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🐻 БИРЖА & ФОРЕКС - ИЗБА Читальня

26.08.06 00:12
Re: ИЗБА Читальня
 
  LAD1 Гадкий СПЕКУЛЯНТ
в ответ LAD1 05.04.06 09:22
Interview mit Richard Todd
Datum 24.08.2006 - Uhrzeit 00:00 (╘GodmodeTrader - http://www.godmode-trader.de/)

In diesem Beitrag stellen wir Ihnen einen Mann vor, der das tut was sich viele von uns wünschen. Er hat seinen mittelständischen Job an den Nagel gehängt um sich voll und ganz dem Trading zu widmen. Er lebt von seinem Trading. Richard verfolgt eine sorgfältig ausgearbeitete Daytrading-Strategie, bei der Einstiegssignale mehrfach bestätigt werden müssen. Seine Resultate sprechen für ihn und seine Strategie. Wir haben mit Richard Todd gesprochen. Man kennt Richard Todd von seinem Blog der unter www.movethemarkets.com/blog abgerufen werden kann.
FRAGE: Richard, erzählen Sie uns ein bisschen über sich selbst.
Richard Todd: Also, ich heiße Richard und kann eigentlich kaum glauben, dass ich schon 29 Jahre alt bin. Ich lebe in Dallas, Texas. Als ich meinen College-Abschluss in der Tasche hatte zog ich hierher, da ich damals ein Job-Angebot von einer regierungsnahen Firma erhielt. Ich nahm an und half dabei deren Softwaresysteme zu entwickeln. Ich mochte den Job, doch ich wollte etwas Neues probieren √ und der Aktienhandel zog mich schon immer magisch an.
FRAGE: Wie kamen Sie das erste Mal mit dem Aktienhandel in Berührung?
Richard: Als ich noch in der Oberstufe war, las ich meine ersten Investmentbücher. Heute weiß ich weder Autor noch Titel dieser Bücher, noch kann ich mich daran erinnern warum ich diese Bücher überhaupt gelesen habe. Doch ich weiß noch was in den Büchern stand. In dem einen Buch wurde dem Leser empfohlen immer dann Aktien zu kaufen, wenn diese ein geringes KGV hatten √der Kurs dieser Aktien viel besonders stark in jüngster Vergangenheit aufgrund eines Bärenmarktes. Angeblich hatten diese Aktien dann immer das beste Erholungspotenzial. Das andere Buch befasste sich mit dem Währungshandel. Bei dem Buch kann ich mich an nichts mehr erinnern, außer dass der Autor felsenfest davon überzeugt war, dass der Yen langfristig gegenüber dem Dollar abwerten wird. Also eröffnete ich damals ein kleines Konto mit rund 2000 Dollar und kaufte Aktien mit geringem KGV. Tja, ich musste eben auf die harte Tour lernen.┘
FRAGE: Die meisten Trader haben eine Schreckensgeschichte über Totalverluste parat. Diese treten meist am Anfang einer Trader-Karriere auf. Was ist Ihre Geschichte?
Richard: Hm, ich fürchte so eine Geschichte habe ich nicht wirklich. Ich war für einen Trader eigentlich immer ziemlich risikoscheu. Deshalb handelte ich über viele Jahre hinweg auch nur mit einem 2000 Dollar-Konto. Das Konto schrumpfte zwar auf $1200 Dollar zusammen, da zwei Unternehmen auf die ich setzte Konkurs anmeldeten. Die Aktien sind also 0$ wert. Ich habe dieses Konto heute noch. Ab und zu schaue ich mir die Kontoauszüge an; sie sind mir ein Mahnmal, dass ich niemals vergessen soll, dass Aktien auch auf 0 fallen können.
In meiner Zeit als Daytrader verlor ich an manchen Tagen auch 5% meines Portfolios weil ich mich nicht an meine Stopps hielt. Mein letztes Hemd habe ich jedoch nie verloren.
