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Russisch als europäische Amtssprache?
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gadacz патриот
Последний раз изменено 21.08.12 13:45 (gadacz)
Referendum in Riga: Letten sagten «Nē» zu Russisch
19. Feb. 2012 afp/dpa/Eigenbericht Die Letten haben sich mit klarer Mehrheit dagegen ausgesprochen, Russisch zur zweiten Amtssprache zu machen. Die russischstämmige Minderheit macht etwa ein Drittel der 2,3 Millionen Einwohner Lettlands aus.
20 Jahre nach der Loslösung von Moskau hatte Lettland in einem Referendum «Nē» gesagt zur Einführung von Russisch als zweiter Amtssprache neben Lettisch. Damit bleibt die Ex-Sowjetrepublik von der Größe Bayerns ein sprachlich gespaltenes Land.
Trotz der weiter angespannten Atmosphäre wollte aber die starke russische Minderheit und die Mitte-Rechts-Regierung in der Hauptstadt Riga aufeinander zugehen, betonten Vertreter beider Lager. Die Ostseerepublik mit ihren 2,3 Millionen Einwohnern benötige einen «respektvollen Dialog», unterstrich Präsident Andris Berzins. Gegen die Einführung von Russisch hatten fast 75 % der Wähler gestimmt. Somit kam auch ein beachtlicher Teil der Stimmen für die Amtssprache Lettisch von russischstämmigen Wählern.
Bei einem anderen Ausgang des Referendums hätte Russisch zur 24. Amtssprache der Europäischen Union werden können.
Das russische Außenministerium versuchte massiv Einfluss zu nehmen und rief die russische Minderheit im Nachbarland auf, weiter um ihre Rechte zu kämpfen. «Die Ergebnisse des Referendums sind ein ernstes Signal für die lettischen Behörden, das Problem zu lösen», hieß es in einer Mitteilung in Moskau. Viele Letten fürchten, Russland wolle mit Hilfe der starken Minderheit massiv Einfluss auf die Politik des EU- und Nato-Mitglieds ausüben.
Die prorussischen Organisatoren des Referendums erkannten die Niederlage an. Ziel sei gewesen, einen Dialog zu starten - und dies sei gelungen, sagte Wladimir Linderman. «Das Referendum ist nicht das Ende, sondern erst der Anfang.» Die Minderheit werde ihren «Kampf» fortsetzen.
Unter sowjetischer Herrschaft war den Letten die russische Sprache aufgezwungen worden. Viele Gegner des Referendums erinnerten zudem daran, dass zu Sowjetzeiten zahlreiche ethnische Letten nach Sibirien deportiert wurden. Sie sehen in der lettischen Sprache deshalb ein Symbol ihrer Unabhängigkeit und Freiheit.
Dass in der zweitgrößten lettischen Stadt Daugavpils etwa 85 % für Russisch gestimmt hätten, verdeutliche die tiefe Spaltung des Landes. Befürworter der Initiative erhofften sich ein Ende der Diskriminierung von russischsprachigen Bewohnern des Landes.
Nach Angaben der Wahlkommission hatten etwa 74,8 % der 1,5 Millionen Stimmberechtigten gegen («pred») die Initiative der Bürgerbewegung Muttersprache votiert. Rund 24,88 stimmten dafür («par»). Für die Verfassungsänderung wäre die Zustimmung von mindestens der Hälfte der Berechtigten nötig gewesen. Etwa 70,73 % gaben ihre Stimme ab, das ist eine der höchsten Beteiligungen in dem baltischen Land seit der Unabhängigkeit von Moskau 1991.
Nur der Zipfel im Südosten stimmte mehrheitlich für Russisch als Amtssprache
Zeitgleich zum Referendum musste die lettische Sprache aber auf anderem Gebiet eine «Niederlage» einstecken. Bei der nationalen Endausscheidung für den Eurovision Song Contest 2012 in Baku im vergangenen Mai setzte sich in Riga eine Sängerin mit einem russischen Namen und einem englischen Lied durch: Linda Amantova mit «Beautiful song».
