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🐻 БИРЖА & ФОРЕКС - ИЗБА Читальня

08.12.13 00:29
Re: ИЗБА Читальня
 
slamdank местный житель
slamdank
в ответ LAD1 01.10.04 09:25
So funktioniert das DAX-Trading heute!
Rocco Gräfe ist DER Experte für das DAX-Trading in Deutschland. In einem Interview erklärt er, wie seine ersten Schritte an der Börse aussahen und wie seine Strategie heute aussieht.
Wie bist du zum Traden gekommen?
1995 begann ich, auf die Aktienkurse zu starren. Die kannten damals nur einen Weg: Nach oben. Ich informierte mich detailliert über Finanzprodukte, investierte erst einmal in Aktienfonds und profitierte von der Börsenrallye in den Jahren 1995 bis 2000. Meine Fondskäufe waren sofort sehr profitabel, weil der Markt wie verrückt stieg. Von 1995 bis Mitte 2000 gab es nur Gewinne! Das war kinderleicht.
Wie hast du Traden gelernt? Wie hast du dich über Börsenhandel informiert?
Ab 2000 war ich Stammkunde im BörseGo-Forum. So versuchte ich mich im Nasdaq100-Aktien-Handel und kurz darauf ab 2002 im Handel mit Knockout- Scheinen auf den Nasdaq100. Mit Erfolg! Endlich war das Einbahnstraßenhandeln von Nasdaq100-Aktien der Jahre 2000/2001 vorbei. Das war nämlich mühsam, weil der Markt stark fiel in dieser Zeit, was auch Verluste mit sich brachte. Verluste sind eine gute Schule. Da muss jeder durch. Verluste führen dazu, dass man das Wesen der Börse näher ergründet. Das passierte bei mir 2001. Ich hatte einige Experten, deren Wissen ich studierte und für mich passend kombinierte. Der eigene Wissens- und Erfahrungszuwachs dieser Zeit war der Grundstock für nachhaltige Erfolge in den darauf folgenden Jahren. Mein Lieblingsbuch ist weiterhin »Tools und Tactics für den Mastertrader« (Velez und Capra).
Was hat deine Leidenschaft für Börse und Trading geweckt? Was macht für dich den Reiz des Tradens aus?
Der Reiz ist, an einem Tag genauso viel zu erwirtschaften wie ein Zinskonto in einem Jahr. Der Reiz ist Spannung. Der Reiz ist, Gewinnchancen zu haben, egal ob der DAX steigt oder fällt, weil es Derivate gibt, die das bewerkstelligen können. Der Reiz ist, mit geringem Kapitaleinsatz viel bewegen zu können.
Hattest oder hast du Vorbilder?
Klar! Herrn Weygand, Herrn Strehk und »Hieronymus« sowie Herrn Onischka.
Kannst du dich noch an deinen ersten Trade erinnern?
Ich kaufte Ende 2000 ein Nemax50-Indexzertifikat. Es war schnell sehr ordentlich im Plus. Der Gewinn sollte über eine Order an der Börse Frankfurt realisiert werden. Dazu war eine Telefonorder nötig. Ich orderte unlimitiert (hatte keine Ahnung) und die Order wurde ganz mies ausgeführt, fast ohne Gewinne, da das Zertifikat illiquide war und hohen Spread aufwies. Böse Falle.
Was hat sich bei dir im Trading über die Jahre geändert?
Zu hohe Einsätze wurden heruntergefahren, ein Anfangsfehler. Planung ist ein Muss und zwar schon bevor der Trade überhaupt beginnt. Ich muss zuerst immer wissen, was ich verlieren kann. Der Anfänger guckt hingegen nur, was er gewinnen kann, ein fataler Fehler. Optimale Einsätze, es gibt dafür einfache Gleichungen, führen dazu, dass ich die Trades besser durchstehen kann, da nie zu viel auf dem Spiel steht. Über die Jahre trade ich weniger, dafür sehr gezielt, wenn es mir ausgesprochen wahrscheinlich ist, dass ich die Aktion, den Trade gewinnen könnte. Ungeduld und wildes Handeln, ein Handelszwang ist der Fehler der Anfänger. Geduld schont das Konto, eine klare Erkenntnis.
Welche (drei bis fünf) Tipps kannst du aus deinen Erfahrungen für Einsteiger und erfahrene Anleger weitergeben? Welche Erkenntnis willst du mit allen teilen?