FRAGE: Seit wann leben Sie schon ausschließlich von Ihren Trading-Gewinnen?
Richard: Seit März 2006 √ also seit gut einem halben Jahr. Als ich noch einen normalen Job hatte handelte ich jedoch auch zweimal wöchentlich die Markteröffnung. Ich hatte bei meinem Job sehr flexible Arbeitszeiten, obwohl ich auch 60-80 Stunden Wochen hatte. Es war schwierig zeitlich alles unter einen Hut zu bringen, doch ich brauchte diese Übergangsphase bevor ich meinen Job kündigte. Ich wollte einen Realitätsbeweis, dass ich tatsächlich ausreichend Einkommen für mich schaffen konnte.
FRAGE: Welche Lektion haben Sie beim Trading gelernt, ohne die Sie nicht profitabel arbeiten könnten?
Richard: Der erste Verlust ist der beste! Hören Sie auf den Verlust └wegrationalisieren⌠ zu wollen √ sofort! Haben Sie die Position schon glatt gestellt und den Verlust bereits realisiert? Nein? Wieso nicht?! Realisieren Sie Ihre Verluste! (oder ich verspreche Ihnen sie werden zu einem späteren Zeitpunkt einen größeren Verlust einstecken müssen!)
FRAGE: Beschreiben Sie uns bitte Ihren Handelsstil. Wie lange halten Sie üblicherweise eine Position?
Richard: Ich bin Daytrader. Da auch ich dazu tendiere Gewinne zu früh zu realisieren, halte ich eine Aktie meist nur von einer Minute bis hin zu einer Stunde. Ich versuche mich zu verbessern und meine Gewinntrades länger zu halten. Mein Handelsstil ist jedoch sehr schwierig zu beschreiben. Ich glaube fest daran, dass gute Trader kein in Stein gemeißeltes System haben. Vielmehr passen Sie ihre Handelsregeln den aktuellen Marktbedingungen an und gehen so mit dem Markt im Gleichschritt. Auch ich überarbeite regelmäßig meine Handelsregeln.
FRAGE: Welche Zeiteinstellung nutzen Sie bei Ihren Charts?
Richard: Zurzeit verwende ich hauptsächlich Tages- und Wochencharts als Grundlage für meine Tradingentscheidungen. Ich habe selbst ein Computerprogramm geschrieben, dass mich dabei unterstützt. Das Programm wirft die schlechten Charts aus dem System und ich muss nur noch die └guten⌠ Charts manuell bearbeiten. Ich verwende immer Candlestick-Charst. Doch unlängst haben auch Point&Figure Charts mein Interesse geweckt. Ich denke P&F Charts eignen sich hervorragend um übergeordnete Trends schnell zu erkennen. Sobald ich die viel versprechenden Kandidaten gefunden habe, arbeite ich bei diesen Titeln mit 1-, 5- und 15 Minuten Charts.
FRAGE: Nach welchem Regelwerk stellen Sie einen Trade wieder glatt?
Richard: Eines der ungewöhnlichsten Dinge beim Trading ist, dass es sich fast immer auszahlt das Gegenteil zu tun, von dem was man für richtig empfindet. Es ist einfach an einem Verlusttrade festzuhalten (es könnte ja noch was werden) und es ist auch einfach einen Gewinntrade früh glatt zu stellen (daran ist ja noch niemand gestorben). Aber man sollte immer das Gegenteil tun von dem was uns unsere Intuition rät.
Bei Verlusttrades ist die Lösung simpel. Stellen Sie die Position glatt glatt! Sofort! Denken Sie nicht weiter darüber nach und tun Sie es einfach! Es dauerte eine Weile bis ich diese Lektion gelernt habe, aber heute ist mir mein Konto dankbar. Verlusttrade heißt für mich, dass man mehr Verluste hat als anfangs vorgesehen. Ich setzte meinen Stopp-Loss dort an, wo ich glaube, dass die Kurse nicht hinlaufen werden. Läuft der Kurs dann zu diesem Punkt, so verhält sich die Aktie nicht so wie ich es von ihr erwartet hatte und bietet mir deshalb auch keinen Grund mehr an der Position fest zu halten.
