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Intradaytraden mit Optionsscheinen/Zertifikaten?

03.03.06 20:52
Intradaytraden mit Optionsscheinen/Zertifikaten?
 
wowa4ka местный житель

von Jochen Steffens
Wenn ich schon einmal beim Thema bin: Immer wieder werde ich gefragt, was das geeignetste Medium ist, um Daytrading zu betreiben. Die Antwort ist so einfach wie kurz: Ausschließlich Futures. Dazu ein Beispiel:
Wenn Sie sehr kurzfristig handeln wollen, haben Sie mit Zertifikaten, wie Optionsscheinen ein großes Problem: Die Kosten fressen Sie auf.
Eine vernichtende Rechnung
Sie müssen bei einem Zertifikat erst einmal die Ordergebühren bezahlen. Gehen wir von 10 ┬ aus. Kauf und Verkauf sind dann zusammen 20 ┬. Dazu müssen Sie aber auch noch den Spread rechnen. Die meisten Zertifikate haben einen Spread von 2 Cent. Wenn Sie z.B. 3.000 Zertifikate kaufen, mit einem Spread von 2 Cent, dann beträgt der Verlust durch den Spread immerhin schon 60 ┬ (Spread ist der Unterschied zwischen An- und Verkaufspreis. Kaufen Sie den Markt, so sind Sie mit dem Kauf durch den Spread sofort 2 Cent je Schein im Verlust, da Sie in diesem Moment Ihre Position nicht mehr zum Kaufkurs verkaufen können).
Das heißt, ein Kauf kostet Sie 20 ┬ Gebühren und 60 ┬ Spread, macht zusammen 80 ┬. Sie liegen also bei jedem Trade von Anfang an bereits 80 ┬ hinten. 80 Euro, die Sie von jedem Gewinn, den Sie machen, abziehen müssen und die Sie auf jeden Verlust, den Sie machen, hinzuaddieren müssen.
Ein Gehalt an Gebühren
Auch wenn es viele versuchen, mit so einem Kosten-Klotz am Bein, können Sie eigentlich fast überhaupt nicht im Intraday-Bereich Geld verdienen. Wir rechnen einmal hoch: Wenn Sie moderate zwei Trades je Tag machen, dann sind das 160 ┬ je Tag. Wenn Sie das mal 20 Arbeitstage hochrechnen, sind das 3200 ┬ im Monat! 3200 ┬, die Sie zusätzlich verdienen müssen. Viele Menschen in Deutschland wären froh, wenn Sie überhaupt 3200 ┬ verdienen würden.
Vergessen Sie das also schnell, falls Sie solche Ambitionen haben. Je langfristiger Sie hingegen ausgerichtet sind, desto weniger bedeutsam sind die Gebühren.
Die Lösung für das Daytrading
Aber es gibt natürlich eine Lösung. Handeln Sie, wenn Sie intraday handeln wollen, Futures. Es gibt dazu unzählige Angebote, suchen Sie sich den preiswertesten Broker heraus. Der preiswerteste Broker, den ich kenne, bietet einen Roundturn (Kauf und Verkauf) zu 4 ┬ an (Stoxx50 Future und Dax Future). Beim Euro-Stoxx-Future (mit dem ich als Anfänger beginnen würde) haben Sie normalerweise nur einen Punkt Spread. Hier ist ist ein Punkt = 10 ┬. Insgesamt haben Sie so je Trade 14 ┬ Kosten. Wenn Sie dann 2 Trades je Tag machen sind das 28 ┬, bei 20 Tagen 560 ┬. Bereits deutlich weniger.
Hinweis zur Vorsicht
Allerdings gehört Daytraden und Futuretrading zu den Königsklassen des Tradens. Hier sollten Sie nur einsteigen, wenn Sie bereits viel Erfahrung mit Aktien und Optionsscheinen haben. Ansonsten haben Sie wirklich nicht den Hauch einer Chance und werden lediglich viel Geld sehr schnell in überaus tiefen Sand setzen.
Im Future traden Sie gegen die besten der Welt. Hier stimmt es tatsächlich: Jeden Euro, den Sie verlieren (außerhalb der Gebühren) hat dann jemand anderes. Wenn Sie hier bestehen wollen, sollten Sie sich fragen, warum gerade Sie in der Lage sein werden, hier den langjährigen Profis einen Euro abzuluchsen √ welche besondere Fähigkeit Sie mitbringen, die Sie zu einem Gewinner werden lässt.
Mehr zum Thema "Traden als Beruf" im übernächsten Artikel.
"Блаженны алчущие и жаждущие правды - ибо они насытятся"
 

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