Das eigene Konzept, das meist gut ist, eine längere Zeitdauer (ein bis drei Jahre) umzusetzen, ist ein guter Weg. Das permanente Optimieren des Tradingkonzepts bei kleinen Verlustphasen ist aus meiner Sicht nicht sinnvoll. Drawdownphasen sind unvermeidbar. Das liegt nicht am eigenen Konzept. Der größte »Feind« auf dem Weg zum Gewinn ist der Trader selbst. Hier wird viel verschenkt. Der beste Weg, dieses Risiko zu minimieren, ist: Plan erstellen, Plan automatisieren und dann im Tradeverlauf im wahrsten Sinne des Wortes weggucken. Der Kontoauszug bestimmt den Erfolg eines Trades, nicht die Angst und Gier des Traders im Tradeverlauf. Das ist eine wichtige Erkenntnis. Angst und Gier führen zu unmotivierten, sinnlosen Aktionen.
Was war dein »Schwarzer Freitag« (schlimmstes Erlebnis als Trader) und was könnten andere Trader aus diesem Misserfolg lernen?
Zu hoher Einsatz in einen Aktientrade vor Quartalszahlen der gehandelten Firma, aufgrund von vermeintlichem Expertenwissen aus einem Börsenforum. Schlussfolgerung: Zu hoher und dann noch planloser Einsatz ist der Grund für die höchsten Börsenverluste, die schlagartig, innerhalb eines Trades, auftreten. Vermeiden kann man das nicht. Das ist Lehrgeld, weil es keiner glaubt, bevor es ihm selbst passiert ist.
Was war dein größter Erfolg? Was hast du erfolgreich umgesetzt?
Mein größter Erfolg ist das erfolgreiche Führen des GodmodeTrader Tradingservice »KNOCKOUT TRADER«. Hier kann ich seit mehr als zehn Jahren sehr große Orientierungshilfe für viele neue und erfahrene Trader, meine Leser, sein. Das dauerhaft positive Feedback ist eine große Freude für mich und Ansporn, weiter an mir zu arbeiten.
Was hat sich seit deinen Anfangstagen als Börsianer/Trader an den Weltmärkten geändert? Was war früher wichtig und ist es ggf. heute nicht mehr? Was ist heute wichtig?
Kursmuster, Kursformationen sind nicht mehr so tauglich wie vor fünf Jahren. Alles, was über Formationen in Büchern steht, funktioniert meist nicht mehr so, wie es einst niedergeschrieben wurde. Grund: Die Masse ist schlau geworden. Vielen stehen die Informationen darüber offen. Das wird dann zum Kontraindikator. Hier könnte ich eigentlich mal selber ein neues Buch schreiben, um die neuesten Erkenntnisse zu verbreiten.
Wie sieht dein Arbeitsalltag aus? Was macht dir besonders Spaß?
Ich beginne jeden Tag 7.30 Uhr, erstelle den DAX-Tagesausblick und das DAX Daily Video. Bis 9 Uhr erarbeite ich mir und meinen Lesern auch, was im Tagesverlauf an welcher DAX-Marke für wenige Stunden oder drei Tage zu handeln wäre. Besonders Spaß machen mir Webinare und das Erstellen von vielen kleinen DAX-Intraday-Chart-updates für die Leser und Abonnenten, damit sie stets eine engmaschige Orientierung auch für kürzeste DAX-Zeiträume bekommen. 16.30 Uhr beende ich dann meist meinen Tag, wobei ich allerdings über mein Smartphone mehrmals stündlich bis 22 Uhr an den Kursen dran bleibe, um gegebenenfalls noch mit einem späten Trade eingreifen zu können.
Wie bereitest du dich auf einen Handelstag vor? Machst du das überhaupt bzw. ist Vorbereitung sinnvoll?
Charting, Tradeplanung, Tradeumsetzung mit CRV, Riskomanagement und Moneymanagement. Das sind immer wieder die gleichen Mechanismen. Entweder spuckt der Chart etwas Brauchbares aus oder man muss warten. Nur wenn das Muster bekannt ist und die Fortsetzungserwartung und die Chance beherrschbar und ausreichend im Verhältnis zum Risiko, beginnt bei mir das Tradingkarussell zu arbeiten. Das gilt für alle Zeitebenen. Intuition verfeinert das Ganze. Intuition ist wichtig. Die meiste Zeit ist Warten! Das können offenbar nur wenige.
»Is there a life after trading?« Was machst du zum Ausgleich? Was macht Rocco Gräfe privat?
Ich schwimme, arbeite im Garten, informiere mich über das Smartphone über den Lauf der Welt, spiele Poker und verbringe Zeit mit der Familie, relaxe und versuche, gesund zu bleiben.
Wie würdest du deinen Handelsstil beschreiben?
