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Lesen Die geistlichen Briefe

03.08.18 19:11
Re: Lesen Die geistlichen Briefe
 
regrem патриот
в ответ regrem 03.08.18 18:45, Последний раз изменено 09.08.18 10:18 (regrem)

Angst und Liebe

Wenn du Angst hast, habe ich auch Angst. Wie fühlt sich die Angst an? Wie verändert sie uns?


Ich weiß, wie qualvoll Angst sein kann. Ich kenne ihre äußeren und inneren Symptome. Sie lässt sich in meinen Augen lesen, auch meine Gesichtsfarbe verrät die Angst. Das Angstgefühl lässt meinen Atem flach und unregelmäßig werden; er gerät aus seinem normalen Rhythmus. Der Sauerstoffmangel wirkt sich auf meinen ganzen Körper aus. Manche Körperteile fühlen sich sonderbar an, als wären sie abge­trennt. Ich versuche sie zu spüren, und sie scheinen taub, als gehörten sie nicht mehr zu mir. Ich fühle mich fremd und von meiner Umwelt abgeschnitten. Mein Vertrauen stirbt, Beziehungen lösen sich auf, meine Sicherheit schwindet, meine Liebe wird mutlos. Unter der Last der Angst drohe ich zu zerbrechen.


In meiner Angst suche ich nach einem sicheren Anker, nach etwas oder jemandem, dem ich vertrauen kann. Ich will mich zusammen­reißen, wieder eins mit mir werden, ein Ganzes werden. Es ist der Wille meines Schöpfers, dass ich in Einklang mit mir und in Gemein­schaft mit anderen lebe, dass ich meine Heimat finde, dass ich geliebt werde. Liebe ist die stärkste Waffe gegen die Angst. Sei gewiss, dass Gott dich liebt. Glaube daran, dass du geliebt wirst, vertraue darauf. Rufe dir Menschen ins Gedächtnis, von denen du weißt, dass sie dich lieben und dass sie dir treu bleiben werden. Lass ihre Liebe zu dir ein Spiegel für die Liebe Gottes sein. Die Angst ist schwächer als die Liebe. Die Liebe treibt die Angst aus.


Manchmal, wenn mich nachts die Angst überfällt und alles um mich herum wie ein böser Traum scheint, zünde ich eine Kerze an oder schalte das Licht ein. Der Anblick vertrauter Dinge in meinem Zimmer hilft, die Nachtgespenster und die Furcht zu vertreiben. Im Schein des Lichtes wird die Welt, die mich umgibt, wieder greifbar - auch meine innere Welt. Dann weiß ich wieder, dass ich geliebt werde.


Das Gesicht oder die Stimme eines geliebten Menschen hilft mir, mich wieder als Teil einer Gemeinschaft, als Teil eines Ganzen zu fühlen. Ein laut gesprochenes Gebet hilft mir, die Realität Gottes zu spüren -und seine Nähe zu mir. Auch wenn ich alte Briefe von Freunden lese oder in einem Album mit Familienfotos blättere, spüre ich die Liebe dieser Menschen und einen tiefen Frieden. Genauso schnell, wie die Angst in unser Leben treten kann, kann ein Zeichen der Liebe die Angst austreiben.


Auch in diesem Augenblick, während du diese Zeilen liest, kann die Angst von dir weichen - kann sie von dir genommen werden.


Glaube mir: Liebe treibt die Furcht aus.

 

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