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Про масло ...

22.09.05 07:54
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wowa4ka местный житель
Öl-Spekulation
29.08.2005 Jörg Wiechmann
Noch nie, seit der Ölpreis vor 22 Jahren erstmals an der Börse notierte, war das Barrel so teuer wie heute. Mit Fakten hat das nichts mehr zu tun: Vielmehr ist der Ölpreis mittlerweile zum Spielball der Spekulanten geworden. Seit Juni hat sich die Zahl offener Terminkontrakte aufs Öl in der Hand von Finanzspekulanten an der US-Terminbörse NYMEX mehr als vervierzehnfacht!
Vor diesem Hintergrund relativiert sich denn auch die von Ölspekulanten ohne
Sinn und Verstand nachgeplapperte Begründung für den Preisanstieg: Der
riesige Energiehunger Chinas. Zwar wächst die Energienachfrage Chinas
aufgrund der boomenden Wirtschaft relativ stark. Jedoch tut sie das nicht
erst seit gestern: Bereits seit Anfang der 90er Jahre weist die Volksrepublik Wachtsumsraten von 8-10 % pro Jahr auf. Dies konnte den Ölpreis jedoch nicht davon abhalten, Ende der 90er Jahre auf unter 10 USD pro Barrel zu fallen. Seither hat sich der Preis versiebenfacht.
Auch das immer wieder hervorgebrachte Argument der über kurz oder lang
versiegenden Ölreserven der Erde eignet sich ganz offensichtlich mehr zur
Erhitzung der Gemüter als zu einer sachlichen Einschätzung der Lage. Fakt
ist, dass die weltweiten Ölreserven nach aktuellem Stand noch für
mindestens 40 Jahre reichen. Genau diese "Ölreichweite" von 40 Jahren haben
Experten jedoch auch schon im Jahr 1960 prognostiziert. Wie wir heute wissen,
ist der letzte Tropfen Öl jedoch keinesfalls im Jahr 2000 gefördert worden.
Durch immer innovativere Förderverfahren gelang es vielmehr bisher, ständig
weitere Ölreserven zu entdecken und bisher als unförderbar angesehene
Ölfelder mit Hilfe neuester Technik nutzbar zu machen.
So ist die aktuelle Ölkrise - falls man überhaupt von einer solchen sprechen
sollte - denn auch eher hausgemacht. Da der Ölpreis zwischen 1980 und 2000
inflationsbereinigt um rund 70 % gefallen ist, haben es die Energiekonzerne
zuletzt sträflich vernachlässigt, in neue Pipelines und Raffinerien zu
investieren. Bei Förderkosten von rund 20 USD pro Barrel und einem Ölpreis
von 10 USD waren Investitionen ganz einfach nicht kostendeckend. Dies sieht
beim aktuellen Preisniveau von 70 USD pro Barrel natürlich ganz anders aus.
Es ist daher nur eine Frage der Zeit, bis die aktuell im Eiltempo nachgeholten
Investitionen der Ölbranche zu einer Ausweitung des Angebotes führen werden
und der Ölpreis wieder auf Talfahrt geht. Ein typischer Schweinezyklus also,
wie in vielen anderen Branchen auch.
Dass der steigende Ölpreis aktuell gerne als Bremsklotz für die Börsenentwicklung angeführt wird, entbehrt übrigens jeglicher Erfahrung. Schließlich stand der Ölpreis Anfang der 70er Jahre gerade mal bei 7 USD. Die Verzehnfachung des Ölpreises bis heute konnte den Dow Jones Index in dieser Zeit nicht davon abhalten, im gleichen Zeitraum von 700 Punkten auf heute über 10.000 Punkte zu steigen.
Fazit:
Lassen Sie sich also nicht von der aktuellen Hysterie ums Öl anstecken.
Abgesehen von kurzfristigen spekulativen Ausschlägen wird sich die Börse auf
Dauer vom Ölpreis lösen. Entscheidend für unsere Unternehmen wie Coca-Cola
oder Gillette ist schließlich, ob die Leute im Supermarkt zur Cola-Flasche
greifen und sich mit Gillette-Rasierschaum rasieren. Und mal im Ernst:
Machen Sie diese Entscheidung wirklich vom Ölpreis abhängig ?
и еще
Preis der Angst
Der Kommentar
Was auf den internationalen Ölmärkten derzeit geschieht, ist rational kaum mehr zu erklären. Noch nie war das Barrel Öl so teuer, seit die Ölpreise vor 22 Jahren erstmals an den Börsen notiert wurden. Mit Fakten hat das nicht mehr viel zu tun: Vor allem die Angst vor der politischen und wirtschaftlichen Zukunft treibt den Ölpreis.
Öl ist derzeit gar nicht knapp. Die weltweite Ölförderung lag in den ersten sechs Monaten über dem Ölverbrauch. Viele Marktexperten warnen bereits vor einer Öl-Blase, die durch immer neue Analysen mit Preishöchstständen angefacht wird.
Richtig ist: Die Krise um das Atomprogramm des Iran kann dazu führen, daß eines der fünf wichtigsten Förderländer als Ölproduzent in Teilen ausfallen wird. Ähnliche Sorgen machten sich die Marktbeobachter vor einem Jahr um die Ölförderer Irak und Rußland - und trotzdem lag der Ölpreis seinerzeit knapp 60 Prozent unter seinem heutigen Stand. Richtig ist auch: Der aktuell hohe Öl-Bedarf in China, Indien oder den USA wirkt preistreibend. Doch schwächen sich die Steigerungsraten dieser Nachfrage in diesen Länder bereits ab.
Bleibt der Ölpreis dennoch hoch, könnte er auch noch zum Wahlkampfthema werden. Denn mit einem Steueranteil am Benzinpreis von 75 Prozent profitiert der deutsche Fiskus kräftig von jeder Preiserhöhung an den Zapfsäulen. Birger Nicolai
Artikel erschienen am Sa, 13. August 2005 Die Welt
"Блаженны алчущие и жаждущие правды - ибо они насытятся"
 

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