Ich bin kurzfristiger, antizyklischer Kontertrader (immer gehebelt) für einen Lieblingszeitraum von wenigen Stunden bis zu drei Handelstagen. Ich versuche, kleine Rücksetzer aufzugreifen, wenn meine dafür methodisch festgelegte Marke erreicht ist. Dafür nutze ich Umsatzspitzen und das 61,8-Prozent- Retracement. Mein Gewinn pro Trade soll dabei +2 Prozent Depotwert ausmachen, bei einem Risiko von –1 Prozent Depotverlust, wenn der betreffende Einzeltrade nicht klappt.
Wie analysierst du den Markt, bevor du über einen Trade nachdenkst? Wie wählst du geeignete Tradingkandidaten aus?
Es gibt zwei Kriterien (Umsatz und/oder 61,8-Prozent-Retracement), die auftreten müssen, und die mögliche Gewinnstrecke muss dabei noch doppelt so groß sein wie der Abstand zur Stoppmarke.
Welche Märkte/Produkte oder Vehikel handelst du? Und warum?
Vorwiegend handele ich den DAX mit Knockout-Zertifikaten und CFDs. Beides ist einfach zu verstehen und einfach zu berechnen. Muss es sehr schnell gehen, nehme ich CFDs. Habe ich vorab ein Limit zu planen, so sind auch Knockout-Zertifikate passend.
Allgemein bin ich ein gehebelt agierender Indextrader (Dax, Dow Jones und Eurostoxx 50), ergänzt durch Trades auf die DAX-30-Werte (gegebenenfalls MDAX-Werte).
Welche Fehler sollten Einsteiger unbedingt vermeiden? Gibt es Fehler bzw. Erfahrungen, die man aus deiner Sicht unbedingt machen sollte, um aus ihnen zu lernen?
Egal ob Vergangenheit, Gegenwart oder Zukunft, die Fehler sind immer identisch! Zu hohe Einsätze, zu hohes Risiko, mit dem Kopf durch die Wand und das planlose Verharren in Verlustpositionen mit der Absicht, keinesfalls im Verlust zu verkaufen! Vermeiden kann man die Fehler offenbar nicht, man muss nur dafür sorgen, dass man danach noch genug Kapital hat, um es dann auf die richtige Weise anzugehen. Fakt ist: Verluste gehören zum Börsentrading dazu. Es ist Teil des Konzepts, weil es immer nur um Wahrscheinlichkeiten und nie um die Bestimmung des Sonnenaufgangs geht. Wer Verluste daher komplett vermeiden will, ist auf dem Weg, sein Depot zu ruinieren.
Wie könnten sich die Aktien-, Devisen- oder Rohstoffmärkte in den nächsten fünf bis zehn Jahren verändern? Wohin geht die Reise bei den Kursen?
Der Aktienmarkt hat eine sehr gute Chance, seine mehr als zehnjährige Seitwärtsphase endlich beendet zu haben und bis ca. 2035 ohne Unterbrechung zu steigen. Vor allem die US-Märkte weisen diesbezüglich eindeutige Indizien auf (S&P 500 über 1550). In Europa hat der DAX die beste Chance, es dem -Markt nachzumachen. Kurse oberhalb 8150 sind dafür Bedingung. Viele andere Euroländer halte ich dagegen weiterhin für stark gefährdet, sich weiter im seit dem Jahr 2000 bestehenden Abwärtsstrudel aufzuhalten und diesen ggf. noch zu verschärfen (Frankreich, Spanien, Italien, allgemein der DJ Eurostoxx50).
In welchen Bereichen möchtest du deine Arbeit/dein Trading weiterentwickeln, verbessern? Gibt es Bereiche, in denen du dein Wissen vertiefen willst?
Nachdem zwei Traderdisziplinen, das Überleben an der Börse und das strikte Begrenzen von Verlusten, für mich zu 100 Prozent geregelt sind, möchte ich weiter an der dritten Disziplin hart arbeiten, nämlich der Optimierung der Gewinne. Um den Depoterfolg besser sichtbar zu machen, sind nämlich die Gewinntrades dauerhaft überproportional hoch zu gestalten. Sie müssen zweimal höher sein als der durchschnittliche Verlust (Profitfaktor).
Was ist dein Lieblingsthema an der Börse, dein Steckenpferd?
Das Thema Profitfaktor ist mein Steckenpferd und das Aufräumen mit dem Irrglauben, dass charttechnische Analysten konkretes Wissen über den zukünftigen Börsenverlauf haben.
Es geht darum darzustellen, wie man am besten in eine stets ungewisse Zukunft hinein als Trader handelt, wie man mit den zur Verfügung stehenden Wahrscheinlichkeiten umgeht.
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БИРЖЕВАЯ ИГРА - Все кремляди, путирасы и им сочувствующие должны сгореть в аду!
 

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