Auch Deutschland hat eine kleinste Stadt. Sie liegt ganz im Norden, fast schon in Dänemark:

"Bad Arnis" stand bis 2009 auf dem gelben Schild am Ortseingang. Das klingt nach Kurhaus und Bäderarchitektur, aber das hat Arnis nicht zu bieten und es ist auch kein anerkanntes Heilbad. Jetzt steht dort aus rechtlichen Gründen "Stadt Arnis"
Dafür hält der Ort an der schleswig-holsteinischen Schlei zwei Rekorde: Arnis ist die Stadt mit der geringsten Einwohnerzahl (ca. 300) und mit der kleinsten Fläche (ca. 0,45 km²) in ganz Deutschland. Der Begriff Stadt weckt falsche Erwartungen: Auf dem Papier ist Arnis zwar das, in Wahrheit ist es eher ein Fischerdorf.
Es gibt keine Schulen, keine Geschäfte, keine Ämter, aber immerhin eine sehenswerte, kleine Kirche.
Woher nun das Bad im Ortsnamen? Früher gab es dort eine in der Umgebung bekannte Badeanstalt. Das war die Badeanstalt an der 'Adlernase', wenn man den dänischen Ortsnamen übersetzt. Aus historischen Gründen hat man das 'Bad' beibehalten dürfen.

Und warum ist dieser kleine Ort eine Stadt?
Da muss man auch in die Geschichte zurücksehen. Durch die Gebietsreform von 1934, die die zuvor geführten Ortsbezeichnungen "Flecken" beseitigte. Da so gut wie alle Flecken das Stadtrecht bekamen, forderte der Bürgermeister Peter Holstein für Arnis dies ebenfalls. Seiner Hartnäckigkeit ist es zu verdanken, dass der Ort seit diesem Jahr eine Stadt ist, die kleinste Deutschlands. Im selben Jahr wurde der Stadt frühere Wohnhaus der Familie Hübsch vermacht. Seitdem beherbergt es das Rathaus von Arnis. Dort residiert der Bürgermeister Bernd Kugler jeden Mittwoch von 17:00 bis 19:00 Uhr (während dieser Zeit werden keine Angelscheine verkauft )