Endlich abschieben, das liegt nicht nur in der Bundespolitik im Trend. Noch fünf Tage, dann läuft am 1. November ein Ultimatum der pakistanischen Übergangsregierung gegen »illegale Einwanderer« aus, das Land aus eigenen Stücken zu verlassen. Die drastische Maßnahme richtet sich vor allem gegen die rund 1,7 Millionen Afghanen im Land, die keinen regulären Status besitzen. Das Staatsfernsehen blendet den Countdown der populären Maßnahme rund um die Uhr oben rechts im laufenden Programm ein. Die pakistanische Regierung macht afghanische Einwanderer unter anderem für den Anstieg von Terroranschlägen im Land verantwortlich.
So ordnen wir es ein:
Die Abschiebe-Offensive soll aus pakistanischer Sicht mehrere Fliegen mit einer Klappe zu schlagen. Einmal sollen die afghanischen Taliban zu einem entschiedeneren
Vorgehen gegen die pakistanischen Taliban gezwungen werden, die Pakistan in den letzten Monaten mit einer Reihe an Anschlägen überzogen haben und in Afghanistan auf einen Rückzugsraum zurückgreifen können. Dazu leidet Pakistan, das sich in einer so schweren Wirtschaftskrise befindet, das selbst die staatliche Fluggesellschaft PIA keinen Treibstoff mehr kaufen kann, an Finanzproblemen, die aus Sicht der pakistanischen Regierung durch Währungsschmuggel nach Afghanistan angeheizt wird. Ein härteres Durchgreifen in den Grenzregionen soll dem endlich Einhalt gebieten.
Der dritte Grund: Noch immer dürften tausende Afghanen mit Aufnahmezusagen aus europäischen Ländern in sicheren Unterkünften internationaler Organisationen rund um Islamabad ausharren. Zuletzt verzögerten europäische Länder, auch Deutschland, die zugesagten Aufnahmen, sodass mittlerweile die Aufenthaltsgenehmigungen abgelaufen sind und die Betroffenen neue Papiere beantragen
müssen. Das, so das Kalkül, dürfte nun wieder Geld in die Staatskassen spülen. |
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Квазар
Позитив и Познание