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Коммуналес кино

06.07.04 14:24
Коммуналес кино
 
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Moskau √ FILManSICHTEN
Von Ende Juni bis Mitte August wird im Institut für Auslandsbeziehungen in Stuttgart die Fotoausstellung └STADTanSICHTEN: └Planschrank Moskau √ Orte einer Hauptstadt⌠ zu sehen sein.
Die Ausstellung, die von dem in Deutschland lebenden russischen Architekten Sergej Tchoban entwickelt wurde, gibt einen umfassenden Einblick in die historische und gegenwärtige Stadtentwicklung Moskaus und zeigt, wie gesellschaftliche Gegebenheiten und politische Machtverhältnisse die Stadt in ihrer Entwicklung beeinflussen. An fünf signifikanten Orten Moskaus wird beispielhaft dargestellt, welchen gewaltigen Veränderungen diese Stadt im Laufe ihrer wechselvollen Geschichte unterworfen war. Korrespondierend zu dieser Ausstellung zeigt das KOMMUNALE KINO eine kleine Reihe russischer Filme aus verschiedenen Jahrzehnten des letzten Jahrhunderts, deren Handlungen alle in Moskau spielen. Für die russische Filmgeschichte hat Moskau immer eine große Rolle gespielt, nicht nur wegen ihrem ältesten und größten Filmstudio Russlands └Mosfilm⌠, sondern auch wegen der wunderbaren architektonischen Kulisse und damit unendlichen kinematografischen Möglichkeiten.
Die Filme zeigen die russische Hauptstadt im historischen Wandel: Moskau der revolutionären 20er, Moskau der Stalinära, Moskau der Tauwetterperiode, Moskau der Breschnew-Zeit und Moskau der Post-Perestroika. Die meisten Filme zählen bereits zu den Klassikern der russischen Filmkunst.
Dritte Kleinbürgerstraße (Bett und Sofa/Liebe zu dritt)(Tretja Meschtschanskaja) UdSSR 1927, R: Abram Room, D: Nikolai Batalow, Ljudmilla Semjonowa, Waldimir Vogel. Russische Zwischentitel mit deutschen Untertiteln. Musikbegleitung live, am Klavier Jürgen Schwab, 74 min.
Der Film erzählt von der Dreiecksbeziehung zwischen einem Bauarbeiter, seiner Frau und seinem Freund, einem Drucker, der in Moskau keine Unterkunft bekommt und bei dem Paar auf einem Sofa nächtigen darf. In dem Freund findet die Frau einen verständnisvolleren Partner als in ihrem Mann, der sich nach einer Zeit der Abwesenheit in das Unvermeidliche schicken und nun seinerseits mit dem Platz auf dem Sofa vorliebnehmen muss. Schließlich jedoch verlässt die Frau alle beide. Diese Kammerspieldrama, das von den Theorien der freien Liebe von Kollontai inspiriert erschien, obgleich es ihnen eine deutliche Abfuhr erteilte, inszenierte Room mit lebendigem Empfinden für die kleinen und typischen Konflikte des Alltags, in einem halb ernsthaften, halb satirischen Ton. Der Film, obwohl ganz ohne filmische Raffinessen gemacht, hielt das Lebensgefühl im Moskau der zwanziger Jahre auf unprätentiöse Weise fest und verschwieg dabei nicht die Schwierigkeiten der Zeit, etwa die Wohnungsnot, die hier die Triebfeder des Geschehens bildet. (25. Juni)
Das Findelkind (Podkidysch), UdSSR 1939/40, R: Tatjana Lukaschewitz, D: Veronika Lebedewa, Veronika Lebedewa, P. Repnin, Rina Seljonaja u.a. Originalfassung mit deutsch eingesprochener Übersetzung. 76 min.
Ein fünfjähriges Mädchen läuft aus der elterlichen Wohnung fort und erlebt einige Abenteuer im sommerlichen Moskau. Mit Kinderausstellung zum Thema └Meine Stadt⌠.(20. Juni)
Zwischenlandung in Moskau, UdSSR 1962, R: Georgi Danelija, mit Alexej Loktjew, Nikita Michalkow, Galina Polskich, Jewgeni Steblow, Wladimir Bassow u.a., Originalfassung, 75 min.
Ein junger Schriftsteller aus Sibirien verlebt einen Tag in Moskau und lernt durch Gleichaltrige die Hauptstadt vor allem von ihren grotesken Seiten kennen. Eine Filmkomödie des georgischen Regisseurs Danelija, mit einigen satirischen Momenten und streckenweise romantisch-verspieltem Charme. (1. √ 7. Juli)
