste ich mich wegen Prostatakrebs einer weiteren Operation unterziehen. Als ich das Wort „Krebs" hörte, suchte ich tief in meinem Inneren (mit dem Finger auf meiner Stirn) nach dem Reservoir der heilenden Kraft Gottes. Ich rief mir Gesundheit, Schönheit, Musik und Liebe in Erinnerung, ich stellte sie mir bildhaft vor. Vor allem die Liebe: Gesichter, Menschen, Orte und Dinge, die ich liebe -und, über allem anderen, einen liebenden Gott.


Eine Welt neuer Zusammenhänge hat sich mir eröffnet. Der Rück­flug von Japan, der Finger auf meiner Stirn, die Bestätigung, dass Freude und Lachen Medizin sind, die heilende Kraft der Berührung und des Gebets - all das hat mich gelehrt: Gottes Engel sind real, sie sind mitten unter uns und sie tragen menschliche Züge.


Zwölf Jahre nach meiner Asienreise verbrachten wir unseren Familienurlaub am Nordufer des Lake Superior. Ich erfuhr, dass Barbaras Mutter Bonnie sich derselben Herzoperation hatte unterzie­hen müssen wie ich und sich nur sehr schwer erholte. Wir hatten uns nur kurz kennen gelernt, als sie einmal in Minneapolis zu Besuch war. Wieder musste ich an jenen Flug nach San Francisco denken und an die Reiseleiterin, die nicht eine Sekunde von meiner Seite gewichen war. Mir fiel wieder ein, wie ich mich damals gefragt hatte: „Wer waren ihre Eltern? Woher hatte sie diese Selbstlosigkeit und Güte?"


Der Oktober ließ die Blätter an den Ufern des Lake Superior in ihren schönsten Farben leuchten. Die Luft war klar und kühl, eine frische Brise wehte, Möwen schrien und spielten mit dem Wind. Alles, was mich umgab, und alles, was in mir war, war so voller Kraft, Stärke und Liebe. Dies wollte ich nicht für mich behalten. Und ich wollte an Bonnie weitergeben, was ihre Tochter für mich getan hatte. Ohne lange zu überlegen, fasste ich den Entschluss, zwölf Tage lang täglich einen Brief an Bonnie zu schicken. Noch am selben Tag begann ich zu schreiben.


Während ich schrieb, tauchten Bilder der Heilung vor meinem geistigen Auge auf, Bilder aus meiner Kindheit. Die Liebe und die Freude, von einer kreativen Familie umgeben zu sein, gaben meinem Schreiben Nahrung. Jeder einzelne Brief war ein Stück Heilung für mich, jeder Text eine Andacht.


Die zwölf Tage waren bald herum. Wochen und Monate vergingen, und ich schrieb immer weiter. Manche Briefe schickte ich ab, andere behielt ich. In Gedanken jedoch waren meine Briefe immer an Bonnie gerichtet - und an alle, die sie einmal lesen würden, so wie Sie es jetzt tun.

Alles in allem wurden es 150 Briefe. Davon erscheint eine Auswahl von sechzig in diesem Buch. Diese Briefe, die damals alle mit „Liebe Bonnie" begannen, tragen heute den Titel „Ich bleib an deiner Seite".


Diese Briefe sind an alle meine Leser gerichtet. Es ist wirklich so, dass ich bei meinen Pilgerfahrten rund um die Welt - und ich reise sehr viel - oft an meine Leser denke. Auch während ich diese Worte schreibe, hier in Minnesota, wo ich seit 35 Jahren zu Hause bin und wo unsere vier Kinder groß geworden sind, bin ich in Gedanken bei Ihnen.


Vielleicht haben Sie dieses Buch von jemandem geschenkt bekom­men - von jemandem, der Ihnen nahe steht, der Sie liebt. Die Worte „Ich bleib an deiner Seite" sind sein Versprechen. Vor allem aber sind sie ein Versprechen Gottes - ein Echo der wunderbaren Verheißung im Schlussvers des Matthäus-Evangeliums: „Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende."


Wenn Sie diese geistlichen Briefe der Hoffnung und Heilung lesen, tun Sie es mit einem „Finger an der Stirn", und denken Sie immer an das Versprechen:


ICH BLEIB AN DEINER SEITE.

 

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