Mit Gewinntrades tue ich mir noch nicht so leicht. Ich habe die Angewohnheit Profite früh zu realisieren. Im Prinzip sollte man Gewinntrades genauso behandeln wie Verlusttrades. Man hält die Position so lange, bis der Kurs einen Punkt erreicht an dem die Ausgangssituation egalisiert wird. Dann wird die Position glatt gestellt. Aber diese Lektion ist nicht einfach zu verstehen, denn die Realisierung von zu kleinen Gewinnen ist bei weitem nicht so schmerzhaft wie die Realisierung von zu großen Verlusten. Auch ich lerne immer dazu.
FRAGE: Wie viel Prozent ihres Depots riskieren Sie pro Trade?
Richard: Anfangs riskierte ich 2% meines Depots je Trade. Mittlerweile habe ich die R-Value jedoch auf 0,1% bis 0,2% heruntergeschraubt. Das habe ich aus drei Gründen getan. Erstens, habe ich bereits einige Artikel darüber geschrieben wie gefährlich Verluste für ein Depot sein können. Zweitens muss ich so auf wirklich gute Einstiegspunkte warten, um dank eines engen Stopps trotzdem in der Lage sein zu können viele Aktien zu kaufen. Und drittens gleichen sich bei den meisten Handelssystemen Gewinner und Verlierer aus. Nur die ab und an auftretenden großen Gewinner helfen einem Konto dauerhaft auf die Überholspur zu kommen. Vielleicht funktionieren nicht alle Handelssysteme so, aber die meisten. Ich möchte einfach die Volatilität niedrig halten und damit meine Ertragskurve glätten.
FRAGE: Auf welchen technischen Indikator könnten Sie auf keinen Fall verzichten?
Richard: Ich brauche nicht mehr als gleitende Durchschnitte und den TICK (siehe └Begriffe begreifen⌠ ) der NASDAQ und der NYSE. Ab und an verwende ich auch andere Indikatoren √ jedoch nicht als Entscheidungsgrundlage sondern nur als Konfirmation für die bereits generierten Signale. Ich denke es ist wichtig zu wissen was man von einem Indikator erwarten kann und was nicht. Einfaches Beispiel: die meisten Indikatoren wie der RSI werden auf Schlusskursbasis berechnet. D.h. diese Indikatoren können nicht zwischen Zeiten von kleinen und großen Handelsspannen unterscheiden. Der RSI ignoriert, wenn eine Aktie ein Eröffnungsgap von 10% aufwies und anschließend diese Lücke auf Schlusskursbasis wieder schloss. Also was bedeutet RSI < 70 eigentlich wirklich? Ich denke hier wird etwas übersimplifiziert.
FRAGE: Welchen Kapitalstock sollte man als Trader haben, um ausschließlich von seinen Gewinnen leben zu können?
Richard: Das kommt ja auch sehr darauf an welchen Lebensstandard Sie haben wollen, oder nicht? Ich für meinen Teil bin Single, lebe in Dallas und habe einige Hobbies. Ich habe mit 65,000 Dollar in meinem Account begonnen und arbeitete nebenbei. Das war meine Trading-Lehrzeit. Als ich meinen Job kündigte hielt ich mein Konto stabil auf $50,000 und begann langsam Gewinne zu realisieren. Jetzt schaffe ich es, dass ich meine Lebensunterhaltskosten von meinem Konto finanziere. Wenn Sie jedoch Frau und Kind haben und sich außerdem alle paar Jahre ein neues Auto kaufen wollen, dann müssen Sie wahrscheinlich die Zahlen etwas höher ansetzen. Und ihre Frau sollte außerdem verstehen, dass Verluste Teil dieses Spiels sind. Oder es wird Probleme geben!
FRAGE: Backtesten Sie Ihre Handelssysteme?
