Lesen Die geistlichen Briefe
Das Geschenk eines Lächelns
Während ich mich von einer Krankheit erhole, schaue ich in den Spiegel und frage mich, wie ich aussehe. Ich stelle fest, dass ein Lächeln über meine Lippen huscht. Wünschst du dir auch manchmal, du könntest öfter lächeln? Ich wünsche es mir oft. Es kommt vor, dass ich froh und dankbar bin und es doch nicht zeigen kann. Kannst du das verstehen?
Manchen Menschen fällt es leichter, ihre Dankbarkeit zu zeigen. Eine Arbeitskollegin hat ausgeprägte Lachfältchen, die ihre Mundpartie umspielen. Ich hielt sie zunächst für Grübchen, jene Linien, die das Lächeln im Laufe der Jahre in ihr Gesicht eingraviert hat.
Ich glaube, dass diese Kollegin - falls sie jemals ärgerlich wird -dem Ärger mit einem Lächeln den Wind aus den Segeln nimmt.
Manchmal nenne ich sie zum Spaß „Sonnenschein". Die Spuren ihres Lächelns haben ihrem Gesicht eine besondere Note verliehen.
Von Zeit zu Zeit sage ich mir selbst: „Du bist glücklich. Zeige es doch!" Dann muss ich mir einen Ruck geben, damit die Worte über meine Lippen kommen, die sonst in meinem Inneren versiegen würden. Zeige heute deine Lachfältchen. Nimm bewusst wahr, an welchen Stellen sie sitzen. Meine Gesichtszüge sind oft nachdenklich, grüblerisch oder erstaunt. Selbst wenn ich innerlich froh und heiter bin, sieht man es mir nicht unbedingt an.
Bei der Frau, die ich „Sonnenschein" nenne, kommt das Lächeln aus tiefstem Herzen, und die Mimik des Lächelns hat ihren Gesichtsausdruck geprägt. Die Lachfältchen in ihrem Gesicht haben ihren Ursprung in der Tiefe ihrer Persönlichkeit. Mein Lächeln dagegen versteckt sich manchmal ganz tief im Inneren. Heute wünsche ich mir, dass meine innere Fröhlichkeit auch nach außen strahlen kann. Während ich diese Zeilen schreibe, spüre ich, wie sich in meinem Inneren ein Lächeln ausbreitet. Und nun lächle ich auch äußerlich. Ich danke dir.
Ein fröhliches Herz hat eine heilsame Wirkung. Gott schenkte uns die Gabe des Lächelns. Unser Lächeln macht uns schön.
Übrigens, ich mag dein Lächeln.