Moskau glaubt den Tränen nicht, UdSSR 1979, Wladimir Menschow, mit Vera Alentowa, Alexej Batalov, Irina Murawjowa u.a., Originalfassung mit deutschen Untertiteln, 153 min.
Drei Mädchen aus verschiedenen Republiken der Sowjetunion kommen mit ihren Hoffnungen und Illusionen in die Hauptstadt des Jahres 1958. In zwei Teilen beobachtet der Film ihre Träume von damals und deren Realisierung zwanzig Jahre später. Ihre Glücksprogramme sind traditionellen Vorstellungen von weiblichem Glück angepasst: Eine will Familienglück, die andere will in eine sozial höhere Schicht einheiraten und die dritte versucht, eine romantische Liebe zu finden. "Moskau glaubt den Tränen nicht" wurde 1981 mit dem Oscar als bester ausländischer Film ausgezeichnet. Dabei handelt es sich scheinbar weder inhaltlich noch formal um einen außergewöhnlichen Film. Und dennoch ist "Moskau glaubt den Tränen nicht" ein außergewöhnlicher Film, denn Regisseur Wladimir Menschows Lebensgeschichte dreier Frauen besticht durch seine Heiterkeit und die liebenswerte Zeichnung der Charaktere, die einen ungeschönten Einblick in den Alltag russischer Menschen und ihrer Lebensweise gestatten. Darüber hinaus wird ganz nebenbei die damals propagierte These vom problemlosen Einklang von beruflichem Erfolg und privatem Glücksanspruch unter sozialistischen Bedingungen widerlegt. (9. √ 14. Juli)
Moskau √ Alle meine Lieben, D 1994, R: Christoph Boeckel. 120 min.
Dokumentarfilm, in dem der Filmemacher das Jahr 1993 hindurch Verwandte und Freunde in Moskau beobachtete. So erlebte er mit ihnen die Verschärfung der politischen und ökonomischen Krise, den Putsch der Altkommunisten, aber auch den Alltag: Feste, gegenseitige Besuche, lange Gespräche. (19. √ 21. Juli)
Das Land der Stille, Russland 1998, R: Valeri Todorovski, mit Tschulpan Chamatova, Dina Korzun, Maksim Suchanov, Nikita Tjunin, Originalfassung mit englischen Untertiteln, 115 min.
Es ist die kalte Welt der Nachtclubs, der Mafia und des käuflichen Sex, die der russische Regisseur Valerij Todorovskij in seinem vierten Spielfilm evoziert. Das Land der Stille erzählt von der Hassliebe zwischen den tauben Stripperinnen Jaja und Rita. Geschildert wird die Begegnung zweier Frauen. Die eine, Rita, von der Mafia verfolgt, weil ihr Geliebter Aljoscha Spielschulden nicht bezahlt, die andere, Jaja, eine gehörlose Tänzerin, hat ihren Job verloren, weil sie sich beim Tanzen nicht von Männern anfassen lassen wollte. Sie verliebt sich in Rita und hilft ihr, in der Unterwelt zu überleben. Ihr gemeinsamer Traum: Das Land der Gehörlosen zu finden, └eine große Insel mit wunderschönen, grünen Bergen, wo der Sommer niemals endet und keine grausamen Menschen leben." √ └Ich wollte einen Film über Moskau machen, über die Leute, die Stimmung über das Moskau der Gegenwart. Moskau ist mehr als eine Stadt. Es ist ein ganzes Land, ein Schmelztiegel, in dem Gut und Böse, Grauen und Schönheit, Verbrechen und Inspiration verschmelzen. Mein Film ist trotz des Themas Kriminalität nicht hart, sondern lyrisch und bewegend. Es ist eine Geschichte über Liebe und Geld". (Valerij Todorovskij) (22. √ 29. Juli)
Die Ausstellung im └Institut für Auslandsbeziehungen⌠ (Charlottenplatz 17, Stuttgart-Mitte) ist geöffnet vom 25. Juni bis 15. August 2004 jeweils dienstags bis freitags von 12 √ 18 Uhr und samstags und sonntags von 11 √16 Uhr. Der Eintritt ist frei.
www.ifa.de/galerien/moskau/index.htm

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"Блаженны алчущие и жаждущие правды - ибо они насытятся"
 

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