Richard: Ich habe eine Software geschrieben die automatisch Backtests erstellt. Ich verwende diese Software regelmäßig. Aber ich weiß ganz genau, dass Backtesting nicht genug ist┘
Man muss wirklich verstehen und begreifen warum ein Handelssystem eine positive Gewinnerwartung hat. Ich hatte eine Phase da kaufte ich Aktien weil ich mir dachte: └Hm √ mal sehen was passiert, wenn ich immer dann einsteige wenn der Kurs zwei Tage hintereinander gestiegen ist und einer dieser Tage hatte eine Standardabweichung die größer als 1.5 war?⌠ Hinter solchen Schlüssen steckt keine Logik. Dieser Satz klang einfach so, wie viele Anleitungen in Trading-Magazinen und in Trading-Büchern und deswegen hörte er sich auch irgendwie plausibel an. Und in meinen Tests konnte ich damit Geld verdienen! Aber sobald ich das System mit realem Geld verwendete erwirtschaftete ich nichts außer Verluste. Ich persönlich habe eher ein Gespür für Unterstützung und Widerstand. Sobald ich meine Handelsentscheidungen anhand dieser Logik treffe kann ich auch Geld verdienen.
Weiters ist es wichtig zu wissen warum ein System funktioniert, da ein Handelssystem bei einem Backtest auch nur aus Zufall profitabel sein könnte. Ich dachte immer, wenn ein Backtest über 20 Jahre hinweg erfolgreich verlief, dann kann es sich nicht um einen Zufall handeln. Es gab viele die eines besseren belehrt wurden.
Doch wie Dr. Van Tharp schon sagte. Auch wenn man seinen Einstiegspunkt nach dem Zufallsprinzip auswählt kann man profitabel handeln √ wenn man gutes Money Management verwendet.
FRAGE: Welchem Tipp würden Sie einem Trading-Anfänger mit auf den Weg geben?
Richard:
1. Handeln Sie mit echtem Geld. Wenn Sie nicht bereit sind etwas Geld zu riskieren, dann ist Trading sowieso nicht ihr Geschäft. Paper-Trading ist nur etwas für Experten, die bereits mit all den Emotionen des täglichen Handels vertraut sind.
2. Führen Sie ein ausführliches Handelsjournal und lernen Sie von Ihren Fehlern
3. Suchen Sie den Kontakt zu anderen Tradern. Betreiben Sie aktiven Wissensaustausch. Wenn Sie das große Glück haben einen └echten Trader⌠ zu kennen, verbringen Sie ein paar Tage mit ihm zusammen. Sonst können Sie auch auf das Internet zurückgreifen.
FRAGE: Was mögen Sie am meisten am Trading?
Richard: Trading hat etwas Pures an sich. Eine gewisse Reinheit. Wenn Sie ein Geschäftsmann sind, dann investieren Sie Geld in Ausrüstung und Arbeitskraft um Produkte zu fabrizieren, die Sie dann teurer verkaufen als Sie in der Herstellung kosteten. Beim Trading fallen all die kleinen Zwischenschritte weg. Sie versuchen direkt von $X auf $Y zu kommen. Das Endziel ist das gleiche: Geld verdienen!
Wechseln wir jedoch einmal den Blickwinkel. Ein Angestellter arbeitet wahrscheinlich bei einem Arbeitgeber weil er dort für seine Arbeit bezahlt wird. Das Ziel des Angestellten ist Geld zu verdienen. Aber ihre Aufgabe ist es Boxen zu verpacken, zu verschicken oder sonst was. Trotzdem ist ihr Hauptziel Geld zu verdienen. Dieses Hauptziel ist deckungsgleich mit denen eines Traders. Trader tun das mit ihrem Geld. Was für ein elegante Art und Weise sein Geld zu verdienen!
FRAGE: Besten Dank für das Gespräch!
Richard: Ich habe zu danken!
Quelle: www.traders-mag.com

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