19. Feb. 2012 afp/dpa/Eigenbericht Die Letten haben sich mit klarer Mehrheit dagegen ausgesprochen, Russisch zur zweiten Amtssprache zu machen. Die russischstämmige Minderheit macht etwa ein Drittel der 2,3 Millionen Einwohner Lettlands aus.
20 Jahre nach der Loslösung von Moskau hatte Lettland in einem Referendum «Nē» gesagt zur Einführung von Russisch als zweiter Amtssprache neben Lettisch. Damit bleibt die Ex-Sowjetrepublik von der Größe Bayerns ein sprachlich gespaltenes Land.
Trotz der weiter angespannten Atmosphäre wollte aber die starke russische Minderheit und die Mitte-Rechts-Regierung in der Hauptstadt Riga aufeinander zugehen, betonten Vertreter beider Lager. Die Ostseerepublik mit ihren 2,3 Millionen Einwohnern benötige einen «respektvollen Dialog», unterstrich Präsident Andris Berzins. Gegen die Einführung von Russisch hatten fast 75 % der Wähler gestimmt. Somit kam auch ein beachtlicher Teil der Stimmen für die Amtssprache Lettisch von russischstämmigen Wählern.
Bei einem anderen Ausgang des Referendums hätte Russisch zur 24. Amtssprache der Europäischen Union werden können.
Das russische Außenministerium versuchte massiv Einfluss zu nehmen und rief die russische Minderheit im Nachbarland auf, weiter um ihre Rechte zu kämpfen. «Die Ergebnisse des Referendums sind ein ernstes Signal für die lettischen Behörden, das Problem zu lösen», hieß es in einer Mitteilung in Moskau. Viele Letten fürchten, Russland wolle mit Hilfe der starken Minderheit massiv Einfluss auf die Politik des EU- und Nato-Mitglieds ausüben.
Die prorussischen Organisatoren des Referendums erkannten die Niederlage an. Ziel sei gewesen, einen Dialog zu starten - und dies sei gelungen, sagte Wladimir Linderman. «Das Referendum ist nicht das Ende, sondern erst der Anfang.» Die Minderheit werde ihren «Kampf» fortsetzen.
Unter sowjetischer Herrschaft war den Letten die russische Sprache aufgezwungen worden. Viele Gegner des Referendums erinnerten zudem daran, dass zu Sowjetzeiten zahlreiche ethnische Letten nach Sibirien deportiert wurden. Sie sehen in der lettischen Sprache deshalb ein Symbol ihrer Unabhängigkeit und Freiheit.
Dass in der zweitgrößten lettischen Stadt Daugavpils etwa 85 % für Russisch gestimmt hätten, verdeutliche die tiefe Spaltung des Landes. Befürworter der Initiative erhofften sich ein Ende der Diskriminierung von russischsprachigen Bewohnern des Landes.
Nach Angaben der Wahlkommission hatten etwa 74,8 % der 1,5 Millionen Stimmberechtigten gegen («pred») die Initiative der Bürgerbewegung Muttersprache votiert. Rund 24,88 stimmten dafür («par»). Für die Verfassungsänderung wäre die Zustimmung von mindestens der Hälfte der Berechtigten nötig gewesen. Etwa 70,73 % gaben ihre Stimme ab, das ist eine der höchsten Beteiligungen in dem baltischen Land seit der Unabhängigkeit von Moskau 1991.
Nur der Zipfel im Südosten stimmte mehrheitlich für Russisch als Amtssprache
Zeitgleich zum Referendum musste die lettische Sprache aber auf anderem Gebiet eine «Niederlage» einstecken. Bei der nationalen Endausscheidung für den Eurovision Song Contest 2012 in Baku im vergangenen Mai setzte sich in Riga eine Sängerin mit einem russischen Namen und einem englischen Lied durch: Linda Amantova mit «Beautiful song».
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